Angekündigt war die neue Lumix-S-Familie mit Kleinbildsensor und Leica-L-Bajonett ja bereits seit der letzten photokina. Jetzt hat Panasonic die Kameras und die ersten drei Objektive praktisch fertig, ab März 2019 sollen sie erhältlich ein. Ich hatte bereits die Gelegenheit, mit einem Vorserienmodell der S1 zu fotografieren. Die Kamera hat einen schweren Eindruck auf mich gemacht – im wahrsten Sinne des Wortes.
Panasonic ist einer der Initiatoren und Motoren des Micro-Four-Third-Systems. Doch das reicht dem Unternehmen nicht mehr, jetzt mischt es auch im Kleinbild-Format mit. S1 und S1R heißen die beiden Vollformater, die Panasonic zur photokina 2018 angekündigt und am vergangenen Freitag offiziell vorgestellt hat. Ausgestattet sind sie mit dem Leica-L-Bajonett. Panasonic ist schon lange Partner von Leica, gemeinsam mit Sigma haben die drei die L-Mount-Alliance ins Leben gerufen.
In meinen Augen ist diese L-Mount-Allianz (die übrigens prinzipiell offen für weitere Hersteller ist) eine pfiffige Idee. Dem Fotografen eröffnet sie ein großes Angebot an Objektiven für die entsprechenden Kameras von Leica und Panasonic (und bald auch von Sigma). Und die Hersteller sparen sich einen hübschen Batzen Entwicklungskosten, können obendrein ihre Kameras schneller zur Marktreife bringen. Letzteres war übrigens laut Panasonic ein wichtiges Argument für das Unternehmen, sich bei dem schon seit Längerem geplanten Kleinbildsystem für das Leica-L-Bajonett zu entscheiden.
In die Hand genommen und vors Auge gehoben
Dass die S1 (wie ihre Zwillingsschwester S1R) eine große Kamera werden wird, war nicht zu übersehen, als ich im Sommer 2018 erstmals ein Mockupin den Händen halten konnte. Die S1 ist aber nicht nur groß, sie ist auch schwer. Ihre Maße und Masse entsprechen in etwa denen einer Nikon D850. Rund ein Kilo drückt die Lumix S1 auf die Waage (betriebsbereit mit Akku und Speicherkarte, aber ohne Objektiv).
Die Kamera zerrt also gehörig am Bizeps, wie ich auf meiner etwa dreieinhalbstündigen Fototour mit einem Vorserienmodell der S1 schnell zu spüren bekam. Aber das wuchtige Gehäuse ist mit einem gut ausgeformten Handgriff versehen. Der hält übrigens – anders als bei den Kleinbild-Spiegellosen von Sony – einen gebührenden Abstand zum Bajonett ein. Die Gefahr, sich die Finger zwischen Griffwulst und Objektiv einzuklemmen, besteht bei den Wuchtbrummen von Panasonic eher nicht. Zudem ist die Lumix S1 hoch genug, dass auch der kleine Finger meiner Greifhand den Griff noch umschließen kann.
Vor allem aber vermittelt das etwas kantig geformte Gehäuse der S1 einen Eindruck unerschütterlicher Solidität. Nägel möchte man vielleicht nicht mit der S1 einschlagen, aber sie wirkt, als ob man es durchaus könnte. Für die Schnittstellen gibt es ordentliche Klappen, fummelige Gummistöpsel mutet Panasonic den Fotografen nicht zu.
Beim elektronischen Sucher hat Panasonic richtig geklotzt. Er löst mit knapp 5,8 Millionen Dots (fast 2 Mio. Pixel) höher auf, als alle anderen EVFs, die ich kenne. Und mit seiner OLED-Technik stellt er zudem Farben äußerst rein dar, besonders die kräftigen. Vor allem aber ist das Sucherbild dank einer Bildwiederholrate von 120 Hertz absolut ruckelfrei, es zeigt selbst bei schnellen Schwenks keine Schlieren.
