Mit dem A1 hat Profoto im September 2017 einen Aufsteckblitz vorgestellt, der sich vor allem durch seinen runden Reflektor und einem Magnethalter für Diffusoren von üblichen Systemblitzen unterscheidet. Genau diese Merkmale zeichnen nun auch das Modell V1 des chinesischen Herstellers Godox aus, das demnächst auf den Markt kommen soll. Genau das will Profoto als Entwickler des Originals jedoch verhindern.
Vier Jahre hat nach Herstellerangaben die Entwicklung des Aufsteckblitz A1 gedauert, den Profoto aus Schweden im September 2017 erstmals präsentiert hat. Von den bis dato üblichen Systemblitzgeräten unterscheidet sich der Profoto A1 in wesentlichen Punkten. So ist das Gerät mit einem runden Reflektor ausgestattet, der auch dank einer eigens entwickelten Fresnelllinse eine eigene Leuchtcharakteristik aufweist. Neu ist auch die magnetische Kupplung für Zubehör oder das doppelte LED-Einstelllicht.
Nun schickt sich der chinesische Hersteller Godox offenbar an, mit seinem V1 ein Blitzgerät genau mit den einzigartigen Features des Profoto A1 auf den Markt zu bringen. Dagegen wehrt sich Profoto und kündigt an, sein geistiges Eigentum zu schützen. Profoto hat gleich sieben Patente zum A1 angemeldet und droht mit rechtlichen Schritten gegen alle Hersteller und Händler, die „sich an rechtswidrigen Aktivitäten beteiligen“.
Pressemitteilung der Profoto GmbH:
Profoto A1 – Das Original
2017 brachte Profoto den Profoto A1 auf den Markt – den kleinsten Studioblitz der Welt.
Der überragende Erfolg des A1 gründet sich auf seine einmalige Lichtcharakteristik und seine bis ins Detail intuitive, praxisorientierte Bedienung. Mit der Größe eines Aufsteckblitzes ermöglicht der A1 ein Arbeiten wie mit einem Studioblitz – sowohl On- wie auch Off-Kamera. Mit dem A1 definiert Profoto eine völlig neue Kategorie von Blitzgeräten.
Die Entwicklung des Profoto A1 in Schweden war aufwändig und kostenintensiv. In den vier Jahren seiner Entwicklung gab es viele komplett neue technische Herausforderungen, die Profoto professionell und innovativ gelöst hat. Zu diesen Neuerungen gehörten: Der runde Blitzkopf mit speziell gerechneter Fresnellinse für die beeindruckende Licht-Charakteristik, das magnetische Zubehörsystem für den einfachen und schnellen Austausch von Zubehör sowie das Dual LED Einstelllicht, das erste in einem On-Kamera Blitz.
Nach der aktuellen Ankündigung des Godox V1 wurde der chinesische Godox-Blitz in unterschiedlichen Medien und Blogs als Kopie des ursprünglichen Profoto A1 oder als eine „billigere“ Version des Profoto A1 bezeichnet.
Die veröffentlichten Bilder des Godox V1 zeigen, dass Godox Designelemente und Technologien des Profoto A1 übernommen hat. Insbesondere scheinen der runde Kopf mit Magnetzubehörsystem, sowie das Dual LED-Einstelllicht des Profoto A1 unter den Patentschutz der Patentanmeldung von Profoto zu fallen.
Es gibt keinerlei Genehmigung von Profoto an Godox bezüglich der Verwendung des Designs oder der Technologien des Profoto A1.
Profoto hat für den A1 sieben Patente und sieben geschützte Designlösungen angemeldet. Profoto nimmt sein geistiges Eigentum und die Interessen seiner Kunden, die in dieses Produkt investiert haben, sehr ernst und wird rechtliche Schritte gegen jeden Blitzgeräte-Hersteller und / oder Blitzgeräte-Händler einleiten, die sich an rechtswidrigen Aktivitäten beteiligen, sobald Profoto die Patente erteilt werden.
Darüber hinaus hat Godox wesentliche Teile des Marketingkonzepts einschließlich der Bildsprache kopiert. Die Verwendung ähnlicher Bilder und Darstellungen durch Godox könnte einen Verstoß gegen das Urheberrecht von Profoto oder gegen das Marketinggesetz darstellen.
Hallo!
Habt ihr vielleicht eine Ahnung wann der Profoto a1 für Sony herauskommt?
Mit freundlichen Grüßen
Hallo
würde auch gerne wissen wann der Profoto a1 für Sony herauskommt?
Aber Profoto antwortet hierzu nicht mal mehr !
Wenn Profoto anscheinend geben den Godox V1 (für Sony )vorgeht , warum haben sie dann selber kein Sony Modell ?
Nun ja, Godox hat aber seit langem schon einen Aufsteckblitz mit rundem Reflektor im Angebot, den AD360 II – N Wistro. Ich bin gespannt, wie der Streit Profoto / Godox weitergeht, was geschützt werden kann und was nicht. Jedenfalls ist Godox ein sehr innovatives Unternehmen mit einer Entwicklungsabteilung, die in rasanter Folge Neuheiten herausbläst. Habe selbst Studioblitze von Godox, die ihren Dienst tadellos verrichten. Ein einfallsloser Abkupferer jedenfalls ist Godox im Allgemeinen nicht.
@saumhuhn: Kann ich nur bestätigen. Neben dem AD360 ist auch deren Ringblitz eine gute Investition (AR400). Die Qualität der Godox ist sehr gut auch für den härteren Einsatz. Und sollte Ersatz erforderlich werden, ist er dank der günstigen Beschaffungspreise auch für das kleinere Budget machbar.
