Fast drei Jahre hat es gedauert, bis es für den freien Raw-Konverter RawTherapee ein Haupt-Update gibt. Doch jetzt ist Version 5.9 da! Die aktuelle Version bringt Neuerungen wie lokale Korrekturen, einen Korrekturpinsel, alternativen Weißabgleich oder ein neues Demosaicing mit Verbesserungen für Pixelshift-Aufnahmen. Zudem wurde die Liste unterstützter Kameras erweitert. RawTherapee 5.9 ist für Windows und Linux erhältlich, eine Version für Mac wird in Kürze nachgereicht.
Bis zum Update auf Version 5.9 von RawTherapee hat es ungewöhnlich lange gedauert, die Vorgängerversion ist vor nahezu drei Jahren erschienen. Dafür fallen die Neuerungen und Verbesserungen sehr umfangreich aus.
Neu in RawTherapee 5.9 ist unter anderem die Möglichkeit zu lokalen Korrekturen. Die Auswahl der zu bearbeitenden Bildbereiche geschieht dabei auf Basis von Helligkeits- und Farbkontrasten innerhalb eines zuvor festgelegten Bildbereichs – ähnlich der U-Point der Nik Collection.
Ebenfalls neu in RawTherapee 5.9 sind abstrakte Profile. Sie erlauben es, individuelle Look Up Tables (LTU) zu erstellen, zum Beispiel für Looks und Effekte. Außerdem gibt es nun einen Korrekturpinsel, der zum Beispiel Sensorflecken automatisch entfernt.
Verbessert wurde unter anderem die Perspektivkorrektur, der Weißabgleich hat einen neuen Algorithmus erhalten. Für das Demosaicing gibt es neue Optionen, die Raw-Entwicklung soll sich so noch feiner steuern lassen.
Neben diesen Hauptneuerungen gibt es in RawTherapee 5.9 dutzende an Detailverbesserungen. Zum Beispiel lässt sich die Größe des Navigator-Fensters jetzt ändern, mit der Dehaze-Funktion kann die Sättigung angepasst werden. Zudem wurde die Liste der unterstützten Kameras deutlich erweitert.
RawTherapee ist OpenSource-Software und gratis. Den Raw-Konverter gibt es hier für Windows und Linux, die Mac-Version wird in Kürze nachgereicht.
Auf meinem Linux-System mit Ubuntu Studio nutze ich statt Darktable viel lieber RawTherapee, da Lichterkompression sowie CA-Korrekturen in RawTherapee im Vergleich zu Darktable nach meinen Tests deutlich sichtbar bessere Ergebnisse liefern (Darktable 3.8 vs. RawTherapee 5.8). Zudem lassen sich Korrekturwerte in RawTherapee praeziser eingeben als in Darktable. Möglicherweise hat Darktable in der aktuellen Version 4.0 nachgezogen/aufgeholt? Ein aktueller Vergleich zwischen Darktable und RawTherapee hier:
https://fixthephoto.com/darktable-vs-rawtherapee.html
Klingt insgesamt gut.
Aber die entscheidende Frage ist für mich, ob der Umstieg von der letzten Lightroom Kaufversion mit in den DNG-Dateien gespeicherten Emtwicklungseinstellungen und Metadaten vollständig funktioniert.
Die Frage stellt sich sicher bei vielen von Adobe enttäuschtenAnwendern.