Für Brillenträger hat sich Panasonic zudem eine pfiffige Idee ersonnen: Die Sucherbildvergrößerung ist in drei Stufen wählbar. 0,78fach beträgt sie maximal. Wer jedoch mit Brille den großen Sucher nicht zu Gänze überblicken kann, reduziert die Vergrößerung auf 0,74x oder gar nur 0,70x.
Schattenseite des formidablen EVF: Er ist ein wahrer Stromfresser. Gerade einmal rund 400 Aufnahmen (380 bei der S1R) sind mit einer Akkuladung drin. Deshalb hat Panasonic den Kameras einen Stromsparmodus spendiert, der unter anderem die Bildwiederholrate des EVF halbiert, aber andererseits 1150 Aufnahmen mit einem frischen Akku ermöglicht.
Das rückwärtige Display lässt sich in zwei Ebenen klappen: nach oben und unten sowie zusätzlich nach rechts. Das hat mir nicht ganz so gut gefallen, wie das bei Panasonic übliche Klapp- und Drehgelenk. Panasonic hat sich jedoch nach einiger Diskussion für diese Lösung entschieden, weil sie deutlich robuster ist. Vlogger werden es jedoch nicht mögen, dass sich das Diplay nicht in „Selfie“-Position bringen lässt. Daran, dass auch das Display der S1 Multitouch-fähig ist, hat Panasonic als Pionier dieser Technik bei den Kameras natürlich nichts geändert.
Tasten, Schalter und Menüs
Ein Gutes hat das voluminöse Gehäuse der S1 auf alle Fälle: Es gibt Platz ohne Ende für dedizierte Bedienelemente. Und den hat Panasonic clever genutzt. Vor allem auch, weil sie viele Knöpfe und Schalter ganz nach Geschmack einrichten lassen. Zum Beispiel der Lock-Schalter, mit dem sich Bedienelemente sperren lassen. Welche, das lässt sich festlegen. So habe ich das große Drehrad gelockt, weil es für meinen Geschmack zu leichtgängig ist. Auf der breiten Schulter der S1 bringt Panasonic ein informatives Top-Display unter, das über die wichtigsten Einstellungen und Messwerte informiert sowie bei ausgeschalteter Kamera über den Ladezustand des Akkus.
Klasse auch: Aufnahmebetriebsart (Einzelbild, Serie, Bracketing etc.) und AF-Konfiguration ändert man schnell mit entsprechenden Schaltern und Knöpfen, dafür sind keine umständlichen Umwege in die Menüs nötig. Auf Knopfdruck lassen sich die Tasten illuminieren, die S1 kann auch im Dunkeln gut bedient werden.
Obwohl Panasonic die S1 mit einer durchdachten Touch-Bedienung ausgestattet hat, gibt es gute Alternativen dazu und damit zu permanenten Fingerabdrücken auf dem Display. Den kleinen Joystick etwa, mit dem sich das AF-Feld auch beim Blick in den Sucher sehr bequem verschieben lässt. Und mit dem die Gefahr gebannt wird, dass man wie ich das AF-Feld dauernd unbeabsichtigt mit der Nase links unten in der Ecke platziert.
Mit den Menüs der S1 bin ich übrigens auf Anhieb klargekommen – obwohl ich mich mit Panasonic-Kameras nicht so gut auskenne. Panasonic hat das Hauptmenü bei der S1 nach eigenen Angaben neu gestaltet und von allzu vielen Unterteilungen entschlackt. Trotz der immensen Fülle an Einstellmöglichkeiten, reagiert die S1 äußerst zügig auf Eingaben. Und noch etwas ist mir aufgefallen: Nach dem Betätigen des Hauptschalters, ist die Kamera augenblicklich startklar. Da finde ich es besonders schade, dass Panasonic den Ein-/Ausschalter nicht derart beim Auslöser platziert hat, dass ihn der Zeigefinger automatisch findet, sobald man die Kamera aufnimmt.
Alles in allem hat mir die Ergonomie der Lumix S1 zugesagt. Die Kamera passt sich sehr weit dem Fotografen an. Sie lässt sich mit ihren vielen Knöpfen und Schaltern sowohl „analog“ bedienen wie auch „digital“ via Schnellmenü und Touchscreen. Wenn die Lumix S1 halt nur nicht ganz so schwer und wuchtig wäre …
Fotografieren und filmen mit der Lumix S1
Die Lumix S1 ist ein Ausstattungswunder, engagierte Fotografen werden kaum etwas bei ihr vermissen. Sogar eine „intelligente Automatik“ findet sich auf dem Moduswählrad, diese Kamera kann man auch einmal an weniger Versierte verleihen.
