Nikon vereint in der D850 zwei Eigenschaften, die sich bis vor Kurzem praktisch gegenseitig ausschlossen: Eine sehr hohe Auflösung von 45,4 Megapixel mit einer flotten Serienbildrate von bis zu 9 Bilder/Sekunde. Garniert wird das Ganze mit einem AF-System aus dem Top-Modell D5, einem klappbaren Touchscreen, deutlich verbesserter Live-View-Performance und dem größten optischen Sucher, den Nikon je zu bieten hatte. Wird die D850 damit zur besten DSLR der Welt? Um das herauszufinden, habe ich in den letzten drei Wochen bei diversen Gelegenheiten mit der Nikon D850 fotografiert.
Auflösung oder hohe Serienbildrate – in der Welt der klassischen DSLRs musste man sich bislang entscheiden. Für rasend schnelle Bildfolgen hat Nikon die D5 im Programm (Preis: ca. 7.000 Euro), mit 12 Bilder/Sekunde, jedoch nur knapp 21 Megapixel Auflösung. Die Auflösungskrone trug bei Nikon bislang die D810 (die vorerst im Programm bleibt) mit 36 Megapixel aber einer eher gemächlichen Serienbildrate von 5 Bilder/Sekunde.
Nikon D850: Fakten
Rauscharmer BSI-Sensor mit einer effektiven Auflösung von 45,7 Megapixel
ISO 64 – 25.600 (ISO 32 – 102.400 erweitert)
AF-Modul und Belichtungsmesser aus Nikon D5
7 Bilder/Sekunde bei voller Auflösung (bis zu 9 Bilder/Sekunde mit Batteriegriff und Akku EN-EL18b)
4K-Video ohne Beschnitt und Framerate von 30p
Sucher mit 0,75facher Vergrößerung und 100% Bildfeldabdeckung
Klappbares Display mit 2,36 Mio. Dots Auflösung
Im Live-View-Modus optionaler vollelektronischer Verschluss, der lautlos ist
Doppelter Schacht für Speicherkarten, 1x SD und 1x XQD
Manueller Fokus mit Peaking-Funktion (im Live-View-Modus)
Tastenfeld mit optionaler Beleuchtung (wie bei D5)
Kein Bordblitz
Die Ende August vorgestellte D850 vereint nun eine sehr hohe Auflösung (gut 45 Megapixel) mit einer Serienbildrate von 7 Bilder/Sekunde (9 Bilder/Sekunde mit optionalen Batteriegriff). Diese Kombination aus hoher Auflösung und schneller Bildfolge ist bei einer DSLR bislang einzigartig. Zwar hat das Kunststück Sony bereits vor rund einem Jahr mit der Alpha 99 II geschafft – die ist aber keine DSLR, sie hat einen elektronischen Sucher anstelle eines optischen.
Die hohe Auflösung gepaart mit der schnellen Serienbildrate ist aber längst noch nicht alles bei der Nikon D850. So erbt sie zum Beispiel das AF-Modul Multi-CAM 20K aus der D5, mit 153 Fokusmessfeldern. Oder die bei Bedarf illuminierten Bedienelemente, deren Anordnung links jetzt weitgehend der der D5 entspricht. Ebenfalls an Bord der D850 ist ein Steckplatz für besonders schnelle XQD-Speicherkarten – um nur einige der Neuerungen zu nennen.
Hinzu kommen der bislang größte optische Sucher bei einer Nikon-DSLR, ein hochauflösendes, klappbares Display mit Touch-Bedienung und erstmals bei einer Kleinbild-Nikon Videoaufnahmen ohne Beschnitt. Nicht zu vergessen, dass der Bildsensor in besonders rauscharmer BSI-Technologie ausgeführt ist und auf ein auflösungsminderndes AA-Filter verzichtet.
Auf dem Papier bringt die D850 also beste Vorraussetzungen mit, um allen fotografischen Herausforderungen gleichermaßen gewachsen zu sein. Sollte sich das in der Praxis bestätigen, hätte die D850 das Zeug zur derzeit weltbesten DSLR. Um dem nachzugehen, habe ich D850 bei diversen Modelshootings eingesetzt, für Stills im Atelier und (wie fast jede Kamera) bei längeren Spaziergängen mit dem Hund. Immer mit dabei war das AF-S 105mm 1:1.4 E ED (dazu später noch mehr), als Standardobjektiv habe ich das AF-S 24-70mm 1:2.8 E ED an die D850 angesetzt.
Gehäuse und Ergonomie
Die D850 ist ein Profi-Gerät, dass macht die Kamera bereits beim Auspacken klar. 985 Gramm drückt sie betriebsbereit (aber ohne Objektiv) auf die Waage. Zusammen mit dem Objektiv 24-70mm 1:2.8 zerren dann rund zwei Kilo am Bizeps des Fotofragen, wenn die D850 vors Auge gehoben wird. Kommt dann noch der Batteriegriff MB-D18 hinzu, erhöht sich das Gewicht um weitere rund 400 Gramm.
Wer die D850 mit einem adäquaten Objektiv bestückt, muss also mit wenigstens zwei Kilo „Lebendgewicht“ rechnen. Da ist es umso wichtiger, dass sich die Kamera so unverkrampft und sicher wie nur möglich halten lässt. Das gelingt mit der D850 durchaus, denn sie hat den Nikon-typisch stark ausgeprägten Handgriff an der Front. Daran hält man die D850 notfalls auch einhändig vors Auge, wenngleich nicht für längere Zeit.
Das Bedienkonzept der D850 richtet sich klar an Fotografen, die mit der Kamera arbeiten. So gibt es beispielsweise kein übliches Moduswählrad. Wer das nicht gewohnt ist, wird anfangs viel Zeit investieren, bis er die Kamera aus dem FF konfigurieren kann. Dabei ist alles logisch aufgebaut. Bei der Nikon D850 heißt es meist, eine Taste gedrückt halten und währenddessen mit einem der Wählräder den entsprechenden Parameter ändern. Das mag sich umständlich anhören, folgt aber einem klaren Ziel: nichts verstellt sich auf diese Weise unbeabsichtigt. Bei diesem Konzept ist es nur logisch, dass die Wahltasten alle auf der linken Seite der Kamera angeordnet sind. Wie bei der D5 sind werden diese Tasten übrigens beleuchtet, sobald man die Beleuchtung des Info-Displays auf der rechten Kameraschulter einschaltet.
Obwohl ich im Umgang mit Nikon-DSLRs nicht ganz so firm bin, hat mich die D850 nicht vor größere Rätsel gestellt. Selbst bei einem abendlichen Modelshooting in der Münchner Altstadt nicht, den beleuchteten Tasten sei Dank. Aber auch weil die D850 mit einer sehr gelungenen Touch-Bedienung ausgestattet ist. Per Fingertipper durch die Menüs zu navigieren, liegt mir einfach mehr, als umständlich Rädchen zu drehen und dann das Bestätigungsknöpfchen zu drücken.
Eine wahre Pracht ist das rückwärtige Display der D850. Zunächst einmal hat es Nikon mit einem wirklich robusten Scharnier angeschlagen, das sich um 130 Grad nach oben und 80 Grad nach unten klappen lässt. Und dann löst es mit 2,36 Millionen Dots nicht nur sehr fein auf, sondern kann auch extrem hell eingestellt werden. In Verbindung mit dem für Nikon-Verhältnisse flotten Live-View-AF (dazu gleich noch mehr) habe ich mit der D850 fast schon so fotografiert wie mit meiner Spiegellosen.
Dabei bleibt die D850 natürlich eine reinrassige Spiegelreflexkamera mit einem optischen Sucher. Und mit was für einen! 0,75fach ist die Sucherbildvergrößerung, mehr als bei der D5 (0,72x). Dennoch hatte ich selbst mit der Brille auf der Nase keine Probleme, das gigantisch große Sucherbild in Gänze zu überblicken.
Das alles hat Nikon nicht nur in ein Gehäuse gepackt, das schwer ist (siehe oben), sondern auch äußerst robust und massiv wirkt. Schade nur, dass anders als bei der D810 kein Bordblitz mehr Platz in dem ausladenden Sucherbuckel fand. Angeblich konnte Nikon so die Abdichtung gegen Staub und Spritzwasser nochmals verbessern. Längere Ausflüge bei herbstlichen Stürmen und Regen haben meiner D850 jedenfalls nichts anhaben können.
