Auf den ersten Blick hat Fujifilm bei der X-T30 die Technik der größeren X-T3 in ein kompakteres Gehäuse gepackt. OK, nicht ganz – an der einen oder anderen Stelle hat Fujifilm bei der X-T30 schon etwas gespart – kann so aber auch deren Preis auf unter 1000 Euro drücken. Das alles klang für mich derart verlockend, dass ich die X-T30 eingeladen habe, mich nach Berlin und Tokio zu begleiten. Ob aus der Reisebekanntschaft eine Freundschaft auf Dauer werden könnte?
Fujifilm X-T30: Fakten
Rauscharmer BSI-Halbformatsensor mit 26 Megapixel
OLED-Sucher mit 2,36 Mio dots und 0,62facher Vergrößerung
Serienbildrate: 8 fps. 20 fps mit elektronischem Verschluss, 30 fps bei 1,25x Crop
Gesichtserkennung inkl. Augen-AF
Joystick zur Wahl des AF-Felds
Video: bis zu 4K/30p ohne Crop. 4:2:0 8-bit intern, 4:2:2 10-bit via HDMI
Für Spiegellose mit APS-C-Sensor spricht vor allem eines: Sie können deutlich kleiner und leichter ausfallen als Kleinbildkameras. Müssen sie aber nicht, wie etwa die X-T3 von Fujifilm belegt. Eine Kamera, die mir sehr gut gefallenhat – wenn sie nur nicht derart groß daherkäme.
Aber von Fuji gibt es ja noch die X-T30. Unter ihrem Kleid werkelt im Prinzip dieselbe Technik wie bei der X-T3. Dabei gerät sie deutlich kompakter und handlicher als ihre große Schwester. Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt, finde ich. Besonders wenn es für ein paar Tage in fremde Städte geht.
Bei mir stand kürzlich erst ein Trip nach Tokio an, gleich danach ging es nach Berlin. Bei beiden Reisen wollte ich das Gepäck schmal halten, dennoch für die gängigen fotografischen Aufgaben gerüstet sein. Als Begleitung habe ich die X-T30 von Fujifilm gewählt. Die drückt mit ihrem Gewicht von 383 Gramm (betriebsbereit) gut 150 Gramm weniger auf die Waage als die X-T3. Sie ist sogar nochmals 20 Gramm leichter als die Sony Alpha 6400, die es mir erst kürzlich angetan hatte und die sicherlich ebenfalls eine leichtfüßige Reisebegleiterin abgegeben hätte.
Bei sommerlichen Schönwetter in Berlin wie in Tokio war es übrigens kein Problem, dass die X-T30 nicht eigens gegen Spritzwasser abgedichtet ist. Zu anderen Jahreszeiten und an anderen Orten sollte man daran jedoch denken. Die Anfassqualitäten der X-T30 sind dagegen sehr gut, da knarzt und klappert nichts. Dass die Kamera rund 200 Euro günstiger ist als die Alpha 6400 von Sony, sieht und fühlt man ihr nicht an.
Handling und Bedienung
Sobald man die X-T30 vors Auge hebt, macht sich die Kehrseite ihres kompakten Gehäuses bemerkbar: Die Kamera bietet wenig Fläche zum Greifen. Das ist OK, solange kein sonderliches schweres Objektiv dranhängt. Das XF 18-55mm 1:2.8-4 R LM OIS ging für mich noch völlig in Ordnung, beim Telezoom XF 55-200mm 1:3.5-4.8 hätte ich mir dagegen bisweilen mehr Grip gewünscht. Da lag mir die Sony Alpha 6400 mit ihrem deutlich ausgeprägten Handgriff spürbar besser in der Hand.
Dafür bietet die X-T30 eindeutig mehr dedizierte Bedienelemente als die Sony. Auf der Top-Platte finden sich quasi dieselben Einstellmöglichkeiten wie bei der großen Schwester X-T3 (die zweite Ebene einiger Räder der X-T3 fehlt allerdings). Also je ein Rad für die Belichtungszeit, die Belichtungskorrektur und den Drive-Modus (Einzel- oder Serienbild, Bracketing, Video etc.). Und natürlich der Auslöser, der ganz traditionell mit einem Einschraubgewinde für einen mechanischen Fernauslöser versehen ist. Hinzu kommen noch ein Daumen- und ein Frontrad, außerdem ist jedes Fujinon-Objektiv mit einem klassischen Blendenring versehen (der jedoch bei einigen Objektiven den Blendenwert elektronisch an die Kamera übermittelt).
