OPC Optics, seit Ende letzten Jahres Eigner von Meyer Optik Görlitz (MOG), will bald mit neuen Objektiven kommen. Darunter verbesserte Neuauflagen einiger bisheriger Modelle, aber auch völlige Neuentwicklungen. Den Anfang wird das Trioplan 100 II machen.
Fünf Objektive aus dem Programm der alten Meyer Optik Görlitz sollen überarbeitet und dann wieder neu aufgelegt werden: An erster Stelle das Trioplan 100 II, dann Trioplan 50 / 35+, Lydith 30 sowie Primoplan 58 / 75. OPC Optics, der neue Eigner von Meyer Optik Görlitz will sowohl das optische Design dieser Objektive, aber auch Mechanik und Fassung überarbeiten und verbessern.
Zudem soll es gänzlich neue Objektive von Meyer Optik Görlitz geben. Noch für dieses Jahr angekündigt ist ein Primagon 50 /F2.0. Im Gegensatz zur Trioplan-Familie, die auf historischen Rechnungen basiert und charakteristische Abbildungseigenschaften hat, soll die Abbildungsleistung der Neuentwicklungen dem heutigen Stand der Technik entsprechen.
Pressemitteilung der OPC Optical Precision Components Europe GmbH:
Aktualisierung des Meyer Optik Görlitz Portfolios im Zeitplan
Optimierung des ersten Objektives abgeschlossen +++ Weitere Neuauflagen bisheriger Objektive in Arbeit +++ Erste vollständige Neuentwicklung fertiggestellt / weitere folgen +++ Zusammenarbeit mit Fotomuseum Görlitz & der Stadt Görlitz
Bad Kreuznach – 31. Juli 2019 – Meyer Optik treibt die Überarbeitung und Optimierung des bisherigen Portfolios voran und konnte bereits erste Projekte abschließen. Somit sind die Entwicklungen im Zeitplan und es wird im Spätsommer 2019 erste, durch OPC entwickelte und produzierte, Meyer Optik Objektive geben.
„Wir haben das gesamte bestehende Portfolio analysiert, Optimierungspotenzial identifiziert und nach Aufwand kategorisiert. Dieser Weg ermöglicht es uns nun Objektiv für Objektiv effizient zu optimieren und zeitnah zu veröffentlichen“, erklärt Timo Heinze, Geschäftsführer OPC Optics. „Wir befinden uns derzeit in der Prototypen-Phase des ersten, optimierten, Objektives und sind zuversichtlich, dass wir bei diesem und allen weiteren Objektiven eine Steigerung der mechanischen Qualität sowie der Abbildungsleistung erzielen werden. Je nach Objektiv fallen diese Verbesserungen natürlich unterschiedlich stark aus. Die einzigartige Bildsprache der einzelnen Objektive bleibt dabei selbstverständlich erhalten.“
Optimierung der ersten Neuauflage abgeschlossen
Im Zuge des Analyse-Prozesses stellte sich heraus, dass die erste Neuauflage das Trioplan 100 sein wird. Dieses neue Trioplan 100 II befindet sich aktuell in der Prototypen-Phase und wird als erstes überarbeitetes Objektiv erscheinen.
„Das bisherige Trioplan 100 ist ein gelungenes Objektiv, dessen Erfolg ihm Recht gibt. Wir haben unwahrscheinlich viele Nachfragen zur Verfügbarkeit des Trioplan 100 erhalten und sehen in den Sozialen Medien viele Beiträge zufriedener Fotografen, die Ihre Trioplan-Bilder stolz präsentieren. Auch unsere technische Analyse ergab, dass das bisherige Trioplan 100 schlichtweg ein gutes Objektiv ist und dennoch konnten wir hier und da Verbesserungen einbringen und umsetzen. Das betrifft einerseits die Mechanik und andererseits die Optik selbst, in Bezug auf Kontrastverhalten und Auflösung. Wir sind zuversichtlich, dass unsere aktuellen Prototypen-Tests dies bestätigen werden und wir nach Abschluss der Testreihe direkt mit der Serienproduktion beginnen können“, erläutert Heinze.
