Capture One stellt den Support für Capture One Express ein. Das Unternehmen hat E-Mails an seine Kunden verschickt, in denen es das Ende von Capture One Express zum 30. Januar 2024 bekannt gibt. Danach ist kein Zugriff auf die im Katalog gespeicherten Bilder mehr möglich, alle Installations-Keys werden ungültig. Der Hersteller empfiehlt Nutzer, auf die Vollversion von Capture One (ab 18,25 Euro/Monat) zu aktualisieren. Einschränkungen kommen auch für Nutzer der Creative Cloud von Adobe.

Dass ein Hersteller ein Software-Produkt einstellt, kommt vor und ist bisweilen ärgerlich. Doch Capture One geht jetzt einen Schritt weiter, zu weit: Ab dem 30. Januar 2024 wird das kostenlose Capture One Express nicht mehr erhältlich sein und darüber hinaus nicht mehr funktionieren. Das geht aus einer Mail hervor, die seit Kurzem an alle Nutzer von Capture One Express verschickt wird.

In dieser Mail informiert der Hersteller, dass ab 30. Januar 2024 alle bisherigen Anwender von Capture One Express die Software nicht mehr auf einem anderen Rechner oder neu installieren können. Zudem sperrt der Hersteller den Zugriff auf den Katalog. Damit bleiben zwar die originalen Bilddateien erhalten, alle in der Software vorgenommenen Änderungen sind aber für immer verloren. Zwei Möglichkeiten gibt es, dem Verlust seiner Arbeit zu entgehen: Entweder exportieren Sie alle bearbeiteten Bilder im aktuellen Zustand aus Capture One Express zum Beispiel ins TIFF-Format. Oder Sie steigen auf Capture One Pro um – was dem Hersteller bei Preisen von 18,25 Euro/Monat beziehungsweise einmalig 349 Euro sicher die willkommenere Alternative wäre.

Nur noch für Profis, nur noch im Abo

Capture One, wie sich die Softwareschmiede nennt, seitdem sie sich von der Mutter Phase One gelöst hat, begründet den Schritt damit, dass man sich auf seine Hauptprodukte konzentrieren müsse. Offenbar geht es aber vor allem darum, Capture-One-Anwender in ein kostspieliges Abo-Model zu dfängen. Erst vor einem Jahr hat das Unternehmen verkündet, keine vergünstigten Updates für seine Kauflizenzen mehr anzubieten. Anfang 2022 wurden bereits die stark vergünstigten Capture One-Varianten für Sony, Fujifilm und Nikon ersatzlos gestrichen.

Alternative sind rar

Kostenlose Alternativen zu Capture One Express sind leider rar. Einen nochmals größeren Funktionsumfang bei der Raw-Entwicklung bietet Darktable, leider ist die Software umständlich zu handhaben. Mit Capture One Pro vergleichbar ist Lightroom Classic, die Adobe-Software bietet zudem eine deutlich ausgefeiltere Bildverwaltung. Es gibt Lightroom Classic inklusive der Profi-Bildbearbeitung Photoshop für 11,89 Euro im Monat – und damit deutlich günstiger als das Abo von Capture One Pro.

Auch Adobe stellt beliebten Dienst ein

Allerdings stellt auch Adobe einen interessanten Service zu Beginn des kommenden Jahres ein: Den Cloud-Speicherplatz, der bislang in dem Abo der Creative Cloud enthalten war. Dies gilt jedoch nur für den über das Betriebssystem frei zugänglichen Cloud-Speicherplatz – er lässt sich einfach durch Dienste wie Google Cloud, Microsoft One Drive oder Apple iCloud ersetzen. Cloud-Speicher, auf denen Lightroom oder Photoshop direkt zugreifen, ist von der Einstellung nicht betroffen.