Wie Cosina, Inhaber der Markenrechte für Voigtländer, auf seiner japanischen Website mitteilt, wurde die Produktion der Messsucherkameras der Bessa-R-Reihe eingestellt. Vom Produktionsstopp betroffen ist auch eine Reihe von Zubehörartikeln für die Bessa-R-Kameras.
Verschwinden vom Markt: Die „Bessa-R-Messsucherkameras“ von Voigtländer.
Und wieder verschwindet eine analoge Kamerareihe vom Markt, Cosina stellt die Produktion der „Voigtländer Bessa R“-Kameras ein. Die Messsucherkameras mit Leica-M-Anschluss wurden seit 2004 produziert und erfreuten sich als kostengünstige Alternative zu den Produkten aus Wetzlar immer noch einer gewissen Popularität.
Wie Cosina auf seiner japanischen Webseite (Link zur Google-Übersetzung) ferner informiert, ist auch das komplette Zubehör für die Bessa M vom Produktionsstopp betroffen. Noch sollen allerdings Kameras, Objektive und weiteres Zubehör im Handel erhältlich sein. Auch die deutsche Webseite von Voigtländer listet die Kameras noch nicht als „abgekündigt“.
(Martin Vieten)
Ende einer Ära
Ein bisschen Schade, aber es gibt eben gebraucht weit mehr analoge Kameras als Nutzer. Ich hatte mehrere Bessas im Laufe der Jahre, aber selbst immer gebraucht gekauft. Zuletzt lag eine neue Bessa preislich auf dem Niveau einer gebrauchten M6. Es ist schon klar, dass man dann lieber zum Original greift.
Sehr treffend formuliert
[quote=Gast][quote=Gast] Es ist aber klar, dass in im schrumpfenden Markt von Messucherkameras für Film, welcher noch dazu im oberen Preissegment von einer dominanten Nobelmarke besetzt ist, auf Dauer die Brosamen vom Tische des reichen Prasser den armen Lazarus nicht satt machen können. Für den Restmarkt als Objektivlieferant für gebrauchte M6 in den Händen von schwarzweissen Filmrückkehrern ist das Hungertuch jetzt offensichtlich endgültig durchgenagt.[/quote]
Hinzu kommt, dass der Schwarz-Weiß-Markt einen Paradigmenwechsel erfahren hat. Vor fünfzig Jahren war Farbfotografie etwas besonderes, SW etwas für Arme. Nur an Weihnachten leistete sich mein Vater zu dieser Zeit einen Farbfilm. Ein 9cm*9cm großer Abzug kostete 2 DM.
Heute ist SW-Fotografie mit Film etwas Besonderes.
Ehrlich gesagt ist mir eine
Ehrlich gesagt ist mir eine Bessa als Rückdeckel für meine Leicaoptiken lieber vor allem fur das 75er als eine Leica für auch nicht schlechte Voigtländeroptiken
Sehr reichhaltiges Angebot an Filmen verfügbar
[quote=Gast]
kein reichhaltiges Angebot an Filmen mehr.[/quote]
Das entspricht nicht den Tatsachen: Es stehen über 70 (!) unterschiedliche Filmtypen den Fotografen zur Verfügung. Da findet jeder etwas für sich. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Gast schrieb:
Gast
[quote=Gast][quote=Gast][quote=Gast]
kein reichhaltiges Angebot an Filmen mehr.[/quote]
Das entspricht nicht den Tatsachen: Es stehen über 70 (!) unterschiedliche Filmtypen den Fotografen zur Verfügung. Da findet jeder etwas für sich. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.[/quote]
dann sicher auch die jeweilige Anzahl zu den Namen der Hersteller …?[/quote]
Voilà, in alphabetischer Reihenfolge:
Adox: 4
Agfa (Belgien): 6
AgfaPhoto: 3 (made by Fuji)
Bergger: 2
CineStill: 2
FilmoTec: 2
Fujifilm: 16
Foma: 4
Ilford: 13
Impossible: 4
Kodak Alaris: 9
Lomography: 2 (eigenständige; umgelabelte bereits abgezogen)
Lucky: 1
Revelog: 11
Rollei-Film: 4 (eigenständige; umgelabelte bereits abgezogen)
Shanghai: 1
Washi: 1
Summe: 85
(Und ab nächstem Jahr dann zusätzlich noch Film Ferrania).
