Intrepid, ein rühriges Startup aus dem Süden Englands, hat eine kostengünstige Kamera für das Großformat 8×10 entwickelt. Die Intrepid 8×10 Camera kommt wahlweise mit einer Objektivplatte für Sinar-Objektive, einen passenden Filmhalter gibt es auf Wunsch ebenfalls. Noch bis Samstagmittag können Sie sich die Kamera zum Vorzugspreis ab 480 Britische Pfund (ca. 545 Euro) bei Kickstarter sichern.
Wie schon die erfolgreiche Intrepid 4×5 Camera wird auch die jetzt vorgestellte Intrepid 8×10 Camera weitgehend aus Holz und in Handarbeit gefertigt. Die Frontstandarte lässt sich in zwei Ebenen bewegen (Tilt und Shift), die Bildstandarte kann lediglich gekippt werden (Tilt). Der in diversen Außenfarben erhältliche Balgen erlaubt einen Auszug von 40 bis 600 Millimeter.
Die neue Großformatkamera von Intrepid nimmt Planfilme im Format 8×10 Zoll auf, einen passenden Filmhalter bietet die kleine Manufaktur optional an. Die Filmebene lässt sich für den Wechsel zwischen Quer- und Hochformat drehen. Den Balgen fertigt Intrepid aus wasserfestem Nylon, die Hardware der Kamera aus Birkensperrholz und anodisiertem Aluminium.
Zur Anschubfinanzierung der ersten Produktionscharge läuft derzeit eine Kickstarter-Kampagne für die Intrepid 8×10 Camera. Noch bis Samstagmittag nimmt Intrepid auf Kickstarter Vorbestellungen entgegen. Die nackte Kamera (ohne Filmhalter) gibt es dort für 480 Britische Pfund (ca. 545 Euro), inklusive Filmhalter kostet sie 525 Britische Pfund (ca. 595 Euro). Das Finanzierungsziel von 18.000 Britischen Pfund ist inzwischen mehr als 10fach Überschritten, sodass der geplanten Auslieferung der Intrepid 8×10 Camera ab September 2017 nichts mehr im Wege stehen dürfte.
Wer schreibt denn hier eigentlich die Beiträge?
"Wie schon die erfolgreiche Mittelformatkamera Intrepid 4×5 Camera wird auch die jetzt…"
Zum Glück habe ich meine Mamiya RB67 Kleinbildkamera dabei! 😉
Warum so unfreundlich?
Ist korrigiert.
Ist doch voll in Ordnung! In den Zeiten, als 8×10 das normale Format war, galt 4×5 und teilweise auch 5×7 als Mittelformat. Und Rollfilmformate waren Kleinbild! Ist alles nur eine Frage der Zeit und der Definition. Und wer sich diese Kamera zulegt, definiert Fotografie wohl sowieso anders, als der knipsende Mainstream …
Wenn jemand damit fotografieren will, sollte er sich vorher informieren, was 8×10 Planfilme und die Entwicklung kosten 😉
Mit Sicherheit nicht mehr als ein guter Rollfilm, wenn man ihn selbst in der Jobodose entwickelt. Und das sollte man auf jeden Fall tun!
Eine völlig überflüssige Kamera zu einem überhöhten Preis, aber vielleicht passend für Fotografen, die gerne in der Öffentlichkeit die Aufmerksamkeit auf sich lenken wollen. Jede halbwegs gute Digitalkamera leistet heute bessere Bildergebnisse. Aber um Himmels Willen möchte der Käufer keinesfalls zum "Mainstream" gehören….. Die Holzbalgenkameraknipser fotografieren dann mit der 8×10 einige Kieselsteinchen am Strand von Sylt, lassen sich das Schwarzweiss-Bild auf 50×60 über das Wohnzimmersofa hängen und erzählen dann dem gelangweilten Betrachter: Eigentlich "arbeite" ich nur mit Großformat?!
Vergessen Sie nicht das nasse Kollodium-Verfahren! Ohne das ist sowieso gerade nichts "Kunst"!