Ausstattung und Funktionsumfang
Den Funktionsumfang der D850 als komplett zu bezeichnen, ist fast schon eine Untertreibung. Für mich ist er überbordend. Wohl kaum ein Fotograf wird je alle Funktionen, die die D850 bietet, jemals nutzen. Geschweige denn bin ich dazu gekommen, die Funktionsfülle in den letzten drei Wochen nur annähernd umfassend auszuprobieren.
Am besten nähert man sich der Frage, was die D850 bietet, über einen Umweg: was gibt es eigentlich nicht? Motivprogramme oder gar grüne Rundumsorglosautomatiken zum Beispiel. Wer mit der Nikon D850 fotografiert, sollte schon eine ungefähre Idee davon haben, wie er sein Motiv ablichten möchte. Dabei unterstützt einen die D850 aber auf alle nur erdenkliche Weise. Etwa mit einer ISO-Automatik, die auch im Belichtungsmodus M funktioniert. So lassen sich Blende und Verschlusszeiten festlegen, die D850 regelt dann die Belichtung ausschließlich über den ISO-Wert.
Verzichten muss man bei der D850 – wie gesagt – auch auf einen Bordblitz. Aber Nikon hat die Kamera mit einer klassischen PC-Synchronbuchse versehen. Klasse, denn einen „Funker“ für Nikon besitze ich nicht, per Kabel konnte ich meine Blitzanlage dennoch problemlos auslösen. Überhaupt ist die D850 reichhaltig mit Schnittstellen ausgestattet. Etwa mit dem sehr schnellen USB 3.1. Ebenfalls an Bord sind Audioeingang und -ausgang (3,6 Millimeter Klinke) sowie ein HDMI-Ausgang. Alle Buchsen sitzen übrigens gut geschützt unter dicken Gummipfropfen.
Anschlüsse vorne
An der Front bietet die D850 eine PC-Synchronbuchse und einen Systemanschluss zum Beispiel für einen GPS-Empfänger
Anschlüsse seitlich
Kopfhörer- und Mikrofonanschluss finden sich ebenfalls an der linken Seite wie Buchsen für USB und HDM.
Dem aktuellen Trend folgend ist in die D850 kein GPS-Empfänger integriert. Dessen Funktion kann ein Smartphone übernehmen, mit dem sich die D850 via Bluetooth beziehungsweise WiFi verbindet. Snapbridge heißt diese Schnittstelle. Über sie gelangen auch Fotos aufs Smartgerät, jedoch nur in reduzierter Auflösung und keine RAWs. Arg eingeschränkt sind zudem die Fernsteuermöglichkeiten via Snapbridge: Mehr als scharfstellen und Aufnahmen auslösen geht nicht. Wer die D850 praktisch ohne Einschränkungen drahtlos fernsteuern möchte, braucht dazu den optionalen WLAN-Adapter WT-7 – der allerdings mit 1.200 Euro zu Buche schlägt.
Nikon hat die D850 reichhaltig mit Nachbearbeitungsfunktionen ausgestattet. So ist es zum Beispiel möglich, RAW-Daten direkt in der Kamera zu JPEG-Dateien zu entwickeln. Dabei stehen praktisch alle Optionen bereit, die Nikon als Parameter (Picture Control) für JPEG-Aufnahmen anbietet. Und natürlich lassen sich Bilder drehen und zuschneiden, Videos können geschnitten werden.
Serienbilder
Mit ihrer Serienbildrate von 7 Bilder/Sekunde ist die Nikon D850 zwar keine Sportskanone, doch für viele Action-Motive sicherlich schnell genug unterwegs. Und wer mehr Speed braucht, kann die D850 mit dem Batteriegriff MB-D18 (ca. 440 Euro) plus Hochleistungsakku EN-EL18B (ca. 200 Euro) tunen. Dann sind bis zu 9 Bilder/Sekunde möglich.
Zu einer Sport- und Action-Kamera wird die D850 aber auch damit nur eingeschränkt. Denn ihr Pufferspeicher ist etwas klein, was sich insbesondere bei Reihenaufnahmen im RAW-Format negativ bemerkbar macht. Dann ist nach rund 20 Aufnahmen respektive drei Sekunden Schluss mit 7 Bilder/Sekunde und die D850 macht mit nur noch rund 2,5 Fotos/Sekunde weiter. Gemessen habe ich das mit unkomprimierten RAWs mit 14-Bit-Farbtiefe. Nimmt man dagegen in JPEG auf (gemessen in Einstellung „Fine“), hält die D850 das Tempo für rund 50 Aufnahmen durch.
Ausprobiert habe ich das alles mit einer schnellen SD-HC-II-Karte. In einem zweiten Kartenfach nimmt die D850 alternativ (sündhaft teure) QXD-Karten auf, die eine nochmals höhere Schreibgeschwindigkeit haben. Nennenswert dürfte sich aber auch damit eine hohe Bildrate nicht verlängern lassen.
Zugute halten muss man Nikon, dass die D850 voll bedienbar bleibt, während sie den Inhalt des Puffers auf die Speicherkarte schreibt. Während andere Kameras da gerne blockieren und bestenfalls noch auf den Auslöser reagieren, kann es dem Fotografen bei der D850 egal sein, ob das Speicher-LED gerade leuchtet oder nicht. Das wiegt den Nachteil des kleinen Puffers wenigstens teilweise wieder auf.
Autofokus
Die sehr hohe Auflösung der D850 stellt den Autofokus der Kamera vor eine besonders große Herausforderung. Denn bei mehr als 45 Megapixel fällt selbst die leichteste Fokusabweichung in der 100%-Ansicht sofort ins Auge. Und natürlich sollte die Kamera auch bei höchster Serienbildrate von 9 Bilder/Sekunde den Fokus schnell und sicher nachführen.
Für Präzision und Schnelligkeit des Autofokus sorgt in der D850 das AF-System Multi-CAM 20K, das aus Nikons Flaggschiff D5 stammt. Es basiert auf 153 Phasenvergleichssensoren, von denen 99 als besonders präzise Kreuzsensoren ausgeführt sind. Der zentrale AF-Sensor weist eine Empfindlichkeit von -4 LW auf, alle übrigen sind mit -3 LW kaum weniger empfindlich. Verarbeitet werden die Daten von einem eigenständigen schnellen Prozessor, der Teil des AF-Systems ist.
Allerdings sei nicht verschwiegen, dass unter sehr schwierigen Lichtbedingungen auch mit der D850 der Fokus bisweilen nicht exakt auf der Bildpartie saß, wo ich ihn gerne gehabt hätte. Bei rund einem Viertel der Aufnahmen in der nächtlichen City lag der Autofokus (etwas) daneben, für mich eine durchaus verschmerzbare Fehlerquote.
Bei schnellen Actionfotos hat mich der Autofokus der D850 ebenfalls überzeugt. Hier musste mal wieder meine Hündin Janna ran. Wie gut die Schärfe nachgeführt wird, wenn Janna direkt auf mich zu läuft, habe ich mit einem nicht mehr ganz taufrischen AF-S 70-200 mm 2.8 G ED VR und mit einer Rate von 7 Bilder/Sekunde ausprobiert. Hatte ich Janna beim Start Ihres Laufs bereits im Sucher, hat die D850 sie zuverlässig wie ein Uhrwerk im Fokus gehalten.
Nicht ganz so perfekt sah es aus, als ich Janna über eine Kuppe geschickt habe. Hier musste der Autofokus augenblicklich zupacken, nachdem meine Hündin quasi wie aus dem Nichts auftauchte. Das ging nicht immer gut, bei der einen oder anderen Bildserie lag der Fokus erkennbar auf der Brust und nicht auf dem Gesicht von Janna.
Kam Janna unvermittelt über eine Kuppe gesprungen, hatte die D850 bisweilen Schwierigkeiten, den Fokus richtig auf den Kopf meiner Hündin zu setzen. Hier ist aber alles gut gegangen.
Das muss aber nicht unbedingt ein Problem der Technik sein, sondern kann einfach auch an meiner mangelnden Übung mit der Kamera liegen. Denn im Vergleich zu den Spiegellosen, die ich in letzter Zeit ausprobiert habe, gibt es bei der D850 doch einige Unterschiede:
So groß die Abdeckung des Sucherbilds mit AF-Messfeldern auch sein mag – von meiner Spiegellosen bin ich mehr gewohnt. Bei schnellen Serienaufnahmen hatte ich daher bisweilen Probleme, den Kopf meiner Hündin im Fokus zu halten.
Zunächst einmal ist die Abdeckung des Sucherbilds mit AF-Sensoren deutlich kleiner (wenngleich sie für eine Kleinbild-DSLR sehr hoch ist). Da kann ich nicht ausschließen, dass der Kopf von Janna beim Start des Autofokus schlichtweg außerhalb des durch die AF-Sensoren abgedeckten Bildbereichs lag.
