Mit der Z6 und Z7 ist Nikon vor knapp einem Monat fulminant ins spiegellose Kleinbild gestartet. Kein anderes Kamerasystem hat dieses Jahr bislang mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Wohl auch dank einer geschickten Marketing-Kampagne, die bereits Wochen vor der offiziellen Präsentation immer mehr durchsickern ließ. Damit hat Nikon natürlich auch hohe Erwartungen geweckt. Kann die Z7 mit ihren fast 46 Megapixel die Erwartungen erfüllen? Ich konnte es bereits ein paar Tage lang ausprobieren.
Dass die Z7 eine waschechte Nikon ist, sieht man bereits auf den ersten Blick. Am geschwungenen roten Zierstreifen etwa, der sich am weit hervorstehenden Handgriff entlang zieht. Auch die Anordnung des Hauptschalters rund um den Auslöser ist ganz klassisch – und für meinen Geschmack die richtige Position dafür. Aber die Z7 ist nicht einfach eine um den Spiegel kastrierte D850 – Nikon hat bei seiner ersten Kleinbildspiegelloses auch mit der einen oder anderen DSLR-Tradition gebrochen.
So fehlt etwa bei der Z7 die Knopfleiste links vom Display – für sie war offenbar einfach kein Platz mehr. Das ist etwas schade, denn (nicht nur) dank dieser Leiste lassen sich die DSLR von Nikon ja beidhändig bedienen. Dafür gibt’s bei der Z7 einen Touch-Screen – dazu gleich noch mehr.
Nikon hat sich bemüht, die Z7 kompakt zu halten. Und das merkt man. Die Kamera ist zwar für eine Spiegellose mit 675 Gramm (betriebsbereit aber ohne Objektiv) kein Leichtgewicht. Aber eine D850 drückt eben gut ein Kilo auf die Waage – das ist schon ein Unterschied! Zum sehr guten Handling tragen übrigens auch die ausgesprochen kompakten Objektive bei, mit denen ich die Nikon Z7 ausprobiert habe: Das Z 24–70 mm 1:4 S (ca. 1.100 Euro) sowie das Z 35 mm 1:1,8 S (ca. 950 Euro). Gerade das Zoom ist wirklich sehr handlich geraten. Allerdings um den Preis, dass es erst manuell ausgefahren werden muss, bevor es betriebsbereit ist.
Als Kontrapunkt zur sehr schlanken Kamera hat Nikon den Handgriff deutlich ausgeprägt. Dass er derart weit vorsteht, mag zwar ästhetisch nicht ganz gelungen sein, ergonomisch ist es allemal. Die Z7 liegt jedenfalls wie angegossen in der Hand, auch in meiner eher recht kleinen. Und so ganz nebenbei bietet der wuchtige Handgriff Platz für den neuen Akku EN-EL15b. Der unterscheidet sich vom bisherigen EN-EL15a/ EN-EL15 dadurch, dass er via USB in der Kamera geladen werden kann. Nikon legt der Z7 dennoch ein klassisches Ladegerät mit in die Verpackung – löblich!
Den großen Akku hat die Z7 auch bitter nötig. Denn obwohl er eine Kapazität von 1900 mAh bietet, reicht seine Energie gerade einmal für rund 330 Aufnahmen (gemessen nach CIPA-Standard). In der Praxis mögen es ein paar Fotos mehr sein, dennoch: Der Energiespender steckte bei mir sehr häufig im Ladegerät. Da sollte Nikon eigentlich gleich einen zweiten Akku mit in den Karton legen!
Was den recht hohen Energiebedarf der Z7 ausmacht, weiß ich nicht. Ist es der elektronische Sucher? Für den nehme ich die kurze Akkulaufzeit etwas grummelnd in Kauf, denn ein besserer EVF ist mir seit der Leica SLin einer Kleinbildkamera nicht mehr untergekommen. Von der Auflösung her (3,69 Mio. Dots) mögen die Sucher der Sony Alpha 7R III und Canon EOS R dem von Nikon ebenbürtig sein. Aber in der Praxis wirkt das Sucherbild der Z7 einfach um eine ganze Klasse brillanter und besser durchgezeichnet. Es dröselt Kontraste sichtbar feiner auf, stuft Farben besser ab. Und weil es auch in schlechtem Licht einen ungetrübten Blick aufs Motiv gestattet, zudem noch eine Vorschau aufs Aufnahmeergebnis liefert, dürften auch eingefleischte Verfechter des klassischen Spiegelreflexsuchers ihren Gefallen an der Z7 finden.

Seit der Leica SL ist mir kein derart guter elektronischer Sucher in einer Kleinbildkamera untergekommen wie bei der Nikon Z7
Beim rückwärtigen Display lässt sich Nikon ebenfalls nicht lumpen. Es löst mit 2,1 Millionen Dots angenehm hoch auf und bietet eine üppige Diagonale von 3,2 Zoll. Der Clou ist jedoch die Touch-Funktion, mit der sich praktisch alles steuern lässt. Im Wiedergabe-Betrieb wischt man übers Display, um durch die Aufnahmen zu blättern. Die vom Smartphone bekannten Zoomgesten beherrscht die Z7 ebenfalls. Auch durch alle Arten von Menüs navigiert man bei der Z7 auf Wunsch direkt auf dem Display. Und bei der Aufnahme legt man mit einem Fingertipper die Fokusregion fest und löst gleich noch aus.
