Das Smartphone macht alles kaputt? Nein, die Fotoszene ist quicklebendig. Und 2018 verspricht ein ganz besonderes Jahr zu werden. Nicht nur, dass im neuen Jahr die photokina letztmalig im September stattfinden wird. Auch bei Kameras und Objektiven lassen sich bereits die Neuheiten am Horizont erahnen. Es wird spannend!
Die analoge Fotografie ist weiterhin im Aufwind, wer auf Film fotografiert ist hip. Aber nicht alle Hersteller profitieren davon. Nichts wird es 2018 mit der ELBAFLEX 35mm von Ihagee – rund 1500 Euro für eine analoge Spiegelreflexkamera ohne integrierten Belichtungsmesser waren dann wohl selbst den eingefleischtesten Analog-Fans zu viel. Besser ergangen ist es da dem Kickstarter-Projekt Reflex – die modulare, analoge SLR wird 2018 kommen, vielleicht sogar optional mit Digitalback.
Schon nächste Woche könnten übrigens die ersten spannenden Produktneuheiten 2018 erscheinen. Am 9. Januar beginnt in Las Vegas die CES 2018, bereits am Vortag wird es eine Pressekonferenz von Panasonic geben. Die Japaner werden ziemlich sicher eine neue Kamera der Lumix-Reihe präsentieren. Traditionell sind auch Canon und Sony sowie Nikon stark auf der CES vertreten. In der Vergangenheit haben sie in Las Vegas vor allem ihre Kompaktkameras und die Einsteigermodelle der Systemkameras präsentiert. Ob da aber dieser Jahr noch einmal etwas kommen wird? Unklar.
Canon dürfte bald mit der EOS 7D Mark III eine Nachfolgerin für das Halbformat-Flaggschiff EOS 7D Mark II bringen. Die wird nämlich im Sommer schon wieder vier Jahre alt, die Zeit für eine Ablösung ist also reif. Ein guter Vorstellungstermin wäre die CP+, die am 1. März in Yokohama ihre Tore öffnet. 4K-Video, Wifi und ein verbesserter Touchscreen dürften im Pflichtenheft der EOS 7D Mark III ganz oben stehen.
Auch bei Fujifilm scheint 2018 viel Neues auf dem Programm zu stehen. Sehr konkret sind bereits Gerüchte zu einer X-H1, der ersten Spiegellosen von Fujifilm mit integriertem Bildstabilisator. Bereits im Februar könnte sie kommen. Und dann hat ja noch Sony den Mittelformat-Sensor IMX461 mit 100 Megapixel Auflösung vorgestellt. Der dürfte sicherlich noch 2018 (zur photokina?) in einem Schwestermodell der GF-X 50S debütieren. Bereits sicher ist, welche Objektive Fujifilm 2018 für das X-System bringen wird: das Superweitwinkel-Zoom XF 8-16mm F2.8 R LM WR sowie die lichtstarke Telebrennweite XF 200mm F2 R LM OIS WR.
Bei Nikon wird es ganz besonders spannend in diesem Jahr. Denn 2018 will Nikon eine spiegellose Systemkamera präsentieren, die die Modelle der Konkurrenz in den Schatten stellen soll. Da darf jetzt ganz heiß spekuliert werden: Wird das eher eine D850 ohne Spiegel? Oder orientiert sich Nikon an der Alpha 9 von Sony? Möglich wäre aber auch, dass Nikon gleich eine ganze Kamerafamilie präsentiert.
Sony hält die Schoten traditionell besonders dicht, über die Neuheiten 2018 dringt kaum etwas nach draußen. So kann nur spekuliert werden. Etwa über eine Alpha 7 III, die turnusgemäß an der Reihe wäre. Bei ihr dürfte es bei 24 Megapixel Auflösung bleiben allerdings mit 10 Bilder/Sekunde und vielleicht dem größeren Gehäuse der Alpha 7R III.
Was Leica 2018 Neues an Kameras und Objektiven bringen wird, ist noch vage. Fest steht jedoch, dass im Mai 2018 das „Ernst Leitz Hotel“ praktisch auf dem Firmengelände von Leica in Wetzlar eröffnen wird.
Schön dass Fujifilm neben Kameras auch noch neue Objektive auf den Markt bringt, andere scheinen den (ernsthaften) Objektivbau schon aufgegeben zu haben…
Nikon hat letztes Jahr vollmundig die D850 präsentiert, mit der Auslieferung hapert's noch gewaltig…
Der letzte Frachter ist wohl irgendwo im Meer versunken!
Einige Nikkor-Objektive haben schon Jahrzehnt(e) auf dem Buckel, sind reif für eine "Optimierung"!
