Kodak hat im Rahmen der CES nicht nur seine neue Bilderplattform KodakOne angekündigt, auf der sich mit der ebenfalls präsentierten Kryptowährung KodakCoin Bilder gehandelt werden können. Vielmehr steigt Kodak selbst in das Schürfen von Bitcoins ein und vermietet entsprechende Rechner. Doch das könnte sich für Interessenten schnell als Verlustgeschäft erweisen.
Bitcoins zu schürfen ist eine aufwändige Angelegenheit. Ging das in den Anfangstagen der Kryptowährung noch mit einem herkömmlichen PC, werden heute dazu spezialisierte, besonders leistungsfähige Rechner benötigt. Die stehen meist in sogenannten Farmen zu tausenden in China – dort sind bislang noch die Stromkosten besonders günstig.
Bitcoins zu schürfen war aber bislang auch eine äußerst lukrative Angelegenheit. Seit 2013 ist der Wert des Bitcoins ungefähr um das 10.000fache gestiegen. Wie sich die Kurse in Zukunft entwickeln werden, ist natürlich nicht vorherzusehen. Aber Kryptowährung ist ja nur als Geldanlage interessant, sondern vor allem auch als Zahlungsmittel im Web. Das hat auch Kodak erkannt und mit KodakOne eine Plattform für Fotografen gestartet, auf der Bilder mit der ebenfalls neuen Kryptowährung KodakCoin gehandelt werden.
Doch damit nicht genug – Kodak steigt nun auch in das Geschäft mit dem „Mining“ ein, also dem Schürfen neuer KodakCoins. Und das funktioniert so: Interessenten mieten einen speziellen Rechner, den Kodak KashMiner (siehe Titelbild) auf zwei Jahre für 3400 Dollar (ca. 142 Dollar monatlich). Der soll in der Lage sein, jeden Monat Bitcoins im Wert von 750 Dollar zu schürfen. Die Hälfte davon geht allerdings an das Unternehmen Spotlite Energy Systems, das die Infrastruktur stellt und die Betriebskosten für die KashMiner übernimmt. Verbleiben also monatlich 375 Dollar beim Mieter, also 9000 Dollar über die Mietdauer. Das hört sich nach einem guten Geschäft an, nicht wahr?
Doch dummerweise unterschlägt Kodak in der Berechnung, dass die Geldschöpfung von Bitcoins immer schwieriger wird, je größer die Mining-Ressourcen im Netzwerk werden. Verkürzt gesagt: Die Wert der geschürften Bitcoins pro Zeiteinheit bleibt immer gleich – unabhängig davon, wie hoch die dafür aufgewendete Rechenleistung ist. Als Faustregel gilt: Alle sechs Monaten verdoppelt sich der Aufwand, um ein Bitcoin zu schürfen. Das heißt im Umkehrschluss: Jeweils nach einem halben Jahr halbiert sich der Betrag, den der Kodak KashMiner schürfen kann.
Demnach würde ein KashMiner in zwei Jahren nicht KodakCoins im Wert von 9000 Dollar schürfen, sondern lediglich für rund 4200 Dollar. Vorausgesetzt natürlich, dass der Wechselkurs stabil bleibt. Für „Anleger“ also ein durchaus riskantes Geschäft, dass bei fallenden Bitcoin-Kurs auch verlustreich sein kann. Fein raus ist hingegen Kodak – das Unternehmen kassiert die Miete ja in Dollar. Das sehen auch die Anleger so, der Aktienkurs von Kodak lag zuletzt stabil dreimal höher als zu Wochenbeginn.
Das sollte noch erläutert werden: Mit dem Gerät werden doch keine Bitcoins sondern Kodakcoins produziert. Das sind dann zwei unterschiedliche Kryptowährungen, und deren Umlaufmenge und Wert haben nichts miteinander zu tun. So verstehe ich es nach der Lektüre.
Dahingehend wäre auch die Grundannahme des Artikels falsch.
Warum sich aber jemand einen Miner für 150 € im Monat mieten sollte, um damit eine Währung zu schürfen die nicht zum "allgemeinen" Zahlungsverkehr taugt, sondern nur auf einer Webseite gültig sein soll, ist mir völlig schleierhaft.
Das klingt nach üblem Rohrkrepierer…
völlig unverständlich, warum seitens der jeweiligen Finanzmarkt-Aufsicht Behörden die gesamte Crypto-Währungs-Abzocke nicht schon längst abgedreht wurde.