Dieses Jahr ist vor allem Panasonic auf der Consumer Electronics Show (CES) ins Rampenlicht getreten und hat ein Feuerwerk an Neuvorstellungen abgebrannt. Doch auch Canon, Kodak Fuji und andere haben mit ihren Vorstellungen und Ankündigungen von sich Reden gemacht. Traditionell zurückhaltend gab sich Sony, Nikon hatte dieses Jahr ebenfalls keine Neuigkeiten mit nach Las Vegas gebracht.

Dass Kodak ausgerechnet auf der weltgrößten Elektronik-Messe die Reinkarnation des Ektachrome Diafilms ankündigen würde – damit hatte wohl kaum einer gerechnet. Und eigentlich war diese Ankündigung ja auch nur eine Nebensache, die Hauptsache sollte wohl die Präsentation eines funktionierenden Prototyps der Super 8 Filmkamera sein. Und für eben jene Filmkamera will Kodak jetzt den Ektachrome-Film wieder produzieren. Da liegt es natürlich auf der Hand, das Filmmaterial gleich auch noch für Kleinbild zu konfektionieren.

Kodak Super 8 Kamera

Die schlicht „Super 8“ genannte Filmkamera von Kodak kommt im Frühjahr, zunächst in einer Limited Edition für Profis. Die Konsumenten-Version wird es erst später geben.

Die wohl noch größere Überraschung ist indes, dass Kodak auch den Kodachrome wiederbeleben könnte. Das jedenfalls hat Steven Overman, Marketingchef (CMO) bei Kodak in einem Interview (Podcast bei Soundcloud) angedeutet. Overman betont zwar, dass der Ektachrome mit seinem E6-Prozess deutlich einfacher zu handhaben sei, als der legendäre Kodachrome. Aber die Nachfrage nach einem Denkmal wie dem Kodachrome sei stark, sodass Overman denkt, Kodak sollte ihn wieder liefern.

Stellt sich nur die Frage, wie und wo ein neuer Kodachrome entwickelt werden sollte. Das letzte Labor, das noch nach den K-14 Prozess beherrschte, wurde bereits zum Jahresende 2010 geschlossen.

Canon hat zur CES nicht nur die Edelkompakte PowerShot G9 X Mark II präsentiert, sondern auch ein Trio neuer Kompakter für das kleine Budget präsentiert. Das sind zum einen die besonders handlich IXUS 185 mit 8fach-Zoom und die IXUS 190 mit 10fach-Zoom. Und zum anderem die von Canon „Mini-Bridge-Kamera“ genannte PowerShot SX430 IS mit 45fach-Zoom. Gemeinsam ist den drei Kameras ein CCD-Sensor im Format 1/2,3-Zoll. Die nicht mehr ganz zeitgemäße CCD-Technik beschränkt die Videoauflösung auf 1280 x 720, bei 25 Bilder/s, die Empfindlichkeit reicht bis ISO 1600.

Canon-Trio zur CES 2017

Preisgünstiges von Canon: IXUS 185 (links), IXUS 190 (Mitte) und PowerShot SX430 IS (rechts).

Auf den Markt kommen sollen die drei Neuen von Canon im Februar. Die IXUS 185 wird für 119 Euro zu haben sein, die IXUS 190 soll 179 Euro kosten und die PowerShot SX430 IS wird für 269 Euro angeboten.

Fujifilm hat letzte Woche nicht nur die jeweiligen Sondermodelle der X-Pro2 und X-T2 präsentiert, sondern auch die Outdoor-Kamera Finepix XP120 vorgestellt. Sie ist bis zu einer Tiefe von 20 Metern wasserdicht, bis zu einer Fallhöhe von 1,75 Metern stoßfest und soll auch bei frostigen Temperaturen bis minus zehn Grad in vollem Umfang einsatzbereit sein. Herzstück ist ein 1/2,3 Zoll BSI CMOS Sensor, der 16,4 Megapixel auflöst. Das Objektiv zoomt von 28-140 mm (bezogen auf Kleinbild). Ganz neu führt Fujifilm bei der XP120 den „Cinemagraph Modus“ ein, bei dem ein zuvor ausgewählter Bildbereich gefilmt wird, während der Rest als Standbild aufgezeichnet wird. Die Finepix XP120 wird ab Ende des Monats in den Farben Blau, Gelb und Eisblau erhältlich sein und soll 219 Euro kosten.

Fujifilm XP120

Kompaktkamera für Abenteurer: Fujifilm Finepix XP120

Samsung hat sich zwar aus dem Geschäft mit Digitalkameras verabschiedet, hat aber mit seinen Smartphones weiterhin Geräte zum Fotografieren im Angebot. Dazu passend kommt aus Korea nun der Mini-Fotodrucker Image Stamp. Er arbeitet nach dem Zink-Verfahren, bei dem die Druckfarben bereits in das spezielle Papier eingearbeitet sind. Die Ausdrucke im Format 5,6 x 9,8 cm sind winzig, entsprechen aber immerhin dem 16:9-Format. Der Image Stamp soll ab Frühjahr 2017 erhältlich sein, ein Preis steht noch nicht fest.

Samsung Image Stamp

Drucker für die Hosentasche: Samsung Image Stamp

Eine eindrucksvolle Idee hat Razor, ein Zubehörhersteller für PC-Gamer, auf der CES 2017 vorgestellt: Project Valerie. Dahinter verbirgt sich ein 17-Zoll-Laptop mit drei Displays. Sobald man den Deckel des Geräts öffnet, fahren links und rechts des Hauptmonitors zwei weitere Displays aus, die die Bildschirmfläche verdreifachen. Trotz der drei Bildschirme soll der tragbare PC zugeklappt nicht dicker sein als herkömmliche Gaming-Laptops.

Razor Projekt Valerie

Laptop Razor Project Valerie: Gedacht für PC-Gamer, könnte aber auch für mobile Bildbearbeiter sehr interessant werden.

Zwar wendet sich Project Valerie zunächst an PC-Spieler, der Tripple-Display-Laptop dürfte aber auch Bildbearbeiter begeistern. Jedenfalls hat das Konzept auf der CES ein derartiges Interesse geweckt, dass zwei der ausgestellten Prototypen am Sonntag gestohlen wurden. Razor-Chef Min-Liang Tan vermutet Industriespionage als Motiv und hat inzwischen ein Belohnung von 25.000 Dollar für Hinweise auf den Täter ausgesetzt.