Fujifilm ist mit seinem X-System auf der Erfolgsspur. Um das System noch attraktiver zu machen, ermöglichst es Fuji nun sogenannten Fremd-Herstellern, Objektive für das spiegellose APC-S-System anzubieten. Einer hat sogar schon reagiert und noch für dieses Jahr drei Festbrennweiten angekündigt.
Autofokus-Objektive von Sigma, Tamron & Co. für Fujifilm? Fehlanzeige bislang. Einzig Zeiss hat mit seiner Touit-Familie bereits drei AF-Festbrennweiten für X-Mount im Angebot. Der Grund für die Zurückhaltung: Fujifilm hat bislang mit Argusaugen darüber gewacht, dass ihnen kein fremder Objektivhersteller ins Geschäft fuscht.
Doch jetzt die Kehrtwende: Fujifilm öffnet den X-Mount für Fremdhersteller. Das hat Toshihisa Iida, Chef der Digitalkamerasparte bei Fujifilm, kürzlich in einem Interview mit dpreview bekannt gegeben. Das Unternehmen will so mithelfen, die steigende Nachfrage nach Objektiven für Fuji X zu befriedigen.
Objektivspezialist Tokina hat das Angebot von Fujifilm bereits angenommen: Im Herbst dieses Jahrs sollen drei Lichtstarke Festbrennweiten für X-Mount kommen: 23mm, 33mm und 56mm – jeweils mit F/1.4. Das hat Tokina Anfang letzten Monats angekündigt.
Offenheit ist ein Systemvorteil. Das sollte Nikon auch zur Kenntnis nehmen.
LeJeff
Bereits jetzt ist mit dem Viltrox 33mm f/1.4 ein weiteres Dritthersteller-Objektiv verfügbar. 23mm und 56mm folgen.
Wenn man sich mal die Bilder der Tokina-Objektive anschaut erkennt man ganz schnell, dass es Viltrox-Objektive mit anderem Branding sind.
Kann nur positiv sein für uns als Nutzer. Die angekündigten Tonika Objektive kommen für mich nicht in Frage, da ich hier schon bestens mit Fuji Objektiven bedient bin. Ich hoffe eher auf Objektive mit Brennweiten, die Fuji noch nicht anbietet, z.B. eine 10er oder 12er Festbrennweite. Ich denke, Sigma wird wohl auch noch folgen.
Sigma Art für das X Bajonett bitte 🙂
Das beste Objektiv ist das vom Hersteller. Was spart man bei einem Fremdobjektiv, vielleicht 20% des originalen Preises. Habe schon bei Nikon den Fehler mit fremden Objektiven gemacht, nie wieder. Bei meiner Fuji gibt es nur das original, damit das ganze einwandfrei funktioniert. Einzige Ausnahmen sind Altgläser oder manuelle Voigtländer, Leica. Eine Kamera, also eine Systemkamera ist wie der Name schon sagt, ein System. Mit den Objektiven steht und fällt alles. Es ist wie bei Canon und Nikon, wo ein Adapter für EF und F angeboten wird. Das ist natürlich keine Alternative für R und Z, der Adapter funktioniert nicht bei allen EF und F. Auch bei Fuji wird ein Adapter für Canon EF angeboten, diesen kann man sich sparen wenn man sich hinterher nicht ärgern will. Nicht umsonst nehmen die Profis ausschließlich Originale, sie wissen warum.
Ich kenne einen Profi (600 qm-Studio), der ausschließlich Festbrennweiten eines "Fremdherstellers" benutzt. Und unsere Tests bei photoscala zeigen, dass Sigma, Tamron & Co. hervorragende Objektive bauen.
Ja, das mit den „Fremdobjektiven“ und Fehlern ist eher ein Märchen. In 20 Jahren analoge SLR hatte ich zwei Problem-Objektive, 1x Nikon und 1x Sigma. In beiden Fällen wurde das Problem vom Hersteller behoben.
