Mit der X-S10 schafft Fujifilm das Kunststück, die grundlegende Technik des Top-Modells X-T4 in eine deutlich kleinere und preiswertere Kamera zu packen. Dabei ist die X-S10 nicht nur eine Westentaschenausgabe der großen Schwester – mit ihr geht Fujifilm durchaus auch eigenständige Wege, insbesondere beim Bedienkonzept. Damit soll sie nicht nur Fans der Marke ansprechen, sondern auch bei potentiellen Umsteigern Sympathiepunkte sammeln. Ob das gelingt? Ich habe mir das und einiges mehr intensiv angesehen.
Fujifilm X-S10: Fakten
- 26 MP X-Trans-Sensor in BSI-Bauweise
- integrierter Bildstabilisator (IBIS)
- Phasen-AF mit 2,16 Mio. Messzellen
- bis 30 Bilder/s (20 Bilder/s ohne Crop)
- EVF mit 2,36 Mio. Dots und 0,62facher Vergrößerung
- dreh- und schwenkbares Display (1,04 Mio. Dots)
- klassisches Moduswählrad
- Video bis 4K 30p
- USB-Anschluss auch zum Laden
- 1 Kartenfach (UHS-I)
- Preis (nur Body): 999 Euro (UVP), ca. 970 Euro (Straße)
Bei Fujifilm hat es schon einige Tradition, die wesentliche Technik sowie das Bedienkonzept des jeweiligen Top-Modells auch in eine kleinere und preiswertere Ausgabe zu packen. So gab es etwa zur X-T2 die X-T20, der großen X-T3 hat Fujifilm die kleinere X-T30 an die Seite gestellt.
Ein Konzept, das allerdings nicht immer und für jedermann aufging. Bei der X-T30 drängeln sich beispielsweise die Fuji-typischen Einstellräder arg eng auf dem kompakten Gehäuse, die Schalter und Knöpfe fallen schon recht winzig aus. Ich hatte mit der kleinen X-T30 jedenfalls bisweilen meine liebe Mühe.
Glücklicherweise gehört Fujifilm zu den Kameraherstellern, die sich Kritik (meist) zu Herzen nehmen und nachbessern, wo es geht. Oder wie im Fall der X-S10 gleich ganz von vorne beginnen und das eigenständige (manche sage auch: eigenwillige) Bedienkonzept des Hauses auf den Prüfstand stellen. Natürlich hat der Hersteller dabei einen durchaus nachvollziehbaren Hintergedanken: Wer bislang mit Kameras von Nikon, Canon & Co. fotografiert hat, soll bei der X-S10 möglichst viel Gewohntes vorfinden.
Die X-S10 in die Hand genommen
Einstellräder für Verschlusszeit und ISO-Empfindlichkeit, dazu ein klassischer Blendenring am Objektiv – die höherwertigen Systemkameras von Fujifilm folgen bislang einem traditionellen Bedienkonzept. Traditionell wirkt auch das Design von Kameras wie X-T4 oder X-T30 auf mich. Das sieht alles schön aus, praktisch ist es nicht immer.
Ganz anders jetzt die X-S10. Schon als ich die X-S10 aus dem Karton ziehe, fällt mir auf: Die liegt aber gut in der Hand! Fujifilm hat ihr nämlich einen schlanken, aber weit nach vorne gezogenen Griff spendiert. Das fühlt sich doch ganz anders an als bei der X-T30, bei der lediglich eine mickrige Griffmulde Halt geben soll.
Komplett über Bord geworfen hat Fujifilm auch die klassischen Einstellräder, denen klar jeweils einer Funktion zugeordnet ist. Stattdessen trägt die X-S10 auf der Oberseite zunächst einmal ein richtiges Moduswählrad. Hinzu kommen gleich drei Einstellräder (Front- und Daumenrad sowie ein weiteres auf der linken Schulter), deren Funktion vom aktuellen Aufnahmemodus abhängt.
Damit bietet die X-S10 grundsätzlich ein Bedienkonzept, wie es viele Fotografen auch von Kameras anderer Marken kennen dürfen. Etwa im Modus A (Zeitautomatik): Die Blende wird am Frontrad gewählt (oder mit dem Blendenring am Objektiv), das Daumenrad dient zur Belichtungskorrektur.
Und das Einstellrad links? Damit stellt man die gewünschte Filmsimulation ein – eine Spezialität von Fujifilm mit der die X-S10 den Look verschiedener Filme des Hauses wie zum Beispiel Provia, Velvia oder Astia simuliert. Fotografen, die darauf verzichten, können dem Wählrad jedoch auch eine andere Funktion zuzuordnen. Etwa für den Selbstauslöser, oder die Blitzbelichtungskorrektur.
