Der Pirelli-Kalender 2024 ist fertig, gestern wurde er in London präsentiert. Fotografiert hat die 50. Ausgabe der ghanaische Künstler Price Gyasi (Titelbild), der eine Brücke zwischen Malerei und Fotografie schlagen will. Wie stets in der 60jährigen Geschichte von „The Cal“ kann auch der aktuelle Kalender Timeless nicht erworben werden – er wird von Pirelli an einen ausgewählten Personenkreis verschenkt.
Pressemitteilung von Pirelli Deutschland:
Timeless Pirelli präsentiert Kalender 2024 von Prince Gyasi In London
Prince Gyasi: „Wir werden nicht zeitlos geboren, aber wir werden es. Meine Motive sind wie Superhelden“
The Cal feiert 60 Jahre
London, 30. November 2023 – Der Pirelli-Kalender 2024 von Prince Gyasi, der heute in London präsentiert wurde, trägt den Titel “Timeless” und würdigt Menschen, die in seinen Augen ihre Spuren hinterlassen haben und dazu bestimmt sind, zukünftige Generationen zu inspirieren. „Wir werden nicht ‘zeitlos’ geboren, sondern wir werden es”, erklärt der ghanaische bildende Künstler. Er erzählt, dass seine Porträtierten, die in den lebhaften Farben und scharfen Kontrasten, die ihn berühmt gemacht haben, fotografiert wurden, für ihn „wie Superhelden, aber gleichzeitig nahbar” sind. Prince Gyasi ist der neueste von insgesamt 39 Künstlern, die einen Pirelli-Kalender gestaltet haben. Sein Werk ist die 50. Ausgabe in der 60-jährigen Geschichte von The Cal, von 1964 bis 2024, unter Berücksichtigung der Jahre, in denen er nicht veröffentlicht wurde.
Der Pirelli-Kalender nach dem Werk von Prince Gyasi
Als Prince Gyasi mit der Gestaltung des Pirelli-Kalenders 2024 beauftragt wurde, überlegte er zunächst, wen er darin darstellen wollte und was diese Personen für ihn repräsentierten, wobei er von seinem persönlichen Bewusstsein für die westafrikanische Gemeinschaft ausging. Als einer der jüngsten Künstler, die jemals für das Cal-Projekt ausgewählt wurden, musste er in seine Kindheit zurückblicken und über die Persönlichkeiten nachdenken, die ihn in seinen 28 Jahren inspiriert haben.
Es wurde eine Geschichte darüber, was in Gyasis Augen einen Menschen “zeitlos” macht und dabei geht es ihm vor allem um Durchhaltevermögen und Aufrichtigkeit. Über Supermodel Naomi Campbell, die im Kalender unter dem Titel “Time Stopper” erscheint, sagt er: „Wenn man sich Figuren wie Naomi anschaut, gehört sie nicht zu meiner Generation, aber sie ist trotzdem eine Ikone meiner Generation. Das kann nur geschehen, wenn man sich für seine Arbeit und seine Überzeugungen einsetzt”.
Für den Kalender formulierte der ghanaische Künstler diese Gedanken in einem Manifest, das „denjenigen gewidmet ist, die zeitlos sein werden”. Er möchte vor allem junge Menschen dazu ermutigen, zu lernen, zu kreieren und selbst wiederum andere zu inspirieren. „Ich hoffe, dass sie verstehen, dass sie alles tun können, was sie tun möchten, wenn sie sich nur genug Mühe geben und zielstrebig sind”, erklärt er.