Und dann fehlte mir jegliche Rückmeldung im Sucherbild, auf welche Bildpartie die D850 gerade scharf stellt. Das ist offenbar bei einer DSLR technisch nur sehr aufwändig zu realisieren, sodass Nikon eine derartige (für mich sehr praktische Anzeige) dem Top-Modell D5 vorbehalten hat.
Mit der Funktion Fokusverlagerung nimmt die D850 automatisch Fokusreihen auf. Zusammensetzen zu einem Bild mit erweiterter Tiefenschärfe muss man die Aufnahmen aber manuell.
Für Fokusreihen bietet die D850 viele Funktionen. So lässt sich zum Beispiel das Intervall zwischen den Aufnahmen festlegen, etwa um einem Blitzlicht Zeit zum Aufladen zu geben.
Nikon nennt die Funktion Fokusverlagerung. Festlegen lassen sich Start- und Endpunkt der Fokuseinstellung sowie die Anzahl der Aufnahmen (maximal sind 300 möglich). Bei Bedarf kann die D850 die Belichtung während der Aufnahme einer Fokusreihe nachführen und an das erste Foto der Serie anpassen.
Autofokus und Live-View
Den Autofokus im Live-View-Modus habe ich bei Nikon-DSLRs bislang als wenig hilfreich empfunden. Nicht nur, dass der Kontrast-AF recht zäh scharfstellte – allzu oft konnte er überhaupt kein Ziel finden und irrte dann hilflos hin und her. Zuletzt erlebt habe ich das mit einer D750, deren Live-View-AF hat mir einfach keine Freude bereitet.
Hier macht nun die D850 einen gewaltigen Sprung nach vorne. Zwar stellt sie im Live-View-Modus deutlich langsamer scharf als im Sucherbetrieb. Aber immerhin doch so flott, dass ich den Kontrast-AF bei statischen Motiven als durchaus brauchbar empfunden habe. Selbst unter sehr widrigen Lichtbedingungen hat die D850 im Live-View-Betrieb eine ordentliche AF-Leistung gezeigt.
Hinzu kommt: Versagt die Kontrastmessung, versucht die D850 nicht ohne Unterlass, die Schärfe zu finden. Mehr als zwei Versuche hat sie meist nicht unternommen. Da weiß man dann wenigstens, woran man ist und stellt im Zweifelsfall manuell scharf.
Im Zusammenhang mit dem klappbaren Display habe ich im Studio wirklich gerne mit dem Live-View der D850 gearbeitet. Nicht nur, weil der Kontrast-AF zügig genug arbeitet. Sondern auch, weil die D850 mit Fokus-Peaking und einer Fokuslupe das manuelle Scharfstellen einfach macht.
Video
Mit den Videofähigkeiten der D850 habe ich mich nur am Rande beschäftigt. So eindrucksvoll die Eigenschaften für Videoaufnahmen auch sein mögen – für mich ist die D850 in erster Linie eine Fotokamera, die bestenfalls nebenher zum Videodreh eingesetzt werden dürfte. Aber einen kurzer Blick auf das, was die D850 bei Videoaufnahmen bietet, wollte ich mir nicht nehmen lassen.
Die D850 ist die erste Nikon-DSLR, die bei Aufnahmen in 4K die gesamte Sensorbreite nutzt. Das bedeutet, Aufnahmen werden (in der Breite) nicht mehr beschnitten – erfreulich vor allem bei Aufnahmen mit einem Weitwinkelobjektiv. Alternativ sind aber auch Aufnahmen in Super-35 (entspricht etwa APS-C) möglich. Bei 4K-Aufnahmen erzielt die D850 eine Frame-Rate von maximal 30p. Bei Full-HD sind bis zu 60p möglich, beziehungsweise bis zu 120 fps für Zeitlupen.
Bei Aufnahmen in 4K filmt die D850 mit einer Framerate von bis zu 30p. In Full-HD sind 60p möglich, für Zeitrafferaufnahmen sogar 120 fps.
Für Aufnahmen aus der Hand lässt sich ein elektronischer Bildstabilisator zuschalten. Er ist recht wirkungsvoll, beschneidet das Format aber um den Faktor 1,1x.
Dass Nikon den Live-View-AF bei der D850 verbessert hat, ist mir gerade auch bei Videoaufnahmen positiv aufgefallen. Und richtig angetan war ich vom elektronischen Bildstabilisator, der sich bei Bedarf zuschalten lässt. Er ist derart wirkungsvoll, dass auch mit der schweren D850 kurze Videoclips aus der Hand gelingen, ohne dass dem Betrachter später Seekrankheit droht. Dass dazu das Videobild um den Faktor 1,1x beschnitten wird, fällt in der Praxis kaum auf.
Bildqualität
Rund 45 Megapixel löst die Nikon D850 auf und schließt damit zur Kleinbild-Konkurrenz Canon EOS 5DS R und Sony Alpha 7R II/III auf. Selbst Kameras mit dem „kleinen“ Mittelformat wie die Fujifilm GFX 50S oder Pentax 645Z rückt die D850 zumindest von der Papierform her ganz nah auf den Pelz.
Anders als bei den größeren Mittelfomatsensoren ist der Bildwandler der Nikon D850 in BSI-Technik ausgeführt. Weil hierbei die Verdrahtung nicht vor der lichtempfindlichen Schicht liegt, sondern dahinter, ist die Effizienz des Sensors höher als bei einem Bildwandler gleicher Größe und Auflösung in herkömmlicher Technik. Vor allem bei hohen ISO-Werten spielt die BSI-Technik ihren Vorteil aus. Die Basisempfindlichkeit der D850 liegt übrigens bei mittlerweile ungewöhnlich niedrigen ISO 64. Ein Wert, bei dem die Kamera einen überdurchschnittlich hohen Dynamikumfang aufzeichnen soll.
Ob im Studio oder on location: Die Nikon D850 hat fast immer Bildergebnisse geliefert, die mich begeistert haben.
Aber grau ist alle Theorie. Ich habe mit der D850 fotografiert, in der Praxis und nicht im Messlabor. Was mir bereits bei der ersten Durchsicht meiner Aufnahmen aufgefallen ist: Die D850 produziert wunderbar knackige JPGs mit kräftigen aber keinesfalls übersättigten Farben. Vor allem aber wirken die Farben sehr natürlich, lediglich Grün scheint mir die D850 einen Hauch zu kühl wiederzugeben.
RAW
JPEG
Dieser tiefe, plastische Bildeindruck bleibt auch dann erhalten, wenn man die ISO-Zahlen höher schraubt. ISO 1600, ISO 3200 ja sogar ISO 6400 – die Nikon D850 scheint keine Grenzen zu kennen. Erst bei genauem Hinsehen zeigt sich dann, dass die Rauschunterdrückung doch zunehmend allerfeinste Details wegbügelt. Etwa die dünnen Äderchen der Rosenblätter auf meinen Vergleichsaufnahmen. Die kaum merklichen Farbunterschiede im Rot der Blütenblätter gehen sogar schon ab ISO 200 verloren – was aber nur in der peniblen Vergleichsansicht bei 200 Prozent am Retina-Display wirklich auffällt. Dennoch: ISO 64 bietet tatsächlich nochmals einen Vorteil in Sachen Feindynamik und Durchzeichnung – im Studio bei ausreichendem Licht sollte das stets die Einstellung der Wahl sein.
Nikon D850: ISO-Werte im Vergleich
Die Bilder zeigen jeweils einen 100%-Ausschnitt, links in RAW, rechts in JPG. Die RAW-Dateien habe ich nach meinen Geschmack in Lightroom entwickelt, die JPG-Dateien sind unbearbeitet. Unten in voller Größe das schnell hingeworfene Stilleben, das mir als Motiv für die ISO-Reihe diente.
Nikon bekommt den plastischen, detailreichen Bildeindruck in den JPG-Dateien übrigens hin, ohne zu sehr an der Schärfeschraube zu drehen. Hässliche Helligkeitssäume an Kontrastkanten habe ich jedenfalls nicht ausmachen können. Um es einmal auf den Punkt zu bringen: Die JPEG-Ausgabe der D850 ist derart gut, dass ich wirklich ins Grübeln gekommen bin, ob sich das von mir klar bevorzugte RAW-Format überhaupt noch lohnt.
