Olympus wird sein Kamerageschäft abgeben. Bis dahin hat das Unternehmen jedoch noch einige Pläne, wie die jetzt aktualisierte Objektiv-Roadmap zeigt. Zudem nennt Olympus den Markteinführungstermin für das Super-Telezoom ED 150-400mm F4.5 TC 1.25x IS PRO, verspricht ein Firmware-Update mit AF-Verbesserungen für die E-M1X und bringt eine Software, die aus einigen OM-D-Modellen eine Webcam macht.
Olympus hat zwar letzte Woche seinen Rückzug vom Kamerageschäft angekündigt, gleichzeitig aber versprochen: Entwicklung, Produktion und Marketing werden bis zur Übertragung des Kamera-Business auf den neuen Partner JIP wie gewohnt fortgeführt. Heute enthüllt Olympus, was in naher Zukunft noch geplant ist.
Bis Jahresende (Olympus sagt: „Winter 2020“) soll demnach auf jeden Fall das M.Zuiko Digital ED 150-400mm F4.5 TC 1.25x IS PRO kommen. Also rund zwei Jahre nachdem das Super-Telezoom erstmals in Aussicht gestellt wurde.
Olympus veröffentlicht heute zudem eine aktualisierte Objektiv-Roadmap. Sie enthüllt das bereits angekündigte Weitwinkelzoom als ED 8-25mm F4.0 PRO. Bezogen auf Kleinbild deckt das spritzwassergeschützte Objektiv einen Brennweitenbereich von 16-50 Millimeter ab. Neu auf der Roadmap auch: ein nicht näher bezeichnetes Makro-Objektiv mit ca. 100 mm Brennweite der hochwertigen Pro-Serie.
Für das Top-Model E-M1X verspricht Olympus zum Jahresende ein Firmware-Update, das einen neuen Bird Detection AF bringen wird. Ferner hat Olympus eine Beta-Version der Software OM-D Webcam veröffentlicht. Sie ermöglicht es, die Kameras E-M1X, E-M1, E-M1 Mark II, E-M1 Mark III und E-M5 Mark II als Webcam einzusetzen.
Pressemitteilung von Olympus Deutschland:
Neue Lens Roadmap und eine kostenlose Software, die die OM-D zur Webcam macht
Olympus veröffentlicht die neueste M.Zuiko Digital Objektiv Roadmap, Update zum M.Zuiko Digital ED 150-400 mm F4.5 TC1.25x IS PRO, Bird Detection AF für die E-M1X und eine OM-D Webcam-Betaversion
Hamburg, 2. Juli 2020 – Olympus baut seine M.Zuiko-Objektivreihe stetig aus, damit Fotografen immer mehr Möglichkeiten bekommen, die nahezu grenzenlose Mobilität des kompakten und leichten Micro Four Thirds Systems mit seiner hohen Bildqualität voll ausnutzen zu können. Die Lens Roadmap wurde nun erneut aktualisiert. Und es gibt ein Update für das M.Zuiko Digital ED 150-400mm F4.5 TC1.25x IS PRO Objektiv. Die Einführung wird voraussichtlich in diesem Winter sein. Das Design des Produkts ist final.
OM-D E-M1X-Fotografen können sich auf ein Firmware-Update mit Bird Detection AF freuen. Es wird voraussichtlich im Winter 2020 verfügbar sein.
Die Thethered-kompatiblen OM-D-Modelle können nun auch als Webcam für Videokonferenzen verwendet werden. Die dafür notwendige Software ist kostenlos und steht als Beta-Version zum Download bereit.
Die neue M.Zuiko Digital Lens Roadmap
Die Objektiv-Roadmap enthält jetzt Informationen zum M.Zuiko Digital ED 8-25mm F4.0 PRO und wurde um ein Makro-Objektiv ergänzt.
Update: M.Zuiko Digital ED 150-400mm F4.5 TC 1.25x IS PRO
Das Supertelezoomobjektiv M.Zuiko Digital ED 150-400mm F4.5 TC1.25x IS PRO mit eingebautem 1,25-fach-Telekonverter, das im Januar 2019 angekündigt wurde, wird voraussichtlich ab Winter verfügbar sein. Das Design des Produkts ist final.
