Canon stellt heute zwei weitere Objektive für das spiegellose RF-System vor: Das sehr kompakte RF 70-200mm F2.8L IS USM sowie das RF 85mm F1.2L USM DS mit Spezialvergütung für eine besonders cremige Bokeh-Abbildung. Beide RF-Neuheiten kommen noch dieses Jahr in den Handel.
Canon hält sein Versprechen von Anfang des Jahres: alle für 2019 angekündigte Objektive für das spielloses EOS-R-System werden kommen. Als letzte der Neuheiten präsentiert Canon heute zwei Neuheiten, die ab Dezember erhältlich sein sollen:
- RF 70-200mm F2.8L IS USM für voraussichtlich 2849 Euro
- RF 85mm F1.2L USM DS für voraussichtlich 3449 Euro
Bokeh-Spezialist: RF 85mm F1.2L USM DS
Das RF 85mm F1.2L USM DS ist ein Spezialobjekt für Aufnahmen mit besonders weichem Bokeh. Doppelt beschichtete Linsenelemente sorgen hier dafür, dass Bildbereiche außerhalb der Fokusebene ausgesprochen weich und unscharf wiedergegeben werden. Dabei kann die Fokusebene dank sehr großer Blendenöffnung F1.2 sehr klein gehalten werden. Laut Canon wirkt der Effekt bis ca. F3.2. Noch weiter abgeblendet verhält sich das Objektiv ähnlich wie das RF 85mm F1.2L USM (ca. 3000 Euro), verliert aber durch die Spezialbeschichtung rund 1,3 EV an Lichtstärke.
Klein und leicht: RF 70-200mm F2.8L IS USM
Mit dem RF 70-200mm F2.8L IS USM präsentiert Canon ein Kleinbild-Zoom, das kompakt und klein ist wie kein anderes seiner Klasse. Dazu greifen die Ingenieure auf ein Bauprinzip zurück, das eigentlich als verpönt gilt: den Außenzoom. Ein Auszug sorgt hier dafür, dass das Objektiv mit zunehmender Brennweite länger wird. So kommt das RF 70-200mm F2.8L IS USM auf ein sehr kompaktes Packmaß von lediglich 14,6 Zentimeter, voll ausgefahren ist es nur zehn Zentimeter länger. Das RF 70-200mm F2.8L IS USM ist nicht nur das kürzeste Zoom seiner Klasse, sondern auch das leichteste. Mit 1070 Gramm wiegt es rund 400 Gramm weniger als die vergleichbare EF-Variante.
Canon hat uns ein Vorab-Exemplar des Zooms bereits in die Hand gedrückt, und wir können bestätigen: „Da scheppert nix“. Auch verspricht Canon, dass das RF 70-200mm F2.8L IS USM kein „Luftpumpe“ sei, also beim Einzoomen Luft und Staub ins Innere saugt. Das verhindern spezielle Kanäle, über die angesaugte Lauft sogleich wieder nach aßen geleitet wird.
Trotz der Kompakt- und Leichtbauweise soll das RF 70-200mm F2.8L IS USM auch sehr hohe Ansprüche an die optische Leistung und den Autofokus erfüllen. So setzt Canon hier mit dem „Dual Nano USM AF“ erstmals gleich zwei AF-Gruppen in einem Objektiv ein. Vereinfacht gesagt sorgt eine schnelle AF-Gruppe fürs grobe Scharfstellen, eine zweite Linsengruppe kümmert sich um die Feinjustierung.
Pressemitteilung von Canon Deutschland:
Canon erweitert sein RF-Objektivangebot um das RF 70-200mm F2.8L IS USM und das RF 85mm F1.2L USM DS
Krefeld, 24. Oktober 2019. Canon setzt mit zwei neuen Objektiven ein deutliches Zeichen im Marktsegment der EOS R und vervollständigt so die für 2019 angekündigte Roadmap der RF-Objektivneuheiten: Das RF 70-200mm F2.8L IS USM ist das dritte Objektiv der RF-Trinity Serie und das RF 85mm F1.2L USM DS das erste Porträtobjektiv mit RF Bajonett und Defocus Smooting.
Das RF 70-200mm F2.8L IS USM schließt termingerecht die noch bestehende Lücke im Brennweitenbereich. Und das RF 85mm F1.2L USM DS ist nicht nur für den ambitionierten Porträtfotografen eine interessante Neuheit. Zum Ende des Jahres 2019 hat der Hersteller nunmehr sechs RF Objektive für das EOS R System auf den Markt gebracht. Als drittes und aktuellstes Objektiv der Canon F2.8 Trinity Serie mit RF Bajonett repräsentiert das RF 70-200mm F2.8L IS USM das kürzeste und leichteste[i] Wechselobjektiv der Welt in dieser Objektivkategorie. Es punktet mit einer Brennweite von 70-200mm und einer über den gesamten Brennweitenbereich hinweg konstanten Lichtstärke von 1:2,8 für Systemkameras[ii] mit 35mm-Vollformatsensor.