Vorteile für das RAW-Format sehe ich bei der D850 wirklich nur noch dann, wenn man keine Gelegenheit hat, die Kamera vor der Aufnahme optimal einzustellen. Etwa die Rauschunterdrückung etwas zurückzunehmen. Oder bei sehr kontrastreichen Motiven, deren korrekte Belichtung eine Herausforderung sein kann. Nicht zuletzt auch, wenn es um den Weißabgleich geht. Der automatische Weißabgleich der D850 hat mich nicht immer restlos überzeugt – Peanuts im Vergleich zu der ansonsten wirklich exzellenten Leistung der Kamera.
Aufnahme aus der Hand und mit Live-View-AF bei ISO 12.800. Trotz der hohen Empfindlichkeit gibt die D850 einen großen Dynamikumfang wieder.
Das gilt insbesondere auch dann, wenn sehr hohe ISO-Werte nötig werden. Nicht nur, dass der Autofokus der D850 auch im schummrigsten Licht noch zuverlässig arbeitet (siehe oben) – auch sehr hohe Empfindlichkeiten lassen sich noch gut in der Praxis einsetzen. Die volle Auflösung der D850 würde ich mit hinnehmbaren Abstrichen bei der Bildqualität bis ca. ISO 6400 verwenden. Reduziert man die Auflösung auf ca. 17,5 Megapixel (was etwa der Größe einer DIN-A3-Seite bei 300 ppi Druckauflösung entspricht), sind selbst Aufnahmen bei ISO 25.600 noch halbwegs brauchbar, solche mit ISO 12.800 noch gut. Höhere ISO-Werte würde ich der D850 aber nicht zumuten, weil dann der Dynamikumfang deutlich einbricht. Aber auch so erlaubt die Kamera ISO-Werte, die einen den fehlenden Bordblitz meist nicht vermissen lassen.
Festzuhalten bleibt: Die Nikon D850 kann beides – eine sehr hohe Auflösung gepaart mit eindrucksvollen High-ISO-Fähigkeiten. Dabei profitiert sie von sehr gutem Glas, liefert aber auch mit durchschnittlichen Objektiven eindrucksvolle Ergebnisse ab. Und das auch bei Aufzeichnung im JPEG-Format!
Die Nikon D850 mag etwas konservativ belichten. Dafür liefert sie schöne Kontraste und satte Farben. Die Tiefen lassen sich mit der D-Lighting-Funktion bereits bei der Aufnahme aufhellen. [JPEG-Datei unbearbeitet direkt aus der Kamera].
Mein Fazit
Die eingangs aufgeworfene Frage, ob die Nikon D850 die derzeit beste DSLR der Welt ist, habe ich für mich mit einem klaren „Ja“ beantwortet. Es mag Kameras ihrer Klasse geben, die in Teildisziplinen noch ein Schäufelchen drauflegen, etwa bei der Serienbildrate. Die Kombination aus sehr hoher Auflösung im Verein mit einer hervorragenden JPEG-Engine, pfeilschnellem Autofokus und überaus großem Funktionsumfang schafft in der Form keine andere DSLR.
Das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die D850 eine sehr große und schwere Kamera ist – eben eine DSLR. Damit tritt sie in Sachen Handlichkeit klar ins Hintertreffen gegenüber vergleichbaren spiegellosen Systemkameras. Und während letztere mit Generation zu Generation immer weiter verfeinert werden, scheint mir das Entwicklungspotential der klassischen DSLR nahezu ausgereizt zu sein. Etwa überspitzt gesagt: Die Nikon D850 ist nicht nur die beste DSLR, sondern vielleicht auch eine der letzten ihrer Art.
PRO
- Exzellente Bildqualität bis ISO 3200, bis ISO 12.800 sehr gut
- sehr großer Ausstattungsumfang
- hervorragender Autofokus (aber etwas geringe Abdeckung)
- hervorragender, großer Sucher
CONTRA
- kein Bildstabilisator
- kein Bordblitz
- 9 Bilder/Sekunde nur mit MB-D18 und EN-EL18B (zusammen ca. 640 Euro)
- WLAN (Snapbridge) nur mit rudimentärem Funktionsumfang
Technische Daten: Nikon D850
Typ | Digitale Spiegelreflexkamera |
Bajonettanschluss | Nikon-F-Bajonettanschluss (mit AF-Kupplung und AF-Kontakten) |
Bildsensor | Nikon-FX-Format CMOS-Sensor, 35,9 mm x 23,9 mm (FX-Format) |
Gesamtpixelzahl | 46,57 Millionen |
Staubreduzierungssystem | Bildsensor-Reinigung, Referenzbild für Staubentfernungsfunktion (SoftwareCapture NX-D erforderlich) |
Effektive Auflösung | 45,7 Millionen Pixel |
Bildgröße (in Pixel) | FX-Format: (36 x 24), (L) 8.256 x 5.504 (45,4 Millionen), (M) 6.192 x 4.128 (25,5 Millionen), (S) 4.128 x 2.752 (11,3 Millionen). 1,2-fach-Format: (30 x 20): (L) 6.880 x 4.584 (31,5 Millionen), (M) 5.152 x 3.432 (17,6 Millionen), (S) 3.440 x 2.288 (7,8 Millionen). DX-Format (24 x 16): (L) 5.408 x 3.600 (19,4 Millionen), (M) 4.048 x 2.696 (10,9 Millionen), (S) 2.704 x 1.800 (4,8 Millionen). 5: 4-Format (30 x 24): (L) 6.880 x 5.504 (37,8 Millionen), (M) 5.152 x 4.120 (21,2 Millionen), (S) 3.440 x 2.752 (9,4 Millionen). 1: 1-Format (24 x 24): (L) 5.504 x 5.504 (30,2 Millionen), (M) 4.128 x 4.128 (17,0 Millionen), (S) 2.752 x 2.752 (7,5 Millionen). Im Live-View-Modus für Filme aufgenommene Fotos im FX-Format: (L) 8.256 x 4.640 (38,3 Millionen), (M) 6.192 x 3.480 (21,5 Millionen), (S) 4.128 x 2.320 (9,5 Millionen). Im Live-View-Modus für Filme aufgenommene Fotos im DX-Format: (L) 5.408 x 3.040 (16,4 Millionen), (M) 4.048 x 2.272 (9,1 Millionen), (S) 2.704 x 1.520 (4,1 Millionen) |
Datenspeicherung – Dateiformate | NEF (RAW): 12 oder 14 Bit (verlustfreikomprimiert, komprimiert oder unkomprimiert); Größen L, M und S verfügbar (M-und S-Bilder werden mit 12-Bit-Farbtiefe und verlustfreier Komprimierung aufgezeichnet) TIFF (RGB) JPEG: JPEG-Baseline-Komprimierung, Qualitätsstufen: »JPEG Fine« (ca. 1:4), »JPEG Normal« (ca. 1:8) und »JPEG Basic« (ca. 1:16) (angegebene Komprimierungsraten bei Einstellung »Einheitliche Dateigröße«); Einstellung »Optimale Bildqualität« wählbar, NEF (RAW)+JPEG: duales Dateiformat (Aufnahmen werden sowohl im NEF-(RAW-)Format als auch im JPEG-Format gespeichert) |
Picture Control | Konfigurationen »Automatisch«, »Standard«, »Neutral«, »Brillant«, »Monochrom«, »Porträt«, »Landschaft« und »Ausgewogen«, individuelle Anpassung möglich; Speicher für benutzerdefinierte Picture-Control-Konfigurationen |
Speichermedien | XQD, SD, SDHC (UHS-II-kompatibel), SDXC (UHS-II-kompatibel) |
Doppeltes Speicherkartenfach | 1 XQD-Karte und 1 SD-Karte (Secure Digital). Beide Karten können als primäre Speicherkarte oder für Sicherungskopien verwendet werden sowie für die getrennte Speicherung von NEF-Dateien (RAW) und JPEG-Dateien beim Fotografieren im dualen Dateiformat; Bilder können von einer auf die andere Speicherkarte kopiert werden. |
Dateisystem | DCF 2.0, Exif 2.31, PictBridge |
Sucher | Spiegelreflex-Pentaprismasucher mit fester Position der Austrittspupille |
Bildfeldabdeckung | FX (36 x 24): ca. 100 % horizontal und 100 % vertikal. 1,2-fach (30 x 20): ca. 97 % horizontal und 97 % vertikal. DX (24 x 16): ca. 97 % horizontal und 97 % vertikal. 5:4 (30 x 24): ca. 97 % horizontal und 100 % vertikal 1:1 (24 x 24): ca. 97 % horizontal und 100 % vertikal |