Beim Blick in den Sucher schaltet Nikon die Touch-Funktion ab, das verhindert unbeabsichtigte Eingaben durch einen Nasenstüber aufs Display. Das Fokusfeld wird dann mit einem Joystick auf dem Kamerarücken verlagert, der bequem mit dem Daumen zu erreichen ist.

i-Menü und Info-Screen gibt es bei der Z7 wie gehabt, beide lassen sich ebenfalls über das Touch-Display bedienen.
Besitzer einer Nikon-DSLR werden sich bei der Z7 gleich zuhause fühlen: Das Hauptmenü ist aufgebaut und gestaltet wie eh und je, es gibt weiterhin das individualisierbare Schnellmenü (bei Nikon heißt es i-Menü), ebenso den interaktiven Info-Screen. Dass sich die Z7 nicht nur an professionelle Fotografen wendet, unterstreicht sie mit ihrem Moduswählrad auf der linken Schulter. Es bietet Zugriff auf klassische Belichtungsprogramme inklusive vollautomatischer Steuerung sowie auf drei Benutzerspeicher.
Nikon hat die Z7 mit einer Reihe individualisierbarer Bedienelemente versehen. Dazu zählen zwei Funktionstasten auf der Kamerafront – eine für mich ungewohnte und unbequeme Position, aber alten Nikon-Hasen sicherlich gut bekannt. Ganz neu ist die Möglichkeit, den Einstellring der Z-Objektive mit einer anderen Funktion belegen zu können. Standardmäßig stellt man damit die Entfernung ein, der Autofokus lässt sich dabei jederzeit übersteuern. Alternativ nimmt er die Funktion eines klassischen Blendenrings an oder übernimmt die Belichtungskorrektur.

Beim Fotografieren hat mir die Nikon Z7 gut gefallen. Aber ist sie auch der große Wurf, der den anderen Kleinbild-Spiegellosen zeigt, wo’s langgeht?
Im Einsatz hat der Verschluss der Z7 einen hervorragenden Eindruck auf mich gemacht. Die Kamera löst wirklich leise und praktisch ohne Erschütterung aus. Den elektronischen Verschluss habe ich kaum verwendet, wenngleich er in kritischen Situationen völlig geräuschlos arbeitet.
Insgesamt hat Nikon das Handling der Z7 gut gestaltet. Wer von einer Nikon-DSLR kommt, wird sich gleich zurechtfinden, Neulingen gibt sie wenige Rätsel auf. Das Bedienkonzept mag nicht so innovativ sein wie das der Canon EOS R– dafür ist es eingängiger.
Ausstattung und Funktionen
Nikon hat die Z7 – wie es heute üblich ist – sehr reichhaltig mit Funktionen ausgestattet. Ich habe mich in den paar Tagen mit der Kamera vor allem auf die Besonderheiten konzentriert.
Ganz neu bei einer Kleinbildkamera von Nikon ist der integrierte Bildstabilisator (IBIS) der Z7. Er gleicht laut Nikon Bewegungen in fünf Richtung/Achsen aus und soll um +5 EV längere Belichtungszeiten aus der Hand ermöglichen. Der IBIS funktioniert auch mit adaptierten Objektiven, beschränkt sich dann aber auf drei Achsen. Sind die adaptierten Objektive mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet (VR), werden beide Systeme wieder zu einer 5-Achsen-Stabilisierung kombiniert.

Der Bildstabilisator der Z7 funktioniert auch mit adaptierten (Fremd-) Objektiven, hier: Sigma 24-105mm F4 DG OS HSM | Art
In der Praxis hat die Bildstabilisierung der Z7 einen guten Eindruck bei mir hinterlassen. Vor allem auch mit adaptierten Objektiven, selbst wenn diese nicht stabilisiert waren. In Sachen Bildstabilisator ist die Z7 der Canon EOS R jedenfalls deutlich überlegen.
Eine weitere Besonderheit der Z-Familie: Nikon setzt hier auf XQD-Speicherkarten. Ihr Vorteil: Sie sind mit einer Schreibgeschwindigkeit von derzeit 440 MB/s deutlich schneller als herkömmliche SDHC-Karten nach UHS-II – die kommen aktuell auf höchstens 90 MB/s. Fragt sich nur, inwiefern man von den schnellen XQD-Speicherkarten bei der Z7 profitiert (dazu gleich noch mehr).

Nikon setzt bei der Z-Serie ganz auf die exotische XQD-Karte. Da empfiehlt sich ein externer Kartenleser (rechts), um Aufnahmen bequem auf den Rechner zu übertragen.
Dem stehen zwei Nachteile von XQD-Karten entgegen: Sie sind rund 20 Prozent teurer als die schnellsten SD-Karten. Und es gibt praktisch keinen Rechner, bei dem ein geeigneter Kartenleser eingebaut ist – ein externer Kartenleser ist praktisch Pflicht.
Dass Nikon der Z7 nur einen Kartenschacht spendiert, hat mich jetzt nicht weiter gestört. Klar, ein Doppelschacht bietet mehr Komfort und/oder Schutz gegen Datenverlust. Als unverzichtbar habe ich ihn aber nie empfunden. Andererseits muss sich Nikon schon die Frage gefallen lassen, ob ein zweiter Kartenschacht angesichts des nicht gerade kleinen Preises der Z7 nicht noch drin gewesen wäre.