Mein lieber Digi-Fan,
nicht zum "Mainstream" gehören zu wollen erscheint mir, angesichts dessen, was dieser"Mainstream" so tagtäglich abliefert, fast schon Pflicht.
Wenn Sie Zeit finden, dann fahren Sie doch mal bis Mitte September nach München. Dort gibt es im "Haus der Kunst" eine wirklich interessante Ausstellung mit großformatigen Bildern von Thomas Struth, ehemaliger Becher-Schüler, zu sehen. Diese Aufnahmen entstanden v. a. auf 8x10inch-Diafilm, die vermutlich mit einem Trommelscanner digitalisiert wurden.
Ich selber war gerade einige Tage auf dem Balkan unterwegs, mit einer 11x14inch-Kamera. Nicht der Mainstream entscheidet, welche Technik ich benutze, sondern ich entscheide das. Und für ein 11x14inch- Negativ (Diafilm gibt es in diesem Format leider nicht mehr…) gibt es meiner Meinung nach (immer noch) sehr viele gute Argument.
Das angestrebte Bildergebnis determiniert die Technik und nicht umgekehrt.
Die Probleme mit dem von Ihnen angesprochenen Destinktionsbedürfnis sehe ich eigentlich eher bei den technikverliebten Fotografen.
Fahren Sie nach München!
Was bedeutet denn dieser Satz?: "…angesichts dessen, was dieser "Mainstream" so tagtäglich abliefert..? Diese Abwertung ist nicht gerecht. Fast alles, was Sie so täglich in den Printmedien betrachten können, wurde und wird digital belichtet – und das ist teilweise Spitzenklasse! Sie können aber auch mit einer dicken Sinar plus Rodenstock-Irgendwas durch italienische Renaissance-Städte laufen, sieht bestimmt "wichtiger" aus. Die gleiche Qualität erhalten Sie aber auch mit einer Nikon D810 und einem dazu passenden Nikkor-Objektiv. Übrigens: Schauen Sie sich hier doch bei Gelegenheit noch einmal das erste Werbefoto (Mann mit Kamera) zu dieser Nostalgiekamera mit Balgen an. Das ist alles, aber bestimmt keine Qualität!
Das Foto (Titelbild) stammt aus einem Vimeo-Video und soll keineswegs für die Qualität der Kamera stehen.
DANKE – ich dachte immer, für die Werbung einer Kamera legt der Hersteller auch gesteigerten Wert auf qualitativ hochwertige Produktfotos, bzw. er lässt seine Angebote auch mit den eigenen Kameras ablichten.
Sehr geehrter Digi-Fan,
ich kenne Aufnahmen, die mit einer Nikon D800 gemacht wurden, weil ich selber eine habe. Dazu "passende" Nikkore befinden sich ebenfalls in meinem Besitz. Ich fotografiere aber auch gelegentlich sehr gerne auf Planfilm, 5×7" in Farbe (Linhof, nicht Sinar…) und 11×14" in SW.
Die Anmutung der Bildergebnisse, Digi vs. Film, könnte unterschiedlicher nicht sein. Mal ganz abgesehen vom Entstehungsprozess der Aufnahmen. Den von Ihnen verwendeten Begriff "Qualität" müssten Sie in diesem Zusammenhang erst einmal definieren.
Auf die italienische Renaiccance stehe ich übrigens sehr, wie auch auf jede andere historische Aufklärungsbewegung. Woher wussten Sie das? Außerdem liebe ich Schokoladen-Eis. Wenn Sie eine andere Eissorte bevorzugen, zum Beispiel "Zitrone", weil das viel besser ist und weniger auffällt, dann gönne ich Ihnen das von ganzem Herzen! Frohes Schaffen!
Das Argument mit dem Schokoladeneis ist absolut "überzeugend!"
Wo dürfen wir denn Ihre analogen Großformat-Meisterwerke bewundern, denn ich vermute, Sie haben das Geld in die Großformatkamera-Ausrüstung nicht "einfach nur so" investiert?! Und noch eine Frage: Welche Agentur oder welcher Verlag nimmt denn noch analoge Negative oder Dias an? Ihr um Aufklärung bemühter DigiFan!