Ansonsten bietet die X-S10 erfreulich viele Möglichkeiten, schnell auf bestimmte Funktionen oder individuelle Kamerakonfigurationen zugreifen zu können. Zum Beispiel über die frei konfigurierbaren Schnellmenüs (je eines für Foto und Video), das jeweils bis zu 16 Funktionen aufnimmt. Oder mittels gleich vier Benutzerspeicher, die sich bequem über das Moduswählrad abrufen lassen. Ich habe die X-S10 schnell und unkompliziert so eingerichtet, dass sie mir wie ein Maßanzug gepasst hat. Dass mir Layout und Gliederung des Hauptmenüs nicht so gut gefallen und diverse Schalter und Knöpfe zu klein geraten sind, ist da eigentlich nur eine Randnotiz wert.
Alles in allem finde ich das Bedienkonzept der X-S10 recht gut gelungen. Auf alle Fälle besser als bei der X-T30. Mit der Kamera habe ich gerne fotografiert. Auch wenn der Sucher schon etwas größer sein dürfte (0,62fache Vergrößerung), als Brillenträger kann ihn kaum zur Gänze überblicken. Dafür geht die Auflösung mit 2,39 Millionen Dots für eine Kamera der 1000-Euro-Klasse voll in Ordnung. Das rückwärtige Display reißt mit einer Auflösung von 1,04 Millionen Dots ebenfalls keine Bäume aus, ist aber dreh- und klappbar sowie berührungsempfindlich.
Was mir ebenfalls gefällt: Fujifilm hat der X-S10 ein robustes Kleid aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung spendiert. Weitgehend wenigstens, der Rücken unter dem wegklappbaren Display besteht dann nämlich doch aus Kunststoff. Die Anschlüsse für HDMI- und USB-Kabel liegen unter einer ordentlichen Klappe. Über den USB-Anschluss wird die Kamera auch geladen, ein Ladegerät legt Fujifilm allerdings nicht mit in den Karton der X-S10 (eine richtige Ladeschale sowieso nicht).
Ausstattung: nahezu lückenlos
In der Hand und vor dem Auge wirkt die Fujifilm X-S10 bereits sehr erwachsen. Ein Eindruck, der sich beim Blick in die ellenlange Ausstattungsliste fortsetzt. Dabei hat die X-S10 einige Highlights zu bieten, die in der 1000-Euro-Klasse keineswegs gang und gäbe sind. Zum Beispiel einen stabilisierten Sensor, der bis zu +6 EV Reserve verspricht. Oder einen kleinen Bordblitz, der allerdings bei größeren (Weitwinkel-)Objektiven wie dem XF 16-80mm F4 das Foto unten abschattet.
Zudem hat die X-S10 ein Herz für weniger versierte Fotografen. Sie bietet einerseits eine intelligente Vollautomatik, die passend zum Motiv das richtige Programm wählt. Andererseits erlaubt sie aber auch das gewünschte Motivprogramm manuell vorzugeben. Sogar die bei Fuji-Kameras unvermeidlichen Filmsimulationen kann die X-S10 abhängig vom Motiv automatisch wählen. Wer sich nicht sicher, welche Filmsimulation den gewünschten Effekt erzielt, kann mit der X-S10 auch ganze Filmsimulation-Serien aufnehmen.
Dass Fujifilm mit der X-S10 durchaus auch anspruchsvolle Fotografen ansprechen will, zeigt sich zum Beispiel im Wiedergabemodus bei den vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten für Raw-Aufnahmen. Makro-Spezialisten bietet X-S10 die Möglichkeit zur Aufnahme von Fokus-Reihen, die Kamera erzeugt auf Wunsch HDR-Bilder (mit diversen Optionen), nimmt Panorama-Fotos mit einem Schwenk auf, bietet die Möglichkeit zur Mehrfachbelichtungen und, und, und …
Kurzum: Der Funktionsumfang ist überbordend, ich habe beim Blick in die Menüs nichts vermisst. Beim Blick in den Karton dagegen schon. Fujifilm legt der X-S10 nicht einmal ein Ladegerät bei (geschweige denn eine Ladeschale). Klar, die Kamera kann via USB an praktisch jedem USB-Netzteilt oder Laptop geladen werden. Doch da lädt vielleicht gerade das neue iPhone, Apple gibt ja auch kein Ladegerät mehr mit.
Womit man auch leben muss: Es gibt nur einen Steckplatz für eine Speicherkarte. Kein Beinbruch für mich. Ein Kopfhörer (zur Tonkontrolle bei Videoaufnahmen) lässt sich übrigens via USB an die X-S10 anschließen, ein entsprechender Adapter liegt ihr bei. Einen Mikrofonanschluss hält die Kamera ebenfalls bereit, die entsprechende Buchse nimmt wahlweise auch ein Fernauslösekabel auf.