Das RF 85mm F1.2L USM DS stellt in der neuen RF Serie eine Ergänzung zum RF 85mm F1.2L USM dar. Es bietet dieselbe exzellente optische Qualität – verfügt jedoch zusätzlich über die einzigartige DS Beschichtung von Canon (Defocus Smoothing). Damit ermöglicht das RF 85mm F1.2L USM DS ein besonders gleichmäßiges und weiches Bokeh, ohne dass dabei Kompromisse bei der Bildqualität hinzunehmen sind. Mit seiner Möglichkeit zum Einsatz einer besonders geringen Schärfentiefe ist es die perfekte Wahl für Porträts mit einer attraktiven Hintergrundunschärfe für Bilder voller Atmosphäre.
Beide Objektive ergänzen das innovative RF Objektivangebot von Canon. Sie ermöglichen Fotografen und Videografen die Aufnahme von hochwertigen Fotos und Videos – von der Landschaft und Architektur über Porträt und Natur, bis hin zu Sport und Medien. Mit unglaublicher Qualität, legendärer Haltbarkeit und Vielseitigkeit gibt es jetzt für jeden Fotografen das passende Objektiv. Ob ambitioniertes Hobby oder waschechter Profi: Mit dem EOS R System lassen sich mühelos alle kreativen Talente ausbauen.
RF 70-200mm F2.8L IS USM – leicht, kurz und großartig.
Nach der Vorstellung des RF 24-70mm F2.8L IS USM und des RF 15-35mm F2.8L IS USM im August dieses Jahres, rundet das RF 70-200mm F2.8L IS USM die Canon F2.8L Trinity Zoomobjektivserie ab. Das sind drei unverzichtbare RF Objektive mit enormer Lichtstärke von 1:2,8 und einem großen Zoombereich für großartige Aufnahmen und Resultate.
Das RF 70-200mm F2.8L IS USM ist ein hervorragendes Beispiel für das Engagement von Canon, Fotografen mit einer Ausrüstung zu unterstützen, die ihnen ermöglicht, vermeintliche Grenzen der eigenen Kreativität zu überschreiten und sich mit dem EOS R System zukunftssicher zu verwirklichen. Mit einem Gewicht von ca. 1.070 g und einer Länge von nur ca. 146 mm im eingefahrenen Zustand – das sind rund 28 Prozent weniger Gewicht und 27 Prozent weniger Länge als beim entsprechenden Modell mit EF Bajonett – halten Fotografen die Flexibilität für lange und ermüdungsfreie Einsätze buchstäblich in der Hand. Das RF 70-200mm F2.8L IS USM ist das erste RF Objektiv mit weißer Hitzeschutzbeschichtung – prädestiniert für jedes Wetter und jede Gelegenheit.
Das RF 70-200mm F2.8L IS USM bietet als das erste Canon Objektiv eine elektronische Innenfokussierung, bei der zwei Linsengruppen einzeln mit Dual Nano USMs gesteuert werden. Das sorgt nicht nur für ein hohes Maß an Laufruhe. Ein geringer Strombedarf und ein maximales Tempo bei der Scharfstellung unterstreichen die wahre Stärke dieses überraschend kompakten Objektivs.
Ausgestattet mit Dual Nano USM, garantiert das RF 70-200mm F2.8L IS USM in Kombination mit einer Kamera der EOS R Serie und dem Dual Pixel CMOS AF einen hochpräzisen AF bei Foto- sowie einen gleichmäßigen AF bei Videoaufnahmen. Diese Kombination reduziert bei Videoaufnahmen auch die so genannten Focus Breathing-Effekte. In Verbindung mit dem 5-Stufen-Bildstabilisator sind die Aufnahmen auch bei längeren Belichtungszeiten und bei wenig Licht gestochen scharf – das erweitert die kreativen Möglichkeiten bei Aufnahmen aus der freien Hand.
Das RF 85mm F1.2L USM DS – das Objektiv für bildschöne Porträts.
Unter Beibehaltung der atemberaubenden Abbildungsqualität des RF 85mm F1.2L USM, stellt die Erweiterung der RF Produktlinie mit dem RF 85mm F1.2L USM DS eine adäquate Antwort auf die anspruchsvollen Wünsche der weltweit führenden Porträtfotografen dar. Eine gelungene Kombination aus hoher Blendenöffnung von 1:1,2 für selektive Schärfe, eine Naheinstellgrenze von 85 cm und die neue DS Vergütung sorgen beim RF 85mm F1.2L USM DS für einen noch besseren individuellen Ausdruck – dank seines herausragend harmonischen Bokehs kommt das Motiv noch stärker zur Geltung.