Im Telebereich gibt's zu den schweren f2,8/f4-Kanonen (optisch und preislich) fast keine Alternativen (z.B. 4/400mm oder 5,6/600mm für BiF) – komisch warum sind die 150-600er so erfolgreich???
Bei den spiegellosen sind die 100-400er Zooms das höchste der Gefühle…
Kein Wunder dass so mancher das "Handtuch" wirft…
Und dann wunder sich die gesamte Branche warum sie in diesem Zustand ist/verharrt…
Das böse, böse Handy….
Ehrlich, ich freue mich, dass aus der umgelabelten Kiev namens Elbaflex nichts wird. Es wäre ja auch wirklich schade gewesen, wenn irgendwer auf so etwas hereingefallen wäre. Aber versuchen wird man es ja noch dürfen.
"Die analoge Fotografie ist weiterhin im Aufwind" – Ein Scherz, nicht wahr? Ein so großer Stern am Herstellerhimmel ist auch Chamonix nicht, als dass man von einer Renaissance der Analogfotografie reden könnte. Es wird ja kaum so sein, dass jetzt alle Sinar- und Plaubel- und Horseman-Fotografen wie wild Chamonix-Kameras bestellen würden, weil die viel toller sind. Nein, es ist ein Niedergang, und für mein Sinar-Geraffel bekomme ich heute nur noch die Hälfte auf Ebay, als vor einem Jahr.
Und dann kommt ein Kickstarter und macht einem den Mund wässrig auf eine modulare "REFLEX"? Wie naiv muss man sein, um da auch nur die Mundwinkel zu liften? An modularen Kleinbildreflexen haben sich schon ganz andere Kaliber die Zähne ausgebissen. Und es ist nie was wirklich Praktikables herausgekommen. Und jetzt kommt da ein "Entwicklungs-Team" daher, und präsentiert eine Kamera im DDR-Stil der 50er Jahre und meint selbstbewusst, die gravierendsten Probleme bei der Konstruktion mal gerade so lösen zu können. Das vorläufige Endprodukt sieht jetzt schon aus wie eine Praktina und das dahinter gezeigte Wechselmagazin macht wirklich einen erschütternden Eindruck – mit eigener Rückspulkurbel und eigenem Schnellaufzug.
Abgesehen von diesen Dingen, die eh niemand kauft, brauchen wir doch eigentlich nicht viel Neues 2018. Bei den langen Brennweiten von Nikon möchte ich ausdrücklich das 200-500mm /5,6 erwähnen, was bei den heute möglichen ISO-Zahlen ein aussergewöhnlich gutes Objektiv für die Tierfotografie ist. Kein Mensch braucht da ein mittelmäßiges 150-600 von S. Ich habe schon viele Tieraufnahmen mit dem Nikkor 200-500 verkauft. Dieses Objektiv hätte "Alfred" durchaus mit erwähnen können.
Lasst mal Panasonic präsentieren, was sie wollen: Das Lumix-Bildformat hat einfach zuwenig Flächen-Reserve. Die größeren Formate werden naturgegeben immer überlegen bleiben, was die erzielbare Bildqualität betrifft.
Canon und Nikon werden unaufgeregt auf ihren Wegen weiter wandeln, das ist sympathisch.
Zu Fuji gilt: Fuji war auch in analogen Zeiten schon super, was das Mittelformat angeht. Nur – gekauft haben es nur Wenige. Man hat Mamiya und Hasselblad gekauft – Fuji nur, wenn man aussergewöhnlich experimentierfreudig war. Fuji hatte auch in analogen Zeiten schon sehr gute Spiegelreflexen gebaut. Aber auch sie führten ein Nischendasein, besonders, weil sich im Lauf der Jahre immer mehr Inkompatibilitäten anhäuften (erst M42, dann M42 mit Spezialmitnehmer, dann Bajonett usw). So wird Fuji auch in Zukunft für frische und durchdachte Lösungen stehen, aber nicht für Kontinuität. Dafür hat man Canon und Nikon.
Egal was wird: Wir alle können beruhigt in die Zukunft schauen. Auf mechanische Werkstätten und mechanische Ersatzteile sind wir mit unseren DSLR-Kameras dank ihrer Robustheit nicht mehr angewiesen. Im Gegensatz zum analogen Lager: Da wird bei Defekt der Mechanik schnell mal ein Tausender fällig. Und auf die Kapriolen der mit der Existenz ringenden Filmhersteller siond wir auch nicht angewiesen – unsere Speicherkarten auch noch viele nächste Jahre ohne Nachschub. Zuguterletzt können uns auch die verschärften Umweltschutzvorschriften zur Entsorgung der hochgiftigen Fotochemie Wurst sein. Das "wachsende" analoge Lager hat da mehr Sorgen. Aber das macht nichts. Die scheinen ja langsam sogar wieder bereit, sich Quecksilberdämpfen hinzugeben – wenn's der "künstlerischen Wirkung" nutzt.