Aufgefallen sind mir ein paar Panasonic-typische Besonderheiten. Etwa der 4K/6K-Fotomodus. Dabei erreichen die Lumix S1/S1R eine Serienbildrate von 30 Bilder/s (6K Auflösung) oder gar 60 Bilder/s (4K Auflösung). Allerdings nur mit einem Trick: Die Kameras nehmen keine eigentlichen Fotos auf, sondern einen Video-Stream. Aus dem lassen sich dann Einzelbilder extrahieren, direkt in der Kamera oder beispielsweise in Lightroom. Deren Auflösung beträgt bei 6K ca. 18 Megapixel. Da der Video-Stream MPG-codiert wird, sind die Daten jedoch stark komprimiert, die Bildqualität erreicht nicht das Niveau vergleichbarer JPEG-Aufnahmen.
Dass Panasonic den S1-Kameras diese spezielle Serienbildfunktion spendiert hat, finde ich dennoch gut. Denn bei konventionellen Serienbildern zeigen sie sich knauserig. Gerade einmal 9 Bilder/s erzielen sie ohne Fokusnachführung, mit AF-C sind es gar nur 6 Bilder/s.
Sportfotografen kommen mit der S1 nicht so auf ihre Kosten. Das ist schade, denn Panasonic hat die S1 mit einer pfiffigen Tracking-Funktion ausgestattet. Die kann Motive in Bewegung verblüffend gut von statischen Vorder- und Hintergründen unterscheiden und mit dem Autofokus verfolgen. Ein farbiger Rahmen markiert dabei im Sucher, was die S1 gerade im Visier hat.
Mich hat es etwas verwundert, dass der Nachführ-AF nicht schneller ist, denn der statische Autofokus stellt wirklich blitzschnell scharf. Bei einer kleinen Portrait-Session haben ich mich zudem sofort mit dem Augen-AF der Lumix S1 angefreundet. Weil er zuverlässig funktioniert, und weil die Rückmeldung im Sucher deutlich besser ist als bei der vergleichbaren Funktion von Sony.
Überzeugt hat mich die Lumix S1 auch in Lowlight-Situationen. Der Autofokus stellt selbst eine Szene im Kerzenlicht sicher scharf. Überdies ermöglicht der Bildstabilisator verblüffend lange Verschlusszeiten aus der Hand:
Auch bei Videoaufnahmen haben ich den Bildstabilisator als hochwirksam empfunden. So wiegen sich beim Gehen gedrehte Videos zwar leicht im Takt der Schritte, aber schaukeln keineswegs derart, dass einem schwindelig wird.
Überhaupt haben S1 und S1R für Videographen viel zu bieten. Beide filmen mit einer Auflösung von maximal 4K und einer Bildrate von 60p – das kann derzeit keine andere Kleinbildkamera. Dabei ist die S1 mit ihrem 24 Megapixelsensor die besser ausgestattete Videokamera. Insbesondere, wenn das für den Sommer erwartete, optionale (und wie schon bei der GH5 wahrscheinlich kostenpflichtige) Firmware-Upgrade kommt. Es erweitert die Aufzeichnungsoptionen um 4:2:2 10-Bit sowie V-Log – allerdings nur via HDMI-Ausgabe auf einen externen Rekorder. Bereits ohne Upgrade kann die S1 Gammakurven wie Cinelike D/V und Like709 sowie einen Flat-Modus für die Filmer, die das Color Grading in der Nachbearbeitung erledigen wollen. Kleiner Schönheitsfehler allerdings: 4K/60p schafft die S1 nur mit 1,5fache-Crop, sie wird also zur Super-35mm-Kamera. Und die maximale Aufnahmedauer ist auf knapp 30 Minuten begrenzt. Die S1R verzichtet auf den Crop, arbeitet dagegen mit Pixel-Binning und filmt maximal 15 Minuten ohne Unterbrechung.