Autofokus und Serienbildrate
Bis in jüngster Zeit galt: Beim Autofokus kann eine Spiegellose einer DSLR einfach nicht das Wasser reichen. Spiegellose fokussieren langsamer, besonders beim Nachführen, und sie brauchen viel Licht beziehungsweise starke Kontraste, um sicher scharf zu stellen – so die gängigen Argumente der Verfechter klassischer DSLR-Technik.
Die jüngste Generation der Spiegellosen widerlegt dies jedoch eindrucksvoll: Eine Sony Alpha 9führt den Fokus auch bei einer Serienbildrate von 20 Bilder/Sekunde noch sicher nach. Und die Canon EOS Rstellt selbst im finsteren Keller noch sicher und hinreichend schnell scharf. Kann die Nikon Z7 da mithalten?
Im Modus AF-S stellt die Z7 wirklich flott scharf. Zumindest mit den nativen Z-Objektiven, deren Fokusantrieb offensichtlich für das AF-System der Z-Kameras optimiert wurde. Schwindet das Licht, nimmt sich die Z7 allerdings spürbar mehr Zeit zum Scharfstellen. Nicht dass der AF dann lahm wirkt, aber eben nicht mehr so zackig und direkt wie im Hellen. Um einmal einen Vergleich mit einer Sony Alpha 7R III zu ziehen: Wenn’s hell ist, wirkt auch mich die Z7 schneller, im Dunklen die Sony.
Gut gefallen hat mir, dass das Sucherbild stets eindeutig zeigt, welches Fokusfeld aktiv ist und worauf die Kamera fokussiert hat. Eingefleischte Nikon-Fotografen werden vielleicht einige gewohnte Optionen zur AF-Feld-Steuerung vermissen – mir haben die gebotenen Möglichkeiten von der Einzelfeld-Steuerung bis hin zum dynamischen Messfeld in verschiedenen Größen auf alle Fälle ausgereicht.
Der AF-C der Z7 verlagert die Schärfe zügig aber nicht überragend schnell von einem Objekt auf ein anderes
Gemischte Gefühle hat der Nachführ-AF der Z7 bei mir hinterlassen. Die Objekt- und Gesichtsverfolgung funktioniert gut, die Kamera lässt einen stets darüber im Klaren, worauf sie fokussiert. Das Ergebnis hat mich dagegen nicht so sehr überzeugt: Zum einen hat der AF das Motiv für einen Wimpernschlag verloren, sobald es sich nur minimal bewegt hat (selbst bei Bewegung innerhalb der Fokusebene). Und bei Serienaufnahmen (auch bei langsamen) rutschte die Schärfe relativ schnell hinter das anvisierte Motiv. Das macht eine Alpha 7R III von Sony für meinen Geschmack deutlich besser.

Bereits ein leichtes Verschwenken der Kamera reicht bisweilen, dass der AF mit einer roten Markierung (Bild unten) signalisiert: Ich habe die Schärfe verloren.
Die gute Nachricht: Die Autofokus-Leistung bricht bei adaptierten F-Mount-Objektiven nicht weiter ein. Ich habe es mit mehreren Objektiven kurz ausprobiert. Das 70-200 F2.8 ED VR (die graue 1er-Version) hat mit AF-S ordentlich schnell scharf gestellt, ebenso diverse Festbrennweiten. Beim kontinuierlichen AF sind die Objektive am Bajonettadapter FTZ insgesamt hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben.
Ähnlich uneinheitlich ist das Bild bei der Serienbildgeschwindigkeit. Nominell ist die Z7 mit einer Rate von 9 Bilder/Sekunde sehr schnell. Aber bereits der Prospekt von Nikon nennt die deutliche Einschränkung, unter der diese hohe Rate erreicht wird: Die Belichtung wird nicht nachgeführt, sondern auf das erste Bild der Serie fixiert. Soll jedes einzelne Bild der Serie korrekt belichtet werden, singt die Serienbildrate auf 5,5 Bilder/Sekunde. Die werden aber nach meiner Erfahrung (messen konnte ich es nicht) bestenfalls erreicht, wenn „Auslösepriorität“ vorgegeben ist. Mit der Option „Schärfepriorität“ geht die Bildrate nochmals in den Keller.
Und dann ist da noch die Sache mit der XQD-Karte. Sie soll ja dafür sorgen, dass der Pufferspeicher möglichst rasch geleert werden kann und für weitere Aufnahmen bereit ist. Das gelingt der Z7 jedoch nicht so richtig. Ich habe mit höchstmöglicher Serienbildrate eine laufende Stoppuhr fotografiert und dabei herausgefunden: In JPEG kommt die Z7 sogar auf fast 9,5 Bilder/Sekunde. Aber bereits nach Bild Nr. 24 ist der Puffer voll, dann geht es mit gemächlichen 4,1 Bilder/Sekunde weiter – schneller kann die XQD-Karte den Inhalt des Puffers offenbar nicht aufnehmen.
Ähnlich sieht’s bei RAW-Aufnahmen aus. Hier kam die Z7 maximal auf 8,3 Bilder/Sekunde. Bereits nach 18 Bilder (oder rund zwei Sekunden) war der Sprint zu Ende und die Kamera verfiel in einen gemütlichen Dauerlauf von 3,6 Bilder/Sekunde.