Ach übrigens, wenn das Thema Technik für Sie schon so wichtig ist: Ein z. B. 11x14inch-SW-Negativ liefert bei einer "realistischen" Digitalisierung von sagen wir 2400 ppi eine über den Daumen gepeilt Auflösung von ca. 30.000 auf 40.000 Bildpunkte. Das sind in summa 1,2 Gigapixel. Wenn Sie einen entsprechenden Superfeinkornentwickler verwenden und sorfältig zu Werke gehen, dann ist das Silberkorn bei dieser Negativgröße kein limitierender Faktor. Ein möglichst großformatiges Analog-Negativ mit anschließender Digitalisierung ist für höchste Qualität in Oneshot-Technik bis heute konkurrenzlos.
Wie kommen Sie auf die Idee, von einer "überflüssigen" Kamera zu sprechen, nur weil sie für Sie überflüssig ist?
Lieber Zep,
was nützt mir ein Scan mit 2400 ppi, wenn die Objektive nur einen Bruchteil der Auflösung schaffen. Sehr gute Objektive schaffen so um die 30 bis 35 Linien, die Brennweiten, die bei 11×14" eingesetzt werden haben eine geringere Auflösung, müssen auf mindestens Blende 32 abgeblendet werden und bei der Verwendung von 400 ASA Filmen ist die effektive Auflösung vermutlich unter 20 Linienpaaren pro Millimeter. Da empfehle ich doch eine Neuberechnung.
Aktuelle Digitalrückteile haben einen Tonwertumfang von um die 14 Blenden. Der T-Max 400 kommt mit vielen Tricks vielleicht auf 11 Blenden, vielleicht!
Der einzige Grund, der mich dazu veranlassen würde, eine Fachkamera in freier Wildbahn zu benutzen, wären die weit aufgerissenen Augen und Mäuler.
Oft gehoert, aber Quark, wenn entscheidend ist, was hinten rauskommt,
https://www.onlandscape.co.uk/2014/12/36-megapixels-vs-6×7-velvia/
Fuer klickfaule Leser das Ranking:
"Effectively we saw the following hierarchy.
10×8 (a significant winner still)
4×5 Black and White
4×5 Slide and Colour Neg
Mamiya 7 Adox CMS20
IQ180 / Mamiya 7 Delta/T-Max 100
Mamiya 7 Slide
Mamiya 7 Colour Neg
D800E"
Danke für die Punktlandung.
Einen solchen Test darf man füglich anzweifeln.
Ich bin mir sicher, dass eine D810 mit Sigma 50mm/ 1,4 jeder Großformatkamera weit überlegen sein wird. Die hier besprochene Großformatkamera ist nun nicht gerade ein Ausbund an Präzision, und ich wage zu bezweifeln, ob da die Standarten wirklich auf den zehntel Millimeter parallel ausgerichtet werden können. Zudem halte ich die Filmplanlage bei dieser Filmgröße für problematisch. Das mag man mit einer kleinen Blende ausgleichen können, aber eben nur im Schärfentiefebereich. Insofern erwarte ich keine Spitzenleistungen in puncto Schärfe von so einer Kamera. Wichtig wäre natürlich auch das Objektiv. Hat man ein Objektiv neuester Generation, mit besonders kleinen Zerstreuungskreisen gemäß der oft genannten Spezifikation "digital" vor sich?
Und wie wird der Film entwickelt? In einer Jobo-Dose mit selbst angesetztem Feinkornentwickler? Oder im Großlabor, wo im Tank mit Ausgleichsentwicklern gearbeitet wird? Das sind Unterschiede, die viel zur erreichbaren Auflösung beitragen.
Und dann wird so ein Riesenplanfilm tatsächlich eingescannt? Wobei man – je nach Scannerfabrikat und Denkvermögen des Einscannenden – wieder einen Haufen Auflösung versaut.