Neues gibt es auf dem Kamerarücken: Hier hat Fujifilm einen kleinen Joystick untergebracht, mit dem sich durch die Menüs navigieren oder das AF-Feld positionieren lässt. Eine tolle Sache, finde ich. Dummerweise musste die Q-Taste zum Aufruf des Schnellmenüs für den Joystick von ihrem angestammten Platz weichen, sie findet sich nun auf dem Steg für den Daumen. Diese Position ist indes alles andere als günstig – nicht nur ich habe immer wieder mit dem Daumen unbeabsichtigt das Schnellmenü aufgerufen. Fujifilm hat inzwischen mit einem Firmware-Update auf das Problem reagiert.
Nicht nur die unglücklich platzierte Q-Taste, auch andere Bedienelemente der X-T30 habe ich recht häufig versehentlich verstellt. Insbesondere Daumen- und Frontrad haben mich etwas gefuchst, beide drehen sich einfach viel zu leicht. Von diesem kleinen Ärgernis abgesehen, geht das Bedienkonzept der X-T30 voll auf. Es gibt derart viele direkte Einstellmöglichkeiten, dass man nur selten ins Schnellmenü oder gar ins Hauptmenü der Kamera abtauchen muss. Hinzu kommt, dass das Display der X-T30 auf Touch-Eingaben reagiert – etwa, um das Fokusfeld zu positionieren. Das funktioniert sogar beim Blick in den Sucher, allerdings hat meine Nase dabei bisweilen die Touch-Funktion aktiviert. Ich habe sie daher lieber abgeschaltet, die Bedienung mit dem kleinen Joystick hat mir sowieso mehr zugesagt.
Der elektronische Sucher der X-T30 ist relativ klein (Sucherbildvergrößerung: 0,62x bezogen auf Kleinbild), zeigt jedoch ein sehr scharfes und detailreiches Sucherbild. In heller Umgebung ist der EVF dank OLED-Technik ordentlich hell, mit stets starken Farben. Bei schnellen Schwenks ziehen sich leichte Schlieren durch den Sucher. Sie verschwinden, sobald man die Kamera in den Boost-Modus (der auf Deutsch umständlich „Leistungsverstärkungsmodus“ heißt) versetzt. Dann verdoppelt die X-T30 nicht nur die Ausleserate des Sensors, sondern auch die Bildwiederholrate des Suchers. Der Boost-Modus hat übrigens auch dramatische Auswirkungen auf die AF-Performance – dazu gleich noch mehr.
Und auf die Akkuleistung. Die ist schon im Normalmodus mit ca. 360 Aufnahmen (bei Verwendung des EFV) nicht eben hoch. Im Boost-Modus reicht eine Akkuladung dann gerade noch für rund 260 Fotos. Bei meinen Tagesausflügen in Berlin und Tokio bin ich jedenfalls mit einer Akkuladung nicht ganz auskommen und war froh, einen zweiten Energiespender eingesteckt zu haben. Da ist umso bedauerlicher, dass Fujifilm der X-T30 nur ein USB-Netzteil beilegt, jedoch keine separate Ladeschale für den Akku.
Ausstattung und Funktionen
Längst bieten selbst Kameras der 1000-Euro-Klasse eine Funktionsvielfalt, die kaum Wünsche offenlässt. Da macht die X-T30 keine Ausnahme. Dabei hat sie nicht nur anspruchsvolle Fotografen im Visier, sondern begleitet auch weniger Versierte per Vollautomatik oder mit diversen Motivprogramme.
Ein paar Eigenschaften sind mir besonders positiv aufgefallen. Etwa, dass sich gleich drei unterschiedliche Vorgaben für die ISO-Automatik definieren lassen. So kann man für Sport- und Actionfotos eine kurze Verschlusszeit priorisieren, für Landschaftsaufnahmen dagegen eine möglichst geringe ISO-Empfindlichkeit. Vor allem funktioniert die ISO-Automatik auch im Modus M sowie in Verbindung mit der Belichtungskorrektur.
Bei Reihenaufnahmen gibt sich die X-T30 ebenfalls sehr flexibel. Sie beherrscht nicht nur klassische Belichtungsreihen, sondern kann beispielsweise auch Fokus- oder Weißabgleich-Bracketing. Sogar Effektfilter wie „Lochkamera“, „Pop-Farbe“ oder „Weichzeichner“ hat die X-T30 an Bord. Und dann dürfen bei einer Kamera von Fujifilm natürlich nicht die Filmsimulationsmodi fehlen – sie verfremden die Aufnahmen im Stil diverser analoger Filme des Unternehmens.