Möglich wird dieses Bokeh durch die originale DS Vergütung von Canon – eine höchst anspruchsvolle Vergütungstechnologie, die in der Mitte der Linse einen hohen und am Rand einen geringeren Transmissionsgrad definiert. Ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen, erfolgt die DS Vergütung sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite der Linse – wodurch die unscharfen Bildpunkte im Vorder- und Hintergrund besonders weich und gleichmäßig unscharf wirken – anders als bei vergleichbaren Objektiven auf dem Markt, bei denen nur eine Seite eines optischen Elements beschichtet wird.
Das RF 85mm F1.2L USM DS ist nicht nur perfekt für die Porträtfotografie. Das mit diesem Objektiv geschaffene Bokeh ist auch ideal, um den gewünschten Kino-Look zu erzielen, den viele Video-Content-Autoren anstreben, um damit ihre Arbeit aufzuwerten.
Objektive Expertise mit Canon Objektiven
Das RF 70-200mm F2.8L IS USM ist das weltweit erste Objektiv seiner Klasse, bei dem Canon sein innovatives neues optisches Design umgesetzt hat. Durch die Verwendung eines größeren Linsendurchmessers und eines kurzen Auflagemaßes besteht deutlich mehr Flexibilität beim Objektivdesign als bei den herkömmlichen EF Objektiven. Dadurch wird eine außergewöhnlich hohe Abbildungsqualität erreicht. Um eine derart hohe Abbildungsqualität zu gewährleisten, wird jede Aberration durch asphärische Linsen, UD-Linsen und Super-UD-Linsen erfolgreich korrigiert. Darüber hinaus wird eine SWC Vergütung (Sub Wavelength structure Coating) zur Verminderung von Linsenreflexionen und Streulicht eingesetzt.
Durch die Kombination der Canon Technologien wie BR-Optik (Blue Spectrum Refractive) und UD-Linsen werden chromatische Aberrationen im RF 85mm F1.2L USM DS praktisch vollständig unterdrückt, so dass eine höchste Abbildungsqualität gewährleistet ist – eine optische Qualität, die typisch für alle Objektive der RF Serie ist. Mit seiner ASC-Antireflexvergütung zur Reduzierung von Linsenreflexionen und Streulicht und der effektiven Anordnung von geschliffenen asphärischen Linsen, reihen sich das RF 85mm F1.2L USM DS und das RF 70-200mm F2.8L IS USM nahtlos in das höchst anspruchsvolle Produktportfolio ein. Diese Objektive kennzeichnen einen qualitativen Fortschritt, den man auf den ersten Blick erkennt.
Die Objektive für jene, die mehr können wollen.
Wie bei allen Canon Produkten wurde auch bei der Entwicklung des RF 70-200mm F2.8L IS USM und RF 85mm F1.2L USM DS das Feedback unserer Kunden berücksichtigt. Beide Objektive sind staub- und spritzwasserdicht.
Der konfigurierbare Steuerring beim RF 70-200mm F2.8L IS USM und RF 85mm F1.2L USM DS kann zur Einstellung von Blende, Belichtungszeit, ISO-Empfindlichkeit oder Belichtungskorrektur verwendet werden. Das RF 70-200mm F2.8L IS USM verfügt über eine neu entwickelte, kompakte Stativschelle, um bei Verwendung am Stativ schnell vom Hoch- ins Querformat oder zurück zu wechseln. Sie kann mit einem einfachen Handgriff entfernt werden.
Die Objektive RF 70-200mm F2.8L IS USM und RF 85mm F1.2L USM DS sind ab Anfang Dezember im Handel erhältlich. Preise stehen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest.
RF 70-200mm F2.8L IS USM – Hauptleistungsmerkmale:
- Das weltweit kürzeste und leichteste Wechselobjektiv mit einer Brennweite von 70-200mm sowie einer Lichtstärke von 1:2,8 für Systemkameras mit 35mm-Vollformatsensor – ideal für Sport, Natur und Porträts.
- Hohe Konstante Lichtstärke von 1:2,8 über den gesamten Brennweitenbereich
- 5-Stufen-Bildstabilisator für Aufnahmen ohne Verwacklungsunschärfen
- Extrem schnelle Fokussierung dank Dual Nano USM
- Qualität der L Serie mit Staub- und Spritzwasserschutz
RF 85mm F1.2L USM DS – Hauptleistungsmerkmale:
- Leistungsstarke 85mm-Festbrennweite
- DS Beschichtung für ein weiches und gleichmäßiges Bokeh
- Extrem hohe Öffnung von 1:1,2 für selektive Schärfe
- Konfigurierbarer Kontrollring – zur direkten Einstellung von Belichtung/Blende/ISO
- Qualität der L Serie mit Staub- und Spritzwasserschutz
Mit dem Zoom ist Canon hinsichtlich Gewicht und Abmessungen ein Alleinstellungsmerkmal gelungen – aber auch mit dem Preis.
