Bislang ist Sony der einzige Massenhersteller, der ein spiegelloses Kleinbildsystem im Programm hat. Dass mit dieser Exklusivität bald Schluss sein dürfte, das steht für Kenji Tanaka, Sony Senior General Manager of the Digital Imaging Business Group, fest. Gegenüber dem amerikanischen Online-Magazin dpreview prognostiziert Kenji Tanaka, dass spätestens in einem Jahr Nikon und Canon spiegellose Kleinbildkameras präsentieren werden.
Nikon hat ja schon vor einiger Zeit bestätigt, dass die Ingenieure ein professionelles spiegelloses System entwickeln. Ganz aktuell kommt auch von Canon die Nachricht, Marktanteile im Segment der Systemkameras über Spiegellose erobern zu wollen.
Weder Canon noch Nikon haben indes bestätigt, dass sie spiegellose Kleinbildsysteme entwickeln – gleichwohl steht das für die Branche fest. So sieht es auch Kenji Tanaka, Sony Senior General Manager of the Digital Imaging Business Group bei Sony. Im Gespräch mit dpreview hat Sonys Topmanager jetzt seine persönliche Einschätzung ausgedrückt, dass Nikon und Canon zur nächsten CP+ (Ende Februar 2019) ihre spiegellosen Kleinbildsystem präsentieren könnten.
Oder vielleicht doch schon zur photokina 2018 im September? Zumindest was Nikon anbelangt, scheint das durchaus realistisch zu sein.
Ich verstehe den Hype um die verschiedenen Systeme nicht, denn die Fotos werden durch ein anderes Kamerasystem nicht besser: Niemand sieht es einem Foto an, ob es mit einer Spiegelreflex oder einer Spiegellosen im gleichen Format aufgenommen wurde.
Einzig die Bildqualität verschiedener Sensor-Grössen kann man in raumhohen Drucken erkennen.
Die Bilder werden nicht besser, sie entstehen überhaupt erst dank wieder mitnehmbarer Kameras! Nach über 10 Jahren mit Pentax-DSLRs bin ich auf Sony umgestiegen, weil ich eine Sony A7II mit 2.8/35 auch in die Handtasche stecken kann. Die 1 kg schwere K1 hingegen kann Pentax behalten, obwohl ich lange auf eine Pentax-DSLR mit KB-Sensor gewartet hatte (und sogar vier Vollformat-Festbrennweiten dafür habe), aber nicht auf solch einen schweren Klotz! Da hätte ich auch einen der Ziegelsteine von Nikon oder Canon nehmen können.
"Niemand sieht es einem Foto an, ob es mit einer Spiegelreflex oder einer Spiegellosen im gleichen Format aufgenommen wurde"
Es kommt ganz darauf an, was, wann und wie man photographiert, wie genau man hinschaut, und vor allem, ob man vergleicht.
Stichwort: Schwingspiegelvibration.
Die verlinkte Publikation von Nishi und Matsuda (2017) zeigt beispielhaft eine wissenschaftlich präzise Methode auf, um solche Vibrationen zu erfassen.
https://www.osapublishing.org/DirectPDFAccess/E4CC5693-92A5-2340-DFCB2B3D45281287_357354/oe-25-2-1084.pdf?da=1&id=357354&seq=0&mobile=yes
Die in der Studie belegten Beispiele machen klar ersichtlich, wann und auf welche Weise Schwingspiegelvibrationen die Schärfe beeinträchtigen. Je höher die Auflösung und je besser das Objektiv, desto höher der sichtbare Verlust.
Zeit, den Schwingspiegel ins Technikmuseum zu verfrachten.
Was gab es hier für Diskussionen über den EVF, über Sony und ein spiegelloses System ging ja mal überhaupt nicht. Die Fachkräfte hier waren stets davon überzeugt, das groß gleich gut ist. Jetzt wechseln "heimlich" ganze Heerscharen von denen in das Sony Lager. Inzwischen gilt der EVF als State of the Art, auch ein beweglicher Monitor ist plötzlich ein Must Have und Video in 4K sogar Pflicht. Die Schnarchnasen von Canikon wachen nun auch mal auf. Den Rückstand können sie aber nicht mehr aufholen. Sony hat das System erfunden und etabliert. Der Rest ist nur ein müdes hinterherhecheln. Wenn das Innovationsfeuerwerk der beiden sogenannten Marktführer weiter so abgebrannt wird wie in den zurückliegenden fünf Jahren, braucht sich Sony keine Sorgen zu machen.
Sudel Eddi.
@sudel eddi
Gross ist ja auch gut! Vollformat hat auch immernoch die besten lowlight Fähigkeiten, was für viele wichtig ist.
Ich würde den Erfolg von Sony auch eher an den fabelhaften Sensoren festmachen und nicht an dem "mit oder ohne Spiegel" , siehe die Nikon d850.
Der zweite Erfolgsgarant ist mMn. Das Sony die digitalen Modis im Sucher anzeigen lassen kann, was Amateuren sehr zum Vorteil kommt. Da hat EVF seine Vorteile, wieso es canikon nicht geschafft hat z. B. eine Art digitale Folie in den Sucher zur Überlagerung zu integrieren wissen nur die.
Dennoch hat Sony den grossen Nachteil des Objektivparks und dann auch noch gleich zwei Systeme.
Sollte canikon es mal schaffen wieder eine moderne, auf Anwender abgestimmte Kamera rauszubringen kann sich der Markt wieder ganz schnell ändern, war immer so. Im Foto Bereich kauft man eben doch gerne den body mit bester Bildqualität. Ob mit Spiegel oder ohne ist doch total egal. Immo. Ist es eben Sony.
Kleinbild schön und gut… Nikons einziger Versuch, etwas Spiegelloses zu machen, war die doofe "1", die am Markt zu recht gefloppt ist. Video wird immer wichtiger und da ist so ein anachronistischer Klappspiegel aus dem letzten Jahrhundert einfach nur noch im Weg – und zwar im wahrsten Wortsinn.
Wie Nikon den Vorsprung der Konkurrenz aufholen will ist mir ein bisschen rätselhaft, die haben den Zug lange verpasst. Und ohne 100% commitment "Nikon = Spiegellos" wird das ganze auch im Marketing schwierig, weil sie den Kunden wieder ein neue Worthülse beibringen müssen.
Ich sehe da einen Bruch so groß wie damals von Canon FD zu Canon EOS.