Vergrößerung | ca. 0,75-fach (bei 50-mm-Objektiv mit Lichtstärke 1:1,4, Fokuseinstellung auf unendlich, –1,0 dpt) |
Lage der Austrittspupille | 17 mm (bei –1,0 dpt; ab Mitte der Okularlinsenoberfläche) |
Dioptrienanpassung | –3 bis +1 dpt |
Einstellscheibe | BriteView-Einstellscheibe Typ B (Mark VIII) mit Markierung des AF-Messfeldbereichs und einblendbaren Gitterlinien |
Abblendtaste | Ja. Die Abblendtaste (Pv) schließt die Blende bis zur eingestellten Blendenstufe (Tiefenschärfenkontrolle). Bei Zeitautomatik (A) oder manueller Belichtungssteuerung (M) wird die Blende manuell vom Benutzer vorgegeben, bei Programmautomatik (P) oder Blendenautomatik (S) wird sie von der Kamera eingestellt. |
Blende | Elektronisch gesteuerte Springblende |
Kompatible Objektive | Kompatibel zu AF-NIKKOR-Objektiven, einschließlich Typ G, E und D (bei PC-Objektiven bestehen Einschränkungen) sowie DX-Objektiven (bei DX-Format 24 x 16), AI-P-NIKKOR-Objektiven und AI-Objektiven ohne CPU (nur Belichtungssteuerung A und M). IX-NIKKOR-Objektive, Objektive für die F3AF und Non-AI-Objektive können nicht verwendet werden. Die Scharfeinstellung mit elektronischer Einstellhilfe kann mit Objektiven mit einer Mindestlichtstärke von 1:5,6 genutzt werden (bei Objektiven mit einer Mindestlichtstärke von 1:8 unterstützt die Scharfeinstellung mit elektronischer Einstellhilfe die 15 Fokusmessfelder, wobei 9 Messfelder zur Auswahl stehen). |
Verschluss | Elektronisch gesteuerter, vertikal ablaufender Schlitzverschluss; Verschluss mit elektronischem ersten Vorhang (bei leiser Auslösung, leiser Serienaufnahme und Spiegelvorauslösung) |
Belichtungszeit | 1/8.000 s bis 30 s (Schrittweite: 1/3, 1/2 oder 1 LW), Langzeitbelichtung (B), Langzeitbelichtung (T), X250 |
Blitzsynchronzeit | X=1/250 s; der Blitz wird mit einer Verschlusszeit von 1/250 s oder länger synchronisiert; Unterstützung von automatischer FP-Kurzzeitsynchronisation |
Aufnahmebetriebsarten | Einzelbild (S), Serienaufnahme langsam (CL), Serienaufnahme schnell (CH), leise Auslösung (Q), leise Serienaufnahme (QC), Selbstauslöser, Spiegelvorauslösung (MUP) |
Bildrate | Bis zu 9 Bilder/s Mit Akku EN-EL18b in Multifunktionshandgriff MB-D18: CL: 1 bis 8 Bilder/s CH: 9 Bilder/s QC: 3 Bilder/s Andere Stromversorgung: CL: 1 bis 6 Bilder/s CH: 7 Bilder/s QC: 3 Bilder/s |
Selbstauslöser | 2, 5, 10 oder 20 s Vorlaufzeit; Aufnahme von 1 bis 9 Bildern in Intervallen von 0,5, 1, 2 oder 3 s |
Belichtungsmessung | TTL-Belichtungsmessung mit RGB-Sensor mit ca. 180.000 Pixeln |
Messsystem | 3D-Color-Matrixmessung III (nur mit Objektiven vom Typ G, E und D) oder Color-Matrixmessung III (mit anderen CPU-Objektiven); Color-Matrixmessung ist bei Objektiven ohne CPU verfügbar, wenn deren Objektivdaten eingegeben wurden. Mittenbetonte Messung: Messschwerpunkt auf einem Kreis in der Mitte mit 12 mm Durchmesser wird mit 75 % gewichtet. (Durchmesser von 8, 15 oder 20 mm ist alternativ einstellbar) oder Integralmessung über das gesamte Motiv (12-mm-Kreis bei Objektiven ohne CPU) Spotmessung: Belichtungsmessung in einem Kreisfeld (Durchmesser: ca. 4 mm; entspricht 1,5 % des Bildausschnitts) auf der Mitte des gewählten Fokusmessfelds (mittleres Fokusmessfeld bei Objektiven ohne CPU) Lichterbetonte Messung: mit Objektiven vom Typ G, E und D verfügbar |
Messbereich (bezogen auf ISO 100 bei 20 °C und Objektivlichtstärke von 1:1,4) | Matrixmessung oder mittenbetonte Messung: –3 bis +20 LW. Spotmessung: 2 bis 20 LW. Lichterbetonte Belichtungsmessung: 0 bis 20 LW |
Blendenübertragung | Elektronisch (CPU) und mechanisch (AI) |
Belichtungssteuerung | Programmautomatik (P) mit Programmverschiebung, Blendenautomatik (S), Zeitautomatik(A) und manuelle Belichtungssteuerung (M) |
Belichtungskorrektur | –5 bis +5 LW, Schrittweite: 1/3, 1/2 oder 1 L |
Belichtungsmesswertspeicher | Speichern des gemessenen Werts |
ISO-Empfindlichkeit | ISO 64 bis 25.600, Schrittweite: 1/3, 1/2 oder 1 LW. Einstellung auf ca. 0,3, 0,5, 0,7 oder 1 LW (entspricht ISO 32) unter ISO 64 oder auf ca. 0,3, 0,5, 0,7, 1 oder 2 LW (entspricht ISO 102.400) über ISO 25.600 möglich; ISO-Automatik einstellbar |
Active D-Lighting | Automatisch, Extrastark, Verstärkt, Normal, Moderat, Aus |
Autofokus | Autofokus-Sensormodul Multi-CAM 20K mit TTL-Phasenerkennung, Feinabstimmung und 153 Fokusmessfeldern (Einschließlich 99 Kreuzsensoren und 15 Sensoren, die eine Lichtstärke von 1:8 unterstützen. 55 Sensoren (darunter 35 Kreuzsensoren und neun 1:8-Sensoren) können ausgewählt werden.) |
Messbereich | –4 bis +20 LW (bei ISO 100, 20 °C) |
Fokussierung | Einzelautofokus (AF-S), kontinuierlicher Autofokus (AF-C): prädiktive Schärfenachführung reagiert automatisch auf Bewegungen des Motivs, Manuelle Fokussierung (M): Scharfeinstellung mit elektronischer Einstellhilfe kann verwendet werden. |
Fokusmessfelder | 153 Fokusmessfelder, von denen 55 oder 15 ausgewählt werden können |
AF-Messfeldsteuerung | Einzelfeldsteuerung, Dynamische Messfeldsteuerung (9, 25, 72 oder 153 Messfelder), 3D-Tracking, Messfeldgruppensteuerung, automatische Messfeldsteuerung |
Fokusspeicher | Speichern der Scharfeinstellung durch Drücken des Auslösers bis zum ersten Druckpunkt (Einzelautofokus) oder der Mitte des Sub-Wählers |
Blitzsteuerung | TTL: i-TTL-Blitzsteuerung mithilfe des RGB-Sensors mit ca. 180.000 Pixeln; i-TTL-Aufhellblitz für digitale Spiegelreflexkameras wird bei Matrixmessung, mittenbetonter Messung und lichterbetonter Messung verwendet, Standard-i-TTL-Blitzsteuerung für digitale Spiegelreflexkameras bei Spotmessung |
Blitzmodi | Synchronisation auf den ersten Verschlussvorhang, Langzeitsynchronisation, Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang, Reduzierung des Rote-Augen-Effekts, Langzeitsynchronisation mit Reduzierung des Rote-Augen-Effekts, Langzeitsynchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang, Aus |
Blitzbelichtungskorrektur | –3 bis +1 LW, Schrittweite: 1/3, 1/2 oder 1 LW |
Blitzbereitschaftsanzeige | Leuchtet konstant, sobald das optionale Blitzgerät vollständig aufgeladen ist; blinkt nach einer Blitzauslösung mit voller Leistung |
Zubehörschuh | Standard-Normschuh (ISO 518) mit Synchronisations-und Datenkontakten und Sicherungspassloch |
Nikon Creative Lighting System | i-TTL-Blitzsteuerung, Advanced Wireless Lighting mit Funksteuerung, Advanced Wireless Lighting über optische Sichtverbindung, Einstelllicht, Blitzbelichtungsspeicher, Farbtemperaturübertragung, automatische FP-Kurzzeitsynchronisation, AF-Hilfslicht für Autofokussysteme mit mehreren Messfeldern, integrierte Blitzgerätesteuerung |
