Auch das Jahr 2024 verspricht wieder ein spannendes Jahr für uns Freunde der Fotografie zu werden. Von OM System könnte es ein neues Spitzenmodell geben, bei Panasonic steht wohl die Nachfolgerin der GH6 vor der Tür. Pentax dürfte sich von einem kompletten Kamerasystem verabschieden, Sigma und Tamron haben spannende Objektive auf dem Zettel. Und Sony könnte seine Kameras künftig mit optionalen Updates versorgen.
OM System: neuer Schwung mit neuer High-End-Kamera?
OM System (vormals Olympus) könnte 2024 neuen Schwung gebrauchen. Der soll mit einer neuen High-End-Kamera kommen, wie aus der einen oder anderen Gerüchteküche zu hören ist. Die Kamera könnte die aktuelle E-M1X ablösen. Details zum neuen Top-Modell sind bislang nicht zu erfahren. Das deutet daraufhin: Es wird wohl eher Ende 2024, bis die Kamera vorgestellt wird.
Ebenfalls auf dem Zettel haben die Gerüchteköche, vor allem solche aus China, eine neue OM-D E-M10. Technische Details zur möglichen Nachfolgerin der OM-D E-M10 IV sind bislang rar. Ob und wann das kleinste Modell der OM-D-Familie (hierzulande) eine Nachfolgerin bekommt, ist derzeit ungewiss.
Panasonic bleibt mit MFT auf Kurs und setzt auf Phasen-AF
Panasonic verabschiedet sich 2024 vom reinen Kontrast-AF und führt als zweite Komponente den On-Sensor-Phasen-AF flächendeckend ein. Diesen Hybrid-AF erhält mit aller Wahrscheinlichkeit auch die GH6-Nachfolger, die von einigen Gerüchteköchen bereits für Anfang des neuen Jahres erwartet wird. Weitere Details zur GH6 II (oder GH7, wie sie auch heißen könnte) sind bislang noch nicht durchgesickert.
Auch an einer neuen L-Mount-Kamera soll Panasonic jüngsten Gerüchten zufolge arbeiten. Details hierzu bleiben ebenfalls im Dunkeln, nur so viel wollen chinesische Insider wissen: 6K-Video soll die nächste Lumix S beherrschen. Bahnt sich da eine Nachfolgerin der Lumix S1 an? Die ist seit Ende 2023 in diversen japanischen Shops als „nicht mehr lieferbar“ gelistet.
Während bei den kommenden Panasonic-Kamers vieles noch nebulös bleibt, gibt es zur Optik einige Klarheit. Noch Anfang Januar soll Panasonic demnach das 100mm F/2.8 Macro vorstellen. Insider verreiten, es sei das leichteste Makro-Objektiv seiner Klasse.
Pentax: Unbeirrt weiter mit klassischen DSLR
Bei Pentax geht im neuen Jahr wohl die Ära des Mitteformatsystems 645 zu Ende. Ab jetzt konzentriert sich Hersteller Ricoh demnach ganz aufs klassische Spiegelreflexsystem. Pentax wird damit zum einzigen Anbieter, der noch neue DSLR entwickelt, spiegellose Systemkameras sind keine Option für Pentax. Weiterhin in der Entwicklung befindet sich die K-1 Mark III. Wie sie ausgestattet sein wird und ob die Pentax K-1 Mark III noch dieses Jahr kommen wird, ist derzeit unbekannt.
Als sicher gilt, dass Pentax dieses Jahr ein DFA*-Weitwinkel bringen wird. Zudem erwarten Insider Ersatz für das DA* 50-135mm, das ausläuft.
Sigma und Tamron: Neues Jahr, neue Objektive
Keine Frage: Der Schwung bei den Spiegellosen schiebt auch das Geschäft der Objektivhersteller kräftig an. Von Sigma, Tamron & Co. ist dieses Jahr viel Neues zu erwarten, wie unter anderem ein Blick in die unlängst veröffentlichten Patente zeigt.
