Der chinesische Objektiv- und Blitzgerätehersteller Yongnuo arbeitet offenbar an einer Systemkamera, deren Basis das Smartphone-Betriebssystem Android ist. Das jedenfalls legt ein Facebook-Posting des Herstellers nahe, in dem nach einem Namen für die Kamera gesucht wird. Wann und zu welchem Preis die bislang namenlose Kamera kommen soll, ist noch völlig offen.
Update: 01.11.2018, 17:23 Mögliche technische Daten und eine weitere Abbildung hinzugefügt.
Ähnliche Ansätze wie jetzt der von Yongnuo gab es schon häufiger. Ganz neu ist die Zeiss ZX1, die ebenfalls auf Android als Betriebssystem setzt. Vor Jahren war es die Polaroid SC1630, später dann Panasonic mit der Lumix CM1, bei denen Android als Softwarebasis bildeten – wobei letztere sogar ein vollständiges Smartphone war.
Ob auch die jetzt von Yongnuo durch einen Facebook-Post enthüllte Kamera ein vollwertiges Smartphone sein wird, bleibt abzuwarten. Alleine aus der Abbildung (siehe Titelbild) lässt sich indes ableiten, dass die noch namenlose Systemkamera wohl mit einem Objektivbajonett versehen sein wird. Schließlich scheint ein 14mm F/2.8 mit Canon-Anschluss an die Kamera angesetzt zu sein.
Bekannt gemacht hat Yongnuo die Kamera übrigens, weil das Unternehmen noch einen Namen dafür sucht. Zu Auswahl stehen derzeit die Vorschläge „4G Camera“ und „Smart Camera“, Yongnuo akzeptiert aber auch Vorschläge von Lesern. Den endgültigen Namen will Yongnuo im Januar 2019 bekannt geben – ob dann auch die neue Kamera erscheinen wird, ist heute noch ungewiss.
Update: Technische Daten und Abbildung
Inzwischen hat Yongnuo auf Weibo, dem chinesischen Pendant zu Facebook, weitere Informationen zur Android-Kamera enthüllt. Demnach ist die Kamera wie bereits vermutet mit einem Anschluss für Canon EF ausgestattet. Die Bildschirm misst sehr große fünf Zoll in der Diagonale, die Display-Auflösung beträgt 1920 x 1080 Pixel. Außerdem beherrscht die Kamera die Mobilfunkstandards 3G und 4G, ferner ist sie mit WiFi ausgestattet.
Wenig Neues gibt es zur eigentlichen Kameratechnik. So ist weiterhin nichts zur Sensorgröße und -auflösung zu erfahren. Immerhin soviel: Die Yongnuo-Kamera nimmt Videos maximal in 4K/30p auf und ist mit einem Stereomikrofon ausgestattet. Zudem gibt es einen integrierten „Blitz“, der aus zwei LEDs besteht.
Ich finde es grundsätzlich toll, wenn Hersteller Mut haben, um zu experimentieren. Die Wahrscheinlichkeit auf der Nase zu landen ist sicherlich recht hoch, aber wer nicht wagt, der kann bekanntlich auch nicht gewinnen. Einige der besten Produkte in der Geschichte sind so entstanden. Das Problem an dieser Kamera dürfte aber jedem erfahrenen Fotografen sofort in die Augen springen. Das Gehäuse ist sehr schmal und im Vergleich zum verwendeten Objektiv geradezu winzig. Yongnuo möchte also, dass der Fotograf, der diese Kamera verwendet, auch größere Objektive einsetzt, wie eben das abgebildete 14mm. Man braucht aber einen vernünftigen Griff, um so eine Kombi vernünftig halten zu können. Ich würde diese Kamera nur mit Pancakes und anderen kleinen Festbrennweiten verwenden. Alles was größer ist, führt unweigerlich zu einem sehr schlechten Handling.
Was ist denn "Anschluss für Canon FE";-)?
Ein Tippfehler 🙂