Klassische Einstellungen für die Bildaufbereitung, etwa Schärfe, Rauschreduktion oder Farbwiedergabe bietet die X-T30 obendrein. Sie lassen sich in bis zu sieben benutzerdefinierten Einstellungen zusammenfassen, sodass jeder schnell auf seine ganz persönlichen Bildlooks zugreifen kann. Schade, dass der Benutzerspeicher anders als bei der Sony Alpha 6400 nicht auch noch grundlegende Kameraeinstellungen wie Belichtungsprogramm oder Serienbildgeschwindigkeit aufnimmt.
Bei den Bildbearbeitungsmöglichkeiten im Wiedergabe-Modus bietet die X-T30 das Übliche. Vor allem gibt es einen RAW-Konverter, der auf die Schnelle Rohdaten ins JPEG-Format überführt. Eine Funktion, auf die Sony zum Beispiel immer noch verzichtet, die mir aber wichtig ist.
Etwa, wenn es darum geht, Fotos aufs Smartphone zu übertragen. Das ist mit der X-T30 herrlich unkompliziert, funktioniert allerdings nicht mit RAW-Dateien. Alles, was man für die Remote-Verbindung braucht, ist die App „Cam Remote“ auf dem Handy oder Tablet. Über sie verbindet sich das Smartgerät via Bluetooth mit der Kamera, die sich dann fernsteuern lässt. Gerade auch unterwegs eine prima Sache, so konnte ich schnell aktuelle Fotos aus Tokio via Facebook und Instagram verteilen.
In Sachen Video bietet die X-T30 eine solide Grundausstattung mit ein paar Highlights. Zu denen zählt zweifelsohne die Möglichkeit, den Videostream auf ein externes Aufzeichnungsgerät in 4:2:2 ausgeben zu können. Außerdem beherrscht die X-T30 F-Log – ideal für nachträgliches Grading. Eine weitere Spezialität ist die „Video-Stummschaltung“. Mit ihr sind die Einstellräder außer Betrieb, Parameter wie Blende, Belichtungszeit oder Belichtungskorrektur lassen sich via Touchscreen ändern.
Dass die X-T30 in 4K-Auflösung filmt, ist sozusagen Ehrensache. Allerdings begnügt sie sich dabei mit einer Bildwiederholrate von 30p. In Full-HD sind dann standesgemäße 60p drin. Gut gefallen hat mir, wie zügig der Autofokus beim Videodreh die Schärfe nachführt. Und dass sich mit der AF-L-Taste jederzeit die Schärfe auf eine neue Motivpartie ziehen lässt. Zudem scheint mir der Rolling-Shutter-Effekt nicht so stark ausgeprägt zu sein, wie bei der Sony Alpha 6400.
Mit einer kleinen Einschränkung muss bei der X-T30 allerdings leben, wenn es um Video-Aufnahmen geht: Unterbrechungsfrei zeichnet sie in 4K-Auflösung nur rund zehn Minuten auf, in Full-HD sind lediglich 15 Minuten am Stück möglich.
Serienbilder und Autofokus
Wenn es um Serienbildgeschwindigkeit geht, zeigt die X-T30 derzeit allen anderen Halbformat-Kameras die rote Laterne (sorry, Alpha 6400). Bis zu 30 Bilder pro Sekunde schafft sie mit vollelektronischem Verschluss, allerdings nur bei einem leichten Crop von 1,25x. Ohne Beschnitt kommt die X-T30 auf immer noch beachtliche 20 Bilder/Sekunde. Mit mechanischem Verschluss (und damit ohne Rolling Shutter) sind es 8 Bilder pro Sekunde – ebenfalls eine bemerkenswerte hohe Serienbildrate.
Derart rasante Serienbildraten mögen auf dem Papier beeindrucken. In der Praxis nützen sie jedoch nur, falls der interne Puffer nicht nur Mini-Serien mit voller Geschwindigkeit erlaubt. Und für mich noch wichtiger: Der Autofokus sollte mit der Schussfahrt mithalten können.
In Sachen Puffergröße gibt sich die X-T30 schon einmal keine Blöße. 32 JPEGs fasst ihr Puffer bei 20 Bilder/Sekunde – er ist also groß genug für rund 1,5 Sekunden Dauerfeuer. Das dürfte in den meisten Fällen reichen. Zumal die X-T30 bei halb gedrücktem Auslöser quasi in die Vergangenheit schauen kann: Sie speichert nämlich ebenfalls die letzten zehn Bilder, die entstanden, bevor der Auslöser ganz durchgedrückt wurde.
Äußerst angenehm fand ich auch, dass bei Aufnahmen mit elektronischem Verschluss das Sucherbild nicht unterbrochen wird. Es gibt nicht den geringsten Versatz zwischen der Surcheranzeige und der Realität – Mitzieher sind also kein Problem mit der X-T30.