Autofokus und Serienbildleistung
Prozessor und Bildwandler übernimmt die X-S10 praktisch unverändert von ihrer größeren Schwester X-T4. Die hat seinerzeit in Sachen Autofokus und Serienbildleistung ganz schön Eindruck auf mich gemacht.
Die deutlich günstigere X-S10 verspricht nicht schlechter zu sein. Das heißt: Serienbildrate mit bis zu 30 Bilder/s (bei leichtem 1,25fachen Crop), 20 Bilder/s ohne Beschnitt. Und das alles inklusive Nachführ-AF. Wird die X-S10 damit zu einer Sport- und Action-Kamera für die Westentasche?
Wie immer, wenn es bei uns um AF- und Serienbildleistung geht, hat Redaktionshündin Janna ihren Auftritt. Ihr Spielzeug apportiert sie zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Und ebenso zuverlässig schnurrt die X-S10 ihre 20 Bilder/s runter. So 30, 40 Fotos kommen pro Serie zusammen – für die kleine Fuji-Kamera kein Problem, solange sie nur platzsparende JPEGs auf die Speicherkarte schieben muss.
Doch schon bei der ersten Durchsicht der Bilder zeigt sich: Mit der Schärfe nimmt es die X-S10 nicht so ganz genau, da liegt doch häufiger das Hinterteil von Janna im Fokus als die Schnauze. Abhilfe bringt der sogenannte „Boost“-Modus, der unter anderem die Taktrate des Prozessors und Bildwiederholfrequenz des Sucherbilds erhöht. Jetzt fokussiert die X-S10 deutlich exakter, das Sucherbild folgt auch schnellen Schwenks mit stoischer Gelassenheit, ohne zu schlieren. Die Kehrseite der Medaille: man kann fast zusehen, wie sich mit jeder Bildserie der Akku leert. Dessen Kapazität ist schon im Standardmodus mit 325 Aufnahmen (nach CIPA) nicht sonderlich hoch.
Ganz so zuverlässig wie eine Sony Alpha 6400 führt die Fujifilm X-S10 den Fokus zwar nicht nach – allerdings liefert sie auch eine doppelt so hohe Serienbildrate. Und das praktisch ohne Blackout im Sucher, was Mitzieher sehr erleichtert.
Spätestens sobald man schnelle Bildserien in Raw aufzeichnet, zeigt sich: bei der X-S10 hat Fujifilm etwas am Pufferspeicher gespart. Er fasst nur rund 20 Aufnahmen im Rohdatenformat, bereits nach etwa einer Sekunde stolpert die Kamera nur noch mit knapp 2 Bilder/s weiter. Und bis der Puffer vollendes geleert ist, die Speicher-LED erlischt, vergeht eine kleine Ewigkeit. Immerhin: Die X-S10 bleibt vollends bedienbar, während sie Bilddaten auf die Speicherkarte schaufelt.
Kurzum: Die X-S10 ist ohne Einschränkungen schnappschusstauglich. Auch für diverse Action-Aufgaben empfiehlt sie sich – solange keine Raw-Serien verlangt sind und der Nachführ-AF nicht vor allzu knifflige Aufgaben gestellt wird. So kann er beispielsweise den Fokus nicht auf Augen nachführen. Bei statischem Autofokus sind dagegen Augen- und Gesichtserkennung kein Problem, einen Tieraugen-AF gibt es bei der X-S10 nicht.
Video
Die X-S10 weist im Prinzip dieselben Video-Funktionen und -Möglichkeiten auf wie die X-T30. Die maximale Auflösung beträgt 4K 30p, das Metall-Chassis soll die Abwärme von Prozessor und Bildwandler effizient genug abführen, um frühzeitiges Überhitzen der Kamera zu verhindern. Der integriert Bildstabilisator kann bei Bedarf von einem elektronischen Stabilisator unterstützt werden, dabei verkleinert sich der Bildausschnitt leicht um 1,1x. Zittrige Aufnahmen verhindert der Stabi schon, bei eher langsamen Schwankungen könnte die Stabilisierung effektiver sein.
Der Autofokus führt die Schärfe beim Videodreh sicher und ohne Pumpen nach. Intern zeichnet die X-S10 mit 8 Bit und einer Farbabtastung von 4:2:0 auf, via HDMI sind es 10 Bit und 4:2:2 auf einen externen Rekorder. Bei Full-HD ist eine Frame-Rate von bis zu 240 möglich, was interessante Zeitraffer-Aufnahmen ergibt.