Tamron bleibt demnach seiner Linie treu und arbeitet auch 2024 an einem ungewöhnlichen Objektiv. Ein unlängst veröffentlichtes Patent beschreibt ein 25-50mm F/2.0. Die Konstruktion ist innenzoomend und für Kleinbildkameras geeignet. Falls das Objektiv tatsächlich kommen sollte, dann zumindest mit Anschlüssen für Sony E und Fuji X.
Jüngste Patentschriften von Sigma zeigen ein gigantisches Telezoom 60-700mm F/4.5-7.4 für Kleinbild. Alternativ eignet sich die veröffentlichte Konstruktion auch für ein 50-500mm F/4.5-6.5. Sigma arbeitet zudem an einem 65mmF/1.4, ebenfalls für Vollformat. Für APS-C hat Sigma ein interessantes 50-135mm F/2.8 entworfen. Welches der Objektive Sigma (noch dieses Jahr) realisieren wird, bleit unklar. Als sicher darf angenommen, dass es die 2024 neuen Sigma-Objektive mindestens mit Anschluss für L-Mount und Sony E kommen werden.
Sony: Mit neuem 45-Megapixel-Sensor ins neue Jahr?
Sony ist einer der Hersteller, der sich überhaupt nicht in die Karten gucken lässt. Vorhersagen für 2024 sind daher schwierig, aber nicht unmöglich. Fakt ist, dass Sony Semicondutor einen neuen Kleinbildsensor mit 45 Megapixel Auflösung fertig hat. Er ist für eine Serienbildrate von bis 26 Bilder/Sekunde gut und schafft 8K Video bei 60p. Zudem kann der Sensor Arrays von jeweils 2×2 Pixel bilden. Dieses hardwareseitige Pixel-Binning senkt zwar die Auflösung auf rund 12 Megapixel, lässt aber sehr hohe ISO-Werte zu. Ob Sony den neuen Bildsensor als Basis für eine künftige Kamera (Alpha 7 V?) im neuen Jahr einsetzt, ist allerdings völlig offen.
Als ziemlich sicher gilt hingegen, dass Sony die Alpha 6700 als Basis für die kommende Vlogger-Kamera ZV-E10 II nutzt. Der technische Aufwand dafür ist ja nicht sonderlich groß – ein neues Gehäuse ohne EVF und ohne Bildstabilisator, fertig. Erwartet wird die Vorstellung der ZV-E10 II für dieses Frühjahr.
Recht unscharf sind Gerüchte zu möglichen neuen Objektiven von Sony in diesem Jahr. Zu hören ist, dass Sony an einem 24-50mm F/2.8 G arbeitet. Und dann haben die Gerüchteköche noch ein 24-200mm F/2.8-4.5 G OSS auf der Pfanne. Es soll dem Vernehmen nach das 24-240 mm F3.5-6.3 OSS ablösen, das inzwischen etwas in die Jahre gekommen ist.
Wenig Beachtung hat bislang eine Pressemeldung von Sony USA, in der ein Funktions-Update für das Frühjahr zunächst für die Alpha 7 IV angekündigt wird. Mit der Funktionserweiterung soll es möglich sein, Hilfslinien und Rahmen völlig frei zu gestalten und bis zu vier dieser individuellen Rahmen-Sets zu speichern. Gedacht ist Feature zum Beispiel für Schulfotografen, die jedes Kind an exakt selber Position im Bild platzieren möchten. Aber beispielsweise auch Produktfotografen könnten von dieser Funktion profitieren. Kleiner Haken der für einige Fotografen sicherlich willkommenen Neuerung: Die Lizenz für frei gestaltbare Rahmen soll 149 US-Dollar kosten.
Soweit die Fakten. Die angesehene Webseite dpreview spekuliert nun: Das Update für frei konfigurierbare Hilfslinien könnte erst der Anfang sein. Es soll Sony Tür und Tor öffnen für weitere kostenpflichtige Updates. Möglich wäre es: Mit der Upgrade and License Management Suite hat Sony jedenfalls bereits eine Plattform, über die Lizenzen für Funktions-Upgrades vertrieben werden – bislang allerdings nur für professionelle Video- und Broadcast-Kameras.