Blitzsynchronanschluss | Standardanschluss (ISO 519) mit Gewinde |
Weißabgleich | Automatisch (3 Optionen), Auto-Tageslicht, Kunstlicht, Leuchtstofflampe (7 Optionen), Direktes Sonnenlicht, Blitzlicht, Bewölkter Himmel, Schatten, Eigener Messwert (bis zu 6 Messwerte speicherbar, Spot-Weißabgleichsmessung bei Live-View verfügbar), Farbtemperatur auswählen (2.500 bis 10.000 K), Feinabstimmung bei allen Optionen möglich. |
Live View – Modi | Live-View-Fotografie, Film-Live-View |
Live-View – Fokussierung | Autofokus (AF): Einzelautofokus (AF-S); permanenter AF (AF-F); manuelle Fokussierung (M) |
Live-View – AF-Messfeldsteuerung | Porträt-AF, großes Messfeld, normales Messfeld, Nadelspitzen-Messfeld, Motivverfolgung |
Live-View – Autofokus | AF mit Kontrasterkennung an beliebiger Position im Bildausschnitt (bei Porträt-AF oder Motivverfolgung automatische Auswahl des Fokusmessfelds durch die Kamera) |
Video – Belichtungsmessung | TTL-Belichtungsmessung mit Hauptbildsensor |
Video – Messsystem | Matrixmessung, mittenbetonte Messung oder lichterbetonte Belichtungsmessung |
Video – Bildgröße (Pixel) und Bildrate | 3.840 x 2.160 (4K UHD): 30p (progressiv), 25p, 24p. 1.920 x 1.080: 60p, 50p, 30p, 25p, 24p. 1.280 x 720: 60p, 50p. 1.920 x 1.080 (Zeitlupe): 30p x4, 25p x4, 24p x5. Tatsächliche Bildraten für 60p, 50p, 30p, 25p und 24p: 59,94, 50, 29,97, 25 und 23,976 Bilder/s; Qualitätsauswahl für alle Größen verfügbar außer 3.840 x 2.160 (Qualität fest eingestellt auf »Hoch«) und 1.920 x 1.080 Zeitlupe (Qualität fest eingestellt auf »Normal«) |
Video – Dateiformat | MOV, MP4 |
Video – Videokomprimierung | H.264/MPEG-4 Advanced Video Coding |
Video – Audioaufnahmeformat | Lineare PCM, AAC |
Video – Tonaufzeichnungsgerät | Integriertes oder externes Stereomikrofon; Empfindlichkeit einstellbar |
Video – ISO-Empfindlichkeit | Belichtungssteuerung P, S und A: ISO-Automatik (ISO 64 bis Hi 2) mit auswählbarer Obergrenze Belichtungssteuerung M: ISO-Automatik (ISO 64 bis Hi 2) mit auswählbarer Obergrenze; manuelle Auswahl (ISO 64 bis 25.600 in Schritten von 1/3, 1/2 oder 1 LW); mit zusätzlichen Einstellungen auf ca. 0,3, 0,5, 0,7, 1 oder 2 LW (entspricht ISO 102.400) über ISO 25.600 |
Video – weitere Optionen | Indexmarkierung, Zeitrafferfilme, elektronischer Bildstabilisator |
Monitor | Größe: 8 cm (3,2 Zoll) Bildschirmdiagonale; Typ: neigbarer TFT-LCD-Monitor mit Touch-Funktion, Betrachtungswinkel von 170°, ca. 100 % Bildfeldabdeckung und manueller Monitorhelligkeitsregelung. Auflösung: ca. 2,359 Millionen Bildpunkte (XGA) |
Wiedergabe | Einzelbildwiedergabe und Bildindex (4, 9 oder 72 Bilder), Wiedergabe mit Ausschnittsvergrößerung, Ausschnittskopie, Filmwiedergabe, Diaschau für Fotos und/oder Videos, Histogramm-Anzeige, Anzeige der Lichter, Bildinformationen, Positionsdatenanzeige, Bildbewertung und automatischer Bildausrichtung |
USB | SuperSpeed-USB, mit Micro-USB-Anschluss; Anschluss an integrierten USB-Anschluss empfohlen |
HDMI-Ausgang | HDMI-Anschluss (Typ C) |
Audioeingang | 3,5-mm-Klinkenbuchse (Stereo; mit Spannungsversorgung) |
Audioausgang | 3,5-mm-Klinkenbuchse (Stereo) |
Zubehöranschluss | 10-poliger Anschluss: für optionales Zubehör wie Kabelfernauslöser MC-30A/MC-36A, Modulite-Fernsteuerung ML-3, Funkfernsteuerungen WR-R10 (Adapter WR-A10 erforderlich) oder WR-1 oder GPS-Empfänger GP-1/GP-1A |
Wi-Fi* (Wireless LAN) – Standards | IEEE 802.11b, IEEE 802.11g |
Wi-Fi* (Wireless LAN) – Frequenzen | 2.412 bis 2.462 MHz (Kanäle 1 bis 11) |
Wi-Fi* (Wireless LAN) – Maximale Ausgangsleistung | 8,5 dBm (EIRP) |
Wi-Fi* (Wireless LAN) – Sicherheit | Authentifizierung: Offenes System, WPA2-PSK |
Kommunikationsprotokolle | Bluetooth-Spezifikation 4.1; Betriebsfrequenz: 2.402 bis 2.480 MHz; Bluetooth Low Energy: 2.402 bis 2.480 MHz |
Menüsprachen | Arabisch, Bengali, Bulgarisch, Chinesisch (vereinfacht und traditionell), Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Hindi, Indonesisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Marathi, Niederländisch, Norwegisch, Persisch, Polnisch, Portugiesisch (Portugiesisch und Brasilianisch), Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Serbisch, Spanisch, Tamil, Telugu, Thai, Tschechisch, Türkisch, Ukrainisch, Ungarisch, Vietnamesisch |
Akkus/Batterien | Ein Lithium-Ionen-Akku vom Typ EN-EL15a. |
Akkukapazität | Bis zu 1840 Fotos (gemäß CIPA-Standard) |
Multifunktionshandgriff | Optionaler Multifunktionshandgriff MB-D18 mit einem Lithium-Ionen-Akku vom Typ Nikon EN-EL18b (separat erhältlich), einem Lithium-Ionen-Akku vom Typ Nikon EN-EL15a oder acht Mignonzellen (Alkaline-, Ni-MH-oder Lithium-Batterien; Größe AA). Bei der Verwendung von Akkus des Typs EN-EL18b ist die Akkufachabdeckung BL-5 erforderlich. |
Netzadapter | Netzadapter EH-5c/EH-5b; erfordert Akkufacheinsatz EP-5B (jeweils optionales Zubehör) |
Stativgewinde | 1/4 Zoll (ISO 1.222) |
Abmessungen (H x B x T) | 124 x 146 x 78,5 mm |
Gewicht | ca. 1005 g mit Akku und XQD-Speicherkarte, aber ohne Gehäusedeckel; ca. 915 g (nur Kameragehäuse) |
Betriebsbedingungen – Temperatur | 0 °C bis 40 °C |
Betriebsbedingungen – Luftfeuchtigkeit | bis 85 % (nicht kondensierend) |
Zubehör im Lieferumfang | Gehäusedeckel BF-1B, Lithium-Ionen-Akku EN-EL15a mit Akku-Schutzkappe, Akkuladegerät MH-25a (mit Netzsteckeradapter oder Netzkabel, Typ und Format können je nach Verkaufsland oder -region variieren), HDMI-/USB-Kabelclip, USB-Kabel UC-E22, Trageriemen AN-DC18 |
Sehr geehrter Herr Vieten.
Danke für den interessanten Praxisbericht. Wenn Sie jedoch schreiben
"vielleicht auch eine der letzten ihrer Art"
bin ich mir ziemlich sicher, dass Sie sich irren.
MfG
Da bin ich mir nicht so sicher…
Mit meiner D800 fotografiere ich ausgesprochen gern und bin auch von der Qualität der Bilder immer wieder positiv überrascht. Aber unterwegs nehme ich im Rucksack immer öfter eine Spiegellose MFT-Kamera mit. Was mich an der stört ist der elektronische Sucher, der z.B. bei Gegenlicht versagt.
Deshalb warte ich auf eine spiegellose Vollformat-Kamera mit einem guten Sucher – die alten Leicas lassen grüßen… Toll wäre es,wenn ich meine Objektive weiterhin nutzen könnte!
Ich fotografiere schon lange mit einer D800, allerdings hat diese ziemliche "Macken", kein Grund erkennbar warum manche Bilder nicht scharf sind, auch mit Stativ! Und scharfstellung im schlechten Licht, kann mühsam sein.