Die Kameraverstellung, die in Bild 2 – das mit dem feuerroten Balgen – gezeigt wird, ist so was von bescheuert! Die Standarten sind da nahezu parallel verschwenkt. Das bringt doch nichts. Wenn die Damen und Herren Ahnung vom Fotografieren mit Großformat haben sollten, dann würde man doch wenigstens eine gekonnte Scheimpflug-Verschränkung abbilden.
Nein. Viel Lob zwar für die Manufaktur-Experimente dieser Damen und Herren – aber wenn schon zum Großformat gegriffen werden soll, dann bediene man sich doch besser bei den Hochpräzisionskameras von Sinar oder Linhof, deren Hochblütezeitprodukte (Sinar P, P2) man heute für 250 € im Internet ersteigern kann. Und die nicht aus Holz sind, sondern aus feinstem und superpräzis verarbeitetem Aluminium. Das hat sich bewährt. Und da es heute kaum mehr jemand braucht, wird es billig verscherbelt.
Vielleicht finden solche Überlegungen, wie ich sie gerade vorgetragen habe aber auch deswegen kaum Resonanz, weil es gar nicht darum geht, mit höchster Präzision Spitzenleistungen zu erbringen. Vielleicht ist es ja nur die Abenteuerlust, die Risiken suchen läßt, und da kommt das Primitivste gerade recht genug. Weil man glaubt, mit geringfügigsten Mitteln doch etwas auf die Beine stellen zu können. Weil man sich als "Pionier" fühlen will, ohne zu merken, dass man sich nur in einen Relaunch begibt. Wenn es so wäre, dann wäre die Großformaterei, wie sie derzeit propagiert wird, nur eine Modemasche. Ich rechne mal nicht damit, dass es anders ist.
So sieht die Realität eben aus! Die große "Technik-Selbstdarstellungsschau" steht im Vordergrund, dazu viele Knöpfchen drehen und das schwarze Tuch nicht vergessen, denn wir sind ja keinesfalls "Mainstream!" Ein sehr guter Kommentar!
Mein lieber "Saumhuhn",
nein, Ihre "Überlegungen" finden wahrscheinlich deswegen keine Resonanz, weil sie von Ihnen überaus arrogant vorgetragen werden, ähnlich den Kommentaren Ihres Bruders im Geiste "Digi-Fan".
Sie haben niemals einen Planfilm in Händen gehalten, stimmt's? Tun Sie es bitte weiterhin nicht! Sie würden sich am Ende noch in den "Relaunch" begeben und sich möglicherweise gar als "Pionier" fühlen müssen! Und das wäre wahrscheinlich furchtbar peinlich für Sie…?
Ich empfinde keinerlei Interesse, Sie oder irgendwelche Gleichgesinnte hier in diesem Forum von der großartigen Qualität und Freude (ja, auch das gibt es) der analogen Großformatfotografie überzeugen zu wollen, aber hören Sie doch bitte auf damit, mich und uns mit Ihren Selbstdarstellungsvorwürfen zu belehren.
Manche könne eben beides: digital und analog. Sie sollten darauf nicht neidisch sein, sondern sich eine dieser präzisen, aus Aluminium gefertigten GF-Kameras zu dem von Ihnen genannten, günstigen Preis auf Ebay zulegen und sich, ganz verstohlen, versteht sich, ein kleines Fotolabor einrichten.
Das ist zur Zeit ziemlich hipp. Sie sollten das machen…
Schönen Tag noch.
Zep
Lieber Zep, Sie liegen ziemlich daneben mit Ihren Vermutungen. Die Planfilme von 9×12 bis 18×24, die ich persönlich belichtet, entwickelt und weiterverarbeitet habe, sowohl in Schwarzweiß als auch in Farbnegativ und E6, kann ich gar nicht mehr zählen. Es werden mehr als 1000 sein. Ich habe 25 Jahre lang die Mehrheit meiner fotografischen Aufgaben nur mit Großformat gelöst.