Ein weiterer Nachteil des Highspeed-Modus der Z7: Das Sucherbild zeigt kein Live-Bild mehr, stattdessen wird kurz die letzte Aufnahme eingeblendet. Mit Live-View schafft die Z7 laut Nikon 5,5 Bilder pro Sekunde. Zu Gute halten muss man der Z7 indes, dass sie selbst nach längeren Bildreihen gewohnt zackig auf Eingaben reagiert. Da blockiert nichts, sollte die Kamera noch Daten auf die Speicherkarte schreiben.
Dennoch: Ein Sportkamera ist die Nikon Z7 für mich nicht. Die Serienbildrate beträgt ohne gravierende Einschränkungen, also mit kontinuierlicher Belichtungsmessung, Live-View-Update und ohne frühzeitigem Geschwindigkeitseinbruch, bestenfalls gut 5 Bilder/Sekunde. Hinzu kommt, dass der AF-C auf mich unzuverlässig gewirkt hat – je schneller die Bildfolge (und das Motiv), desto größer war der Ausschuss.
Video
Um mich intensiv mit den Videofähigkeiten der Z7 zu beschäftigen, hatte ich die Kamera nicht lange genug. Dennoch kann ich sagen: so gut wie die Z7 eignet sich derzeit keine Kamera von Nikon für Videoaufnahmen. So filmt sie in UHD (4K) etwa mit einer flüssigen Rate von 30p. Dass die Kamera dabei Zeilen auslässt („line skipping“) – geschenkt. Viel wichtiger finde ich, dass die Z7 bei 4K-Aufnahmen die gesamte Sensorbreite ausliest, es also keinen verengten Bildausschnitt gibt. Gut gefallen hat mir auch, dass der AF die Schärfe zwar gemütlich, aber ohne Pumpen nachführt – und die Z-Objektive dabei lautlos arbeiten.
Reduziert man die Auflösung auf Full HD, erlaubt die Z7 Frame-Raten bis hinauf auf 120p für Zeitlupen. Bei Aufnahmen aus der Hand fand ich den optionalen elektronischen Bildstabilisator sehr hilfreich. Er beschneidet das Bild minimal (1,1fach), beruhigt es aber sichtbar.
Objektive und Z-Mount
Nikon startet mit zunächst drei eher gewöhnlichen Objektiven ins Z-System: Z 24–70 mm 1:4 S (ca. 1.100 Euro), Z 35 mm 1:1,8 S (ca. 950 Euro) und Z 50 mm 1:1,8 S (ca. 680 Euro). Viel wichtiger aber scheint mir, dass es mit dem Bajonettadapter FTZ (einzeln ca. 300 Euro, im Kit mit der Kamera rund 200 Euro Aufpreis) eine Möglichkeit gibt, F-Mount-Objektive zu adaptieren. Abhängig vom Typ und Alter gibt es dabei allerdings einige Einschränkungen.

Mit dem FTZ-Adapter (vorne rechts) angesetzte F-Mount-Objektive (im Hintergrund) haben an der Z7 ordentlich funktioniert.
Ohne Einschränkungen funktionieren F-Mount-Objektive der Typen AF-P, AF-S und AF-I mit integriertem AF-Antrieb. Objektive mit Stangenantrieb für den AF (AF-D) können nur manuell scharf gestellt werden. Manuelle Objektive von vor 1977 ohne CPU funktionieren nur in den Belichtungsmodi A und M. Allen Objektiven, die sich adaptieren lassen, arbeiten auch mit dem internen Bildstabilisator der Z7 zusammen.
Laut Nikon kommen auf diese Weise weit über 300 Objektive zusammen, die sich an der Z7 adaptieren lassen – eine beeindruckende Zahl. Und sie bezieht sich allein auf die „Nikkore“, nicht eingerechnet sind Fremdoptiken von Sigma, Tamron & Co. Auch die dürften weitgehend problemlos funktionieren, ausprobiert habe ich es zum Beispiel mit dem Sigma 24-105mm F4 DG OS HSM | Art.

Das Z 35 mm 1:1,8 S wirkt an der Z7 etwas groß, hat sich aber durchaus als handlicher Begleiter erwiesen.
Dass die zum Start des Systems angebotenen Z-Mount-Objektiven kaum alle Wünsche und Anforderungen erfüllen können, ist Nikon wohl durchaus bewusst. Daher wird die Z7 derzeit konsequenterweise gar nicht als „Body only“ angeboten. Es gibt sie nur als Kit mit einem Z-Objektiv oder mit dem FTZ-Adapter. Nikon kommt es offenbar jetzt vor allem darauf an, den Besitzer einer Nikon-DSLR nicht an eine Spiegellose eines anderen Herstellers zu verlieren.
Bildqualität
In Sachen Bildqualität haben mich Kameras von Nikon selten enttäuscht. Ob das auch die Z7 schafft? Beste Voraussetzungen dafür bringt sie jedenfalls mit. Den Bildsensor zum Beispiel, der im Kern identisch mit dem der DSLR D850ist. Der ist zwar mit einer effektiven Auflösung von 45,7 Megapixel sehr hoch integriert. Aber Nikon führt ihn in BSI-Bauweise aus, die Verdrahtung liegt also hinter der lichtempfindlichen Schicht und nicht davor. Das soll die Empfindlichkeit steigern, was wiederum den Signal-/Rauschabstand verbessert und letztendlich zu geringerem Bildrauschen führt.