Gast schrieb:
Kleiner Tipp:
[quote=Gast]Kleiner Tipp: Deutlich preiswerter ist die Bessa R2 mit Schraubgewindeanschluss M39, da lassen sich dann auch die Schraubgewinde-Nikkore aus alten Tagen eindrehen[/quote]
Es gab keine Bessa R2 mit Schraubgewindeanschluss, das war die Bessa R (oder alternativ L und T ohne eingebauten Sucher). Hier ist man allerdings auf M39 Objektive festgelegt, da es M39 Adapter für M-Bajonett gibt, aber nicht umgekehrt. Cosina hatte für die erste Serie der Bessas ein komplettes angebot an M39 Objektiven. Für Leute, welche gerne einmal eine Kamera aus der Vitrine holen, um einen Film einzugegen, sind diese die einzige Möglichkeit, moderne Objektive an historischen Kameras zu verwenden. Während es relativ viele moderne Objektivangebote für M-Bajonett gibt, stammen M39 Objektive vorwiegend aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und falls jetzt jemand die Idee haben sollte, dass Vergrößerungsobjektive und längerbrennweitige Lupenfotoobjektive auch ein M39 Gewinde haben, nein, die eignen sich mangels definiertem Auflagemaß und ohne Einstellschnecke nicht als Kameraobjektive.
Leica
hat sich nicht mit dem Handwerk überworfen, sondern mit einem miserablen Preis-Leistungsverhältnis weit ins Abseits gestellt.
Die Umsatzträger
sind mitnichten Produkte Made in Germany …
Und
Leicas sind vergleichbar unvernünftig, wie Porsches.
Kleine Korrektur
“..teurer als” nicht “..teurer wie!” [quote=Gast]ist Leica wieder eine gesundes Unternehmen. Was darf es denn kosten, in Deutschland gute Produkte zu produzieren? Vielleicht sind Produkte, Made in China , ja in einem miserablen Preis-Leistungsverhältnis, weil die Menschen, die dort produzieren, sich außer einer Bleibe und Essen kaum etwas leisten können, so gut wie keinen Urlaub haben und bis zu sieben Tage die Woche arbeiten.
Ein Porsche ist auch teurer wie ein Sportwagen von Mazda- da mault aber keiner rum.
Ich mag Leica- und meine Leicas werden benutzt. Und sie funktionieren und machen Freude. Dabei denke ich nicht an den Preis, sondern ans Fotografieren.[/quote]
Wichtiger Unterschied!
Porsche ist aber nicht technisch veraltet! [quote=Gast]Leicas sind vergleichbar unvernünftig, wie Porsches.[/quote]
Renaissance???
Nach dem mehr oder weniger viel (hier im Forum) heraufbeschwöhrten Comeback der Analogfotografie, sieht diese Ankündigung seitens Cosina, nicht aus! Fuji bzw. Fujifilm hat ja auch erst kürzlich einige Filme eingestellt und den Rest verteuert, wenn ich mich nicht irre. Nur KonkursKodak sagt etwas anderes… XD
Jedoch würde ich Sofortbild-Kameras und generelle Fotoausdrücke nicht dazu zählen!
Totgesagte …
Wer heute analog fotografiert findet ein reichhaltiges Angebot langlebiger Gebrauchtware. Die Nachfrage nach fabrikfrischen Kleinbild-Systemkameras tendiert sicher gegen null.
Von einer Renaissance zu sprechen ist wohl übertrieben, so ganz tot ist die alte Technik allerdings auch nicht. Besonders für qualitative Schwarz-Weiß-Bilder ist Film einfach die bessere Wahl.
Manche Fotografen schätzen auch das elementare Werkzeug als unverzichtbares Gestaltungsmittel um einen sinnlichen, kreativen Arbeitsablauf zu initiieren.
Keine Preiserhöhung
Bei Fujifilm gab es lediglich eine regional begrenzte Preiserhöhung in Japan. Aber nicht im Rest der Welt.
Leica
ist ja auch mehr ein Glaubens- denn ein Vernunftsystem … das hat dort Methode, die sich aber nur Eingeweihten, also Zugangsberechtigten zu den Caymans, erschließt. 😉
Gast schrieb:
Gast
[quote=Gast][quote=Gast]…… hätte es jedoch begrüßt, dies wäre gleichzeitig mit der Ankündigung einer digitalen Bessa erfolgt. He, Cosina, warum überlasst Ihr den snobistischen Hessen hier komplett das Feld!?