Weitere verbesserte Neuauflagen in Arbeit
Ebenfalls in der Überarbeitung befinden sich die Objektive Trioplan 50 / 35+, Lydith 30 und Primoplan 58 / 75. So werden alle Objektive, ein vollständiges Re-Design der Mechanik und der Außengeometrie erfahren. Ferner werden selbstverständlich auch die optischen Rechnungen und das Glas auf den Prüfstand gestellt und auf Optimierungspotenzial hin untersucht.
Von diesen Objektiven wird das Trioplan 50 nun als nächstes fertiggestellt, gefolgt vom Lydith 30 und dem Primoplan 75. Mit dem Primoplan 58 und dem Trioplan 35+ werden die Optimierungsarbeiten dann abgeschlossen.
Bei dem Trioplan 50 wurden Mechanik und Außengeometrie sowie die optische Rechnung komplett überarbeitet, sodass eine bessere Haptik und eine erheblich verbesserte Abbildungsleistung erzielt werden sollen. Diese theoretischen Optimierungen gilt es nun im echten Einsatz zu verifizieren. Die dafür notwendigen Prototypen werden aktuell produziert, um dann ausgiebig getestet zu werden.
Die Verkaufspreise der Neuauflagen stehen derzeit noch nicht fest. Es wird jedoch mit Hochdruck daran gearbeitet die Produktion und interne Abläufe so zu optimieren, dass die neuen Objektive zu realistischen und attraktiven Preisen angeboten werden können, ohne Abstriche bei der Qualität und Präzision in Kauf nehmen zu müssen.
Erste Neuentwicklung fertiggestellt / weitere folgen
Wie bereits angekündigt wird Meyer Optik ebenfalls komplett neue Objektive auf den Markt bringen. Unter dem altehrwürdigen Namen „Primagon“ wird, voraussichtlich dieses Jahr noch, ein vollständig neu entwickeltes Objektiv auf den Markt kommen. Das aufwändig konstruierte Design setzt sich aus 8 Linsen in 6 Baugruppen zusammen und wird als Primagon 50 f2.0 erscheinen. Weitere Details wie zum Beispiel ein genaues Erscheinungsdatum, Preise, verfügbare Anschlüsse, technische Details, etc. werden zu gegebener Zeit veröffentlicht.
Im Gegensatz zu den Neuauflagen historischer Designs (z.B. Trioplan), deren einzigartige Bokehs die Kernfunktion darstellen, werden bei der von Grund auf neu entwickelten Primagon-Serie die Abbildungsleistung und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Objektive im Vordergrund stehen. Neben dem f2.0 50mm sind weitere Brennweiten in Planung und werden entsprechend folgen.
Zusammenarbeit mit Fotomuseum Görlitz und der Stadt Görlitz
Meyer Optik wird in Zukunft eng mit dem Fotomuseum Görlitz und der Stadt Görlitz zusammenarbeiten. So wird unter anderem das 5. Görlitzer Fotofestival (30.08. – 22.09.2019), das von dem Fotomuseum Görlitz e.V. organisiert wird, seitens Meyer Optik unterstützt. In diesem Rahmen werden Mitarbeiter von Meyer Optik / OPC Optics am Eröffnungswochenende vor Ort sein und stehen allen Interessierten für Gespräche gerne zur Verfügung.
Es ist schön, dass man wieder neu starten will, aber dann bitte nicht wie vorher, mit diesem "Mondpreisen"! Das funktioniert nicht, dass können die Chinesen und Koreaner besser und günstiger!
Ich schätze den Markt für nachgebautes, sehr teures, manuelles Altglas (unter welchem Label auch immer) als extrem klein ein.
Das ist Liebhaberei, die vermutlich erneut wirtschaftlich nicht überleben wird, zumal die potentiellen User weit überwiegend längst in Rente sind.
Der Bedarf kann wohl auch am Altglasgebrauchtmarkt gedeckt und die Optiken adapiert werden – für wesentlich niedrigere Kosten. Einerseits schade, andererseits verläuft die Zeitachse nunmal nicht rückwärts. Bares ist heute bei den (durch Stockfotos ausgebeuteten) Fotografen eh rar.
Reaktivierte Brands (etwa Rollei) überleben eigentlich nur mit Zubehör, das gut designt, ist aber sehr günstig in China produziert wird um genug für Werbekampagnen über zu behalten.