Bleibt noch die Frage nach dem Autofokus. Kann er die Schärfe schnell genug nachführen, um die hohen Serienbildraten auch zu rechtfertigen? Ausprobiert habe ich es wie immer mit meiner Hündin Janna, die eifrig ihr Spielzeug apportieren musste. Los ging’s mit 8 Bilder/Sekunde und mechanischem Verschluss. Das erste Ergebnis war enttäuschend, die auf die X-T30 zueilende Janna war einfach zu schnell für den Autofokus der X-T30.
Besserung brachte erst eine Rückfrage bei Fujifilm. Der Schlüssel zum flotten Autofokus ist nämlich der Boost-Modus. Nachdem ich ihn eingeschaltet hatte, hat die X-T30 (übrigens für die Tests bestückt mit dem 55-200mm 1:3,5-4.8 R LM OIS) deutlich schneller und sicherer scharf gestellt und entsprechend wenig Ausschuss produziert.
Die besten Resultate habe ich mit einem kleinen Fokusfeld erzielt, mit dem ich stets auf Janna zielen musste. Habe ich dagegen der Kamera die Motiverkennung überlassen, war es ein Glücksspiel, ob die Serien scharf wurden oder nicht. In diesem Punkt ist die Alpha 6400 von Sony der X-T30 klar überlegen. Sie erkennt Actionmotive deutlich zuverlässiger und führt den Fokus sicher darauf nach.
Ähnlich ist das Bild beim Gesichts- und Augen-AF. Das funktioniert bei der X-T30 durchaus ordentlich, die Alpha 6400 macht’s aber spürbar besser. Sie erfasst zum Beispiel Gesichter, die kurz aus dem Bild geraten sind, nach ihrer Rückkehr sogleich wieder. Kurzum: Die Action- und Schnappschussfähigkeiten der X-T30 sind für sich genommen beeindruckend, die kleine Sony macht’s dem Fotografen dank ihrer überragenden Tracking-Eigenschaften aber deutlich einfacher.
Bildqualität
Alles, was es zur Bildqualität der X-T30 zu sagen gibt, habe ich bereits früher geschrieben: bei meinem Review zur X-T3. Der kleinen X-T30 hat Fujifilm nämlich denselben Sensor und denselben Bildprozessor implantiert wie der größeren Schwester. Kurzum: Die X-T30 liefert mit die beste Bildqualität, die derzeit von einer Halbformatkamera zu bekommen ist. Gemessen am Preis der Kamera dürfte die Bildqualität der X-T30 derzeit sowieso kaum zu toppen sein.
Doch der Reihe nach: Für das gute Bild sorgt in der X-T30 zunächst einmal ein APS-C-Sensor mit rund 26 Megapixel Auflösung. Und dann ist da noch der X-Prozessor 4, der sich um die Aufbereitung der rohen Sensordaten kümmert.
Der relativ neue Sensor ist in BSI-Technologie ausgeführt, er verkraftet daher auch höhere ISO-Stufen, ohne gleich kräftig zu rauschen. In der Praxis heißt das: In einer nächtlichen Großstadt sind Freihandaufnahmen problemlos möglich, selbst bei ISO 6400 liefert die X-T30 noch verblüffend rauscharme und erfreulich detailreiche Fotos ab. Zur Not gehen sogar noch ISO 12.800, falls man sich mit einem kleineren Ausgabeformat zufriedengibt.
Dass die X-T30 in ISO-Regionen vordringt, die noch bis vor Kurzem Kleinbildkameras vorbehalten waren, liegt nicht nur am wenig ausgeprägten Helligkeitsrauschen. Dazu trägt auch bei, dass das aggressivere Farbrauschen erst ab fünfstelligen ISO-Zahlen allmählich auftritt. Hinzu kommt: Der Dynamikumfang bleibt bis mindestens ISO 6400 sehr hoch. Damit eignet sich die X-T30 prima für nächtliche Streifzüge durch die Großstadt, denn gar fünfstellige ISO-Werte habe ich weder in Berlin noch in Tokio benötigt.
Beeindruckt hat mich, wie hoch der Dynamikumfang der X-T30 ist. Bei ausgeprägtem Gegenlicht nehme ich gerne eine Belichtungsreihe aus drei Fotos mit 1 EV Spreizung auf, die ich dann zu einem HDR-Bild verrechne. Mit der X-T30 war das in den seltensten Fällen nötig. Insbesondere die Tiefendynamik ist sehr gut, sodass man gefahrlos um drei Blenden unterbelichten und dann die Tiefen im RAW-Konverter entsprechend hochziehen kann.