Bildqualität
Um die Aufnahme und Aufbereitung der Bilddaten kümmert sich bei der X-S10 dieselbe Elektronik wie bei der größeren Schwester X-T4: Ein APS-C-Sensor mit 26 Megapixel Auflösung, der die Bilddaten an einen X Prozessor 4 weiterreicht. Nachdem es mir bei meinem Test der X-T4 vor rund einem Jahr nicht möglich war, näher auf die Bildqualität dieses Gespanns einzugehen, habe ich mir dieses Mal die Bildergebnisse etwas genauer angeschaut.
Mit 26 Megapixel ist der Bildwandler der X-S10 schon recht hoch integriert, der Pixelpitch beträgt 3,8 µm. Kleinbildsensoren kommen in der Regel auf einen höheren Pixelabstand, nur bei der Sony Alpha 7R IV sind es ebenfalls 3,8 µm – dann aber bei 61 Megapixel Auflösung.
Sensoren mit einer derart hohen Pixeldichte schwächeln in der Regel stärker, wenn die ISO-Werte steigen. Doch grau ist alle Theorie – in der Praxis erfreut sie X-S10 nämlich mit erstaunlich störungsfreien und detailreichen Fotos (die ich für meinen ISO-Vergleich übrigens mit dem XF16-80mmF4 R OIS WR abgeblendet auf F8 aufgenommen habe). Dabei spielt es in Sachen Rauschen und Detailreichtum offensichtlich keine Rolle, welche Empfindlichkeit zwischen ISO 100 und ISO 800 gewählt wurde. Zumindest kann ich da keine Unterschiede ausmachen, weder beim Vergleich der Raw- noch der JPEG-Dateien.
Ab ISO 1600 wird Bildrauschen dann zunehmend ein Thema – in den Rohdaten als Korn, in den JPEGs in Form von Auflösungsverlust durch die Rauschminderung. Bis ISO 6400 halten sich die Störungen jedoch in Grenzen, selbst ISO 12.800 würde ich falls nötig (mit noch verschmerzbaren Einbußen bei der Bildqualität) an der X-S10 einstellen. Die Rauschunterdrückung hat Fujifilm übrigens ganz nach meinem Geschmack abgestimmt, mit etwas Toleranz gegenüber feinem Korn und dafür gnädig zu feinen Kontrasten und Details.
Ausgesprochen gut gefällt mir zudem die JPEG-Aufbereitung von Fujifilm (mit der Vorgabe „Provia/Standard“). Die X-S10 arbeitet selbst feinste Details schön heraus, ohne dabei Kontrastkanten zu überschärfen. Farben gibt sie eine Spur zurückhaltend wieder, dafür werden feinste Farbabstufungen nuanciert herausgearbeitet. Sicherlich auch ein Verdienst des X-Trans-Sensors. Bei ihm sorgt eine andere Farbmatrix als beim üblichen Bayer-Pattern für eine höhere Farbauflösung und unterdrückt Moiré, sodass Fujifilm auf einen (auflösungsmindernden) Tiefpassfilter verzichten kann.
Bei der X-S10 ist es aber sicherlich nicht nur der X-Trans-Sensor, der sein Scherflein zur ansprechenden Bildqualität beiträgt. Auch die hervorragenden Fujinon-Objektive dürften ihren Anteil daran haben. Und was in der Praxis fast noch wichtiger ist: Fujifilm hält ein wirklich großes Angebot an Objektiven für seine X-Kameras bereit. Darunter auch ganz klassische Festbrennweiten, von denen ich etwa das XF 23mm 1:2 R WR zeitweise an der X-S10 hatte. Die äußerst handliche Reportage-Brennweite passt perfekt zur kompakten X-S10.
Mein Fazit
Mission erfüllt. So knapp kann ich mein Fazit zur X-S10 auf den Punkt bringen. Fujifilms jüngster Spross (die X-E4 ist ja noch nicht lieferbar) bringt ein eher konventionelles Bedienkonzept mit sich, das hervorragend funktioniert. Damit dürfte Fuji schon einmal keine Probleme haben, wechselwillige DSLR-Fotografen abzuholen. Überhaupt finde ich die Ergonomie der X-S10 mit ihrem weit nach vorne gezogenen Handgriff sehr gelungen – eine Kamera, die man gerne in die Hand nimmt.
Dass es Fujifilm zudem geschafft hat, eine Kamera der 1000-Euro-Klasse mit einem stabilisierten Sensor auszustatten, verdient ein Extra-Lob. Ebenso das wertige Gehäuse, der sehr komplette Ausstattungs- und Funktionsumfang sowie die wirklich rasante Serienbildleistung. Und natürlich: die hervorragende Bildqualität. Sie lässt den Wunsch nach einer größeren, schwereren und kostspieligeren Vollformatausrüstung kaum noch aufkommen. Offen bleibt eigentlich nur noch der Wunsch nach einem noch besseren Tracking-AF.