ROLLEI ist schon lange nicht mehr ROLLEI, nur der Name wurde verkauft! Traurig, aber leider wahr!
Daher auch "reaktivierte Brands". Aufgekauft und für eigene Produkte benutzt.
Komisch, wenn ich durch Weimar gehe, sehe ich kaum noch einen Rentner mit analoger Technik, dafür aber immer mehr junge Menchen, vor allem auch Studenten der Bauhaus Universität, die mit analoger Technik bewaffnet die Geheimnisse der Fotografie ergründen bis hin zu Workshops mit eingeflogenen ausländischen Lehrkräften, die den jungen Menschen das Nasse Kollodiumverfahren beibringen …
Lieber Possi, grundsätzlich halte ich auch dafür, dass es auf em Gebrauchtmarkt noch genügend interessantes und preiswertes Altglas, auch aus Görlitz, gibt. Die Preis ziehen aber durchaus wieder an. Meine Meinung: Analog lebt, allen "Mirrorless-Fans" zum Trotz.
@Klaus,
Keine Frage, das ist auch gut so. Ich habe auch noch einige echte Schätze aus der analogen Zeit (Olympus OM, Canon FD), die ich leider kaum verwende, u.a. das berühmte FD 200mm f/1.8 (von denen nur einige Dutzend existieren, da nur wenige Monate gebaut) und das OM 180mm f/2, das nach Tests der NASA auch auf der ISS fliegen durfte.
Aber nachgebautes "neues" teures Altglas ist m.E. nach die Nische in der Nische. Das wird nicht überleben. Trotzdem wünsche ich im Namen der Vielfalt dem neuen, nächsten Käufer der Namensrechte erneut viel Erfolg mit dem Geschäftsmodell.
6:30h, es ist ein kalter Morgen in Punxsutawney … (aus dem Radio erklingen Sony und Cher mit "I Got You Babe") …
"Hey, haben Sie Deja-Vus?"
"Ich geh' mal in die Küche und frag' den Chef!"
SONY & CHER, der Witz ist gut – I Got You Babe! I like it!
Ach, ich kaufe ein "n" 😉
Egal, die genannten "Trioplan 100 II, dann Trioplan 50 / 35+, Lydith 30 sowie Primoplan 58 / 75" waren "damals", als wir noch auf Film knipsten nicht so die Brüller (in den 80ern nicht auf der Höhe der Zeit). Nach der Wende dann auf den Fotoflohmärkten an der Grenze zum Ramsch (Primoplan 1,9 / 75 ausgenommen), und irgendwann hat ein Japaner das Wort BOKEH erfunden und Markus Keinath das BOKEH des 100er Trioplans entdeckt, ab da war es dann entartete Kunst (BOKEH statt Motiv fotografieren) und das 100er Trioplan wurde über dem alten Neupreis gehandelt.
Wer weiterhin "Motive" fotografiert, der braucht "Trioplan 100 II, dann Trioplan 50 / 35+, Lydith 30 sowie Primoplan 58 / 75" nicht ganz so dringend, und wer die "alten" Linsen mal ausprobieren möchte, der kann sich die Dinger "antiquarisch" besorgen.
Wenn es denn am Ende ein Dutzend Leute mit zuviel Geld gibt, die sich die Dinger lieber zum Mondpreis neu kaufen, dann ist das in einem freien Land OK, aber noch liegen ein paar der "neuen" Objektive (aus der vorherigen Generation Neufertigung) wie Blei in den Regalen bei "Wiesenhavern".
Ob sich die erneute neue Fertigung dann rechnen wird?
Der Bremer sagt:
"BUTEN UN BINNEN
WAGEN UN WINNEN"
Ich halte es in diesem Fall mit den Russen (Tschernomyrdin):
"Хотели как лучше, а получилось как всегда"
6:30h, es ist ein kalter Morgen in Punxsutawney … (aus dem Radio erklingen Sonny und Cher mit "I Got You Babe") …
Man wartet irgendwie auf die Szene mit dem alten Schulfreund, der beim 3. Auftritt eins auf die Nase bekommt:
"Meyer-Görlitz, kennst Du mich nicht mehr?"