In der Tat überzeugt die Z7 bis hinauf zu ISO 800 mit praktisch rauschfreien Aufnahmen – in RAW und bei deaktivierter Rauschunterdrückung wohlgemerkt! Ab ISO 1600 wird sehr feines Helligkeitskorn in den RAW-Dateien sichtbar, das bei ISO 3200 etwas kräftiger hervortritt. Bis zu dieser ISO-Stufe bleibt das Rauschen indes so fein, dass keinesfalls Details überdeckt. Im Gegenteil: feinste Strukturen werden visuell noch betont.
Selbst kritische Fotografen können die Z7 also problemlos bis ISO 1600 einsetzen, ich halte sie sogar noch bis ISO 3200 für uneingeschränkt brauchbar. Ab ISO 6400 wendet sich dann das Blatt. Das Helligkeitskorn wird grobschlächtiger, es mogeln sich erste Farbstörungen in die nicht entrauschten RAWs. Da gehen jetzt feinste Details unter, besonders bei den von der Z7 nachbehandelten JPGs. Hier greift die Rauschunterdrückung nach meinem Geschmack zu kräftig ein, die Folge sind unnötig hohe Strukturverluste.
Nikon Z7: ISO-Werte im Vergleich
Die Bilder zeigen jeweils einen 100%-Ausschnitt, links in JPG, rechts in RAW. Die RAW-Dateien habe ich aus Nikon Capture NX-D exportiert, die Rauschunterdrückung war komplett abgeschaltet. Die JPG-Dateien sind unbearbeitet. Unten in voller Größe das schnell hingesetzte Stilleben, das mir als Motiv für die ISO-Reihe diente.

Das Problem verschärft sich mit jeder weiteren ISO-Stufe. Zum Glück sind es nur wenige Handgriffe, mit denen sich die Rauschunterdrückung der Z7 zügeln lässt. Wobei spätestens ab ISO 25.600 klar ist: Auch Nikon kann nicht zaubern, derart hohe (und noch höhere) ISO-Werte gibt es nur um den Preis kräftiger Detailverluste. Die relativieren sich glücklicherweise, sobald man die Bildauflösung reduziert. Für eine Magazin-Doppelseite reichen knapp 18 Megapixel gut und gerne – da gehen durchaus auch noch Aufnahmen mit ISO 12.800.
Doch wann kommt man überhaupt in die Verlegenheit, mit einer Empfindlichkeit jenseits der ISO 3200 arbeiten zu müssen? Die High-ISO-Fähigkeiten sind also längst nicht alles, wenn es um die Bildqualität der Z7 geht. Dazu zählt vielmehr auch die Art und Weise, wie der Bildprozessor die rohen Sensordaten aufbereitet. Und das macht der Expeed 6 der Z7 Nikon-typisch hervorragend. Vor allem aber kann man die Bildaufbereitung derart feinfühlig an seinen Geschmack oder die Erfordernisse anpassen, dass man mit der Z7 kaum noch gezwungen ist, im RAW-Format aufzuzeichnen.

Direktes Gegenlicht ist für das Z 24-70 mm 1:4 kein Problem. Weder schwinden die Kontraste, noch kommt es zu Fehlern wie Flares oder Blendenflecken.
Ein nicht geringes Scherflein zur durchweg hervorragenden Bildqualität tragen sicherlich auch die Z-Objektive bei. Sowohl das Z 24-70 mm 1:4 wie auch das Z 35 mm 1:1,8 scheinen mir keine Mühe zu haben, die sehr hohe Auflösung der Z7 auch adäquat zu bedienen. Und zwar nicht nur im Bildzentrum, sondern durchaus auch bis in die Ecken. Natürlich lässt sich Nikon die Chance nicht entgehen, etwaige Unzulänglichkeiten der Optik gleich in der Kamera auf digitalem Wege auszubügeln – etwa mit einer Korrektur der Beugungsunschärfe. Aber warum auch nicht? Wichtig ist bekanntlich, was hinten herauskommt.

Die Nikon Z7 belichtet von Haus aus eher konservativ. Das Innere dieser Dorfkirche habe ich daher mit um +1 EV korrigierter Belichtung aufgenommen. Dabei bleibt die Zeichnung in den Lichtern schön erhalten.
Mein Fazit
Mit der Z7 liefert Nikon eine spiegellose Kleinbildkamera, auf die viele Nikon-Fotografen gewartet haben dürften. Denn dank FTZ-Adapter werden F-Mount-Objektive mit dem Umstieg auf Spiegellos nicht auf einen Schlag zu Altglas. Vielmehr lassen sie sich an der Z7 (und bald auch an der Z6) sinnvoll weiterverwenden.
Aber die Z7 nur als neuen Träger für alte Objektive zu betrachten, wäre zu kurz gedacht. Denn sie ist ja das Herzstück des neuen Z-Systems, Nikons Antwort auf die Vorherrschaft der Sony-Alpha-7-Familie. Das Z-System soll langfristig betrachtet sicherlich nicht nur Bestandskunden bei der Stange halten, sondern auch neue Käuferschichten erschließen.