Bildqualität
Die Lumix S1, die Panasonic mir zu Verfügung gestellt hatte, war ein Vorserienmodell. Endgültige Aussagen zur Bildqualität verbieten sich von daher. Zudem konnte ich mir bislang nur die JPEGs ansehen, Lightroom kennt das RAW-Format der Lumix S1 noch nicht. Mehr als einen ersten Eindruck kann ich also nicht geben.
Doch der ist durchaus vielversprechend. Mit 24 Megapixel löst der Kleinbild-Sensor der S1 moderat hoch auf. Panasonic erlaubt ihm einen Empfindlichkeitsbereich von ISO 100 bis 51.200, der auf ISO 50 bis 204.800 erweiterbar ist. Bei der S1R mit ihren 47 Megapixel reicht die Empfindlichkeit von ISO 100 bis ISO 25.600 (erweitert: ISO 50 bis ISO 51.200).
Ausprobiert habe ich die Lumix S1 an einem recht sonnigen Tag in Barcelona, naturgemäß Bedingungen, die die Kamera vor keine großen Herausforderungen stellt. Die JPEGs gefallen mir auf den ersten Blick gut, mit eher zurückhaltender Aufbereitung und ohne den bei manchen Herstellern üblichen Hang zur fernöstlichen Kühle.
Aber auch wenn es in dunkle Gasse und die Keller uralter Häuser ging und hohe ISO-Werte nötig wurden, hat mich die Lumix S1 nicht enttäuscht. Bis etwa ISO 12.800 stuft sie Kontraste ordentlich ab und wahrt die Farben ordentlich, das Rauschen hat Panasonic fest im Griff. Zu fest bisweilen für meinen Geschmack, ab ISO 6400 wirken die Fotos (in der 200%-Ansicht am 5K-Retina-Display) weicher und glatter, als es sein müsste.
24 Megapixel Auflösung sollten für den Hausgebrauch mehr als genug sein. Wer tatsächlich einmal mehr benötigt, muss nicht unbedingt gleich zur S1R greifen. Die S1 bietet nämlich einen High-Resolution-Modus (die S1R übrigens auch), bei dem mehrere Aufnahmen mit minimalem Versatz des Bildsensors so miteinander kombiniert werden, dass ein Bild mit deutlich höherer Auflösung entsteht: 96 Megapixel sind das Resultat bei der S1, 187 Megapixel schafft auf diese Weise die S1R. HighRes-Aufnahmen funktionieren (offiziell) zwar nur vom Stativ aus, Landschafts- oder Produktfotografen dürfte das jedoch ziemlich egal sein.
Mein erstes Fazit
Mit der Lumix S1 und S1R betreten zwei neue Schwergewichte die Bühne der spiegellosen Kleinbildkameras. Und das meine ich nicht nur wegen ihrer schieren Masse so, sondern durchaus auch angesichts des großen Funktionsumfangs und der insgesamt hohen Leistung beider Kameras. Das schwere und wuchtige Gehäuse mag bei der Foto-Tour etwas anstrengend sein, der Ergonomie kommt der viele Platz auf der Kamera jedoch auf alle Fälle zugute.
Beide Kameras punkten klar in Sachen Video, 4K/60p kann bislang niemand. Hinzu kommt ein wirksamer Bildstabilisator, der auch Aufnahmen aus der Hand nicht zu einer unzumutbar schaukelnden Angelegenheit macht. Beim Videodreh hat die S1 gegenüber der teureren S1R die Nase leicht vorn, sie bietet insgesamt die besseren und umfangreicheren Video-Optionen.
Aber auch Fotografen kommen bei Lumix S1/S1R ganz auf ihre Kosten, vor allem in Sachen Bildqualität. Die ist bereits bei den Vorserienmodellen sehr gut, wobei die S1 im Vergleich zur S1R besser. mit hohen ISO-Werten klarkommt.
