Durch die bekannten Gerüchteküchen geistert eine Spitzen-EOS-R schon länger. Jetzt hat Canon die Entwicklung eines neuen spiegellosen Flaggschiffs bestätigt – im Geschäftsbericht für das Jahr 2019. Canon plant zukünftig, rückläufigen Umsätzen mit höheren Margen zu begegnen. Die lassen sich in erster Linie mit Modellen für Profis und ambitionierte Amateure erzielen.

Klassenziel nicht erreicht: Das Kamera-Business von Canon ist mit einem Minus von fast sieben Prozent noch unter den sowieso schon schwachen Umsatzprognosen für 2019 geblieben. Knapp 477 Milliarden Yen (ca. 3,97 Milliarden Euro) hat Canon im letzten Geschäftsjahr mit Kameras umgesetzt, gegenüber 2018 ein Minus von 21,5 Prozent.

Canon gibt unumwunden zu: Durch den verspäteten Markteintritt mit anspruchsvollen Spiegellosen habe man Boden verloren. Den will das Unternehmen jetzt wieder gut machen, mit einer Profi-Spiegellosen. Sie soll mit einem neu entwickelten Sensor sowie einem neuen Bildprozessor „noch mehr fortschrittliche Funktionen“ bieten.

Zudem plant Canon das Line-Up an RF-Objektiven mit innovativen Modellen auszubauen. Bei den Kompaktkameras will Canon sich auf höherwertige Modelle der G-Familie konzentrieren.

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde Canon die Strategie von Sony kopieren. Dort setzt man schon seit Jahren auf Modelle mit hohen Margen, während Canon bis vor Kurzem auch noch die „Frontschütte“ großer Elektronikmärkte bedient hat.