Ja, damit habe ich auch lange Zeit herumexperimentiert.
Jetzt bin ich bei Schärfepriorität, Schärfenachführung "Normal", 51 Fokusmessfelder und AF-Hilfslicht "On".
Damit komme ich bei relativ statischen Motiven gut klar.
Ein Problem ist natürlich die hohe Schärfe der Kamera. Die verzeiht nicht halb so viel, wie meine alte F2! Mit der konnte ich Portraits von Hand mit dem alten 85er-Objektiv schießen, die scharf waren. Das geht mit der D800 und dem neuen 85er nicht mehr – oder nur mit exorbitant hohen Geschwindigkeiten (mind. 1/250 sec).
Daher bin ich auf das 105er Macro umgestiegen mit integrierter Stabilisierung. Perfekt!
Also, wie im Bericht geschrieben, hängt vieles auch von den verwendeten Linsen ab.
Die neuen Leicas funktionieren eh auch so ähnlich … nur an SLRs kommen sie immer noch nicht ran.
…als Nutzer der D850 kann ich alles unterschreiben. Insbesondere sollte man darauf achten mit der Kamera extrem sorgfältig zur arbeiten. Man sieht die kleinste Abweichung sofort im Bild. Insbesondere tritt die AF-Feinjustage der Optiken noch mehr als üblich in den Vordergrund initialer Einstellmassnahmen. Leider bietet Nikon hier je Objektiv nur eine Einstellung. Mit Sigma- und Tamron Objektiven ist es über eine Konsole möglich dies am Objektiv zu korrigieren, löblich.
Eine besondere Bedeutung kommt auch der Auswahl der Objektive zu. Mit höheren Ansprüchen und Standardzoom von 24-xxmm tut man sich nicht leicht. Die beiden hochgelobten 2.8/24-70mm von Tamron und Sigma haben mich nicht übezeugt an der D850. Schwache Ecken selbst bei f8 und f11 haben mich bislang immer wieder zu neuen Festbrennweiten von Nikon und Tamron greifen lassen, die hier excellent sind. Über kurz oder lang werde ich mir noch das neue Nikon 2.8/24-70mm E VR und das Sigma 2/24-35mm ansehen, fürchte aber auch hier entsprechende Einschränkungen.
Ebenso wurden bei dem einen oder anderen Nikon Tele(-zoom) Unzulänglichkeiten, wie Dezentrierungen sichtbar, die an der D500 nicht aufgefallen sind, so dass der Service hier nun nachzentrieren muss.
Auch teile ich die Vermutung von Herrn Vieten, dass wir hier eine langsam aussterbende Gattung der DSLRs sehen und erwarte, das Nikon und Canon zur kommenden Photokina versuchen werden der Sony a7/9 Reihe nachzueifern und die DSLM auch hier vermehrt Einzug halten wird. Wir werden sehen.
VG
oriwo
Zumindest an der D810 verwende ich sowohl das Sigma 24-35 als auch das Nikon 24-70 VR. Den Ergebnissen nach, die ich damit erziele, sind beide Objektive ganz großartig. Ich bin wirklich sehr kritisch, wenn es um die Bildqualität geht und liebe es, das Maximum an Schärfe herauszukitzeln. Diese beiden Objektive kann ich Ihnen uneingeschränkt empfehlen. Dabei ist das 24-70 vom Bildwinkel her das universellere, das 24-35 das noch höher auflösende Objektiv. Deswegen sollte man beide haben.
… danke für den Tip. Die beiden werde ich mir auch nochmal ansehen. An meiner D700 hatte ich seinerzeit das Nikon 2,8/24-70mm ohne VR, welches daran sehr gut war aber an einer D800 schon merklich federn liess. Gerade von dem neuen Tamron 2,8/24-70mm G2 hatte ich deutlich mehr erwartet nach den vielen positiven Berichten im Netz.
VG
oriwo
Zitat:
"Schwache Ecken selbst bei f8 und f11 "
Mit F8 sind Sie bei dieser Kamera voll in der Beugungsunschärfe.
Wenn Sie die maximale Auflösung haben wollen, dann müssen Sie Blende 6,3 wählen.
Die Schwächen am Rand werden dann noch deutlicher.
Das ist übrigens auch der Grund, warum ich mit gegen das Kleinbildformat und für APS-C entschieden habe.
mfG
Die Laiin
Sabrina.
Wenn Sie sich aus Furcht vor Beugungsunschärfe für das kleinere Sensorformat entschieden haben, würde ich das als klassisches Eigentor bezeichnen.
Ein 18 Megapixel APS-C-Sensor hat etwa den gleichen Pixelpitch wie die Nikon D850. Und damit auch die gleichen Voraussetzungen für die Unschärfe durch Beugung.
*schmunzel*
DIE BESTE KAMERA egal von welchem Hersteller gibt es nicht! Ein Kamera ist immer nur so gut wie sein Anwender!
Die Aussage von Herrn Vieten halte ich für richtig, der optische Sucher mit seinem Spiegel geht ganz sicher in Rente!
Naja – er hatte ja auch von DSLR gesprochen. Sonst hätte ich die Sony a99ii in das Spiel gebracht – da würde ich sagen, dass beide auf gleicher Höhe agieren… aber die Sony ist eben eine SLT.
Ich denke, was heißt auch 'die Beste'. Die D850 ist eine excellente Kamera und da ist es doch jedem mit feiner Nikon-Optik egal, was andere Hersteller bieten. Ich als Sony-User habe mich gefreut, dass Nikon noch auch so einen tollen Allrounder aufgelegt hat – Top.
Und täglich grüßt der Tod der Spiegelreflex – er wird wohl doch noch etwas auf sich warten lassen müssen. Wem die knapp 400 Gramm mehr Gewicht stören, ist bestimmt mit einer spiegellosen Kamera glücklicher, zumindest so lange er kein Objektiv montiert… http://camerasize.com/compact/#718.479,724.515,596.286,ha,t
Von den hübschen Drehknöpfen auf der Gehäuseoberseite haben sich Canon und Nikon bereits seit den 1990er Jahren zugunsten einer besseren Ergonomie verabschiedet. Hier bleibt sich Nikon auch weiterhin treu.
Die in diesem Segment großen Konkurrenten Canon, Sony und Nikon müssen liefern, was man an der D850 gut sehen kann. Ich freue mich schon auf die entsprechenden Antworten von Canon und Sony. So bleibt der Markt in Bewegung.
"Wem die knapp 400 Gramm mehr Gewicht stören, ist bestimmt mit einer spiegellosen Kamera glücklicher, zumindest so lange er kein Objektiv montiert"
Könnten Sie mal nachreichen, was Sie damit meinen?
Die Canon EF-M.Objektive sind – vom Fehlen einer großen Offenblende mal abgesehen, von sehr guter Qualität. Ich würde nicht wieder zu Nikon DSLR zurückgehen.
Aber sicher. Vergleichsgrundlage ist das Sensorformat – also hier das ´Kleinbild´. Entsprechend bezieht sich der Vergleich auf Sony-Modelle und da sieht der Größenvergleich dann auch schon mal so aus: http://camerasize.com/compact/#724.516,718.330,596.295,ha,t
Ich halte es nicht für sinnvoll verschiedene Sensorformate zu vergleichen. Natürlich sind APS-C oder auch MTF hervorragende und natürlich auch kompaktere Systeme.
PS: Man sollte niemals nie sagen 😉
Ein sehr umfangreicher und objektiver Praxisbericht! Die D850 ist sicher eine eierlegende Wollmilchsau, daher kann sie naturgemäß nicht als Sportskanone glänzen. Aber das würde ich ihr nicht als Minuspunkt ankreiden, denn dafür gibt es ja die D5. Man merkt, dass Herr Vieten seit einiger Zeit lieber mit spiegellosen Sonys fotografiert, sonst wäre ihm die Erwähnung des Gewichts der D850 und ihrer Größe nur eine Randnotiz wert gewesen. Ich finde, Gewicht und Größe bei Fotoequipment sind doch sehr relativ. Ich mache heute Bilder mit der D3X und der D810 in der selben Qualität, wie ich es früher mit der Sinar 9×12 und 13×18 hingekriegt habe. Da hatte ich aber einen Riesenkoffer mit 30 kg zu schleppen, und im Studio brauchte ich gigantische Stative, die 100 kg und mehr gewogen hatten. In Relation dazu ist eine 2,5 kg D3X oder D810 – oder eben die D850 – ein wahres Fliegengewicht. Gegenüber einer Sony ist die D850 allerdingd wirklich groß und schwer. Allerdings gibt es auch viele Fotografen, die lieber mit groß und schwer arbeiten als mit klein und federleicht, besonders im Studio.