Und bei "Leica" entsteht jetzt ein "Ernst-Leitz-Hotel"? Irgendwie passt das zu der Firma, deren Produkte ich als junger Mann umkreist habe wie der Liebhaber die Geliebte. Wohlgemerkt: Es passt zu der Firma, die später aus der damaligen Ernst Leitz GmbH hervorgegangen ist.
Ich meine so:
Kameras für ambitionierte oder auch nicht so ambutionierte Fotoliebhaber sind in erster Linie ein Geschäft. Man muss sich immer was Neues einfallen lassen. Pixelanzahl, gekrümmte Sensoren (damit neue Objektive), Internetverbindungen, Smartbedienungen usw. usw. Als Hobbyphotograph reicht mir meine Lumix LF 1 und die Canon 750, verbunden mit Zeisslinsen (von Contax) mittels Adapter. Mehr brauche ich nicht für meine Photowelt. Als Profi wünscht man sich wahrscheinlich etwas Anderes. Hohe Bildfrequenz, Auswahl der besten Bilder über Algorithmen, schneller Versand an die Redaktionen etc. pp.
Wichtig ist an sich nur das Bild. Das muss stimmen, ansprechend sein und eine Aussage treffen, sei es nur in den Formen oder Farben.
Ob die schnelle Folge der zukünftigen Photokina einschlägt, vermag ich nicht so recht einzuschätzen. In den letzten Jahren hat sie schon stark abgespeckt. Ist vielleicht zuviel des Guten.
Nimmt mich Wunder welcher Contax/Yashica-EOS-Adapter die Zeiss-linsen einwandfrei halten. Hab bei den billigen den Adapter von K+F-concept für sehr ausgereift befunden. Zur Adaptierung gibt lange Abhandlungen und spezialwebseiten welche alle Aspekte beleuchten. Obwohl ab und an die endlich genug dicke Feder (0.7mm versus 0.4mm versus 0.22mm von Anderen Dillettanten) nachgespannt werden muss aka nach innen gedrückt bei häufigem Wechsel. Das Teil ist so billigen. Einfach an der Optik lassen. und als chip den von Tago-Tech. einbau mit 0.3mm auflage(Lampenschirmreparaturfolie hat exakt die dicke) harrt noch der Ausführung. der chip hat exklusiv eTTL(blitzsteuerung. und Programmierung ist einfach.
Also mit den Adapern habe ich so keine Probleme. 1x bei Ebay, den konnte man knicken. Die anderen 3 bei einer Süddeutschen Firma für wenig Geld. Die Objektive werden einwandfrei adaptiert (Auflage). Über einen der elektrischen Kontakte wird durch eine kleine runde Anzeige unten rechts die Schärfe signalisiert (je nach Schärfeindikatoreinstellung). Das funktioniert meist gut bei recht offener Blende. Je kleiner die Blendenöffnung, umso schwieriger wird es. In der Regel photographiere ich mit AV. Adaption erfolgt über die Distagone 28, 35, Tessar 45, Planar 50, 85, Sonnar 135, Vario Sonnar 80-200 und über das Voigtländer Makro 135. Da ich meist "langsam" fotographiere, habe ich wenig Probleme. Wenn es schnell gehen muss, dann haut es oft (bei den Teleo.) nicht so hin. Da überlege ich für ein schnelles Tele von Canon.
Muss man die Adapter mal wechseln, dann ist es immer eine Fummelei. Manche Motive können dann schon weg sein. Insgesamt stellt das aber eine zufriedenstellende Lösung nach Aufgabe von Kyocera dar. Die Zeisslinsen haben für mich echtes Geld gekostet. Damit kann ich leben. Durch die Langsamkeit wird man auch etwas entschleunigt. Ätzend finde ich die vielen Smartphones. Hier im Aachener Dom werden täglich zig Bilder damit gemacht. So richtig waren die garnicht im Dom. Dieses "knipsen" ist eine andere Art der Photographie oder interessiert eigentlich jemand, was ich gerade esse und es gepostet habe.
Mit dem Taschenrechner haben viele das Rechnen verlernt. Mit dem Internet lagern sie ihr Wissen nach außen. Mit den Smartphones teilen sie ihre Augen. Irgendwann sagt einem das Gehir. Da läuft etwas schief, oder?
Modulare SLR? Alter Hut!
Ich hab eine modulare Nikon DSLR, da kann ich ganz einfach das DSLR-Body-Modul durch ein SLR-Body-Modul austauschen. Voila und ich kann mit demselben Objektiv analog fotografieren. Analoge Bodies gibt's für ein paar Euros in der Bucht. Was soll das Kickstarter-Projekt darüber hinaus leisten?