Panasonics Einstieg ins Kleinbildformat und Beitrag zur L-Mount-Allianz ist wirklich gelungen. Das gilt für mich vor allem in Bezug auf die Lumix S1, die einen guten Gegenwert fürs Geld bietet. Dass mit Panasonic allerdings ausgerechnet der Miterfinder der leichten und kompakten Spiegellosen Systemkameras jetzt derartige Brocken vorlegt, ist nicht so ganz nach meinem Geschmack. Aber es muss ja nicht immer Vollformat sein – Panasonic verspricht sich weiterhin bei Micro-Four-Thirds zu engagieren.
PRO
- hervorragendes Handling durch viele dezidierte, individualisierbare Bedienelemente
- exzellenter elektronischer Sucher
- toller AF-S, der sehr schnell scharf stellt (auch bei wirklich wenig Licht)
- wirkungsvoller Bildstabilisator
- bereits Vorserienmodell liefert beachtlich gute Bildqualität
- umfangreiche Videofunktionen inkl. 4K/60p (allerdings bei S1 nur mit 1,5x-Crop)
CONTRA
- (sehr) groß und (sehr) schwer
- bei Serienbild und Nachführ-AF nicht ganz auf der Höhe Zeit
- geringe Akkulaufzeit
- eingeschränkte Beweglichkeit des Displays
Danke Martin für den schönen ersten Praxisbericht.
Wenn ich ihn richtig verstehe, ist die Kamera ja eher eine moderne Nikon 850 Interpretation und keine handliche Sony Konkurrenz (auf die bin ich von meiner Canon umgestiegen, um mobiler zu werden). Erschreckend sind allerdings v.a. die Dimensionen und Gewichte dieser doch eher "durchschnittlich lichtstarken" mit vorgestellten Objektive. Da hat Panasonic noch viel Arbeit vor sich um an die alten Spiegelreflex-Sortimente oder auch die auswahlstarke exzellente FE-Linie nur einigermaßen anzuschließen…
Handlich ist was anderes als klein.. Und ein großes Gehäuse bietet wenigstens einen vernünftig großen Bajonettdurchmesser für lichtstarke Objektive. Für leicht und handlich hat Panasonic ja die mFT Linie
die mFT Linie ist ein Auslaufmodell für verbliebene Liebhaber.
Wenn ich bei gleicher Portabiltät (Gewicht und Platzbedarf) einen Vollformatsensor in einer Spiegellosen haben kann, warum soll ich noch MFT kaufen? Inzwischen haben vier Firmen Vollvormat-Spiegellose im Angebot. Die MFT-Dinger sind teuer, eine A7III gibts ab 1499.– Euro im Angebot, mit weit besserer Bildqualität und auch noch überlegenem AF-System.
Und wer starke Arme hat und es groß mag, der behält einfach seine DSLR. Ich habe meine 5D3 auch noch. Für einen spiegellosen Monsterklopper wie hier, auch noch zu einem völlig abgehobenen Preis und ohne Objektivauswahl sehe ich im Moment keinen Markt, auch wenn im Body einige tolle Funktionen stecken. Bildqualitativ nehmen sich die modernen hochauflösenden Sensoren nicht mehr viel, außer vielleicht daß Canon etwas in der Dynamik gegenüber den Anderen abfällt.
Betreffend 4/50-60p – das kann die Fuji XT3 auch, für viel weniger Geld (vor allem die Objektive). Ich weiss, APS-C, aber das ist die S1 ja faktisch auch mit dem Crop. Und Sony kommt demnächst ziemlich sicher mit 4K/50-60p im Vollformat…
Die S1R kann es aber ohne Crop.
Da wäre ich dann aber gespannt, wie sie die 47MP auf 4K runterrechnet. Weiss man da schon mehr von Panasonic?
Für Oversampling oder sauberes Pixelbinning braucht es viel Rechnerkapazität. Skipping gibt kein gutes Bild.
Von 24MP (wie bei der Sony A7III mit bis zu 30p) wäre es eigentlich einfacher.
S1R – 4K/60P: Pixel Binning, kein Line Skipping, Crop 1,09x
Danke, Tony Northrup sagt auf Youtube line skipping, max. 15 min wegen Überhitzung, vielleicht war er da falsch informiert.
