Auch bei Mittelformat- und Fachkameras setzt sich der elektronische Verschluss zunehmend durch. Er bietet gegenüber dem guten alten Copal-Verschluss eine Reihe von Vorteilen. Der Schweizer Kamerahersteller Alpa war allerdings mit der Ergonomie bisheriger Lösungen nicht zufrieden – und präsentiert daher jetzt mit dem Silex MK II ein Steuergerät, das mit diversen Backs und Objektiven umgehen kann.
Pressemitteilung der ALPA Capaul & Weber Ltd.:
Einführung Alpa Silex Mk II – Der Griff mit Grips
Zürich/Schweiz, 28. August 2018 – Natürlich arbeitet auch die anspruchsvolle Fachkamerafotografie längst digital. ALPA war in diesem Prozess einer der wichtigsten Vorreiter. Schliesslich bot das Schweizer Kamerasystem von Anfang an die Präzision, die die Digitalrückteile – fast schon im Gegensatz zum Rollfilm – erst nach und nach wirklich einforderten. Doch bisher griffen die verstellbaren Kameras dieser Welt meist noch auf den veralteten mechanischen Copal-Verschluss zurück, obwohl dessen Produktion schon vor Jahren eingestellt wurde.
Nun übernimmt auch hier die Elektronik. Rodenstock und Sinar haben mit dem eShutter 250 einen modernen Verschluss für Fachkameraobjektive als Nachfolger entwickelt, während Phase One- und Hasselblad-Backs mittlerweile den Zugriff auf den eingebauten elektronischen «rolling shutter» erlauben. Nur wenn es um die fotografische Nutzung dieser Möglichkeiten ausserhalb des Studios ging, hielt sich der Einfallsreichtum der Hersteller bisher eher in Grenzen. Da herrschten praxisferne Lösungen vom Laptop bis zum riesigen, am Stativ herabbaumelnden Steuergerät vor. Mit dem ALPA Silex Mk II ist das jetzt anders.
Da sitzt der Auslöser wo er hingehört – seitlich oben am Gehäuse, nahe beim Handgriff – und das Gesamtpaket mit einem robusten Gehäuse aus zwei aus dem Vollen gefrästen Aluminiumschalen ist erfreulich kompakt, obwohl selbst die 48V-Stromversorgung für den eShutter mit integriert wurde. Noch dazu lässt sich dieser Griff mit Grips über die mitgelieferte Arri-Rosette so drehen, dass die Kamera- und Backfunktionen optimal im Blick bleiben.
Dem Copal-Verschluss ist viel nachgetrauert worden, doch wer einmal mit dem eShutter gearbeitet hat, wird ihn nicht mehr missen wollen. Die exakte Einhaltung der Verschlusszeiten, das erschütterungsarme Auslösen, die Wiederholgenauigkeit, die Bedienung vom Silex-Kontrollhandgriff aus ohne den Verschluss am Objektiv öffnen zu müssen – Fotografieren mit Tilt, Shift und Stitch muss gar nicht umständlich sein. Und solange die Elektronikverschlüsse noch nicht “global” sind, führt für Blitzfotografie am elektromagnetischen Verschluss kein Weg vorbei.
Nebenbei lassen sich auch Hasselblad H-, Canon EF-, Contax 645-, Nikon E- und Rollei-Objektive so steuern. Was nicht nur für die Digitalfotografie von Interesse ist. Trotz der elektronischen Schnittstellen bietet gerade der autarke Silex die Chance, die genannten Linsen mit eingebautem Verschluss ebenso wie Rodenstocks Fachobjektive für die analoge Fotografie bis zum Format 6×9 zukunftstauglich zu machen. Ob digital oder analog – das Schweizer Präzisionswerkzeug wird nicht zuletzt durch kostenlose Firmwareupdates zukunftstauglich bleiben. Schliesslich wird der Elektronikverschluss moderner Rückteile mit Sicherheit noch schneller und auch das Auslösen des eShutters direkt aus dem LiveView ohne «rolling shutter» ist nur noch eine Frage der Zeit. Dann wird die kompakte Fachkamera noch mobiler. Der Sound of Silex ist die Zukunft.
Der ALPA Silex Mk II ist ab sofort zum Preis von netto CHF 3,897 (ex works Switzerland) bei ALPA-Landesvertretungen und ALPA in Zürich erhältlich. Besitzer eines ALPA Silex Mk I können Ihr Steuergerät für CHF 685 (ex works Switzerland) auf den aktuellen ALPA Silex Mk II upgraden.