Wenngleich ich bevorzugt im RAW-Format aufzeichne: Die JPEG-Abstimmung der X-T30 gibt wenig Anlass dazu. Sie ist ganz nach meinem Geschmack, gehört eher zur zurückhaltenden Sorte, Effekthascherei in Form überzogener Schärfe oder zu knackiger Kontraste verkneift sie sich. Wer’s gerne kräftiger mag, kann die Bildaufbereitung der X-T30 immer noch ganz nach Gusto anpassen. Nur eines gefällt mir nicht so ganz: Wie Kameras von Fujifilm mit Grün umgehen. Auch bei der X-T30 wirkt das Gras auf dem JPEG-Bild immer saftiger als in der Realität, das Laub der Bäume besonders frisch. Aber war das nicht schon bei den Filmen von Fujifilm so?
Mein Fazit
Mit der Fujifilm X-T30 habe ich mich lange und intensiv beschäftigt, nicht nur in Berlin und Tokio. Und es hat Spaß gemacht, meistens jedenfalls. Als Reisebegleiterin ist sie klein, leicht und unauffällig. Allerdings leidet die Bedienung etwas unter den kompakten Abmessungen, Knöpfe und Drehregler sind vielfach zu klein und leichtgängig.
Groß ist dagegen die Technik der X-T30. Vor allem mit ihrer Serienbildrate von 20 Bilder/Sekunde und mehr bei unterbrechungsfreiem Sucherbild ist sie derzeit in ihrer Klasse konkurrenzlos. Schön, dass da auch der Autofokus mithalten kann, wenngleich die Motiverkennung und -verfolgung noch besser werden darf. Die Bildqualität der X-T30 ist bezogen auf den Preis der Kamera schlichtweg überragend. Der Wunsch nach einer Kleinbildkamera dürfte nur bei höchsten ISO-Werten oder Qualitätsansprüchen aufkeimen. Auch, weil die Objektive von Fujifilm keine Probleme mit dem Potenzial der X-T30 haben.
Kurzum: Die X-T30 taugt zu wesentlich mehr als nur zur Reisebegleitung. Sie macht ebenso bei der Landschafts-, Produkt- und Porträtfotografie eine gute Figur – absolut schnappschusstauglich ist sie obendrein. Lediglich wenn Sport- und Actionfotos ganz oben im Pflichtenheft stehen, würde ich der Sony Alpha 6400 den Vorzug geben.
PRO
- herausragende Bildqualität (für eine Halbformatkamera), auch in JPEG
- mit 20 Bilder/Sekunde extrem hohe Serienbildrate
- elektronischer Verschluss mit stets unterbrechungsfreiem Sucherbild
- eindrucksvoller Funktionsumfang
- 4K-Video ohne Crop
CONTRA
- geringe Akkureichweite
- kleine und leichtgängige Bedienelemente nicht optimal fürs Handling
- nicht gegen Witterungseinflüsse abgedichtet
- Autofokus mit automatischer Motivverfolgung nicht immer sicher
Technische Daten: Fujifilm X-T30
Model Name | FUJIFILM X-T30 |
Number of effective pixels | 26.1 million pixels |
Image sensor | 23.5mm×15.6mm (APS-C) X-Trans CMOS 4 with primary color filter Sensor Cleaning system: Ultra Sonic Vibration |
Storage media | SD Card (-2G) / SDHC Card (-32G) / SDXC Card (-512G) UHS-I |
File format of still image | Still image: JPEG (Exif Ver.2.3)*1, RAW : 14bit RAW(RAF original format), RAW+JPEG |
Number of recorded pixels | L: (3:2) 6240 x 4160 / (16:9) 6240 x 3512 / (1:1) 4160 x 4160 M: (3:2) 4416 x 2944 / (16:9) 4416x 2488 / (1:1) 2944 x 2944 S: (3:2) 3120 x 2080 / (16:9) 3120x 1760 / (1:1) 2080 x 2080 |
Lens mount | FUJIFILM X mount |
Sensitivity | Standard Output Sensitivity : AUTO1 / AUTO2 / AUTO3(up to ISO12800) / ISO200 to 12800(1/3 EV step) Extended output sensitivity : ISO80 / 100 / 125 / 25600 / 51200 |
Exposure control | TTL 256-zone metering, Multi / Spot / Average / Center Weighted |
Exposure mode | P(Program AE) / A(Aperture Priority AE) / S(Shutter Speed Priority AE) / M(Manual Exposure) |
Exposure compensation | -5.0EV - +5.0EV, 1/3EV step (movie recording : -2.0EV - +2.0EV) |
Image Stabilizer | Supported with OIS type lenses |
Shutter type | Focal Plane Shutter |
Shutter speed: Mechanical Shutter | P mode: 4sec. to 1/4000sec. A mode: 30sec. to 1/4000sec. S/M mode: 15min. to 1/4000sec. Bulb mode: up to 60min. |
Shutter speed: Electronic Shutter | P mode: 4sec. to 1/32000sec. A mode: 30sec. to 1/32000sec. S/M mode: 15min. to 1/32000sec. Bulb mode: 1sec. Fixed |