Ursprünglich hatte ich geschrieben, das linke Wählrad ließe sich kaum konfigurieren. Das ist nicht richtig, die entsprechende Passage in meinem Text habe ich korrigiert.
PRO
- integrierter Bildstabilisator
- ergonomisch gut geformtes, robustes Gehäuse
- exzellente Bildqualität (für APS-C-Kamera) bis ISO 800, gut bis ISO 6400
- großer Ausstattungs- und Funktionsumfang
CONTRA
- kleines Sucherbild
- AF-C ohne Augenerkennung, kein Tieraugen-AF
- kleiner Pufferspeicher beschränkt Bildreihen
- geringe Akkureichweite, insbesondere im Boost-Modus
Technische Daten: Fujifilm X-S10
Bildsensor | 23,5mm x 15,6mm (APS-C) X-Trans CMOS 4 / 26,1 Mio Pixel (effektiv) |
Speichermedium | SD- (bis 2 GB) / SDHC- (bis 32 GB) / SDXC-Speicherkarte UHS-I (bis 2 TB) 1* |
Dateiformat | Foto: JPEG (Exif Ver. 2.3*2), 14bit RAW (RAF), RAW + JPEG Video: MOV (MPEG-4 AVC/H.264, Audio: Linear PCM / Stereoton 24bit / 48KHz) MP4 (MPEG-4 AVC/H.264, Audio: AAC |
Anzahl aufgezeichneter Pixel | L: <3:2>6240×4160 <16:9>6240×3512 <1:1>4160×4160 M: <3:2>4416×2944 <16:9>4416×2488 <1:1>2944×2944 S: <3:2>3120×2080 <16:9>3120×1760 <1:1>2080×2080 |
Objektivfassung | FUJIFILM X-Bajonett |
Empfindlichkeit | ISO 160-12800 (Standard-Ausgabeempfindlichkeit, in 1/3 Stufen) AUTO 1 / AUTO 2 / AUTO 3 ( bis zu ISO 12800) Erweiterbar auf ISO 80, ISO 100, ISO 125, ISO 25600 und ISO 51200 |
Belichtungssteuerung | TTL-Messung über 256 Zonen, Mehrfeld, Spot, Integral, Mitten-Betont |
Belichtungsprogramme | AE-Programmautomatik, AE-Zeitautomatik, AE-Blendenautomatik, Manuell |
Belichtungskorrektur | - 5,0 EV bis + 5,0 EV in 1/3 Stufen Video: - 2.0 EV bis + 2.0 EV in 1/3 Stufen |
Bildstabilisierung | Integrierte 5-Achsen Bildstabilisierung (Sensor Shift) Kompensiert bis zu 6 Stufen (CIPA Standard) Digitaler Bildstabilisator (nur Video) IS Boost Modus (nur Video) |
Verschluss | Schlitzverschluss |
Verschlusszeit | Mechanisch: (P Modus) 4 Sek. bis 1/4000 Sek., (A Modus) 30 Sek. bis 1/4000 Sek., (S/M Modus) 15 Min. bis 1/4000 Sek., (Bulb) max. 60 Min. Elektronisch *3: (P Modus) 4 Sek. bis 1/32000 Sek., (A Modus) 30 Sek. bis 1/32000 Sek. (S/M Modus) 15 Min. bis 1/32000 Sek., (Bulb) 1 Sek. fest. Mechanisch + Elektronisch: (P Modus) 4 Sek. bis 1/32000 Sek., (A Modus) 30 Sek. bis 1/32000 Sek., (S/M Modus) 15 Min. bis 1/32000 Sek., (Bulb) max. 60 Min. Video 1/4000 Sek. bis ca. 1/24 Sek. (abhängig von der Bildrate) Synchronisiert: 1/180 Sek. oder länger |
Serienaufnahme | Ca. 30 Bilder / Sek. [nur elektronischer Verschluss, 1,25 x Crop] (JPEG: 29 Aufnahmen; RAW verlustfrei komprimiert: 17 Aufnahmen; RAW komprimiert: 17 Aufnahmen; RAW unkomprimiert: 17 Aufnahmen) Ca. 20 Bilder / Sek. [nur elektronischer Verschluss, 1,25 x Crop] (JPEG: 79 Aufnahmen; RAW verlustfrei komprimiert: 17 Aufnahmen; RAW komprimiert: 20 Aufnahmen; RAW unkomprimiert: 17 Aufnahmen) Ca. 10 Bilder / Sek. [nur elektronischer Verschluss, 1,25 x Crop] (JPEG: 153 Aufnahmen; RAW verlustfrei komprimiert: 18 Aufnahmen; RAW komprimiert: 26 Aufnahmen; RAW unkomprimiert: 18 Aufnahmen) Ca. 20 Bilder / Sek. [nur