Die Schweizer Kameramanufaktur Alpa Capaul & Weber AG wird auf der photokina 2018 nicht vertreten sein. Gleich mehrere Gründe führt das Unternehmen für diese Entscheidung an: Die einstige Weltmesse der Fotografie habe sich zu einer weitgehend europäischen Veranstaltung gewandelt. Auch will man den gesteigerten Aufwand durch den Wechsel zum jährlichen Rhythmus nicht mittragen.
Damit liegt es auf der Hand, dass Alpha so schnell nicht nach Köln zurückkehren wird. Auch – und das ist ein weiterer Grund für die Absage – würde „das verstärkte Engagement von Alpa im Bereich Bewegtbild andere Herangehensweisen an die entsprechende Community“ erfordern.
Die „Vorteile aus der Neuorientierung bezüglich Präsenzmessen“ gibt Alpa in Form von bis 27 Prozent Preisnachlass auf eine Reihe von Kamera- und Stativ-Kits weiter – so das Unternehmen in einer Pressemitteilung von letzter Woche. Vorerst bis Ende 2018 gelten diese Preisnachlässe:
- ALPA 12 STC Kit 4070
Professional-Preis CHF 17,680 (Preisvorteil 15%) - ALPA 12 SWA Kit Helvetar 43
Professional-Preis CHF 12,880 (Preisvorteil 15%) - ALPA 12 FPS Kit Canon EF 360
Professional-Preis CHF 9,580 (Preisvorteil 23%) - ALPA 12 FPS Kit Contax 645
Professional-Preis CHF 9,580 (Preisvorteil 20%) - ALPA 12 FPS Kit Hasselblad H
Professional-Preis CHF 9,580 (Preisvorteil 20%) - ALPA 12 FPS Kit Hasselblad V
Professional-Preis CHF 9,580 (Preisvorteil 27%) - ALPA Handgriff-Kit Elektronik-Verschluss
Professional-Preis CHF 998 (Preisvorteil 19%) - ALPA TrioPod-Pro 75 Kit ALPA GON
Professional-Preis: CHF 3,200 (Preisvorteil 15%) - ALPA TrioPod-Pro 75 Kit Kugelkopf
Professional-Preis: CHF 1,850 (Preisvorteil 15%
Pressemitteilung der Alpa Capaul & Weber AG zur photokina-Abstinenz:
Photokina 2018 ohne ALPA
Zürich/Schweiz, 9. August 2018 – Der Schweizer Kamerahersteller ALPA hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, war man doch seit der Unternehmensgründung der ALPA Capaul & Weber AG im Jahre 1996 auf jeder photokina vertreten. In den vergangenen Jahren zeigte sich jedoch immer stärker, dass sich die Weltmesse der Fotografie zu einer weitgehend europäischen Veranstaltung wandelte, die für Besucher aus Asien und Amerika immer weniger attraktiv wurde. ALPA trägt dieser Entwicklung Rechnung, indem man seine Präsenz in diesen Regionen verstärkt und die Kunden gezielter ansprechen will. Auch im europäischen Raum werden neue Formen der direkteren Kundenansprache evaluiert.
Mit dem Wechsel der Kölner Messe vom Zwei- auf den Jahres-Rhythmus und der einhergehenden Steigerung des Aufwandes für die Aussteller, kam nun der Zeitpunkt für eine Neuorientierung. Gleichzeitig erfordert das verstärkte Engagement von ALPA im Bereich Bewegtbild andere Herangehensweisen an die entsprechende Community.
Neue Produkte präsentiert ALPA wie bis anhin laufend und unabhängig von der photokina oder anderen Veranstaltungen. Die Information hierüber erfolgt weiterhin direkt mittels Website, Pressemitteilungen, Newslettern und den Sozialen Medien.
ALPA hat zudem neue Kamera- und Stativkits zu vorteilhaften Set-Preisen aufgelegt, von denen alle Kunden direkt profitieren können. Ein persönlicher Besuch beim nächstgelegenen ALPA-Händler oder direkt bei ALPA in Zürich ermöglicht eine individuelle und umfassende Beratung.