Shutter speed: Mechanical + Electronic Shutter | P mode: 4sec. to 1/32000sec. A mode: 30sec. to 1/32000sec. S/M mode: 15min. to 1/32000sec. Bulb mode: up to 60min. |
Continuous shooting | Approx. 30fps [Only electronic shutter, 1.25 x Crop ] (JPEG: 26 frames Lossless compression RAW: 17 frames Uncompressed RAW: 17 frames) Approx. 20fps [Only electronic shutter, 1.25 x Crop ] (JPEG: 53 frames Lossless compression RAW: 17 frames Uncompressed RAW: 17 frames) Approx. 10fps [Only electronic shutter, 1.25 x Crop ] (JPEG: 95 frames Lossless compression RAW: 18 frames Uncompressed RAW: 18 frames) Approx. 20fps [Only electronic shutter ] (JPEG: 32 frames Lossless compression RAW: 17 frames Uncompressed RAW: 17 frames) Approx. 10fps [Only electronic shutter ] (JPEG: 81 frames Lossless compression RAW: 18 frames Uncompressed RAW: 18 frames) Approx. 8fps (JPEG: 90 frames Lossless compression RAW: 18 frames Uncompressed RAW: 18 frames) Approx. 5fps (JPEG: 205 frames Lossless compression RAW: 24 frames Uncompressed RAW: 19 frames) Approx. 4fps (JPEG: 209 frames Lossless compression RAW: 28 frames Uncompressed RAW: 20 frames) Approx. 3fps (JPEG: 216 frames Lossless compression RAW: 34 frames Uncompressed RAW: 21 frames) Pre-shot: Approx. 30fps [Only electronic shutter, 1.25 x Crop ] (max. 10 frames while half press, max. 12 frames after full press, total max. 22 frames) Pre-shot: Approx. 20fps [Only electronic shutter, 1.25 x Crop ] (max. 10 frames while half press, max. 22 frames after full press, total max. 32 frames) Pre-shot: Approx. 10fps [Only electronic shutter, 1.25 x Crop ] (max. 10 frames while half press, max. 68 frames after full press, total max. 78 frames) |
Auto bracketing | AE Bracketing (Frames: -2, -3, +3, +2, ±9, ±7, ±5, ±3 Step: 1/3EV, 2/3EV, 1EV, 4/3EV、5/3EV、2EV、7/3EV、8/3EV、3EV) Film simulation bracketing(Any 3 types of film simulation selectable) Dynamic Range Bracketing (100% · 200% · 400%) ISO sensitivity Bracketing (±1/3EV / ±2/3EV / ±1EV) White Balance Bracketing (±1 / ±2 / ±3) Focus Bracketing (Frames: 1 - 999, Step: 1-10, Interval: 0 - 10s) |
Focus mode | Single AF / Continuous AF / MF |
Focus type | Intelligent Hybrid AF (TTL contrast AF / TTL phase detection AF) |
AF frame selection | Single point AF: EVF / LCD: 13×9 / 25×17 (Changeable size of AF frame) Zone AF: 3×3 / 5×5 / 7×7 from 91 areas on 13×9 grid Wide/Tracking AF: (up to 18 area) * AF-S: Wide / AF-C: Tracking Al |
White balance | Automatic Scene recognition / Custom1-3 / Color temperature selection (2500K-10000K) / Preset: Fine, Shade, Fluorescent light (Daylight), Fluorescent light (Warm White), Fluorescent light (Cool White), Incandescent light, Underwater |
Self-timer | 10sec. / 2sec. |
Interval timer shooting | Yes (Setting : Interval, Number of shots, Starting time) |
Flash | Manual pop-up flash (Super Intelligent Flash) Guide number : approx. 7 (ISO200 · m) / approx. 5 (ISO100 · m) |
Flash modes | TTL(FLASH AUTO / STANDARD / SLOW SYNC.) / MANUAL / COMMANDER / OFF |
Sync. Mode | 1ST CURTAIN / 2ND CURTAIN |
Hot shoe | Yes (Dedicated TTL Flash compatible) |
Viewfinder | 0.39 inch approx. 2.36 million dots OLED Color Viewfinder Coverage of viewing area vs. capturing area: approx. 100% Magnification: 0.62× with 50mm lens (35mm equivalent) at infinity and diopter set to -1m-1 Diagonal angle of view: approx. 31° (Horizontal angle of view: approx. 26° ) Built-in eye sensor AUTO Brightness Setting: 50~800cd/㎡ |
LCD monitor | 3.0 inch, aspect ratio 3:2, approx. 1.04 million dots touch screen color LCD monitor(approx. 100% coverage) |
Movie: File format | MOV (MPEG-4 AVC/H.264,Audio: Linear PCM / Stereo sound 24bit / 48KHz sampling) |