So oder so, ist kaum eine Kamera für Video, auch wegen AF, da sehen erste Tests nach Hunting aus. Die Kamera ist zu gross, zu schwer und zu teuer, vor allem auch die Objektive.
Das es mittels Pixel-Binning umgesetzt wird steht oben im Text. Könnte mir durchaus vorstellen, dass die S1R noch 8k per Firmwareupdate verpasst bekommt. Video kann Panasonic ja.
Sehe ich ähnlich. Wenn mir 24 MP als Auflösung reichen, dann brauche ich diesen Brecher nicht. Dann lieber z.b. eine XT-3 oder eine der "kleinen" Sony Alphas aus der APS-C Serie. Die kosten deutlich weniger und sind vor allem deutlich handlicher. Und für den UVP der S1R von 3.699 EUR ,würde ich mir mit ziemlicher Sicherheit eher eine A7R III zulegen.
SONY hat sich abwartend dezent im Hintergrund gehalten und wird ganz sicher eine entsprechende Antwort auf diese und die kommenden Canon und Nikon Modelle haben!
3000 € für die neue Olympus, 3700 € für die neue Lumix – fotografieren wird langsam aber sicher zum Luxus Hobby. Ein Glück das ich schon "alles" für mein Hobby habe.
Nicht "die neue Lumix" kostet 3700 Euro, sondern eine der beiden neuen.
Das hatte ich eigentlich auch schon vor ca. 40 Jahren ;-))
Danke für den tollen Ersteindruck. Also doch nur ein Wasserkocher. Dem Hype den Panasonic veranstaltet hat, werden sie nicht gerecht. Die Kamera ist toll, aber kein Burner. Außer dem Sucher, der auch von Sony stammt, ist nichts daran, was mich von meiner a7III weglockt. Akku, Gewicht, Preis und Autofokus sind leider No Go. Bei der Bildquali gehe ich davon aus, das sie auf dem Niveau von Sony und deutlich über Canon sind. Immerhin kommt Bewegung in einen Markt, den Sony erfunden hat und den die selbsternannten Profis noch vor kurzem als Blödsinn abgetan haben.
Sudel Eddi.
Den Markt hat nicht Sony erfunden, sondern Panasonic hatte seinerzeit die erste Spiegellose Kamera
Aber Sony hatte die erste Spiegellose mit Sensor im Kleinbildformat.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Leica war.
Wenn wir bei photoscala von Spiegellosen reden, sind damit Kameras mit elektronischem Sucher (EVF) und ohne Reflex- oder Hilfsspiegel gemeint. Messsucherkameras fallen nicht darunter, da sie keinen EVF aufweisen. Ebenso nicht die SLT-Kameras von Sony mit ihrem teiltransparenten Spiegel im Strahlengang (die übrigens auch von der GFK als "DSLR" geführt werden).
Kameras ohne Spiegel gibts seit weit über hundert Jahren. Mein Vater z.B. hatte eine 1924er Leica von seinem Vater geerbt…
Sony hat aber vor vor etlichen Jahren schon die ersten digitalen mit Vollformat rausgebracht (damals ein echt riskant-vorausdenkends Vorhaben!) und war in der Nische lange alleine (und ist immer noch bei weitem Marktführer).
Will man künstliche Intelligenz zur Unterstützung des Fotografen einsetzen, dann ist das mit DSLRs nicht mehr möglich. Das haben die anderen Hersteller nach Jahren jetzt plötzlich quasi gleichzeitig auch alle erkannt und lassen die Spiegelkameras jetzt langsam sterben.
Diese neuen ultraschnellen AF-Systeme mit Motiv-/Augen-/Objektracking bei 20 Bildern/s sind mit DSLRs einfach nicht möglich.
Hallo
Weiß jemand, ob im Multi-Shot-High-Res-Modus Blitzlicht möglich ist, bzw. ob man nach den einzelnen Aufnahmen eine Pause einlegen kann?
Danke
187 Megapixel, da wird die Festplatte aber schnell voll.
Die Preise sind für einen Amateurfotografen jenseits von Gut und Böse. Die Familie will ernährt werden.
