Phase One stellt heute das neue Mittelformatsystem IQ4 vor. Es wird in drei Varianten mit 150 und 100 Megapixel Auflösung erhältlich sein. Ganz neu auch: Phase One integriert in die IQ4 den RAW-Konverter Capture One. Tethering ist mit der IQ4 via WiFi, Ethernet und USB-C möglich. Das IQ4-System startet bei rund 48.000 Dollar (netto), inklusive Festbrennweite nach Wahl.
Phase One hat photoscala vorab die nachstehende Pressemitteilung sowie einige Produktabbildungen zur Verfügung gestellt. Technische Daten zu den drei IQ4-Kameras reichen wir nach, sobald uns diese vorliegen.
Pressemitteilung von Phase One:
Die neuen XF IQ4-Kamerasysteme von Phase One führen „Capture One Inside“ ein und ermöglichen eine unübertroffene Workflow-Flexibilität und -Auflösung
KOPENHAGEN, 28. August 2018 – Phase One hat heute einen Riesensprung in der Fotografie angekündigt: Die Phase One XF IQ4 Kamerasysteme basieren auf der neuen und erweiterbaren Infinity Platform. Zu den drei Vollrahmen-Mittelformat- Kamerasystemen, die auf der Infinity Platform beruhen, gehören die IQ4 150MP (151 Megapixel), die IQ4 100MP Trichromatic (101 Megapixel) und die IQ4 150MP Achromatic (151 Megapixel). Jedes System bietet eine flexible und personalisierbare fotografische Lösung, die so konzipiert ist, dass sie sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und anpasst. Das IQ4 bietet eine neue Ebene der Workflow- Optimierung, Integration und Unterstützung für alle fotografischen Anwendungen.
Mit der Infinity Platform hat Phase One den Kern des Bildverarbeitungsprozessors von Capture One in das IQ4 selbst verlegt.
„Capture One Inside“ bietet eine beispiellose Kontrolle der RAW-Datei. Bildbearbeitung und -verarbeitung – früher nur in der Capture One- Softwareanwendung möglich – können jetzt innerhalb des IQ4 gesteuert werden. Mit der Infinity Platform kann Phase One auch grundlegende Bildgebungskonzepte wie die Grenzen des dynamischen Bereichs herausfordern. Darüber hinaus bietet das IQ4 neue Tethering- und Speicheroptionen, drahtlose Integration und Leistungsverbesserungen.
„Unsere Kunden treiben uns dazu an, Grenzen zu überwinden und weiter voranzukommen“, erläutert Henrik O. Håkonsson, CEO & Präsident von Phase One, A/S. „Mit der Infinity Platform haben wir uns ganz und gar dem Wachstum des IQ4 verschrieben, indem wir es Schritt für Schritt anpassen und erweitern – das ist in der fotografischen Welt einzigartig. Es ist eine Kamerainvestition, die sich durch jahrelange Betriebsabläufe nach den neuesten Maßstäben bezahlt macht. Wir widmen das neue XF IQ4 Kamerasystem diesen Menschen, deren Leidenschaft für Perfektion unbegrenzt ist.”
Phase One ist allgemein bekannt für seinen modularen Ansatz der offenen Plattform. Wie das 2015 eingeführte Phase-One-XF-Kameragehäuse wurde die Infinity Platform des IQ4 entwickelt, um technologische Entwicklungen vorwegzunehmen und die Funktionalität zu erweitern und so die wechselnden Workflow-Anforderungen der Kunden zu unterstützen.
Wesentliche Features und zukunftsweisende Innovationen
Auf der Grundlage von 25 Jahren digitaler Bildinnovation und des Erfolgs des XF- Kamerasystems führt das IQ4 die folgenden Features ein:
Rückseitig beleuchteter (BSI) 151-Megapixel-Sensor
Die Achromatic-Modelle IQ4 150MP und IQ4 150MP zeichnen sich durch ein hocheffizientes Pixel-Design aus, das eine beispiellose Bildqualität und Detailgenauigkeit bietet. Eine Weltneuheit in der Vollrahmen-Mittelformatfotografie.
‚Capture One Inside‘
Der Kern des RAW-Bildverarbeitungsprozessors von Capture One wurde in die Infinity Platform integriert und eröffnet eine Vielzahl von Anpassungen und Bildgebungsmöglichkeiten. Der Schlüssel zur Erweiterung der Workflow-Effizienz: Bilder können jetzt von der Kamera selbst verarbeitet werden. ‚Capture One Inside‘ bietet die folgenden Vorteile:
- Verbesserte Vorschauqualität
- JPEG-Verarbeitung
- IIQ-Stil-Integration
- Verbesserte Live-Ansicht, schnellere Bildfrequenz und neue Tools
Drei neue Tethering-Optionen
Wireless, USB-C und Ethernet bieten eine verbesserte Kontrolle über Konnektivität und Workflow. Darüber hinaus können Benutzer direkt mit Zubehör wie Festplatten, NAS-Speicher, Netzwerklösungen, mobilen Geräten usw. interagieren. Neue Anschlüsse (Ethernet und USB-C) bieten Ladefunktionen des Kamerasystems oder die dauerhafte Stromversorgung aus kompatiblen Geräten. Jede Tethering-Option bietet einen einzigartigen Workflow-Vorteil, beispiellose Geschwindigkeit, erweiterte Kabellänge, verbesserte Kamerasteuerung und Verkabelungsfreiheit.