Die R-Kameras, v.a. ihr Bedienkonzept gefallen mir (persönlich) leider nicht.
gut das die Preise so günstig bleiben und das die Objektive an allen tollen Kameras eingesetzt werden können….
so ändert Canon bestimmt das Spiel – Tamron wird seine "billige" Neuentwicklung mit lächerlichen 820g jetzt sicherlich stoppen.
Hauptsache Sony, Panasonic und Nikon werden zu innovativeren Objektivkonzepten animiert.
Bei Canon warten wir dann weiter auf eine brauchbare Kamera.
Das RF 85mm F1.2L USM DS kostet voraussichtlich 3449 Euro. Da muss man schon sehr umfangreich auf Porträtfotografie spezialisiert sein, damit sich so ein Objektiv lohnt. Denn wer nur die geringe Schärfentiefe braucht, ist mit einem 2.8/200mm-Objektiv genauso gut dran. Beide haben rechnerisch ziemlich exakt die gleiche, geringe Schärfentiefe.
Dem vorherigen Kommentar möchte ich zustimmen und wiedersprechen.
Das 85/1,2 DS ist sehr teuer, ja. Aber auch sehr aufwendig gebaut. Und sehr außergewöhnlich.
Das Canon EF 200/2,8, ist alt, gut, und relativ günstig. Ich habe es selbst und mache damit gerne Kinderportraits, mit etwas Distanz zum Motiv. Mit einem 85er hat es aber wenig zu tun.
Bei gleichem Abbildungsmaßstab (Kopfgröße) ist man mit einem 200er mehr als doppelt so weit vom Motiv weg. Das ergibt eine deutlich gerafftere Perspektive.
Mit der Geschichte mit gleicher Schärfentiefe bin ich auch nicht einverstanden.
Bin zwar kein Physiker und kein Mathematiker, aber ich habe mal gelernt, dass die Schärfentiefe von der verwendeten Blende und dem Abbildungsmaßstab abhängt. Und bei den verglichenen Objektiven lässt sich das 85er um 2,5 Blendenstufen weiter öffnen, womit ein erheblich besseres Freistellen möglich ist. Wenn gewünscht.
Wie sich diese spezielle Canon "Vergütung" auf beiden Linsenseiten und bei großen Blendenöffnungen auf den Fotos auswirkt, werden wir doch sicher noch, hier in photoscala, zu sehen bekommen.
Gruß Rolf
Die Schärfentiefe ist davon abhängig, wie groß das Motiv abgebildet wird, wie groß die Blende und Brennweite sind. Wenn das Motiv mal angenommen einen Meter groß ist, muss man mit einem 24er wesentlich dichter ran als mit einem 200er, um es formatfüllend abzubilden. Aber die Schärfentiefe, der gesamte Bildeindruck bleibt gleich, wenn man die geeigneten Abgleichungen zwischen Blende, Brennweite und Motivgröße erzielt.
Leicht ausrechnen lässt sich das Verhältnis von Brennweite und Schärfentiefe so: Brennweite 200mm geteilt durch Blende 2,8 ist gleich ein Wert von 71,4 für die Schärfentiefe. Will ich diesen Wert mit einem 85er erreichen, muss die Brennweite 85mm durch die Blende 1,2 geteilt werden, was den Wert 70,8 ergibt. Das heißt, mit dem lichtstarken 85er ist die geringste Schärfentiefe sogar noch einen Hauch größer als mit dem 200er. Ja, mit dem 85er muss man natürlich wesentlich dichter ran ans Motiv, um es gleich groß abzubilden. Dass allein die Blende nicht ausschlaggebend für die Schärfentiefe ist, sollte anhand von Aufnahmen mit Supertele-Objektiven deutlich werden. Bei 600 mm Brennweite und Blende 5,6 ist die Schärfentiefe für Objekte in 5 Metern Abstand minimal. Da hält selbst bei bloßem Augeneindruck kein f/1.2 85mm mit.
Was im Übrigen eine Porträt-Brennweite ist, bestimmt nicht das Objektiv, sondern der Fotograf. In der Street-Fotografie war es früher meist das 35er. Im Studio wird gerne zwischen 50 – 105 mm Brennweite gewählt. Outdoor darf es dann gerne mehr sein, vor allem in der Sportfotografie.
200mm ist aber keine Portraitbrennweite mehr, dann eher 135 2.0.