LG Bernhard
Na ja … Ich wage zu bezweifeln, dass Panasonic weiterhin so vehement in Mft
investiert, wie bisher. Das Vollformat wird zuviel Ressourcen auffressen. Allein Leica sind sie dieses Engagement schon schuldig. Gehe davon aus, dass Olympus auf kurz oder lang, allein da steht. Bleibe jedenfalls weiter bei Oly/ Mft. Die "Wuchtbrumme" wäre mir zu schwer und im Verbund mit Leica auch definitiv zu teuer ! Warte lieber auf eine OM-D E-MI Mark III. Bei den Sensoren sowie bei den Prozessoren wird sich m.E. auch noch einiges tun … siehe Entwicklung der Smartphones ! Zumindest sind Spitzenoptiken bei Mft noch annähernd bezahlbar für den "Normalo" …. was Canikon, Sony und jetzt auch Panasonic, ja wohl offensichtlich nicht anstreben und die Masse der "Normalos" zu Handy- Knipsern degradieren wollen. Denn die Kompakten verschwinden immer mehr. Allenfalls Fuji ist dann mit seinem APS-C Program gerade so noch bezahlbar. Schade, diese Entwicklung ! Na ja, wenn man bedenkt, dass die Mehrheit der derzeitigen Generation eh' die meisten Fotos mit dem Handy macht, erklärt sich diese Entwicklung von selbst …
Nun wäre die Kamera nichts für mich, weil sie mir einfach zu viele Funktionen hat. Ich mag das Spiel von Zeit und Blende und möchte ohne die sogenannte künstliche Intelligenz auskommen. Auch wage ich zu bezweifeln, dass ein Sportfotograf ein Maschinengewehr als Kamera haben muss, er muss einfach gut sein und einen Blick fürs Motiv haben. Allein die Ausschussrate steigt mit der Bildrate, nicht aber unbedingt die Rate besserer Bilder. Oder?
Das Gewicht und die Größe der Kamera würde mich kaum stören, das kann man durchaus in der Hand halten.
Spannend finde ich bei der Kamera in der Tat das Bajonett mit seinen vielfältigen Möglichkeiten und auch in der Tat den Sensor.
Eine Kamera ist für mich keine Religion, sie muss einfach zu mir passen wie ein paar Schuhe. Und ich bin nicht der erste, der ganz wesentlich auf den Sensor schaut und aufgrund der Charakteristik des selben auf Sony gerne verzichtet. Erst vor zwei Wochen habe ich mich mit einer sehr erfolgreichen Reisebloggerin unterhalten, die mit ihrer Sony aufgrund der Ausdruckskraft des Sensors sehr unglücklich ist. In der Tat ist es für sie aktuell eine Überlegung, auf Leica oder Panasonic umzuschwenken. Denn der Bildausdruck gefällt ihr wesentlich besser als beispielsweise bei Sony. So ist das mit den unterschiedlichen Paaren Schuhen, die einfach passen müssen, um glücklich laufen zu können.
Was den Preis anbetrifft, so ist eine Verteuerung der Kameras der einzige richtige Weg, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Eine Kamera hat man früher fürs Leben gehabt. Heute ist sie zum Wegwerfartikel mutiert, mit ganz erheblichen Problemen für die Umwelt. Vielleicht misst ein hoher Preis endlich wieder einen persönlichen Wert bei. Viel Entwicklungsspielraum gibt es nach oben eh nicht mehr. für ein gutes Bild kommt man eh mit deutlich weniger aus. Ich persönlich bedauere es, dass man einen solch hohen Wert auf elektronische Sucher legt, einen guten optischen Sucher würde ich immer vorziehen. Aber Marketing macht es uns glaubend.
In der Tat, Akkuleistungen sind heute sehr unterschiedlich. Aber eigentlich braucht man keine 400 Bilder an einem Tag zu schießen. Auch das hat mit Nachhaltigkeit zu tun, der enorme Speicherbedarf unserer Milliarden zum Großteil überdimensionierter Bilder braucht wahnsinnige Ressourcen an Energie. Wenn ich drei Wochen eine Insel wie Gotland portraitiere, komme ich auf etwa 700 Bilder, wenn ich eine Hochzeit fotografiere, reichen eigentlich 100 Bilder. Viel wichtiger als eine gigantische Akkuleistung wäre mir, wenn wir uns endlich wieder Zeit für ein Motiv nehmen anstatt nur draufzuhalten. Denn auch das fällt mir oft bei Presseterminen auf. DA läuft der Auslöser selbst dann heiß, wenn man eine unbewegte Person ablichten will. Und ich frage mich: wofür?