Movie: File size / Frame rate / Recording time | [DCI 4K(4096×2160)] 29.97p/25p/24p/23.98p 200Mbps/100Mbps up to approx. 10min [4K(3840×2160)] 29.97p/25p/24p/23.98p 200Mbps/100Mbps up to approx. 10min [Full HD(2048 ×1080)] 59.94p/50p/29.97p/25p/24p/23.98p 200Mbps/100Mbps up to approx. 15min. [Full HD(1920×1080)] 59.94p/50p/29.97p/25p/24p/23.98p 200Mbps/100Mbps up to approx. 15min. [Full HD(1920×1080) High speed rec.] 120p/100p 200Mbps(recording) up to approx. 6min. |
Photography functions | Advanced SR AUTO, Face / Eye detection AF, Auto Red-eye Removal, Select custom setting, Panorama, Color space, Setting (Color, Sharpness, D-range, Highlight tone, Shadow tone), Framing guideline, Frame No. memory, Histogram display, Preview depth of focus, Lens Modulation Optimizer, Pre-AF, Number of Focus Points setting, MF Assist, Focus check, Focus Peak Highlight, Electronic level, Multiple exposure, Release priority / Focus priority selection, Fn button setting , ISO AUTO control, Instant AF setting (AF-S/AF-C), AF-C CUSTOM SETTINGS , SHUTTER AF , SHUTTER AE , AF-ON , Interlock spot AE & Focus area, Focus area setting, AE-L/AF-L button setting, Edit/Save Quick menu, Preview exp./WB in manual mode, Shutter Type, Touch Screen Setting, Sports Finder Mode, Pre-Shot, Flicker Reduction |
Film Simulation mode | 16 modes (PROVIA/Standard, Velvia/Vivid, ASTIA/Soft, Classic Chrome, PRO Neg.Hi, PRO Neg.Std, Black & White, Black & White+Ye Filter, Black & White+R Filter, Black & White+G Filter, Sepia, ACROS, ACROS+Ye Filter, ACROS+R Filter, ACROS+G Filter, ETERNA/Cinema) B & W Adjustment: -9~+9 |
Grain Effect | STRONG, WEAK, OFF |
Color chrome effect | STRONG, WEAK, OFF |
Dynamic range setting | AUTO, 100%, 200%, 400% |
Advanced filter | Toy camera / Miniature / Pop color / High-key / Low-key / Dynamic tone / Soft focus / Partial color (Red / Orange / Yellow / Green / Blue / Purple) |
Playback functions | RAW conversion, Image rotate, Auto image rotate, Face Detection, Red-eye removal, Photobook assist, Erase selected frames, Multi-frame playback (with micro thumbnail), Slide show, Protect, Crop, Resize, Panorama, Favorites, Voice Memo Setting |
Wireless transmitter | Standard: IEEE 802.11b / g / n (standard wireless protocol) Encryption: WEP / WPA / WPA2 mixed mode Access mode: Infrastructure |
Bluetooth® | Standards: Bluetooth Ver. 4.2 (Bluetooth low energy) Operating frequency [Center frequency]: 2402 - 2480MHz |
Wireless function | Geotagging, Wireless communication (Image transfer), View & Obtain Images, Remote camera shooting, PC Autosave, Image Transfer Order, instax printer print |
Other functions | Exif Print, 35 Languages, Date/Time, Time difference, Sound & Flash OFF, Performance Setting, Preview exp. in Manual mode, LCD Brightness, LCD Color, Preview Pic. Effect, DISP. Custom Setting , LARGE INDICATORS MODE(EVF) , LARGE INDICATORS MODE(LCD) , LARGE INDICATORS DISP. SETTING , Copyright Setting |
Terminal | Digital interface: USB Type-C (USB3.1 Gen1) HDMI output: HDMI micro connector (Type D) Other: Φ2.5mm, stereo mini connector [Microphone] |
Power supply | NP-W126S Li-ion battery (included) Battery life for still images: Approx. 380 frames (Normal Mode) When XF35mmF1.4 R is set. Actual battery life of movie capture: 4K: approx. 45min. (29.97p), FULL HD: approx. 45min. (59.94p) Continuance battery life of movie capture*3 *Face detection is set to OFF 4K: approx. 60min. (29.97p), FULL HD: approx. 75min. (59.94p) |
Dimensions | 118.4mm (W) x 82.8mm (H) x 46.8mm (D) / 4.66in. (W) x 3.26in. (H) x 1.84in. (D) |
Weight | Approx. 383g / 13.5 oz. (including battery and memory card) Approx. 333g / 11.8 oz. (excluding accessories, battery and memory card) |
Operating Temperature | 0°C - 40°C (+32°F - +104°F)C |
Operating Humidity | 10 - 80% (no condensation) |
Starting up period | Approx 0.4sec. |
Accessories included | Li-ion battery NP-W126S Shoulder strap Body cap Strap clip Protective cover Clip attaching tool Owner's manual |
Danke für den Bericht. Zwei Flüchtigkeitsfehler sind mir noch aufgefallen:
– Bei CONTRA fehlt die Auflistung.