Doppelte Speicherung
Die Unterstützung für XQD- und SD-Speicherkarten kann mit den oben genannten Tethering-Optionen kombiniert werden, um eine Vielzahl von Workflow-Lösungen zu bieten.
Offene Plattform
Zeitraffer- und Einklammerungstools funktionieren nunmehr unabhängig vom Kameragehäuse und ermöglichen Sequenzierungsoptionen für andere Kameragehäuse wie z. B. technische Kameras.
Weitere Informationen über die Konfigurationen von IQ4, Infinity Platform und unterstützten XF-Kamerasystemen finden Sie hier: www.phaseone.com/IQ4
Verfügbarkeit und Preise
Die achromatischen Kamerasysteme XF IQ4 150MP, IQ4 100MP Trichromatic und IQ4 150MP werden ab Oktober 2018 über Phase One Partner erhältlich sein: www.phaseone.com/partners.
Die vom Hersteller empfohlenen Verkaufspreise für die XF IQ4 Kamerasysteme (einschließlich XF Kameragehäuse und Prisma, eine Blue Ring Festbrennweite Ihrer Wahl, 5 Jahre Garantie und 5 Jahre Verfügbarkeitsgarantie) sind wie folgt:
- XF IQ4 150MP-Kamera-System: 51.990 USD
- XF IQ4 100MP Trichromatic-Kamerasystem: 47.990 USD
- XF IQ4 150MP Achromatic-Kamerasystem: 54.990 USD
Super, endlich kommt der bereits als Patent bekannte Sony MF-Sensor in einer Kamera auf den Markt. Hoffentlich kommen die verfügbaren Objektive da qualitativ noch mit. Auf jeden Fall eine faszinierende Entwicklung.
Sony, wie wäre das, diesen Sensor in eine "kompakte" Kamera mit fixem Weitwinkel (Bildwinkel entsprechend 24 oder 28mm, nicht mehr!) zu verpflanzen? Genial für High-End-Landschafts- und Streefotografie, natürlich die Lücke in einer Marktlücke…
…oder noch besser im Stile meiner seinerzeit geliebteb Mamiya 67II mit drei kleinen Hochleistungslinsen und Wechselbajonett? Könnte man auch von Mamiya lizensieren und die Linsenrechnungen gleich übernehmen (die waren nämlich genial).
Ich kann Sie nur bewundern, dass Sie so zielsicher einen ganz bestimmten Sony-Sensor identifizieren können. Aber warum bitten Sie Sony um eine Mamiya-ähnliche Kamera? Tut es denn die auch nicht gerade voluminöse Pase-One nicht auch? Die schlappen 100.000 € für Kamera, Rückteil und 3 Objektivchen würden von Sony gewiss nicht allzu stark unterboten.
Dass Phase One die neuen Sony-Sensoren bereits einsetzt, ist photoscala-Lesern bekannt: https://www.photoscala.de/2018/05/03/phase-ones-neue-luftbildkamera-vorreiter-fuer-weitere-mittelformatkameras/
das ist kein Wunder – Sony ist der weltweit einzige Anbieter eines 151 Mpixel Sensors in diesem Format. Der war nach Aufdeckung der Patentschrift auf Messen bereits zu sehen.
Ich würde mir eine "Edelkompakte" im Sucherkamerastil wünschen, wie es die Mamiya 67 mal war. Gern auch etwas kleiner, weil der Filmrollmechanismus entfällt. Also leicht und handlich, gern auch mit drei kleinen Wechselobjektiven (die waren deutlich kleiner als die heutigen Vollformatobjektive). Brennweiten (VF equ.) so ca. 21mm, 35mm, 60mm wie damals auch.
Ich denke, so eine Kamera könnte Sony mit seinen Stückzahlen für 6000…8000 Euro hinstellen, als Fixobjektivmodell. Wäre vermutlich ein lukratives Nischenmodell mit guter Rendite, ohne jede Konkurrenz. Phase One als Nischen-Handfertiger ist natürlich ungleich teurer, der Kasten oben hat eine völlig andere Zielgruppe (Vermieter, Werbeagenturen).
Drei Kameras? Drei Systemkameras? Drei Kamerasysteme?
Photoscala kündigt ein neues Phase-One-Mittelformatsystem an. Die Phase-One-Pressemitteilung spricht gar von gleich drei „Phase One XF IQ4 Kamerasystemen“ (sic). Ich bin etwas ratlos, finde ich doch lediglich Infos zu drei neuen Kameras des (altbekannten) Mamiya/Phone-One-645-Systems. Wo ist das neue Kameras-System?