Das ist mir gut verständlich. Wenn ich als Profi mein Geld in der Studio-Fotografie verdiene und dabei auf das Kleinbildformat setze, muss ich zusehen, dass ich eine möglichst hohe Auflösung aus meinen Aufnahmen herauskitzle. Schon wer ein bißchen DxO-Objektivtests lesen kann, weiß, dass die theoretische Auflösung einer Kamera meist nicht von Objektiven erreicht wird. Da wirkt so manches "Fremdobjektiv" Wunder!
Ich schwöre eigentlich immer auf alles, was Nikon so hervorbringt. Dennoch sind 3 meiner 12 Kleinbild-Objektive von Sigma und nicht von Nikon. Und zwar nicht des Preises wegen!
Dass Femdobjektive manchmal (viel) besser als Originalobjektive sind, ist allerdings erst seit ein paar Jahren so. Sigma und Tamron haben unglaublich aufgeholt, was optische Leistung und mechanische Qualität betrifft. Hätte man ihnen zuvor nicht zugetraut. Allerdings muss auch vor einem "Kannibalisierungseffekt" gewarnt werden: Wenn ein Originalhersteller zu wenig Objektive verkauft, könnt er irgendwann ernsthaft ins Stolpern kommen. Und damit würde dem Fremdhersteller auch ein Markt wegbrechen.
Das einst schlechte Image von Zweiherstellerobjektiven resultierte auch von den teilweise windigen Adapterkonstruktionen (T2, T4), die eine universelle Verwendbarkeit ermöglichen sollten. Da nützte auch keine noch so gute Abbildungsleistung, wenn die Blendenmechanik versagte und sogar ein Schaden am Kameragehäuse drohte.
Ich fotografiere auch mit Fremdobjektiven an meiner Canon und bin damit sehr zufrieden, auch an meiner Fuji benutze ich ein Samyang Weitwinkel, einfach nur klasse
Die Ansicht ist einfach überholt. Egal wo man schaut, diverse Sigma-Art-Objektive schlagen so ziemlich alles, was Canon, Nikon usw. an vergleichbarem Glas anbieten. Nach Ihrer Logik wären auch die manuellen Optiken von Zeiss per se alle Mist, weil Dritthersteller.
Der wichtigste Punkt ist ein ganz anderer. Die Leute kaufen nicht nur einen Body, sondern sie brauchen für das, was sie so fotografieren, typischerweise 3-4 Objektive. Das Gesamtpaket Fujifilm-APS-C (Kamera+Objektive) war zuletzt in vielen Konstellationen teurer, als eine Vollformat-Lösung von anderen Anbietern. Dann ist APS-C nicht mehr wettbewerbsfähig und dann wird es Fujifilm nur noch schwerlich gelingen, neue Kunden für Fuji X zu finden. Neue Kunden sind aber entscheidend. Fuji-X kann niemals in einer teuren Nische wie Leica überleben, weil sie nicht das Branding dazu haben. Für die meisten ist Fujifilm nur einer dieser kleineren japanischen Kamera-Hersteller hinter Canon und Nikon. Um wettbewerbsfähig und im Markt zu bleiben, braucht Fuji eine möglichst breite Nutzerbasis. Die gewinnt man nicht mit tollen Bodies allein, sondern mit einem attraktiven Gesamtsystem.
Für Sony E gibt es mittlerweile fast 120 AF-Objektive von mehr als 10 Herstellern. Für Fuji gibt es nur knapp 40 AF-Objektive. Gerade bei Telebrennweiten ist Fujifilm schlecht aufgestellt. Mehr Hersteller, mehr Objektive bedeuten mehr Auswahl und auch mehr Preiswettbewerb und somit ein attraktiveres Ökosystem. Fuji hatte bisher fast ein Monopol auf AF-Objektive für Fuji X – mit allen typischen Nebenwirkungen eines Monopols.
