Olympus wird 100 und lässt es krachen: Mit der OM-D E-M1X, eine MFT-Kamera, die Vollformatern wie der Nikon D5, der Canon EOS-1DX Mark II oder der Sony Alpha 9 Paroli bieten will. Mit der OM-D E-M1 Mark II auf 2000 Exemplaren limitierten Silver-Edition. Oder mit einem neuen, wetterfesten Drahtlos-Blitzsystem. photoscala wird die Neuerungen im Laufe des Tages ausführlich vorstellen, hier ein erster Überblick.
Update 24. Januar 2019, 11:40. Abbildung vom ED 150-400 mm F4.5 TC1.25x IS PRO hinzugefügt. / Preisangaben zum Blitzsystem korrigiert.
photoscala wird alle heutigen Olympus-Neuheiten im Laufe des Tages ausführlich vorstellen.
Im Oktober wird Olympus auf eine 100jährige Firmengeschichte zurückblicken können. Die Feiern beginnen aber offensichtlich schon jetzt, heute zieht Olympus gleich mehrere Neuheiten aus dem Geschenkkorb.
OM-D E-M1X: Micro-Four-Thirds-Kamera für höchste Ansprüche
Etwa die IM-D E-M1X, die mit Abstand größte und teuerste MFT-Kamera. Sie richtet sich mit ihrem integrierten Handgriff klar an Foto-Profis, die – so Olympus – „maximale Zuverlässigkeit und Funktionalität für optimale Ergebnisse in nahezu jeder Situation“ erwarten. Die Kamera wartet mit einem neuentwickelten AF-System auf, deren intelligente Motivverfolgung Objektive erkennt und im Fokus hält. Gleich zwei TruPic-VIII-Prozessoren ermöglichen Bildserien mit bis zu 60 Bilder/Sekunde. Neu sind auch eine Handheld-High-Res-Shot-Funktion, die ohne Stativ auskommt, eine Live-Graufilterfunktion, die Lademöglichkeit über USB sowie zwei UHS II SD-Kartenfächer. den Bildstabilisator hat Olympus ebenfalls verbessert, seine Wirksamkeit wächst auf bis zu 7,5 EV.
Die Technik hat Olympus in ein besonders wetterfestes Gehäuse gepackt, die E-M1X soll den Spritzwasserschutz IPX1 übertreffen, die Kamera funktioniert bis zu frostigen -10° C reibungslos. Der elektronische Sucher zeigt das Sucherbild mit 0,83facher Vergrößerung (bezogen auf Kleinbild), mit gleich zwei Akkus beträgt die Reichweite mehr als 2500 Aufnahmen.
Der Sensor der OM-D E-M1X löst 20,4 Megapixel auf, mit der High-Res-Shot-Funktion wächst die Auflösung auf bis zu 80 Megapixel. Die Videoauflösung beträgt maximal Cinema 4K (4.096 x 2.160) bei 24p oder 4K (3840 x 2160) mit bis zu 30p. Ab Ende Februar soll die OM-D E-M1X zu haben sein, für rund 3000 Euro bzw. 3500 Schweizerfranken.
Superzoom ED 150-400 mm F4.5 TC1.25x IS PRO angekündigt
Damit Sport- und Wildlife-Fotografen das volle Potential der OM-D E-M1X ausschöpfen können, kündigt Olympus heute das Superzoom ED 150-400 mm F4.5 TC1.25x IS PRO an. Bezogen auf Kleinbild beträgt seine Brennweite 300-800 mm, der integrierte 1,25fach-Telekonverter verlängert sie auf 1000 mm. Das Objektiv ist mit einem Bildstabilisator ausgestattet, wettergeschützt und arbeitet mit dem ebenfalls heute angekündigten Telekonverter 2x MC-20 zusammen. Im Sommer 2019 soll es auf den Markt kommen, ein Preis steht noch nicht fest.
OM-D E-M1 Mark II als limitierte Silver-Edition
Anlässlich seines Jubiläumsjahres legt Olympus die OM-D E-M1 Mark II Silver-Edition mit einer silberfarbenen Topplatte auf. Die Sonderedition ist auf 2000 Exemplare weltweit limitiert, kommt Ende Februar in den Handel und soll 1700 Euro bzw. 2300 Schweizerfranken kosten. Technisch ist die Silver Edition identisch mit der schwarzen OM-D E-M1 Mark II, die gibt es derzeit zum Beispiel für rund 1575 Euro bei Amazon.
Neues drahtloses Blitzsystem
Ebenfalls neu aus dem Gebirtstagskorb zieht Olympus heute das Blitzgerät FL-700WR mit Funkfernsteuerung. Es bietet Leitzahl 42, ist wettergeschützt, seine Fernsteuererreichweite beträgt bis zu 30 Meter. Der FL-700WR kommt Ende Februar auf den Markt und soll 349 Euro bzw. 399 Schweizerfranken kosten.
Passend zum Blitzgerät kommen der Funkempfänger FR-WR (199 Euro/249 CHF) und der Sender FC-WR (299 Euro/349 CHF).
Olympus hatte mal sehr schöne Kameras mit hervorragenden Objektiven gebaut: die OM-1 bis OM-4 Serie.
Dieses Ding hat ein potthässliches Design, man sieht, wo der schwülstige Handgriff und das Batteriefach stumpf an den Body gesetzt wurden.
Ein grosses Ding mit kleinem Sensor… Wenn ich mir meine Fuji GW oder GSW 690 III anschaue, sind die nicht viel grösser, haben aber ein Aufnahmeformat von 60 x 90 mm (!). Bleibt für mich die Frage: Was soll so ein kleiner Sensor in einem derart grossen Gehäuse? Das widerspricht sich.
