Das populäre JPEG-Bildformat dürfte mit dem neuen JPEG XS bald wesentlich verbessert werden. Es soll nicht nur schneller und energieeffizienter sein, sondern auch eine bessere Kompression mit geringeren Artefakte aufweisen.
Von Urs Tillmanns
„Erstmals in der Geschichte der Bildkodierung verwenden wir eine geringere Kompression und erzielen damit eine bessere Bildqualität. Dabei wird der Speicherprozess nicht nur schneller, sondern auch energieeffizienter.“, sagt Professor Touradj Ebrahimi, der an der EPFL Lausanne die Multimedia Signal Processing Group leitet.
Die JPEG-Kompression, die in den letzten 25 Jahren laufend an Beliebtheit gewann, reduziert die Filmgröße typischerweise um den Faktor 10, um die Bilddateien in möglichst geringe Dateigrößen in den früher noch limitierten Speichermedien abzuspeichern. Heute stehen größere Speichermedien zur Verfügung, und auch die Kommunikations-Netzwerke sind erheblich schneller geworden. Deshalb sind heute die Zielsetzungen bei der Entwicklung neuer Bildformate andere als früher. JPEG XS verwendet geringere Kompressionsraten von bis zu Faktor 6 und ist dabei in erster Linie auf eine schnelle Speicherung und eine bessere Energieeffizienz ausgelegt. „Die Bildkomprimierung von JPEG XS reduziert die Bildqualität in keiner Weise“, betont Ebrahimi. „Selbst Bildexperten konnten keinen Unterschied von Bildern oder Videos feststellen, die mit JPEG XS abgespeichert wurden.“
Allerdings wird das neue Bildformat das bisherige JPEG Format nicht sofort ablösen, sondern in neuen Anwendungen zum Einsatz kommen, beispielsweise beim Streaming, in Drohnen oder bei selbstfahrenden Autos, wo eine schnelle Datenspeicherung entscheidend ist. Auch soll sich die NASA für das neue Bildformat interessieren, weil damit in den Weltraumsonden Energie gespart werden könne.
Quelle und weitere Informationen: EPFL Lausanne
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Wenn es keine wesentlichen Vorteile bietet, wird es sich mit geringerem Kompressionsfaktor alleine nicht durchsetzen. Das kann JPG heute schon und ist kein Kriterium für einen gigantischen Wechsel von Trilliarden bereits existierenden Bildern im Web. Da gab es in der Vergangenheit schon div. Versuche mit JPEG2000, Waveletkompression et cetera, die sich alle nicht durchgesetzt haben..
Wichtiger wäre eine größere Bittiefe (Minimum 16bit pro Kanal) z.B. für HDR und multiple-Frame Fähigkeiten (z.B: für Pixelshift Aufnahmen oder schnelle Bursts), Masken, Alphachannel-Fähigkeiten, und Platz für full EXIF und auf Wunsch auch geschrumpfte RAWs incl. Entwicklungsdaten inline für eine dauerhafte Speicherung und als Ersatz für DNG.
Vielen Dank, ein spannendes Thema. Ich möchte ja nicht ätzen. Ich kann gut verstehen, wenn man Pressemeldungen nicht 1:1 wortgetreu übernehmen möchte. Aber aus Bildgröße [„Dateigewicht“] Filmgröße machen?
…das ist der übliche Schleim der Übersetzungsmaschinen…eigenltlich sollte man sowas verdaulich korrigieren, bevor man es online setzt.