Die Nikon Z7 (links) und ihre Hauptkonkurrentin, die Sony Alpha 7R III (rechts). Die Nikon hat die bessere Ergonomie, die Sony glänzt dagegen bei Kernkompetenzen wie Serienbildrate und AF-Geschwindigkeit.
Die Chancen dazu stehen nicht schlecht. Die Z7 hat mich mit ihrem exzellenten elektronischen Sucher überzeugt sowie einer hervorragenden Bildqualität. Völlig in Ordnung gehen die Leistung des AF-Systems, vor allem der AF-S. Der Nachführ-AF dürfte dagegen für meinen Geschmack gerne noch zuverlässiger arbeiten. Gut gefallen hat mir auch das Bedienkonzept mit seiner gekonnten Mischung aus Touch-Funktionen und dedizierten Bedienelementen. Und nicht zu vergessen: Bei Videoaufnahmen hat die Z7 die Nase gegenüber einer DSLR weit vorn.
In einigen Punkten hat mich die Z7 jedoch nicht überzeugt. Etwa beim Pufferspeicher, der für lange Serienbildreihen einfach zu knapp bemessen ist. Oder der AF-C, der Motive zwar gut verfolgt aber eben nicht stets sicher im Fokus hält. Bei der Akkulaufzeit hat Nikon ebenfalls noch Handlungsbedarf – 330 Aufnahmen (nach CIPA-Messung), das finde ich nicht mehr zeitgemäß.
So bleibt unterm Strich: eine Kamera für Sport und Action ist die Z7 nicht. Sie kann sich vor allem dann in Szene setzen, wenn bei ruhigen Motiven eine sehr hohe Auflösung gefordert ist, das Gewicht möglichst klein gehalten werden soll und auch Videoaufnahmen auf dem Programm stehen. Kommt es darauf nicht an, bietet zum Beispiel Nikons DSLR D850 mehr fürs Geld – denn ein Schnäppchen ist die Z7 mit ihrem Preis von rund 3850 Euro (inklusive FTZ-Adapter) sicherlich nicht.
PRO
- exzellenter elektronischer Sucher
- integrierter Bildstabilisator
- schneller AF-S (bei halbwegs gutem Licht)
- hervorragende Bildqualität
CONTRA
- kurze Akkulaufzei
- zu knapp bemessener Pufferspeicher
- Nachführ-AF langsam und unsicher
- teure XQD-Karte ohne spürbare Vorteile
Eines möchte ich zum Vergleich Z7 vs 850 bzw. Nikon DSLRs ergänzen: An der Z7 wird sich durch das neue Bajonett bzw Auflagenmass so ziemlich jedes Fremdobjektiv mittels Adapter verwenden lassen. Das wird je nach Objektiv und Adapter mal besser und mal mit mehr Einschränkungen funktionieren, aber besser als an den Nikon DSLRs allemal.
Interessanter Artikel. Nicht so kreischend überzogen wie bei dpreview.
Was mir am meisten gefällt: Das Schulter-Display.
Was mir fehlt: Focus-Peaking Anzeige, Konnektivität (insbesondere unkomplizierte Steuerung per Smartphone). Da ist die Sony alpha 7r III dann doch weiter. Vor allem haben – für mich – Zubehör-Hersteller für den Sony-Anschluss mehr im Angebot. Insofern wäre für mich immer noch das Original die erste Wahl, wenn ich jetzt in ein neues System investieren würde. Aber schauen wir mal, wie Nikon die Z-Serie in den nächsten zwei Jahren weiter entwickelt.
Focus-Peaking hat die Z7, das fehlt nicht.
Hallo Martin,
Danke für Deinen Bericht, der bei mir und meiner Kaffeetasse mehr Fragezeichen bzw. ein gepflegtes "also doch höchstens so durchschnittlich wie erwartet" hinterläßt und mich keinesfalls dazu animiert, bereits kurz nach dem Morgengrauen meinem Kontostand ultimativ mitzuteilen, daß es ihm gar übel an den Kragen gehen wird.
"Nikon kommt es offenbar jetzt vor allem darauf an, den Besitzer einer Nikon-DSLR nicht an eine Spiegellose eines anderen Herstellers zu verlieren."
So unvollständig aber nicht. 2160p30? Selbst wenn es tatsächlich – und das bleibt abzuwarten – sauber umgesetzt wäre: Das können andere bereits seit Jahren. Der AF? Klingt ebenfalls nicht berauschend.
Das Loben des EVF würde bei mir schlicht wegfallen. Es sollte hinlänglich bekannt sein, daß u. a. gerade der EVF bei einer DSLM ein absolut entscheidendes Kriterium dafür ist, ob das System funktioniert oder nicht. Wenn ich als Hersteller dann noch Jahre hinterherhinke und immer nur "Premium" rufe, dann erwarte ich, daß ein EVF kommt, der weit über dem Durchschnitt liegt. Das sind dann "Mindest-Hausaufgaben", die erledigt werden sollten, ohne daß es dafür einer besonderen Erwähnung bedarf.