Die Besetzung
„Alle fotografierten Personen haben ihre Fähigkeiten erkannt und sich etabliert. Sie haben ihre Stärken gefunden und ihr Schicksal verändert. Das ist es, was es bedeutet, zeitlos zu sein. Menschen, die sich Herausforderungen stellen, die sich nicht der Meinung der Gesellschaft beugen, die sich nicht von Alter, Ruhm oder Geld beeinflussen lassen und die ihr eigenes Talent auf authentische Weise entwickeln. Sie tun Dinge, die für viele außergewöhnlich erscheinen, für sie aber normal sind und können ihr Schicksal verändern. Ohne im Rampenlicht zu stehen, können sie die Geschichte in ihrem Bereich verändern oder etwas anderes tun, was wiederum andere Menschen inspiriert.”
Der Kalender zeigt seine Majestät Otumfuo Osei Tutu II, König des historischen Asante-Reiches in Westafrika, und seine königliche Delegation, die im Manhyia-Palast unter dem Titel “Royalty” fotografiert wurden. Die amerikanische Schauspielerin Angela Bassett repräsentiert “Altruistic”, die Autorin Margot Lee Shetterly und die Dichterin Amanda Gorman sind “The Blueprint” und der zeitgenössische ghanaische Künstler Amoako Boafo ist “The Chosen One”.
Gyasi hat sich selbst einen Monat mit dem Titel “Details” gewidmet. Das Bild, das für das Cover – und einen der Monate – gewählt wurde, zeigt den “fleißigen” jungen Gyasi, der von dem Kindermodell Abul Faid Yussif dargestellt wird.
Vor einem leuchtend türkisfarbenen Hintergrund spielt Yussif mit Miniaturversionen einiger Gegenstände, die auf den Seiten des Kalenders zu sehen sind: ein Schlüssel, den Bassett in der Hand hält; Teile einer Uhr aus Campbells Bühnenbild; rosa Leitern, die Gorman erklimmt; ein blauer Koffer, den der “Ehrenmann”, Schauspieler, Regisseur, DJ und Produzent Idris Elba, trägt.
Der globale Superstar und Schauspielerin Tiwa Savage steht für “Resilience”, der Schriftsteller, Regisseur und Produzent Jeymes Samuel für “Visionary”, der Unternehmer und ehemalige Fußballspieler Marcel Desailly für “Focus” und die Sängerin, Künstlerin und Schauspielerin Teyana Taylor für “Future Forward”.
Das Shooting
Gyasi plant jede seiner Aufnahmen sorgfältig und schafft Bilder, die mehr an Malerei als an Fotografie erinnern. Er wählt jede Person sorgfältig aus, entwickelt die Idee für sein Set-Design und zeichnet es, bevor die Renderings erstellt werden und das Set gebaut wird. Für das Kalender-Shooting wurden verschiedene Elemente entworfen, von einer schmelzenden Uhr bis hin zu einem riesigen roten Herz.
„Ich weiß, wie ich die Talente auf meiner Leinwand darstellen werde”, sagt er. „Man muss immer an einen Plan B denken, ich mag es nicht, wenn ich etwas kurzfristig mache, weil es für mich etwas chaotisch sein kann.”
Nach einem Shooting in London entschied sich Gyasi für ein zweites in Ghana, um die Kultur und die natürlichen Ressourcen seines Landes zu repräsentieren. „Ghana ist ein besonderes Land”, erklärt er. „Es ist das Tor zu Afrika, wo man alles finden kann: Kakao, Gold, Bauxit, Öl… Ich wollte Pirelli dorthin bringen und eine neue Welt durch einen Kalender zeigen, der für immer Bestand haben wird und vielleicht neue Entwicklungsmöglichkeiten schafft.”
„Nach Botswana, wo der Pirelli-Kalender 2008 aufgenommen wurde, ist es schön, in ein anderes afrikanisches Land zu gehen, seine Kultur zu entdecken und die Menschen dort zu treffen. Es ist das friedlichste Land in Afrika. Ich glaube, es ist ein ganz besonderer Ort und man spürt seine Energie, wenn man dort ist. Es war inspirierend, dort vor Ort zu fotografieren und vermitteln zu können, wie das Land funktioniert.”