Nur mal ein Beispiel: Für fast alle Systemkameras gibt es ein mäßig schnelles 50mm/f1.8 für 100-200 EUR. Die klassische Portraitlinse für Einsteiger eben. Fuji will für ein noch langsameres 50mm/f2 500 EUR. Ist ja schön das das abgedichtet ist, aber das suchen viele gar nicht. Das Sony-Vollformat 50mm/f1.8 kostet aktuell 188 EUR und das Fuji 415 EUR. Bei dem riesigen Preisvorteil liefert die Sony-Lösung auch noch fast 3 mal so viel Bokeh (also geringere Schärfentiefe). Das funktioniert am Markt auf Dauer nicht. Von Sigma gibt es z.B. ein 56mm/f1.4 für 390 EUR. Das demnächst kommende Tokina 56mm f/1.4 dürfte noch darunter liegen.
Ich hatte bislang große Befürchtungen, dass meine Investition in das Fuji-X-System eine Fehlinvestition war und das System in 5 Jahren von Markt verschwunden ist (Wie Samsung NX, Nikon 1, Pentax Q und viele andere zuvor). Die Öffnung des X-Mount ist die wichtigste Ankündigung von Fuji in den letzten 5 Jahren – wichtiger als jeder neue Body und jedes neue Objektiv. Die Perspektive für das Fuji-X-System hat sich nun stark aufgehellt.
Dem kann ich nur beipflichten.
Das Sigma Art 135 1.8 DG kann ich sowohl an der D750 als auch an der Z6 via FTZ-Adapter betreiben. Das alte Nikkor AF-D135 2.0 DC kann ich nur an der D 750 betreiben. Und es ist auch heute noch teurer als das Sigma. Das nächste Beispiel ist das Tamron 35 1.8 Di VC USD, das es so von Nikon gar nicht gibt. Das 35 1.8 G von Nikon hat keinen Stabi, das Tamron sehr wohl. Mit dem Firmware Update 3.0 kann man das Tamron auch an der Z6 oder Z7 betreiben. In diesem Fall ist das Tamron noch etwas teurer, aber auch deutlich besser. Im Falle des Standardzooms 24 – 70/2.8 Habe ich das Tamron 24 – 70/2.8 Di VC USD G2 für 799€ bekommen. Dafür kriege ich weder das Nikkor 24 -70/2.8 E ED VR(1744€ günstigster Preis bei Idealo) noch das wirklich sehr, sehr gute Nikkor Z 24 – 70/2.8 S (1945€). Ich will gar nicht abstreiten, dass das Tamron nicht an das Nikkor Z 24-70/2.8S herankommt, aber für 799€ habe ich auch den preislichen Kompromiss gemacht. Und die Performance des Tamron-Standardzooms ist sowohl an der D750 als auch an der Z6 sehr gut. Für mich muss nicht immer Nikon auf dem Objektiv stehen. Auch das Sigma Art 50 1.4 ist in der Performance deutlich besser als das Nikkor AF-S 50 1.4G. Ich bin nicht der Meinung, dass das beste Objektiv immer das vom Kamerahersteller ist. Diese Ansicht ist aus meiner Sicht überholt.
Was ist zum Beispiel mit den Zeiss Touit Objektiven für Fuji. Diese sind ebenso gut wie die Fujis wenn nicht besser. Ich darf natürlich nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und Objektive zum Test heran ziehen, die nur ein Bruchteil dessen kosten, was ein Originalobjektiv kostet.
Ich benutze die 3 TOUITs von Zeiss seit Jahren sehr gerne, im Weitwinkel- und im Macrobereich sogar sehr, sehr gerne…
… und manch Fremd-Hersteller wagt sich mit erstaunlicher Qualität an Brennweiten welche der Body-Hersteller gar nie nicht bauen will oder kann. Siehe LAOWA
Eine weise strategische Entscheidung.
Sichert das Überleben des X-Mounts.
LG Bernhard