Daß eine Nikon gewöhnlich gute Bilder macht, wenn man sich nicht allzu deppert mit ihr anstellt ist nun auch nicht wirklich neu. Das sollte in Anbetracht der aufgerufenen "Schweinepreise" aber ebenfalls als normal angesehen werden. Wobei; das heißt heute "ambitioniert eingepreist", werde ich gerade von einem Kollegen korrigiert 😉
Sicher, man muß die Kiste selbst mal in der Hand haben und zu einer professionellen Kamera gehört weit mehr als ein paar Megapixel. Aber alles was man bisher so liest, überzeugt auf gar keinen Fall im Hinblick auf das Umfeld der Wettbewerber. Es wäre etwas anderes gewesen, wenn die Z6/7 die ersten DSLM´s am Markt gewesen wären.
Daher nochmal: Wenn ich Jahre "vor mich hin penne" und dann mit etwas auf dem Markt komme, was u. a. solche Nummern wie die Gängelei mit der Speicherkarte (Warum keine Standard? Warum nur ein Fach?) mit sich bringt und der Rest ebenfalls nur (guter) Durchschnitt ist … warum soll ich dann bei Nikon bleiben oder gar zurückkommen?
Mir fällt – derzeit – nichts ein.
Katja
Aufgrund von alldem, was ich über die neuen Nikons gelesen habe, habe ich mir jetzt einen Adapter zum Anschluß der Nikon AF-S Objektive an die Sony A7-Familie bestellt. So wird die A7RIII jetzt die gemeinsame Spiegellose für die Canon- und die Nikon-Objektive in minem Bestand.
Ich glaube, dass ich damit auf der sicheren Seite bin. Außerdem sind die Sony A7RII und III gegenwärtig die absoluten Schnäppchen im Vergleich zu einer Canon R oder Nikon Z.
Es stellt sich mir auch die Frage, was die echten Kaufargumente für eine Z7 im Vergleich zu einer D850 sein sollen außer dem IBIS. Die Akkulaufzeit oder der Sucher sind es wohl nicht.
Ganz genau Katja,
Nikon hat genau wie Canon sicher eine recht gute DSLM gebaut.
Aber, was haben sie die Jahre bitte entwickelt… Wo ist die Innovation.
Bei welchem Punkt stelle ich fest da es jetzt die DSLM der Platzhirsche ist.
Der ehemaligen Platzhirsche.
Ein Speicherschacht… Sorry.. Nogo,
crop bei 4k (Canon) Nogo.
Neuer Mount für Lixhtstarke Objektive…. und wo sind die dann bitte.
Nee…. weder die Canon noch die Nikon… sind nötig am Markt.
Für beide gilt… setzten 6
Also mir ist der Umstand, dass die Knopfleiste links vom Display nicht mehr da ist, sehr angenehm aufgefallen: Bei meiner D750 "bediene" ich immer wieder irgendwelche Knöpfe mit der Nasenspitze – und diese Fehlerquelle fällt jetzt weg.
"Wer von einer Nikon-DSLR kommt, wird sich gleich zurechtfinden "
"Besitzer einer Nikon-DSLR werden sich bei der Z7 gleich zuhause fühlen"
Das war wohl auch das Hauptziel, ähnlich wie bei Canon, die DSLR-Besitzer aus dem eigenen Haus bei der Stange halten.
Was ist mit bisherigem Akku gemeint? Besser einfach erwähnen dass andere akkus nicht passen. so könnte man es missverstehen.
Neu bei der Z-Serie ist der Akku Lithium-Ionen-Akku EN-EL15b, der sich in der Kamera laden lässt. Es können aber auch die Typen EN-EL15a/EN-EL15
verwendet werden – die lassen sich jedoch nicht via USB in der Kamera aufladen.
"So bleibt unterm Strich: eine Kamera für Sport und Action ist die Z7 nicht. Sie kann sich vor allem dann in Szene setzen, wenn bei ruhigen Motiven eine sehr hohe Auflösung gefordert ist"
So ist die Z7 ja auch gedacht. Liegt die Priorität dagegen auf Bild-Geschwindigkeit und Video, dann kommt dafür die Z6 mehr in Frage.
Ich finde es super, zwei identische Gehäuse mit zwei Schwerpunkten anzubieten. Eine Z7 z.B. für Studio, Landschaft und eine Z6 für Performance bzw. mit ihrem 24MP auf KB als "vernünftig" dimensionierten Allrounder.
Ich hatte die Z bereits in den Händen, — eine tolle Kamera! Kein zweiter Kartenslot? Ist mir egal, ebenso das Format, immerhin machen die neuen Karten einen solideren Eindruck als sdcard; warum also nicht nutzen.
Meines Wissens kann UHS II nicht nur 90 sondern 300 MB/s. Oder wo ist da der Haken?
Nur Lesen, nicht schreiben.
Das "müssen" Sie mir jetzt erklären.
Diese Karte benutze ich: SanDisk Extreme PRO R300/W260 SDXC, schreiben mit bis zu 260 MB/s
Diese haben Sie selbst vor kurzem vorgestellt: Sony SF-G Tough Series SDXC 128GB, UHS-II U3, Class 10, schreiben bis zu 299 MB/s
Aus deinem Erfahrungsbericht Martin geht nicht deutlich genug hervor, weshalb die Nikon ergonomisch besser sein soll als die A7rIII; ich habe an diese den kleinen Handgriff geschraubt, so dass der kleine Finger nun nicht mehr in der Luft hängt und sich die Kamera sehr gut halten lässt.