elektronischer Verschluss] (JPEG: 32 Aufnahmen; RAW verlustfrei komprimiert: 17 Aufnahmen; RAW komprimiert: 17 Aufnahmen; RAW unkomprimiert: 17 Aufnahmen) Ca. 10 Bilder / Sek. [nur elektronischer Verschluss] (JPEG: 81 Aufnahmen; RAW verlustfrei komprimiert: 18 Aufnahmen; RAW komprimiert: 21 Aufnahmen; RAW unkomprimiert: 18 Aufnahmen) Ca. 8 Bilder / Sek. (JPEG: 105 Aufnahmen; RAW verlustfrei komprimiert: 18 Aufnahmen; RAW komprimiert: 21 Aufnahmen; RAW unkomprimiert: 18 Aufnahmen) Pre-Aufnahme: Ca. 30 Bilder / Sek. [nur elektronischer Verschluss, 1,25 x Crop] (max. 10 Aufnahmen bei halb durchgedrücktem Auslöser, max. 15 Aufnahmen bei voll durchgedrücktem Auslöser, insgesamt 25 Aufnahmen) Pre-Aufnahme: Ca. 20 Bilder / Sek. [nur elektronischer Verschluss, 1,25 x Crop] (max. 10 Aufnahmen bei halb durchgedrücktem Auslöser, max. 48 Aufnahmen bei voll durchgedrücktem Auslöser, insgesamt 58 Aufnahmen) Pre-Aufnahme: Ca. 10 Bilder / Sek. [nur elektronischer Verschluss, 1,25 x Crop] (max. 10 Aufnahmen bei halb durchgedrücktem Auslöser, max. 110 Aufnahmen bei voll durchgedrücktem Auslöser, insgesamt 120 Aufnahmen) |
Auto Bracketing | AE Bracketing: ±3 EV in 1/3 Stufen (2, 3, 5, 7, 9 Bilder) Filmsimulation Bracketing: 3 Filmtypen auswählbar Dynamikumfang Bracketing: DR 100% / 200% / 400% ISO Bracketing: ±1/3EV, ±2/3EV, ±1EV Weißabgleich Bracketing: ±1, ±2, ±3 Fokus Bracketing: (1-999 Bilder, 1-10 Schritte, 0-10s Intervall) |
Scharfstellung | Einzel AF / Kontinuierlicher AF / MF Intelligenter Hybrid AF (TTL Kontrast AF/TTL Phasen AF) Kontrast AF: bis 4.0 EV / Phasen AF: bis 7 EV (mit XF50mmF1.0) Einzelpunkt AF: EVF/LCD: 13x9/25x17 (die AF-Felder können in verschiedenen Größen eingestellt werden) Zone: 3x3 / 5x5 / 7x7 aus 91 Feldern eines 13x9 Bereiches Weit/Verfolgung AF (AF-S: Weit, AF-C: Verfolgung) |
Weißabgleich | Auto (Priorität Weiß / Priorität Umgebungslicht), Custom 1-3, Farbtemperatureinstellung (2500K – 10000K) Voreinstellung: (Sonnig, Schatten, Kunstlicht (Tageslicht), Kunstlicht (warmes Weiß), Kunstlicht (kaltes Weiß), Glühlampenlicht, Unterwasser |
Filmsimulation | 18 Modi (PROVIA/STANDARD, Velvia/VIVID, ASTIA/SOFT, Classic Chrome, PRO Neg Hi, PRO Neg. Std, Schwarzweiß, Schwarzweiß+Gelbfilter, Schwarzweiß+Rotfilter, Schwarzweiß+Grünfilter, SEPIA, ACROS, ACROS+Gelbfilter, ACROS+Rotfilter, ACROS+Grünfilter, ETERNA/Cinema, Classic Neg, ETERNA BLEACH BYPASS) Monochrome Farbe |
Selbstauslöser | ca. 10 Sek. / 2 Sek. Vorlaufzeit |
Intervall-Auslöser | Ja (Einstellungen: Intervall, Anzahl Aufnahmen, Startzeit) |
Blitz | Typ: Eingebautes Blitzgerät, manuell hochklappbar (Super Intelligent Flash) Leitzahl: Ca. 5 (ISO 100, m), ca. 7 (ISO 200, m) Synchro: 1. Vorhang / 2. Vorhang / AUTO FP (HSS) Blitzmodi: TTL [AUTO (P-Modus)/ STANDARD / SLOW SYNCHRO] / MANUELL / COMMANDER / AUS (mit eingebautem Blitz) TTL [AUTO (P-Modus)/ STANDARD / SLOW SYNCHRO] / MANUELL / Multi / AUS (mit FUJIFILM TTL Systemblitz) |
Blitzschuh | TTL (FUJIFILM) |
LCD Monitor | 7,6cm (3 Zoll) 3:2, Touch-LC-Display, ca. 1,04 Mio. Pixel, ca. 100% Bildfeld |
