Seit gut einem Jahr kann die die digitalen Großformatkamera LS911 bestellt werden, jetzt ist sie auch erhältlich. Bei einer Sensorfläche von 9 x 11 Zoll (22,86 x 27,94 cm) beträgt die Auflösung gerade einmal 12 Megapixel. Der Schwarzweiß-Sensor verspricht einen gigantischen Dynamikumfang, die Basisempfindlichkeit der LS911 liegt bei ISO 2.100. Large Sense hat eine Möglichkeit für Farbfotos per Mehrfachaufnahme implementiert, eine One-Shot-Farbversion der Kamera soll später folgen.
Im Wesentlichen ist es mit der jetzt lieferbaren Großformatkamera LS911 bei dem geblieben, was Hersteller Large Sense bereits vor rund einem Jahr angekündigt hat:
- 9×11-Zoll-Sensor mit 12 Megapixel und einem daraus resultierenden Pixelabstand von 75 μm
- Keine AA-Filter, keine Mikrolinsen
- Zwei Empfindlichkeitsstufen: Base ISO 2.100, High ISO 6.400
- Live-View-Monitor
- Video maximal mit 4K-Auflösung und 26 fps
- Tethered Shooting via Ethernet oder WiFi
- Dateiformate: DNG, TIFF 16 bit, TIFF 32 bit, RAW and JPEG.
Interessant ist, dass Large Sense die LS911 von Haus aus mit 900 GB internen Speicher ausstattet. Das dürfte vor allem denjenigen entgegenkommen, die mit der Kamera filmen möchten. Die reine Still-Variante ist übrigens vom Tisch, laut Large Sense war das Interesse daran zu gering.
Derzeit wird die Verschlusszeit der LS911 noch rein elektronisch gebildet, die kürzest mögliche Belcihtungszeit beträgt 1/26 Sekunde. Large Sense arbeitet aber bereits an einem externen mechanischen Verschluss, der bis zu 1/500 Sekunde ermöglichen soll.
Als Zubehör gibt es jetzt unter anderem das „Color Wheel“. Mit seiner Hilfe sind „Trishot“-Farbfotos möglich. Dabei wird je ein Foto mit Rot-, Grün- und Blaufilter aufgenommen und die Aufnahmen dann zu einem Farbbild vereint.
Für die Zukunft plant Large Sense eine LS911-C, die direkt in Farbe aufzeichnet. Ebenfalls in Planung ist die Variante LS911-R, bei der sich der Sensor um 90 Grad drehen lässt (um nicht die gesamte Kamera ins Hochformat drehen zu müssen).
Der Preis der Large Sense LS911 ist seit letztem Jahr übrigens leicht gestiegen – von 104.00 US-Dollar auf jetzt 106.000 Dollar.
Weitere Informationen: www.largesense.com
Bei einem Preis von 106.000 Dollar wird so mancher keine Bastelarbeit (gebrauchte Sinar-F-Frontstandarte, altes Messingobjektiv) akzeptieren. Dies, und die 12 MP Auflösung auf einem 9×11 inch großen Sensor, sind zumindest erläuterungsbedürftig. Nur wegen der herrlichen Umstandskrämerei würde ich wahrscheinlich – ohne aufklärende Infos – keine solche Kamera kaufen. Bei der kurzen Presseverlautbarung fürchte ich, dass das marketing dem Hersteller einiges versauen wird.
Die Welt wird auch mit jedem Tag wunderlicher und wunderlicher ….
sobald folgendes erreicht ist, darf sich der hersteller gerne bei mir melden:
* auflösung mal 10, also 120+ MP und zwar "in farbe"
* preis dividiert durch 10
… bis dahin wünsche ich "viel glück". sie werden es brauchen.
Einfach eine 8×10 Kamera (oder kleiner) nehmen, einen Film nach Wahl einlegen und Fotos machen. Auf dem Leuchttisch sind die Negative oder Positive eine visuelle Offenbarung. Vor allem hat man damit ein Foto mit einem Ursprung und nicht nur virtuelle Bits und Bytes. Abgesehen davon ist diese Variante sicher preiswerter, selbst wenn man damit Kundenprojekte realisieren muss/möchte.
Nun gut, die ersten Digitalkameras hatten auch nur eine bescheidene Auflösung. In ein paar Jahren – grosse Nachfrage vorausgesetzt – wird es dieses System sicher hochauflösend zu einem realistischen Preis geben. Bis dahin: Film!