In den vergangenen Tagen hat sich eine Reihe von Kurz-News und Gerüchten angesammelt: Yashica könnte vor einem Comeback stehen, Leica macht jetzt auch in Brillen und soll seine Fühler nach Moskau ausgestreckt haben, Canon entwickelt ein neues Kamerakonzept und für Nikon ist klar: die spiegellose Zukunft ist vollformatig.
Canon hat letzte Woche die Zwergkamera MM100-WS präsentiert. Sie erinnert ein wenig an die RX0 von Sony, ist gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt und soll über eine API frei programmierbar sein. Technische Daten teilt Canon kaum mit, nur so viel: Bereits ab einer Lichtstärke von 1 Lux soll die MM100-WS „aufnahmebereit“ sein. Und: die Kantenlänge beträgt 40 x 40 x 21,6 mm.
Die Zwergkamera MM100-WS soll Canons künftiger Tausendsassa werden
Nikon arbeitet mit Hochdruck an einer Spiegellosen, das ist inzwischen eine ausgemachte Sache. Details sind allerdings noch nicht bekannt – etwa die Frage des Sensorformats. Jetzt hat Nikons oberster Entwicklungschef Tetsuro Goto gegenüber dem chinesischen Online-Magazin Xitek klargestellt: „Vollformat ist der Trend. Falls Nikon spiegellos wird, muss es mit einer Vollformatkamera geschehen.“ Das gesamte Interview gibt es übrigens hier in einer Google-Übersetzung auf Englisch.
Erinnert sich noch jemand an Yashica? Das war der Hersteller der Contax-Kameras in den 70er-Jahren für Zeiss-Objektive. 1983 ging Yashica an Kyocera, die machten den Laden 2005 dicht, seit zehn Jahren besitzt ein Handelsunternehmen JNC Datum Tech. International Ltd. aus Hongkong die Rechte an der Marke Yashica.
Jetzt hat Yashica eine Reihe mysteriöser Videos veröffentlicht, in deren Mittelpunkt die Messsucherkamera Yashica Electro 35 GSN steht. Und schon wird im Web munter spekuliert, dass es bald eine Digitalkamera von Yashica geben könnte. Doch lässt sich das wirklich aus dem nachfolgenden Video herauslesen?
Yashica: Peep into our Coming Chapter
Kaum hat Zenit angekündigt, im nächsten Jahr eine spiegellose Kleinbildkamera auf den Markt zu bringen, wollen russische Gerüchteköche jetzt erfahren haben, wer die Kamera zuliefert: Leica! Demnach würde Zenit eine umgelabelte Leica SL bringen.
So etwa stellen sich russische Gerüchteköche die für Zenit umgelabelte Leica SL vor. (Montage: Martin Vieten)
Das Ganze dürfte indes mehr ein Hirngespinst sein, das jedweder Grundlage entbehrt. Zwar soll laut Meldung vom letzten Monat ein führender Kameraausrüster mit Zenit zusammenarbeiten – aber eben kein namhafter Fotohersteller.
Kein Gerücht ist hingegen, dass es von Leica ab sofort auch Brillengläser gibt. Das hat die Leica Camera AG heute mitgeteilt. Gefertigt werden sie in Kooperation mit dem französischen Brillenhersteller Novacel, der das „Leica Eyecare Produktprogramm“ auch vertreibt. Leica steuert unter anderem die AquaDura®-Beschichtung bei, die die Gläser besonders wirkungsvoll vor Wasser, Verschmutzung und Beschädigung schützen soll.
Yashica? Ein Zauberwort wegen des Yashica/Contax Anschlusses. Meine Zeisslinsen warten darauf. Nach dem Video sieht es nicht so aus. Zu klobig. Selbst die Zeiss Messsucherkamera war viel feiner. Zumindest macht es Hoffnung.
Die Zenith-Leica – das wär wohl die Leica für verarmte Oligarchen … 🙂
Yashica erleidet jetzt das Schicksal. dass auch andere früher berühmte Marken wie Rollei oder Voigtländer getroffen hat. Der Markenname ging an ein Handelshaus und das verwendet nun den Namen für No-Name Produkte aus unbekannten Quellen. Die Ingenieure, Optiker und Feinmechaniker, die den Ruf von Yashica begründeten, arbeiten nicht beim Handelshaus, das Know-How, das Yashica hatte, wurde nicht auf das Handelshaus übertragen. Was jetzt auch immer "Yashica" gelabelt werden mag, hat mit den Produkten, die den Namen Yashica berümt machten, Null und Nichts zu tun.