Sucher | OLED Farbsucher, ca. 2,36 Mio. Pixel, ca. 100% Bildfeld, 0,5 Zoll, Augenpunkt ca. 17,5 mm, Dioptrienausgleich –4 bis +2 m (dpt), Augensensor, Vergrößerung: 0,62x mit 50 mm Objektiv (analog zu KB), Diagonaler Blickwinkel: ca. 31° |
Videoaufzeichnung | Komprimierung: Long-GOP ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- [DCI4K (4096x2160)] 29.97p / 25p / 24p / 23.98p 200Mbps / 100Mbps max. Aufzeichnungsdauer 29 Minuten ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- [4K (3840x2160)] 29.97p / 25p / 24p / 23.98p 200Mbps / 100Mbps max. Aufzeichnungsdauer 29 Minuten ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- [Full HD (2048x1080)] 59.94p / 50p / 29.97p / 25p / 24p / 23.98p 200Mbps / 100Mbps / 50Mbps max. Aufzeichnungsdauer 29 Minuten. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- [Full HD (1920x1080)] 59.94p / 50p / 29.97p / 25p / 24p / 23.98p 200Mbps / 100Mbps / 50Mbps max. Aufzeichnungsdauer 29 Minuten. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- [Full HD (1920x1080), High Speed Aufnahme] 240p / 200p 200Mbps max. Aufzeichnungsdauer 3 Minuten. 120p / 100p 200Mbps max. Aufzeichnungsdauer 6 Minuten. |
Klarheit | ± 5 Schritte |
HDR Modus | Auto, 200%, 400%, 800%, 800%+ |
Körnungseffekt | Stark, Schwach, Aus / Größe: groß, klein |
Color Chrome Effekt | Stark, Schwach, Aus |
Color Chrome Effekt Blau | Stark, Schwach, Aus |
Dynamikumfang | AUTO, 100%, 200%, 400% ISO Begrenzung (DR100%: kein Limit, DR200%: ISO 320 oder mehr, DR400%: ISO 640 oder mehr) |
Kreative Filter | Lochkamera / Miniatur / Pop Farbe / High-Key / Low-Key / Dynamische Farben / Weichzeichner / Partielle Farbe (Rot / Orange / Gelb / Grün / Blau / Lila) |
Funkübertragung (WiFi) | Standard: IEEE802.11b/g/n (Standard Wireless-Protokoll) Verschlüsselung: WEP / WPA / WPA2 mixed mode Zugriffsmodus: Infrastructure |
Bluetooth | Bluetooth Ver 4.2, Arbeitsfrefquenz: 2402-2480MHz |
Anschlüsse | USB Typ-C (USB 3.1, Gen. 1x1) microHDMI (Typ D) weitere: 3,5mm, Stereo Miniklinkenstecker (Mikrophon) / Fernauslöser |
Stromversorgung | Lithium-Ionen Akku NP-W126S (im Lieferumfang) |
Abmessungen | 126,0 (B) × 85,1 (H) × 65,4 (T) mm (ohne Zubehör und Aufsätze) |
Gewicht | ca. 465g (mit Akku / Speicherkarte) ca. 415g (ohne Zubehör / Akku / Speicherkarte) |
Bedienungsumgebung | Temperatur: 0°C bis +40°C Luftfeuchtigkeit: 10% bis 80% (keine Kondensation) |
Batterielaufzeit *4 | Ca. 325 Aufnahmen (Normal-Modus) 4K (Gesichterkennung Aus): ca. 55 Minuten (29.97p), Full HD: ca. 65 Minuten (59.94p) |
Einschaltzeit | Ca. 0,4 Sek. |
Lieferumfang | Lithium-Ionen Akku NP-W126S, USB-Kabel, Kopfhörer Adapter, Schultergurt, Gehäusedeckel, Bedienungsanleitung |
"Und das Einstellrad links? Damit stellt man die gewünschte Filmsimulation ein – eine Spezialität von Fujifilm mit der die X-S10 den Look verschiedener Filme des Hauses wie zum Beispiel Provia, Velvia oder Astia simuliert. Fotografen, die darauf verzichten, haben leider keine Möglichkeit, dem Wählrad eine andere Funktion zuzuordnen."