Eigentlich teile ich Deine Meinung mit der Simplizität des Werkzeugs.
Aber ich habe in den letzten Jahren genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Wenn die Kamera z.B. bei Wildlife oder anderer Action dem Fotografen das im-Fokus-halten der Action abnimmt und dabei weit präziser und schneller ist als meine linke Hand, dann steigt die Rate der Keeper und Top-Fotos drastisch an.
Außerdem ist man viel schneller schußbereit, wenn z.B. plötzlich ein Adler auftaucht und einen Fisch krallt. Sowas voreinzustellen und darauf zu hoffen, daß alles paßt, ist fast unmöglich. Modernen Sport- und Event-Fotografen geht es sicher ähnlich, das ist nur nicht mein Metier.
Die heutige Spitzenfotos in den Portfolios bedienen sich zu einem hohen Anteil an diesen neuen Technologien. Dazu zähle ich auch die zahllosen Aerials, die die modernen Kopter möglich gemacht haben, und speziell diese Highspeed-Serien von superkurzen Ereignissen im Sport/Wildlife oder eben auch wundervolle Astrofotos, wie es sie vor 10 Jahren einfach nicht gab – die modernen Sensoren machen es möglich.
Natürlich gibts es auch immer wieder traumhafte "langsame" Kompositionen, die bewusste Handeinstellung zulassen. Ich mache beides, siehe www.possi.eu
An KI arbeiten inzwischen alle Kamerahersteller und sind unterschiedlich weit. Sie soll uns ja nicht das Motivsuchen abnehmen, sondern nur perfekte Ergebnisse liefern. Eben als Werkzeug – nicht mehr.
Ein Auto fahren sie auch nicht mehr lebenslang. Mein 2 Jahre alter neuwertiger Diesel ist jetzt auch schon zum Wegwerfen. Sagen zumindest die Politiker.
Ja, ich gebe Dir durchaus Recht, Sportfotografen haben andere Ansprüche. Und doch gibt es hervorragende Aufnahmen, die sogar ohne Autofokus gemacht wurden. Wir haben heute das Problem, dass wirklich gute Aufnahmen in der Masse untergehen.
Ich behaupte aber auch, dass ein Sportfotograf mit 6-9 Bildern pro Sekunde auskommt. Es wird nicht mehr lange dauern, dann braucht man den Mensch hinter der Kamera nicht mehr, weil die Kamera dem Ball automatisch folgt. Wollen wir das? Sind solche Bilder wirklich noch mit Seele? In der Fotografie gibt es übrigens viele unperfekte Aufnahmen, die ans Herz gehen. Die perfekten Aufnahmen sehen doch alle irgendwie gleich aus, oder?
Ich glaube auch, es werden heute neue Kameras auf den Markt gebracht, um was neues zu bieten- aber nicht, um was besseres zu bieten.
Mein nunmehr 26 Jahre alter Bulli ist zur Zeit in der Werkstatt und wir haben noch einen neuen mit viel zu viel Schnick Schnack. Mein Herz hängt an dem alten und ich fühle mich damit überall willkommen und kann sehr komfortabel damit reisen.
Übrigens: Deine Seite beobachte ich schon lange 🙂 und finde sie ganz spannend.
Hab' ich auch nie verstanden, wenn dann von Hobbyknipsern gebrauchte Kameras angeboten werden mit der Beschreibung "hat nur 30 000 Auslösungen…." Bitte, was?
zu fett.
zu schwer.
viel zu teuer.
Kamera und Objektive.
So wird das nix. Marktanteil unter 1%. Jede Wette.
Hoffe auf die Canon EOS RP. hoffentlich ist sie wirklich klein, leicht, und preis-wert.