Ein optischer Sucher, wie ihn die D850 jetzt noch einmal vervollkommnet hat, hat Vorteile bei der Bildgestaltung gegenüber einem elektronischen Sucher. Bei einem elektronischen Sucher habe ich immer eine Art "Fernsehbild" vor mir. Damit verändert sich unbewusst auch die Denke über Bilder. Im Gegensatz dazu sehe ich mit dem optischen Sucher ein natürliches Bild. Es ist einfach der Unterschied wie zwischen Reality und Virtual Reality. Und ein optischer Sucher braucht keinen Strom, das ist ganz, ganz wichtig!
Daher glaube ich nicht, dass die D850 vielleicht die letzte, große DSLR gewesen sein wird. Eine Entwicklung ist erst dann beendet, wenn keine Probleme mehr zu lösen sind. Ich glaube, da haben wir noch genug. Und eine Entwicklung ist auch dann beendet, wenn es was Besseres gibt. In der Sache DSLR vs. Spiegellose ist das aber nicht so eindeutig, sondern es ist weithin auch Geschmackssache. Wir werden sehen, wie es am Markt weitergeht. Meine Prognose ist, Spiegelreflex wird weiter sinken, teurer werden – aber bleiben.
Ich finde den Bericht sehr gut, auch als ehemaliger Nikon-Fotograf muss ich sagen das die Kamera einen sehr guten Eindruck macht. Als spiegellose Kamera wär die D850 der Oberhammer gewesen. Aber bei mir hat sich auch das "Haben wollen" Gefühl nicht mehr eingestellt. Ich habe eigentlich keinen Bedarf mehr noch eine schwere Ausrüstung mit auf Safari zu nehmen. Auch der fehlende Bildstabilisator wäre bei der Auflösung sehr hilfreich gewesen. Ich kann Herrn Vieten zustimmen, das dies eher einer der letzten ihrer Art sein wird. Vielleicht ist es auch nicht der Niedergang der DSLR. Aber eins ist auch sicher: Aufgrund höherer Bildfolgen werden mechanische Teile aus Kameras immer mehr verschwinden. Vielleicht auch aus Objektiven.
"Die D850 ist ein Profi-Gerät, dass macht die Kamera bereits beim Auspacken klar. 985 Gramm drückt sie betriebsbereit (aber ohne Objektiv) auf die Waage. Zusammen mit dem Objektiv 24-70mm 1:2.8 zerren dann rund zwei Kilo am Bizeps des Fotofragen, wenn die D850 vors Auge gehoben wird. Kommt dann noch der Batteriegriff MB-D18 hinzu, erhöht sich das Gewicht um weitere rund 400 Gramm."
Das habe ich schon immer geahnt, dass bei der Bewertung der Professionalität einer Kamera die auf die Kamera wirkende Erdanziehungskraft in Kilogramm von maßgeblicher Bedeutung ist.
Der Laie legt mehr Wert auf hohe Auflösung, gute Schärfentiefe, geringen Auflösungsverlust zum Rand, geringe CAs und guten Bildprozessor.
Zitat:
"Lowlight-Szene bei Gegenlicht"
Das Model ist doch aber offensichtlich beleuchtet.
Da stellt jede halbwegs ordentliche Kamera korrekt scharf – zumindest wenn sie von Canon oder Nikon stammt.
Unter LowLight stelle ich mir Mondlicht vor.
Was ich bei dieser Kamera allerdings sehr begrüße, ist die Möglichkeit des Fokus-Stackings.
Um die Sensor-Auflösung der D850 bedienen zu können, muss man F6,3 einstellen, sonst landet man bereits in der Beugungsunschärfe.
Bei Kleinbildformat landet man allerdings in die andere Richtung bei F6,3 bereits in den Bereich, wo die Schwächen an den Rändern stark zunehmen.
Das Fokusstäcking ermöglicht, dass Problem zu geringer Schärfentiefe – auch bei Architektur und Landschaftsaufnahmen, zu lösen.
Damit werden auch Kameras mit großen Sensoren für die Landschafts- und Architektur-Fotografie interessant, wogegen sie ohne Fokus-Stacking in diesem Segment nicht sinnvoll sind.
Zudem kann man mit viel weiter offener Blende fotografieren, sofern die Mängel an den Rändern nicht u gravierend sind.
Eigentlich bräuchten die großformatigen Kameras noch so eine Art Beugungs-Unschärfe-Korrektur, eben wegen der Randunschärfen bei großer Blende..
Bei statischen Motiven hat man da das Pixelshift-Verfahren.
Zitat:Sabrina:
——————
Eigentlich bräuchten die großformatigen Kameras noch so eine Art Beugungs-Unschärfe-Korrektur, eben wegen der Randunschärfen bei großer Blende..
Bei statischen Motiven hat man da das Pixelshift-Verfahren.
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Diese Passage klingt wie aus einem Zufallsgenerator, der aus einer Sammlung von Fachbegriffen halbwegs lesbare Sätze bildet, dabei jedoch die Sinnhaftigkeit nicht berücksichtigt.
Ist vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.
Bei großen Blenden hat man starke Randunschärfen.
Also muss man abblenden.
Bei diesen hohen Auflösungen gerät man dann aber schnell in die Beugungsunschärfe.
Weswegen die Kameras eigentlich eine Korrektur dafür benötigen.
Physikalisch ist das schwierig. In der Praxis wird nur nachgeschärft. Aber wo das Signal infolge Beugungsunschärfe ausgelöscht ist, kann man auch nichts nachschärfen.
Die Kameras gelangen hier einfach an physikalische Grenzen.
Nach der grossen Lobhudelei doch 2 Punkte, die mich davon abhalten mir diese Kamera zu kaufen, das ist die unmögliche und unbrauchbare SnapBridge Lösung und wie schon bei der D810, D500, D7500 kein echtes WLAN mehr vorhanden ist, die D750 u. D7200 hatten das noch, dann hätte ich eigentlich Stacking Möglichkeiten wie es die Olympus E-M1 Mark lll bietet erwartet, warum das nicht möglich ist, ist mir schleierhaft, betr. SnapBridge haben ja schon weltweit unzählige Nikon Fotografen deswegen reklamiert, allein in Deutschland gibt es einen offenen Brief an Nikon, mit über 500 Beiträgen dazu, aber ich habe bis jetzt noch nie eine Reaktion darauf von Nikon gehört, sie haben das ja nicht nötig und können gut und gerne auf diese Kunden verzichten, wie heisst es so schön, Hochmut kommt vor dem Fall.
Diesen Offenen Brief (von G.Wegner) habe ich gelesen und muss leider gestehen, viel von dem habe ich nicht verstanden, es ist schon eine ganz spezielle Problematik, die da angesprochen wird. Zum Ausgleich war er ellenlang, was die Verständlichkeit aber auch nicht verbessert hat. Jeder findet sicher eine ihm adäquate Form der Selbstäußerung. Aber ob die Form des "Offenen Briefs" wirklich erfolgversprechend ist? Schon der Verfasser selbst bezweifelt das ja.
Als ,, alter Nikon-User ,, das sind jetzt ca. 45 Jahre bin ich der Meinung dass , egal ob anlog oder digital die Photos gemacht werden immer das Auge , sprich der Mensch hinter dem Aufnahme-Gerät der maßgebliche und elementarste Faktor ist und bleibt. Egal welche Kamera, welche Marke oder welches Equipment dafür zur Anwendung kommt : Letztendlich ist der Mensch hinter dem Photo-Equipment der, der das Resultat maßgeblich gestaltet, der Rest ist nur das notwendige Handwerkszeug. Daher sehe ich die Diskussion über neues Kamera-Equipment eher als sekundär an. Für mich ist es eigentlich völlig egal welche Photo-technische Ausrüstung ich bei meinen Arbeiten benutze : Einzig und allein das Resultat , die Akzeptanz meiner Arbeit ist von Bedeutung, nicht das angewendete Material das dazu verwendet wurde. Das ist meine Philosophie , die meist zu guten Ergebnissen bisher geführt hat.
Das möchte ich nur unterstreichen. Wobei ich hinzufügen möchte: Dass ich v e r l ä s s l i c h e Werkzeuge in der Hand habe, das ist schon wichtig. In meinen Anfangsjahren war ich leider oft Kameras und Objektiven ausgeliefert – da habe ich immer nur hoffen müssen, dass es diesmal was wird.