Nachdem die Photokina zu sehr zu einem Event mutiert ist, was das zu erwarten. Alpa Kunden sind wohl kaum in der breiten, eventgeilen Masse zu finden.
Abgesehen davon wird es auch für Alpa langsam eng, denn die aufgerufenen Preise sind recht heftig – es kommt immer noch ein digitales Rückteil und weiteres Zubehör dazu. Die Gesamtkosten für ein brauchbares Basis-System mit einem PhaseOne-Rückteil liegen zwischen 50.000 und 60.000 Euro – das können nur noch wenige Fotografen oder Studios leisten, zumal die Masse der Bilder nur für elektronische Medien gebraucht wird. Da reicht im Prinzip sogar eine APS-C Kamera…
"Da reicht im Prinzip sogar eine APS-C Kamera…"
Viele Fotoreportagen werden inzwischen mit einem i-phone gemacht, für die mediale Bercihterstattung braucht man überhaupt nicht mehr irgendwelche Pixelriesen.
"wird es auch für Alpa langsam eng". Das dürfte des Pudels Kern sein.Im 20. Jahrhundert gab es noch weltweite Leitmessen, Photokina, Drupa, CeBIT, IAA und andere – oft in Deutschland. Das war damals so, im 20. Jahrhundert.
Inzwischen gibt es weltweit mehrere Foto-Messen, die CP+ in Japan, die CES und die NAB in den USA. Wer als weltweiter Hersteller präsent sein will, muss alle beschicken. Wem dazu das Budget fehlt, macht die Messe dafür verantwortlich – selber ist man ja nie schuld.
"Viele Fotoreportagen werden inzwischen mit einem i-phone gemacht" Smartphones sind inzwischen für 85% aller Fotos verantwrtlich. Diese Teile findet man wieder woanders, auf dem Mobile World Congress in Barcelona oder der Photokina in Berlin.
Niemand der heute mit einem iPhone fotografiert hätte noch vor Jahren aus Ermangelung an Smartphones über ein digitales Mittelformat nachgedacht.
In den 80ern wurden warscheinlich 90% der Bilder mit Kleinbild geschossen, war MF und GF deswegen obsolet?
Der Markt ist am Gesamtfotomarkt gemessen klein, den durchschnittlichen Photokina-Besucher brauch man gar nicht ansprechen, auch wenn ich Alpa eher als Prestigekameras für Edelfotografen abseits der Berufsfotografie sehe. Da kommt es auf Funktion und Kosten/Nutzen und da gibt es doch sinnvollere Hersteller.
Das einzige was mir von ein paar Photokinabesuchen geblieben ist sind Horden von Telezoomtouristen die sich tumultartig um Damen oben ohne versammeln um ihren Lightroom Katalog zu füllen.
Sehr schade. Es ist natürlich so, das ich mir eine Alpa möglicherweise nie kaufen werde.
Auf der Photokina war der Stand aber einer meiner Lieblingsstände weil ich von deren Produkte fasziniert bin.
Alleine – ich habe nicht den Anwendungsfall, auch mangels Zeit und Prio.
Die Spreu trennt sich immer mehr vom Weizen! Bald werden wir nur noch wenige Hersteller für Fotokameras und Zubehör zu sehen bekommen und die Photokina ist nur noch Geschichte!
Das Smartphone regiert immer mehr die Welt!
Um die Photokina in der heutigen Form als Mega-Event wäre es nicht schade, wenn sie eingedampft werden würde.
Wenn man von einer dieser hochpräzisen und hochpreisigen Alpa-Kameras mal vorn das (zugekaufte) Objektiv und hinten das (zugekaufte) Digitalrückteil abmacht, hat man (bis auf eine Ausnahme) nur noch einen Metallrahmen in der Hand. Der nennt sich dann "Kamera". Ich weiß nicht, ob ich das so zum Bejubeln finden muß.