Ausserdem alle für mich wichtigen Funktionen auf Knöpfe und das Steurrad gelegt, und auch das Funktions- sowie das Mein- Menü entsprechend bestückt.
Resultat: Eine ergonomisch-funktionell herausragende Kamera, wie ich sie noch nie in der Hand hatte!
Ich habe die Z 7 neulich in der Hand gehabt. Den EVF fand ich dagegen gewöhnungsbedürftig. Das Bedienkonzept gewohnt!
Ich habe keinen Stress mit der Z 7, sie ist handlich, vergleichsweise leicht und macht hervorragende Bilder! Die D850 ist mir zu klobig!
Wettbewerb bietet jedem die Möglichkeit, dass zu wählen, was man möchte – und treibt die Hersteller voran! Von daher werden Nikon und Canon mit ihren neuen Spiegellosen Impulse setzen.
Gucke ich mir an, was Apple mit seinen neuen Xs Modellen an Bildqualität zaubert, blamiert in meinen Augen, alle etablierten Hersteller… aber das ist nur meine bescheidene Meinung…
Schade das Nikon es wieder nicht geschaft hat voll zu überzeugen. Eigendlich hat Sony es ja vor gemacht, Pixelshift, Eye Af, das hätte mich gefreut, bei Lichtstarken Objektives ist der Schärfepunkt nun mal nicht sooooo groß. Na wenigstens gibt es einen besseren Adapter als für Sony, aber das mussten Sie ja nun mal machen, wenn man nur 3 Objektive auf den Markt schmeisst. Aber auch Sony brauchte 3 Modelle der r7 bis sie das wurde was sie heute ist. Aber was für einen Grund gibt es die Beleuchteten Tasten der 850 nicht zu übernehmen, das hätte für über 3800 € schon dabei sein können. Man sollte die erste Gen. überspringen, Nikon sollte mal öfters die Erfahrungsberichte der User lesen und in einem Jahr eine Mk 2 rausbringen, dann wäre ich auch Kunde. Solange tut es meine D 800 noch, war ja auch mal Top of the Year
– "reicht seine Energie gerade einmal für rund 330 Aufnahmen"
NoGo!
Welche RAW Konverter können denn jetzt schon die NEFs der Z7 verwenden?
Lightroom und Capture One leider nicht.
Nikon’s eigene Lösung und die hat auch die alte d-Punkt-Technik wieder
Ich habe jetzt bei meinem Nikon-Stützpunkthändler die Z7 mal in die Hand nehmen können. Sie liegt gut in der Hand, ist allerdings untern zu kurz. Der kleine Finger greift ins Leere. Käme also nur das künftige Profimodell mit fest eingebautem Batteriegriff infrage. Denn Nikon D3-D5 sind etwas zierlicher als z.B. eine D810 mit angeschraubtem Batteriegriff. So wird es auch bei den Z-Modellen sein. Wenn ich jetzt frisch einsteigen würde, würde ich mir eine Z7 oder Z6 zulegen, in dem Bewußtsein "ganz sicher auf der sicheren Seite" zu sein. Da ich aber schon die halbe Nikon-Palette in der Vitirine stehen habe, sieht die Sache anders aus.
Über den nur singulären Kartenslot zu mäkeln käme mir nicht in den Sinn, ich habe bisher den zweiten Slot zwar immer bestückt, aber noch nie genutzt. Der Sucher ist schön und groß. Aber beim Schwenk von dunkel nach hell muß er erstmal die Belichtung nachziehen, was zeitlich durchaus negativ vermerkt wurde. Keine Frage, daran kann man sich schnell gewöhnen. Aber so natürlich und schön, wie bei meinen DSLR-Suchern ist dieses Sucherbild nun wirklich nicht. Es hat auch ein feines Raster, und das stört mich auch.
Wenn die Kamera nicht so teuer wäre, würde ich mir vielleicht einfach zur Komplettierung ein Gehäuse zulegen. Aber bei einem Preis von 3850 EUR heißt es für mich schon sehr genau überlegen, ob hier wirklich Vorteile für mich herausspringen. Ich will nicht von dem mittlerweile ausgelutschten Gewichtsproblem reden, eher von der Fotopraxis. Und da ist es so, dass ich selbst mit der D3X mit 500mm meine Hirsche so scharf fotografiere, dass jede Fliege auf der Nase sich portraitiert fühlen darf. Dass kann die Z7 vermutlich auch nicht besser. Ich fürche, die ganze professionelle Equipment-Verbesserungs-Entwicklung ist langsam bei den essentiellen Dingen in einer Sackgasse gelandet.
Das war früher anders: Die Erfindung des SLR-Prinzips durch Ihagee, die Einführung des Rückschwingspiegels (war es Asahi?), die erste Innenmessung (glaube, daß war auch Asahi?), die Ausgleichsmessung von Minolta, die erste Zeit- und Blendenautomatik! Ja, daß waren Errungenschaften, die der Bildqualität erhebliche Schübe verpasst haben. Aber DSLR kontra ML? Ein Witz, was den Qualitätsfortschritt betrifft. Einfach nur ein bißchen Zukunfts-Hokuspokus. Und wenn Sie das Ding dann haben (oder eines von der Konkurrenz), dann sieht die Oma auf dem Balkon damit fotografiert auch nicht besser aus als mit einer Nikon D2X, wetten das?