Leica kündigt heute das extrem lichtstarke Porträtobjektiv Noctilux-M 1:1,25/75 ASPH. an. Bei Offenblende ermöglicht es Aufnahmen mit nochmals geringerer Tiefenschärfe als mit dem legendären Noctilux-M 1:0,95/50. Auf den Markt kommen soll Leicas neuer Lichtriese im August 2018. Der Preis: 11.900 Euro.
Pressemitteilung der Leica Camera AG:
Leica Noctilux-M 1:1,25/75 ASPH.: Lichtstarke Optik für das Leica M-System bereichert Objektiv-Portfolio
Wetzlar, 29. November 2017. Der Name „Noctilux“ steht seit mehr als einem halben Jahrhundert für extrem lichtstarke Objektive mit exzellentem Optikdesign an der Grenze des Machbaren. Nun erweitert die Leica Camera AG das Objektiv-Portfolio um das Leica Noctilux-M 1:1,25/75 ASPH. Eine hauchdünne Schärfentiefe, für eine äußerst detaillierte Freistellung, kombiniert mit einer überragenden Abbildungsleistung und einem einzigartigen Bokeh machen es zu einem außergewöhnlichen Objektiv. Die Brennweite von 75 mm eignet sich besonders für natürlich wirkende Portrait-Aufnahmen.
Der Schärfentiefe-Bereich des Noctilux-M 1:1,25/75 ASPH. ist nochmals geringer als der desNoctilux-M 1:0,95/50 APSH., was eine noch feinere Freistellung erlaubt. Für Portrait- und Detailaufnahmen eröffnen sich so zusammen mit der für ein extrem lichtstarkes Objektiv kurzen Naheinstellgrenze von 0,85 m und dem Abbildungsmaßstab von 1:8,8 gänzlich neue fotografische Möglichkeiten – elf Blendenlamellen sorgen dabei für ein weiches sowie harmonisches Bokeh.
Um die außergewöhnliche Abbildungsleistung zu garantieren, wurden die neun in sechs Gruppen verbauten Linsen aus Gläsern mit einer hohen anomalen Teildispersion und geringer Farbzerstreuung gefertigt. Zwei der Linsen sind asphärisch und reduzieren etwaige Bildfehler auf ein kaum mehr wahrnehmbares Minimum. Besonders hervorzuheben ist die Verwendung eines Floating Elements im Rahmen einer komplexen Fokussiermechanik, wodurch das hohe Leistungsniveau der Abbildungsqualität über den gesamten Fokussierbereich – von der Naheinstellgrenze bis unendlich – gewährleistet werden kann.
Neben den intuitiven, für Leica typischen Bedienelementen ist die Gegenlichtblende direkt in das Objektiv integriert. Sie lässt sich durch einfaches Drehen aus- oder einfahren und ist im ausgefahrenen Zustand fixierbar. Im Lieferumfang befindet sich des Weiteren ein Stativadapter, welcher zur sicheren und stabilen Befestigung auf Stativen genutzt werden kann.
Im Jahr 1966 erblickte das erste Objektiv der Baureihe, das Leica Noctilux 1:1,2/50, auf der photokina das Licht der Öffentlichkeit. Mit seinen geradezu revolutionären optischen Eigenschaften verblüffte es Messebesucher und Fachpresse gleichermaßen. In den Jahren 1975 und 2008 wurde das Noctilux in zwei Generationen weiterentwickelt. Jede Version wurde stets unter der Prämisse entwickelt, noch bessere Abbildungseigenschaften zu erreichen, dabei stets noch lichtstärker als sein Vorgänger zu werden, gleichzeitig jedoch die Offenblende als Arbeitsblende zu erhalten – es war und ist also nicht notwendig, mit einem Leica Nocitlux-M Objektiv abzublenden, um beste Abbildungsleistungen zu erreichen.
Zusammen mit dem Leica Noctilux-M 1:0,95/50 ASPH gründet das Leica Noctilux-M 1:1,25/75 ASPH. eine neue Objektiv-Familie. Die beiden Mitglieder dieser Familie zeichnen sich durch eine extreme Lichtstärke sowie außergewöhnliche Leistungsfähigkeit auch bei Offenblende aus und stehen für Bilder mit einer ganz speziellen, einzigartigen Bild-Ästhetik.
Die bei Offenblende außergewöhnlich geringe Schärfentiefe des Noctilux-M 1:1,25/75 APSH. kann mittels eines elektronischen Suchers – wie dem Leica Visoflex – besonders gezielt eingesetzt werden. Des Weiteren lässt sich das Noctilux-M mittels des Leica M-Adapter L hervorragend an einer Leica SL nutzen. Der mit 4,4 Millionen Pixel auflösende elektronische Sucher mit EyeRes®-Technologie, ermöglicht ein äußerst präzises und komfortables Fokussieren.