Prince Gyasi
Auf seinem Weg zum Künstler greift Gyasi auf eine Fülle von Erinnerungen und Erfahrungen aus seiner Kindheit in Ghana zurück: von den Tagen, die er mit seinem musizierenden Großvater verbrachte, bis hin zur Mitarbeit bei einem Porträtfotografen auf den Märkten von Accra. Mit seinen Eltern, die Gospelmusiker sind, besuchte er Aufnahmestudios, Fernseh- und Radiostationen.
Er studierte Kunst in den Bereichen Malerei, Bildgestaltung, Bildhauerei und Schnitzerei. Er verbrachte viel Zeit mit dem ersten Zeichenprogramm seines Computers zu spielen und innovative Wege zu finden, damit zu arbeiten. Sein Ziel war es, einen Stil zu entwickeln, mit dem sich die Menschen schnell identifizieren können. „Ich habe eine Brücke zwischen Malerei und Fotografie geschaffen”, sagt er. „Ich erfülle die Erwartungen von Menschen, die Fotografie lieben und ich erfülle die Erwartungen von Menschen, die Malerei lieben, sodass ich eine neue Brücke schaffe, die ich nicht nur als Fotografie, sondern als Kunst bezeichne.”
Obwohl er in seinen Anfängen mit Kameras experimentierte, stellte Gyasi fest, dass ein Smartphone die beste Möglichkeit bot, einige seiner ersten Bilder einzufangen. Er fotografierte junge Menschen im Armenviertel von Jamestown, wo seine Mutter geboren wurde und wo er heute eine gemeinnützige Bildungsorganisation namens Boxed Kids gegründet hat. Seine Bilder erzählen visuelle Geschichten, die die Atmosphäre und Lebendigkeit seiner Gemeinde einfangen und seine Erzählung über die Traditionen Westafrikas darstellen.
Ein Schlüsselelement von Gyasis Arbeit ist Farbe. Er verwendet leuchtende Farbblöcke und starke Kontraste in seinen Bildern, wobei er oft strahlende Rottöne, Blautöne oder Rosatöne neben die fotografierten Personen setzt. Seine gewagte Ästhetik präsentiert dem Betrachter eine farbenfrohe Realität, die oft digital verstärkt wird und seine Erfahrungen mit der Welt, gefiltert durch das neurologische Phänomen der Synästhesie, widerspiegelt. Dabei entsteht ein unkonventionelles Zusammenspiel zwischen den Sinnen, so dass jemand eine Form “schmecken” oder eine Farbe “hören” kann. Bei Gyasi führt das Phänomen dazu, dass er Wörter mit Farben assoziiert: er sieht den Mittwoch als Aquamarin. Er betrachtet seine Arbeit als “Therapie durch Farben” und glaubt, dass sich Farben positiv auf die geistige Gesundheit und das Glück der Menschen auswirken können.
Gyasi liebt die Kunst, sagt aber, dass er eine noch größere Leidenschaft für Musik und Sport hat, vor allem für Fußball. In der Vergangenheit war er sowohl DJ als auch Fußballer.
„Timeless“ auf www.pirellicalendar.com
Die Website www.pirellicalendar.com bietet in mehr als 90 Ländern und in 68 Sprachen Fotos, Audios, Videos und die Texte des Pirelli-Kalenders 2024. Nach der anfänglichen Sequenz einer explodierenden Uhr können die Besucher der Website eine Reise durch “Timeless” unternehmen, Foto für Foto, und das Projekt dank eines interaktiven ” Guides” mit Backstage-Fotos, ausführlichem Material und Hintergrundinformationen entdecken.
waren das noch Zeiten als ein Helmut Newton dafür Bilder geliefert hat
die hatten wenigsten noch so irgendwie Bezug zu Reifen
Möchte wissen, wer sich diesen Kinderkram an die Wand hängt.
Ich bin so froh, dass ich die 70er und 80er bei vollem Bewusstsein erleben durfte.