Aber ich bin ganz froh, dass ich das heute – zumindest aus Qualitätsgründen – nicht mehr muss. Wenn keine Kameraverstellungen nötig sind, bekommt man heute jede fotografische Aufgabe mit den Präzisionsspiegelreflexen von Canon oder Nikon und den besten Objektiven in den Griff. Und was nicht geht, das durchläuft dann im Workflow eben solche Programme wie Piccure+ und Helicon Focus Pro.
Sind Sie jetzt bitte nicht traurig, dass Sie falsche Annahmen gehegt haben – das kann jedem mal passieren.
Ihnen auch einen schönen Tag,
Saumhuhn
Lasst ihnen ihren Spaß! Wer hobbymäßig 30 kg, Objektive, Kassetten, Stativ und Sackkarre durch die Gegend schleppen möchte, soll das tun, aber bitte mit einer vernünftigen Linhof oder Sinar. Diese überteuerten Holzteile taugen nicht für das Arbeiten bei Wind und Wetter, sind anfällig und nur etwas für's Auge.
Die Fraktion der Großbildfotografen ist die Elite unter den Knipsern. Die wissen und können alles, haben die beste Auflösung, die schärfsten Objektive, sie glauben tatsächlich, dass Ende der 70er Jahre die Entwicklung im Objektivbereich abgeschlossen war, und holen heute mehr aus ihren T-Max 400 heraus, als Ansel Adams es sich jemals erträumt hatte.
Ende der 70er Jahre musste ich während meines Fotografiestudiums in den USA erfahren, dass der Tri X Pan 400 für das Zonensystem, bedingt durch seinen geringen Silbergehalt, nur bedingt zu gebrauchen ist, aber natürlich habe ich keine Ahnung. 2005 habe ich mein letztes 8×10 Dia geschossen, aber wenn ich alles zusammenrechne, dann ist eine digitale Fachkamera weitaus effektiver und letztendlich preiswerter als jeder Einstieg in die analoge Planscherei.
Hab phaseone-prints 100x150cm oder ähnlich gesehen. von detailschärfe kann keine rede sein.
Überteuerter Preis-das wir nicht Lachen. Ignorant-Dilletant. Die analoge Grossbild-Technik erzieht wieder zu sorgfältiger Motivauswahl.
NB: die details der 6x24cm grossen flugpanorama-aufnahme meiner webseite erreicht man vielleicht mit mehreren hundert FF-digitalaufnahmen mit entsprechend langer brennweite. bild in 1/250sec 3.5b/sec
Wer, so wie ich, mit Waldorf&Statler sozialisiert wurde, der wird manchen Kommentar hier besonders zu schätzen wissen. Misanthropie geht immer – weiß jeder Comedian. Besonders der Schwank mit: »Ich fotografiere mit X, also ist Y jetzt schlecht und sowieso doof.« Ich fotografiere mit Mobile, APS, Kleinbild, div. MF, bis hin zu Großformat – mittenmang etliche »Digitale«. Nur im Kabarett kommt man auf die Idee, dass nur eins davon ginge … nun ja …
Zur Intrepid, auch die 4×5" war seinerzeit fast 3x »ueberfunded«. Damals (2014) wusste man noch nicht, wie seriös die Firma ist, die Ziele evtl. zu ehrgeizig sind … oder der Output lausig ist. Intrepid hat die Produktion geschafft, hat einigermaßen pünktlich geliefert (nach Asien hat es etwas gehapert …), die Qualität war adäquat. Das ist bei Foto-Kickstartern ja langsam die Ausnahme (siehe Galaxy).
Mit 8×10 beginnt auch das Kollodium-Nassplatten-Verfahren Sinn zu ergeben. Möglich ist es schon ab 4×5, aber ist doch ein bisschen arg klein. Sowohl mit der 4×5 als auch mit der 8×10 bekommt man einen *sauguenstigen* Einstieg in die GF-Fotografie hin. Und das einmal angeschaffte Zubehör kann man später mitnehmen, wenn man upgraden will.