Mmh, also ich habe bei meiner X-S10 die Funktion des weggefallenen MCS-Schalters auf das obere linke Einstellrad gelegt – schließlich fungiert das Rad als Fn-Taste und ist mit verschiedensten Funktionen belegbar …
Diese Möglichkeit bietet "meine" definitiv nicht. Ich habe nur zur Wahl "Standard" (wie im Text beschrieben), "Standard, wird zur Belichtungskorrektur im Modus M" und "kein".
Die Filmsimulationen waren beir mir auf dem Rad auch voreingestellt. Aber im Menü, wo man die Fn-Tasten konfiguriert, lässt sich ja auch dieses Wahlrad mit vielen Funktionen belegen. Es erscheint dort als letzte der Fn-Tasten ("Fn-D").
Genau. Und dort bietet meine eben nur die drei genannten Optionen.
Wenn Du über die Tastenradbelegung das linke Rad anwählst, siehst Du nur nur 2 Optionen und dann einen weißen Balken. Wenn Du genauer schaust, siehst Du aber, dass oben rechts 5/5 steht, d.h. die aktuelle Standardbelegung befindet sich auf Seite 5 von 5. Das bedeutet, Du musst nach oben zurück zu den vorherigen 4 Seiten scrollen. Etwas unübersichtlich. Das muss man einem erst mal auffallen.
Oh ja, das funktioniert. Danke für die detaillierte Anleitung, ich habe den Text entsprechend korrigiert.
Nachdem ich 2014 endgültig von Nikon FX auf Fuji X umgestiegen bin, gibt es nur zwei Dinge die mich nerven. Das Rädchen für den Dioptrien-Ausgleich verstellt sich extrem leicht. Sowohl an der X-E3 als auch an der X-H1 (an X-T1 und 2 war das ebenso). Hat Fuji dies in den Griff bekommen?
Nach der Uhrzeit im 24 Stunden Format wage ich gar nicht zu fragen .. Was mir persönlich auch nicht so gefällt. ist die Art des beweglichen Displays. Ich hoffe, dass Fuji mit der X-H2 (sofern sie kommt) wieder den anderen Weg geht.
Bei meiner X-T3 ist der Dioptrienausgleich verriegelt. Man muss das Rad nach außen ziehen, vor man es verstellen kann. Es lag extra ein Warnzettel in der Verpackung, weil manche Grobmotoriker es wohl schon mit Gewalt zu drehen versucht haben …
Cool, danke für die Info.
Die Beschwerde, dass sich bei der X-T30 die "Fuji-typischen Einstellräder" "arg eng auf dem Gehäuse drängeln" und deren Handhabung deshalb schwierig sei, kann ich (als jemand mit eher überdurchschnittlich großen Händen, allerdings schlanken Fingern) nicht nachvollziehen. Ich habe zwar keine X-T30, aber eine X-T10, X-T20 und X-T3 und ich finde, dass besonders die kleineren X-T Gehäuse wunderbar in der Hand liegen und die Bedienelemente gut angeordnet sind. Mit Ausnahme des Drive-Drehrads links oben, wo meiner Meinung nach wie bei den großen X-T ein ISO-Rad hingehören würde.
Fujifilm ist nicht trotz, sondern gerade wegen der klassischen Einstellräder im Stil der 70er bzw. frühen 80er Jahre so erfolgreich. Dieses Bedienkonzept mit direkt ables- und ansteuerbaren aufgedruckten Werten ist einfach durch nichts zu toppen. Es war für mich eine große Enttäuschung, als in den 90er Jahren die AF-Spiegelreflexkameras mit ihren Displays und unbeschrifteten Rädchen und Tasten auf den Markt kamen, die viel mehr "bedient" werden wollten als vorherige manuelle Kameras, die man einfach eingestellt hat. Leider wurde das 90er-Jahre-Interface nahtlos in die DSLRs der 2000er Jahre übernommen. Daher kommt mir gerade das klassische Fujifilm Interface sehr entgegen und es ist der einzige Grund, warum ich mir dieses System überhaupt zusätzlich angeschafft habe.
Wenn es Fujifilm nun gelingt, mit der X-S10 im Revier von Mitbewerbern bei den Kunden zu "wildern", die gar keinen Bezug mehr zu so einer klassisch-direkten Handhabung besitzen, soll's mir recht sein. Persönlich würde ich definitiv keine X-S10 kaufen. Dann gehe ich lieber mit meiner Sony spazieren. Ich vermute, Sony hat den Weckruf gehört und wird wohl demnächst eine APS-C mit mittigem Sucher auf den Markt bringen. Das könnte für die X-S10 eine harte Herausforderung werden.