In dem Promotion-Video wird eine Fotografin gezeigt, die mit der IQ 4 Portraits aufnimmt. Wie viele Fotografen oder Portrait-Studios gibt es, die sich diese Kamera erlauben können, während die Preise für Portraits immer weiter in den Keller fallen?
150 Megapixel – ganz ehrlich: Wofür? Für die digitale Welt reichen 10 MP vollkommen aus. Die Auswertungen von Google haben gezeigt, dass inzwischen ca. 80% der Internet-User mit einem Smartphone auf Webseiten zugreifen, 10% mit Tablets und nur magere 10% mit Desktop-Rechnern.
Was bleibt als Zielgruppe? Grosse Konzerne in den Bereichen Luft- & Raumfahrt, Autoindustrie, Bibliotheken, Museen. Für den 'normalen' oder auch spezialisierten Fotografen werden diese Systeme Hirngespinste bleiben, da selbst im Bereich Fashion oder Industrie kaum noch in grossen Formaten gedruckt, sondern alles auf relativ kleinen Displays präsentiert wird.
Schön, dass es die Technik gibt, aber ob sie sinnvoll ist, muss sich erst noch zeigen. Meiner bescheidenen Meinung nach ist das 'way over the top'.
Für Portrait hat es jahrelang die D3 getan, dann die D3X und später die D810 / D850. Warum ein Portraitist zum digitalen Mittelformat greifen sollte, ist unerfindlich. Höchstens er hat einen Nimbus und will den auf Biegen und Brechen verteidigen. Fettes Geld für's Shooting mit fettem Gerät. Das geht auch mal auf. Dann hat der Portraitist auch Geld wie Heu. Hier in meinem Städtchen steht in einem Studio so ein Ding. Aber der Fotograf ist auch Allrounder, also Portrait, Industrie, Werbung usw. Bei den heutigen Kleinbildauflösungen und Objektiven (von Nikon) braucht man das aber für die meisten Anwendungen eher selten.
In dem Konzern, wo ich bis vor kurzem noch Werksphotograph war, gibt es für solche Anschaffungen kein Geld mehr. CAD-Daten heisst das neue Zauberwort. Riesige Computer "errechnen" jetzt die Bilder. Für Events werden freie Fotografen gebucht, und die bringen ihre eigenen zwei bis drei Jahren alten Kameras mit.
Ein Glück das ich jetzt in Rente bin. :-)))
Ohhh, das ist eine interessante Nachricht. Somit fallen bereits ein paar Konzerne/Industriezweige aus der Zielgruppe raus. Könnte es sein, dass auch dort ein Limit erreicht ist, weil niemand mehr die Auflösung braucht? Aus gerenderten 3D CAD-Daten kann man immerhin frei skalierbare Ausgabegrössen definieren. Und spart sich auch noch den 'lästigen' Fotografen (das war jetzt sarkastisch gemeint).
Ich glaube, wir steuern auf eine furchterregende, künstliche Welt zu. Hm, eigentlich haben wir die schon, wenn ich die Fotos in flickr & Co sehe, seit es Lightroom und PhotoSuppe gibt – da sieht nichts mehr natürlich aus.
Pikantes am Rande: Auf der Insel Spiekeroog wird im September ein Fotoworkshop angeboten. 2 Tage für 190 Euro. Thema: Selfies mit dem Smartphone.
So gesehen ist alles, was besser ist als ein Smartphone, flüssiger als Wasser: Überflüssig!
Sie sagen es ja selbst.
Diese Kamera ist für eine kleine Käuferschaft, häufig in der Industrie anzutreffen.
Und etwas Anderes muss sie ja auch nicht sein und für die kann es eben sinnvoll sein.
Da könnte ich ja auch jedes Mal einen Kommentar schreiben wenn ein neuer Unimog vorgestellt wird, dass der in der Stadt
total unnütz ist und ich ihn eher in der Landwirtschaft sehe und dass kann ja kaum als Markt ausreichen.
Der Sensor, und in dem Fall kommt er von Sony, ist in diesem Segment einfach kaufbares "State of the art".
Niemand muss dies kaufen.
Toll, endlich kommt das Vollrahmen-Mittelformat – darauf habe ich schon lange gewartet.
Full Frame = Vollrahmen
Oder? Vollformat-Mittelformat klingt auch blöd. Wie übersetzt man "full Frame medium format"?
Nach der heutigen Mode wahrscheinlich gar nicht. Ich würde das übersetzen mit "traditionelles Mittelformat", also wirklich 6×6 bzw. 5,5×5,5 cm. Ich hoffe, die meinen das auch.
Diese Sensorgröße wird doch schon seit dem Phase One P65+ Rückteil verbaut, vorgestellt im Jahr 2008.
Was neu sein dürfte ist, dass es sich um einen BSI-Sensor, also um einen rückseitig belichteten Sensor handelt.