Dass die 8×10" nun 10-fach ueberfinanziert wurde, zeigt, was da für ein Nerv getroffen wurde und wie die Unterstützer die Firma heute einschätzen. Eigentlich sinds ja zwei Nerven: Analoge Fotografie und Großformat. Ich habe mich unlängst mit Yu Xiang (CEO Chamonix Camera) über genau diese Themen unterhalten und er hat – wie immer – die Sachen sehr klar auf den Punkt gebracht:
http://solarphoto.org/c1forum/ftp/UAO-Magazine.pdf
(PS: Eine kleine Diskussion zum Artikel gibt es im Großformatforum: https://grossformatfotografie.de/thread/14551-interview-mit-yu-xiang/)
Ich verstehe nicht warum es immer noch Menschen gibt, die sich fast zerhauen, wenn es um die Frage besser/schlechter bei analog/digital geht. Es ist doch völlig egal, wer was favorisiert. Jeder hat einen Grund, Anspruch oder Erwartung für sein Tun.
Es glaubt doch nicht wirklich jemand im Ernst, dass sich die Zielgruppe solcher Kameras selbige nur deswegen kaufen, weil sie bessere technische Qualität liefern soll?! Vielleicht ist es einfach nur der Spass, die Haptik, Neugier (gerade bei Jüngeren) das Doing selbst oder was auch immer.
Sorry, aber wer sich ernsthaft noch über analog und digital streitet, der vergleicht auch seinen S…. im Schwimmbad. Nix für für ungut.
Der 8×10" Intrepid-Kickstarter ist nun vorbei. Fazit: GF ist mal ganz schwer im Kommen. Es wurde über 12x mehr Geld eingesammelt, als eigentlich geplant. Also statt 18k nun 220k(!) – sensationell.
Die Folge wird sein, dass alle Backer nun nach Kassetten, Linsen, Verschlüssen und dann irgendwann nach Chemie&Equipment Ausschau halten werden. Ca. 450 neue GF-Freunde sind ja nicht eben wenig. Ich seh schon die eBay-Preise der nächsten Wochen …
Und wenn man dann noch bedenkt, dass eine nicht geringe Zahl dieser Menschen in Zukunft noch mehr Leute anstecken werden … Ich hab die letzen 5 Minuten Live verfolgt und da hat doch tatsächlich noch jemand in den letzten 6 Sekunden nochmal zugeschlagen. Wie viele mögen sich nicht rechtzeitig entschieden haben? Die kommen dann zu ShenHao, Chamonix, Gibellini, Linhof, Toyo, Cambo, Sinar, unameit.
Was unsere Misanthropen betrifft: Ich nenn das den umgekehrten Mixa-Effekt. Man erinnere sich, je mehr sich der umtriebige Bischof für seine kath. Kirche abrackerte, desto mehr verliessen den Laden. Auf GF/Analog bezogen: Je mehr die Misanthropen misanthropieren, desto mehr ging der Verkauf in Brighton durch die Decke – gut so!
Fazit: Heute ist ein guter Tag für Großformat – Misanthropen bitte weitermachen!
Eine Frage: Was ist ein "Backer"? Und was hat es mit "unameit" auf sich?
An sich ist es schön, wenn sich mehr Leute für Großformat begeistern, aber mit einer solchen Laubsägearbeit wird wohl eher Frustration aufkommen. Oder es wird sportlich als eine teure Form der Lomografie gesehen.
…glücklicherweise haben wir alle die Freiheit das zu tun was uns gefällt und was uns Spass macht; die einen fotografieren mit dem Handy und machen, wenn sie es beherrschen, ebenfalls tolle Bilder während andere eben Zeit und Geld investieren und mit einer 8×10 Inch oder grösseren Kamera fotografieren und sich an dem Vorgang des Fotografierens und an den Bildern erfreuen; wer kritisiert wen? Wer verurteilt wen? Lasst doch bitte allen die Freiheit, die Ihr selbst für Euch inanspruch nehmen wollt; wichtig ist, Ihr seid überzeugt von und mit dem was Ihr tut…