Soll mit der Nikon D5 und Canon 1DX Serie konkurrieren, also ist für Sport und Wildlife konzipiert. Immerhin Kisten die Konkurrenten das Doppelte.
Ein Minisensor in einem riesigem Profigehäuse für mehrere tausend Euro? Warum sollte ich bei so viel Geld auf Bildqualität verzichten? In dem Preisbereich gibt es leistungsfähige Vollformat-Systemkameras. Das wird nix.
War ja klar, dass genau dieser Spruch kommen musste…
Die Nische für diese Kamera dürfte sehr klein sein. Bildfrequenz und Robustheit reichen nicht aus, um Profis, die ihr Equipment mit Aufträgen amortisieren müssen, zu überzeugen.
Ist wohl eher was für die ausgemachten Fanboys, von denen ich auch viele Jahre einer war.
In der Preisklasse gibt es bessere Bildqualität und die Kompaktheit als Kaufargument ist hier ja leider entfallen. Auch bei den Objektiven sprechen weder Preis noch Größe im Vergleich zum Wettbewerb für Olympus.
Das ist sehr bedauerlich.
Ich sehe keinen Grund, aus dem ein Fotograf die Aufnahmen, die er mit einer solchen Kamera gemacht hat, nicht verkaufen können soll und so die Anschaffungskosten wieder einspielt.
Und sicherlich sind mft-Teleobjektive für Sport-und Tieraufnahmen in der Regel kleiner und leichter als ihre Pendants für größere Aufnahmeformate.
Die Gehäusegröße wird natürlich in erster Linie von den Zusatzaggregaten bestimmt und nicht vom Aufnahmeformat.
Das ist das einzige Argument, das ich noch irgendwie gelten lasse: Die Superteleobjektive sind viel kleiner und leichter. Das ermöglicht Aufnahmen aus der Hand.
Allerdings sind die mit einem Vollformatbody höherer Auflösung und gleicher Brennweite genauso möglich, und dann kann man die 20 Megapickel auch nachher noch herauscroppen. Es ergibt sich also auch hier eigentlich kein echter Vorteil in dieser Spezialsituation.
Ansonsten ist MFT eifach weit unterlegen, v.a. wenn man das klassische 3:2 anstrebt, wo ja auch bei MFT nochmal gecroppt wird.
Ich habe noch ein Dutzend OM-Olympus Vollformat Objektive inklusive des legendären 180mm f/2 (das auf der ISS mitflog) daheim liegen und war ein großer Olympus Fan.
Aber diese Fixierung auf MFT ist wohl längerfristig der Sargnagel der Kamerasparte von Olympus. Panasonic hat das erkannt. Olympus kann sich das momentan gegenüber seinen Aktionären wohl noch leisten, da die medizinische Mikroskop und Endoskopie-Sparte gut performt – fragt sich nur wie lange noch.
Wie viele Fotografen kennst du, die ihr Geld mit einer Olympus Kamera verdienen? Selbst Sony sieht man im Profi Bereich kaum
Im Beitrag von Bernie 2.0 ging es eingangs um den Aspekt, dass die Anschaffungskosten sich amortisieren müssten. Das wäre grundsätzlich auch bei dieser Kamera möglich. Ob es viele Nutzer gibt, die sich dann tatsächlich für sie entscheiden, steht auf einem anderen Blatt.
Was stimmt denn bzgl. der Anzahl der OM-D E-M1 Mark II : 200 in der Unter-Überschrift, oder weiter unten "Die Sonderedition ist auf 2000 Exemplare weltweit limitiert"?
2000 ist richtig. Wir haben's korrigiert.
Um im extremen Telebereich zu reüssieren, ist ein 4,5/150-400 wohl zu wenig. Das Segment mit den lichtstarken Festbrennweiten, die sich in der Klein- bis Mittelklassewagenpreiskategorei bewegen, wird bereits von Canon und Nikon intensiv abgedeckt. Somit wäre noch viel nachzuschieben. Ob dies aufgrund der Ertragslage im Fotobereich bei Olympus möglich wäre, sei dahingestellt. Die Hochpreispolitik allein macht noch kein von Profis akzeptiertes System. Wenn bereits engagierte Amateure, von Profis einmal ganz zu schweigen, Vollformat, aus dem man croppen kann, bevorzugen, so dürfte MFT wohl langfristig ein Irrweg sein.
MFT war von Anfang an ein Irrweg. Olympus habe ich seit der Einführung MFT nicht mehr in meinen Anschaffungen berücksichtigt.
Bei jede Kamera Neuankündigung von Olympus die gleichen "Sensor zu klein" Kommentare. Langweilig. Jede Sensorgröße hat Vor und Nachteile. Die meisten Leute drucken nicht mal ein dutzend A3 Fotos im Jahr aus…
Damit es nicht so langweilig ist, noch ein weiters Argument:
Der Sensor ist nicht nur zu klein, er hat auch noch ein denkbar ungünstiges Seitenverhältnis, das weder zu A3 noch zu den meisten Bildschirmen als wohl häufigstes Betrachtungsmedium kompatibel ist. Das trifft im verminderten Ausmaß zwar auch auf das Kleinbild zu. Hier fällt der passende Zuschnitt für das Ausgabemedium aber weit weniger schmerzlich ins Gewicht.
Egal, was man sonst über mft-Sensoren denken mag: Der Hinweia auf das DIN-A -3-Format passt nicht. Dessen Proportionen liegen ziemlich genau in der Mitte zwischen 4:3 und 3:2.