Seit 2004 besteht der Meisterzwang in Deutschland nur noch für Gewerbe, die Leib und Leben bedrohen können. Jetzt will die Bundesregierung die Meisterpflicht wieder für eine Reihe weiterer Berufe einführen, darunter Fotografen. Dagegen regt sich Widerstand, eine Open Petition fordert: „Kein erneuerter Meisterzwang für Fotografen!“.

Der Meisterzwang diente bereits im Mittelalter vorrangig einem Ziel: Die Märkte für etablierte Teilnehmer abzuschotten und unliebsame Konkurrenz fernzuhalten. In Deutschland blieb das so bis 2004 – dem Jahr, in dem der Meisterzwang für fast alle Berufe in Zuge der Harmonisierung des nationalen mit EU-Recht abgeschafft wurde.

Jedoch nicht ganz: Ausgenommen blieben weiterhin Berufe, deren Ausübung eine Gefahr für Leben und Gesundheit Dritter nach sich ziehen könnte – Gasinstallateure etwa oder Elektriker. Doch Fotografen? Schwer zu glauben, dass sie eine Gefahr für Leib und Leben heraufbeschwören – wenngleich man beim Betrachten so mancher Werke Angst vor Augenkrebs bekommen kann.

Dennoch droht für 2020 die Wiedereinführung des Meisterzwangs für Fotografen. Denn die GroKo hat in ihren Koalitionsvertrag geschrieben, man wolle den „Meisterbrief erhalten verteidigen“, noch vor der Sommerpause will das Wirtschaftsministerium Handwerksverbände dazu anhören.

Gegen die Pläne der Bundesregierung regt sich nun Widerstand, greift die Meisterpflicht doch entscheidend in die Grundrechte eines jeden einzelnen ein. Die Kollegen der Zeitschrift ProfiFoto haben daher die Open Petition Kein erneuerter Meisterzwang für Fotografen! gestartet – die wir von photoscala ausdrücklich unterstützen und unterzeichnet haben.