Firmware-Aktualisierung zur Unterstützung des Bird Detection AF
Olympus arbeitet an einem Firmware-Update für die E-M1X: Bird Detection wird dem intelligenten Motiverkennungsautofokus hinzugefügt. Das Firmware-Update soll im Winter 2020 erscheinen.
OM-D Webcam-Betaversion
Die OM-D Beta-Version ermöglicht es, E-M1X, E-M1, E-M1 Mark II, E-M1 Mark III und E-M5 Mark II als Webcam zu nutzen. Einfach die kostenlose Software herunterladen, die OM-D über USB mit dem PC verbinden, Kamera einschalten und den Tethered-Modus auswählen, eine Webkonferenzanwendung aktivieren, in den Kameraeinstellungen “OM-D Webcam Beta” auswählen und es kann losgehen.
Weitere Informationen und Softwaredownload unter https://www.olympus-europa.com/site/en/c/cameras_support/downloads/om_d_webcam_beta_download.html
Die Geschäftsaufgabe der Forosparte, bzw. deren Veräusserung, dürfte, solange nicht klar ist ob und wie es hier weiter geht, nicht gerade zu einer Absatzsteigerung führen, im Gegenteil. Selbst Systemeigner dürften erst mehr Klarheit über die Zukunft haben wollten, bevor sie weiter investieren.
Gleiches gilt auch für den Gebrauchtmarkt. In der Regel steigt auch hier die Zahl derer, welche aus dem System aussteigen und die Zahl der Nachfrager sinkt, was zu sinkenden Preisen führt. Man konnte das seinerzeit gut bei FT sehen, als Olympus mFT auf den Markt brachte. Das Gebrauchtpreisniveau ging schnell nach unten.
Will man dem entgegenwirken, muss der neue Eigner schnellstmöglich darlegen, wie es mit der Marke Olympus und mFT weiter geht.
Olympus Nischenprodukte und Hochpreisstrategie
Wie andere Hersteller fokussiert sich Olympus auf eine Hochpreisstrategie mit Kameragehäusen, die teurer als Vollformatkameras sind und Objektiven, die bei zweifellos herausragender Qualität die Bedürfnisse einer eher geringen Zahl von Anwendern bedienen.
Dafür wird kein PEN F Nachfolger herausgebracht und seit der E-PL 5 haben die PEN der Light-Serie sich in 5 Generationen nur noch im Design nennenswert weiterentwickelt.
Ich habe keine Zweifel an den Features einer OM D M1 MIII oder M5 MIII. Aber wie viele dieser Kameras lassen sich verkaufen im Vergleich zu einer OM D M10 mit zeitgemäßem Sensor oder einer stark modernisierten PEN F?
Keine Frage ist es, dass der Markt schrumpft. Ein Hersteller, der sein einstmals sehr gut ausdefiniertes Produktportfolio ohne Not auf eine absolute Nische reduziert, marginalisiert sich selbst. Fujifilm hat weiter ein noch stärker ausdifferenziertes Kameraportfolio als Olympus früher. Für jeden Geschmack gibt es ein passendes Gehäuse (DSLR-Stil vs. Sucherkamerastil, X-Trans-Sensor oder Bayer-Sensor, Fotografenkamera oder Aufsteigermodell).
Fuji ist hier an vielen Stellen Olympus gefolgt (erst die X-PRO 1 und sehr viel später die X-T Modelle).
Die Innereien der Kameras sind stark verwandt und so ist ein neues Modell mit vergleichsweise bescheidenem Aufwand zu entwickeln.
Auch der Systempartner Panasonic ist bei den Kameragehäusen sehr viel differenzierter als Olympus.
Nach der Verlautbarung zur Ausgliederung der Imaging-Sparte wird es bei Olympus keinesfalls besser (nur noch OM D und PRO-Objektive).
Warum verprellt Olympus hier seine treuen Verwender?