Das Leica Noctilux-M 1:1,25/75 ASPH. wird ab Anfang 2018 für eine unverbindliche Preisempfehlung von 11.900,– Euro erhältlich sein.
Bildgalerie: Leica Noctilux-M 1:1,25/75 ASPH.
Technische Daten: Leica Noctilux-M 1:1,25/75 ASPH.
Bildwinkel (diagonal, horizontal, vertikal) | Für Kleinbild (24 x 36 mm): ca. 32°, 27°, 18° Für Leica M8-Modelle (18 x 27 mm): ca. 24°, 20°, 14°, entspricht ca. 100 mm Brennweite bei Kleinbild1 |
OPTISCHER AUFBAU | |
Zahl der Linsen/Gruppen | 04.01.1900 00:00 |
Asphärische Flächen | 2 |
Lage der Eintrittspupille (bei unendlich) | 26,9 mm (vor Bajonett) |
ENTFERNUNGSEINSTELLUNG | |
Arbeitsbereich | 0,85 m bis ∞ |
Skalen | Kombinierte Meter/Feet-Einteilung |
Kleinstes Objektfeld / Größter Maßstab | Für Kleinbild: ca. 212 x 318 mm / 1:8,8, Für Leica M8-Modelle: ca. 159 x 238 mm / 1:8,8 |
BLENDE | |
Einstellung/Funktionsweise | Rastblende, auch halbe Werte einstellbar |
Kleinster Wert | 16 |
Bajonett | Leica M-Schnellwechsel-Bajonett mit 6 Bit-Strichcode-Objektivkennung für digitale M-Modelle2 |
Filterfassung | Innengewinde für Schraubfilter E67, mit Geradführung |
Gegenlichtblende | Eingebaut, herausdrehbar |
Sucher | Kamerasucher3 |
Oberflächenausführung | Schwarz eloxiert |
ABMESSUNGEN UND GEWICHT | |
Länge bis Bajonettauflage | ca. 91 mm |
Größter Durchmesser | ca. 74 mm |
Gewicht | ca. 1055 g |
Verwendbare Kameras | Alle Leica M-Kameras3, 4, Leica SL-Kameras mittels Leica M-Adapter L |
Tolles Stück Fototechnik! Bin auf die Abbildungsleistung gespannt.
Wie absurd ist das denn? Das Auge scharf, die Augenbrauen, Nasenspitze, Haare und Ohren schon unscharf.
Für derartige Portraits würde keiner meiner Kunden auch nur einen Cent bezahlen…
Die Frage hatte ich mir auch gestellt, so minimale Tiefenschärfe, das ich nicht mal Augen und Wimpern gleichzeitig scharf abbilden kann. Die Probleme habe ich schon bei D800 mit 1.4/50 mm, weshalb ich da gerne auch 2 bis 2.8 abblende. VOn der Fokussier / AF Genauigkeit mal abgesehen.
Schick zum Ausprobieren wäre es und das Teil wird seine Käufer finden, so richtig praktisch verwendbar ist die 1.2 eher nicht.
Hier gab es schon ein paar Bilder:
https://petapixel.com/2017/11/29/leica-noctilux-m-75mm-f1-25-12795-bokeh-lovers-dream-lens/
1. Eine alte Photographen-Regel besagt, dass abblenden um 2 – 3 Blendenstufen die Bildqualität verbessert. Konkret läuft das Objektiv also also ab Blende 2,5 zu Höchstleistungen auf.
2. Die Schärfentiefe nimmt mit der Vergrößerung des Abstands zum Objekt bei gleicher Blende und Brennweite zu. Entsprechend ist die Offenblende des Objektivs eher für Ganzkörper-Portraits geeignet.
Objektive mit derart geringer Schärfentiefe sind ja nichts neues: 1,4/75, 1,4/85, 1,2/85 usw. (fürs Kleinbildformat) gabs und gibts von verschiedenen Herstellern. Dass ihre Berechtigung allein in Kopfporträts aus geringer Entfernung und bei offener Blende (Geschmackssache …) liegt, glaube ich eher nicht.
Na da ist man ja mal gespannt, was das Objektiv so kann für sein Geld! Das NOCTILUX 0,95/50mm war ja bei voller Öffnung auch nicht gerade der Brüller und ich erwarte mir da physikalisch gesehen auch keine Wunder bei dem neuen Objektiv!