– In einer Bildlegende heisst es: »Die X-T3 ist ähnlich kompakt wie die Sony Alpha 6400 …« Es ist aber die X-T30 abgebildet.
Danke für den Hinweis. Ist korrigiert.
Vielen Dank für den Bericht!
Kleiner Hinweis:
Im Satz
"Bei ausgeprägtem Gegenlicht nehme ich gerne eine Belichtungszeit aus drei Fotos mit 1 EV Spreizung auf, … "
sollte es vielleicht "Belichtungsreihe" heißen.
Ebenfalls danke für den Hinweis. Ist korrigiert.
Merci aus Frankreich für den Erfahrungsbericht.
Gruß
Hallo und vielen Dank für den Bericht. Bitte noch ergänzen, dass man die Q-Taste auch umprogrammieren kann und auch auf eine andere Taste legen kann.
Dann bin ich verwundert, dass die X-T 3 als gross gilt, da sieht man wie unterschiedlich doch kompakt definiert wird. Vor Kurzem war einer der Meinung, dass eine Panasonic G9 kompakt sei
Ich empfinde den fehlenden Wetterschutz in der Preisklasse nicht als Nachteil
Als Vorteil empfinde ich das nahezu voll ausgebaute Objektivpirtfolio
– ganzheitlich auf APSC abgestimmt. Etwas vergleichbares bietet hier kein anderer Hersteller.
Richtig, "nahezu". Habe auch Fuji, aber ich hätte da schon noch Wünsche, was das Objektivprogramm angeht.
Leider sehe ich da kaum Chancen, daß da was kommt, siehe Roadmap…
Ein sehr schöner Bericht über die Fuji X-T30. Seit ca. 7 Jahren lese ich die Nachrichten und Kommentare auf photoscala.
2x musste ich updaten wegen der völlig fehlplatzierten „Q-Taste“. Jetzt ist diese Taste stillgelegt und ich kann bei schnellen Kameraaktionen sicher sein, dass das Q-Menü nicht auf dem Monitor erscheint. Die Taste ist für mich nun nicht mehr benutzbar. Fuji sollte die Haptik
dieser Taste dringend überprüfen und für nächste Kameragenerationen verlegen. Klein, leicht und Retro reichen für den sehr guten Sensor und Fokus eben nicht! Ein Bild von Herrn M. Vieten zeigt links die X-T30 und rechts die Sony 6400. Ich will keine Sony, aber den Handgriff
in angepasster Formsprache und Haptik hätte ich gerne an der X-T30. Die ganzen Behelfshandgriffe die der Zubehörmarkt anbietet
sind eine haptische und optische Beleidigung für diese Fuji-Kamera. Der Handgriff bei der Fuji X-H1 ist sehr groß, aber für die X-T30, X-T3
wäre eine angepasste Form sehr hilfreich. Meine Nikon-, Olympus-, Panasonic-Kameras haben alle kleine Mängel, aber der haptische Zugriff
macht sich im Fotoalltag sehr gut. Jede meiner Kamera hat ihre Einsatzgebiete.
Schön wenn sich Herr Vieten auch mit den preiswerteren Kameras beschäftigt und „Handberichte“ liefert. Dadurch kommen Unzulänglichkeiten zu Tage die sonst der Käufer ausbaden muss.
Weil sich eine kleines „Schwestermodell“ mit aller Gewalt vom großen „Bruder“ unterscheiden muss kommen solche Fehler zustande. Ich habe schon Fotografen gesehen einen Button an ihren Fotoapparat ab geklebt haben, weil ihnen die Verlegung der Funktion auf einen anderen Button zu mühsam und lästig war.
Wie dieses Beispiel zeigt bleibt noch viel an der Handhabung von Fotogeräten zu tun, nichts ist perfekt.