Und: *dass* Profoto aufschreit, bestätigt die gute Godox-Qualität indirekt; denn vor billigem China-Schrott bräuchte man ja keine Angst haben. So ein Verfahren ist also letztlich Werbung für Godox. 🙂
Kann ich ebenfalls nur bestätigen… Habe hier zwei V860II und zwei AD200 im Einsatz, keinerlei Probleme, auch nicht mit den Funksteuerung (Sony). Selbst TTL mit den Dingern funktioniert weit besser wie erwartet…
Und nach (unbestätigten) Aussagen eines Lieferanten hat Godox auch die Bowens-Akku-Studio-Blitze gefertigt (entwickelt?).
Ziemliches Alleinstellungsmerkmal von Godox ist auch, dass man System-Blitze für andere Kameramarken problemlos in das "eigene" System einbeziehen können soll (noch nicht getestet).
Verglichen mit einem bekannten deutschen Mid-Class-Hersteller erscheint mir die Qualität eine Liga besser bei Preisen min. eine Liga niedriger… Und einen runden Reflektor per Patent schützen zu wollen – na ja, ich erinnere mich z.B. an meine uralten "Elektronenblitze" von Mannesmann-Multiblitz, die ich von meinen Eltern übernommen hatte in der Jugend -> runde Reflektoren bei einem "Systemblitz" (nur noch nicht schwenkbar)
Der Vorteil des runden Blitzes erschließt sich mir nicht. Der Sensor ist doch auch nicht rund sondern rechteckig, und der soll möglichst gleichmäßig ausgeleuchtet werden. Das kann ein rechteckiger Blitz doch besser, sagt zumindest die primitive Logik, der auch wohl die meisten Hersteller verfallen sind.
Nun ja, dann dürften wir kleinen Erdenbürger nicht ein einziges Foto machen können, denn – rein zufällig natürlich – ist die Sonne auch rund.
Und was machen wir jetzt?
Noch schlimmer: Sogar die Blenden in den Objektiven sind rund. Geht gar nicht! Die Blenden mit 5 Lamellen waren wenigstens noch etwas eckig, aber was soll denn dann der Unsinn mit 9 oder sogar 14 Lamellen? Ich habe zwar keine Ahnung vom Fussball, aber da gab es mal den Spruch: Das Runde muss in das Eckige rein. Und jedes Wochenende staunen Millionen Menschen vor der Glotze, dass das Runde in das Eckige fliegt, weil alle überrascht sind, dass das funktioniert.
Sie sollten sich mal den 'Vetruvian Man' oder 'L'Uomo Vitruviano' von Leonardo Da Vinci ansehen, da ist auch was Rundes im Eckigen (https://en.wikipedia.org/wiki/Vitruvian_Man). Das Eckige dort ist auch noch ein Quadrat, also pures, altes Hasselblad oder Rolleiflex Format, war so gar nichts mit dem Handtuchformat moderner Kameras am Hut hat. Geht auch gar nicht!
Was machen wir denn jetzt mit unseren Kameras? Ah, ich habe es: Wir fertigen runde Sensoren. Jawohl, runde Sensoren. Und dann hoffen wir, dass die Photonen ebenfalls rund und nicht oval oder eckig sind. Ist das ein guter Plan?
Was lernen wir daraus? Primitive Logik ist häufig von Grund auf falsch.
Fakt ist, das ein rechteckiger Blitz einen rechteckigen Sensor effektiver ausleuchten kann. Genau darum ging es in meinem Kommentar. Natürlich kann man auch mit einem runden Blitz photographieren, natürlich auch mit einem siebeneckigen, aber weder der runde noch der siebeneckige Blitz ist so effizient wie der rechteckige.
Ich denke, wir sind uns alle darüber im Klaren, dass ein Blitzlicht nicht den Sensor ausleuchten soll, sondern das Motiv. Und da wirken runde Lichtquellen in vielen Fällen natürlicher.
Zitat:
»aber weder der runde noch der siebeneckige Blitz ist so effizient wie der rechteckige.«
Die Lichtführung in einem rechteckigen Lichtformer ist niemals so homogen wie in einem runden. Lesen Sie mal unter 'inverse square law' nach, dann wissen Sie, dass der Lichtabfall zu den Schmalseiten des rechteckigen Lichtformers grösser ist als bei runden, wo die Distanz zum Blitz von allen Parts auf gleichen Koordinaten stets gleich ist.
Simple as that. Reine Physik und optische Gesetze.
Runde Sensoren wären perfekt, Hochformat und Querformat gleich mit geschossen. Und ein bisschen schrägstellen geht auch. Aber die Bildkomposition wird schwieriger kenne ich noch vom quadratischen Mittelformat.
Runde Sensoren hätten eine deutliche schlechtere Ausnutzung des Wafers (Chips werden ja in größerer Anzahl auf einem Wafer mit Durchmessern zwischen 200 und 300mm gefertigt – ja, der Wafer ist aus fertigungstechnischen Gründen rund…)
Ein quadratischer Sensor mit 30mm Kantenlänge wäre aber schon toll, verbunden mit einer Umschaltung im EVF zwischen Landscape und Portrait…. Diesen Sensor würde jedes Vollformat-Objektiv komplett ausleuchten (Bildkreis 43mm), die IQ-Einbussen gegenüber dem "Vollformat" wären vernachlässigbar bei heutigen BSI-Sensoren und man könnte noch mal neu über Ergonomie usw. nachdenken, weil man die Kamera nicht mehr um 90° schwenken müsste…ohne neue Objektive, Bajonette usw.