[/quote]
Ganz einfach, weil Cosina den Markt kennt und weiß, dass eine digitale Bessa ihr Untergang wäre, denn
– der Markt für Digitalkameras ist kollabiert, allein in den letzten vier Jahren hat er über 65% (!!) seine Volumens verloren, siehe http://www.cipa.jp/stats/dc_e.html
– auch Leica als Platzhirsch bei den Messsucher-Kameras kämpft im digitalen Segment mit stark sinkenden Verkäufen (wogegen die Nachfrage nach Film M Kameras ansteigt)
– der Markt für Messsucher-Kameras ist ein extrem winziger Nischenmarkt mit der Größe von nur ca. 1 Promille des Systemkamera-Gesamtmarktes
– eine digitale Bessa müsste obendrein gegen den wachsenden Gebrauchtmarkt an Leica M8 / M9 ankämpfen
– Cosina hat kein know-how für die Konstruktion einer solchen Kamera, sie hätten somit überproportional hohe Kosten für R&D, die sie in diesem schrumpfenden Markt niemals wieder reinbekommen würden.[/quote]
Im Jahr 2014 wurden lt. dem Link 137 Mio. Nicht-Spiegelreflexkameras mit Wechselobjektiven, zu denen eine digitale Bessa ja gehören würde, “verschifft”. Jan-Aug 2015 waren es knapp 93 Mio. übers Jahr hochgerechnet also 139 Mio. Eine Schrumpfung gibt es also gemäß dem Link nicht. Zumal die Zahlen sogar wieder besser werden und sich dieser Markt nach Schwächeln im Januar rasant verbessert.
Thyl
und was kann die lailin?
Ich würde gerne mal die Stärken der Lailin sehen.
Ob sie mit dem, was Leica nicht liefert, Bilder macht, die mit Leica einfach nicht möglich sind.
Mir geht dieser krankhafte Leicahass auf den Nerv.
Ich arbeite gern emit Leica und nutze die Stärken und vermisse nicht deren Schwächen.
JA, es gibt Menschen, die lieben dieses Handwerkszeug- im Amateur- wie im Profibereich. Das gilt auch für das so überholte, altmodische und schlechte M-System. Und ja, ich habe das Geld sparen müssen- nicht mal eben aus der Portokasse bezahlt. Aber es macht Freude- damit zu arbeiten.
Das schöne ist- ich habe Kollegen, die arbeiten mit Canon und Nikon- und hier gibt es ein echtes Miteinander- einen tollen Austausch, aber nicht so eine armselige Abgrenzung wie hier im Forum.
Ultraweitwinkel- das fehlt hier einigen im Denken und Wahrnehmen. Einige, die haben hier nur ein Makro im Gehirn und bekommen außerhalb dieses kleinen Fokus nichts mehr mit.
Wenn der Verschlusshersteller keine Teile mehr liefert
kann der Kamerahersteller leider auch nichts mehr liefern. Der Verschluss der Bessa-Kameras kam vom gleichen Hersteller wie die Verschlüsse der Ms aus Wetzlar.
Ziemlich unwahrscheinlich.
[quote=Gast]Wenn der Verschlusshersteller keine Teile mehr liefert kann der Kamerahersteller leider auch nichts mehr liefern. Der Verschluss der Bessa-Kameras kam vom gleichen Hersteller wie die Verschlüsse der Ms aus Wetzlar.[/quote]
Die Verschlüsse der Bessa Kameras werden von Copal hergestellt. Ein vertikal ablaufender Metall-Schlitzverschluss. Die analogen Leicas haben dagegen einen horizontal ablaufenden Tuch-Schlitzverschluss. Wäre mir neu, dass der von Copal kommt.
Aber sicher haben Sie für Ihre Behauptung auch einen Nachweis anzubieten.
ROG
Alles von Cosina.
[quote=Gast]Ein Freund (kein Fotograf, sondern Sammler)[/quote]
Sie nennen einen Sammler “Freund”? Sagen Sie das nur in diesem Forum nicht zu laut. Sammler sind hier der Klassenfeind.
[quote=Gast]besitzt einige Leicas, fast alle Bessa-Modelle und eine “Zeiss Ikon” (die mit M-Bajonett).[/quote]
Das ist richtig.
[quote=Gast]Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los,[/quote]
Auch das ist richtig.
[quote=Gast]die Kamera stammt auch von Cosina!?[/quote]
Das ist definitiv richtig.
[quote=Gast]Wird die eigentlich noch hergestellt?[/quote]
Nein.
Ich habe mir von Jahren mal einen Shitstorm eingetreten, weil ich meinte, dass diese Zeiss Ikon ja nicht so besonders sein könne, wenn sie von der spiegelbefreiten Billig-SLR Bessa (siehe oben) abstamme. Oh weh. Selbstverständlich wäre die Zeiss Ikon deutlich hochwertiger gefertigt und habe mit der ersten Bessa Serie (M39 Gewinde) nichts mehr zu tun. Ihr Freund ist jetzt wohl 10 jahre später derjenige, welcher diese letzte noch offene Menschheitsfrage im direkten Vergleich beantworten könnte.
Hier übrigens eine Archivmeldung über die Abkündigung eines Teiles des Zeiss Ikon Programmes. Hier eine offizielle Zeiss Seite mit dem Hinweis “Produktion der Kamera eingestellt”. Die meisten der angeführten ZM Objektive tragen diesen Hinweis noch nicht.
Was ihr Freund noch ins Auge fassen sollte, falls er es nicht ohnehin hat, wäre die Epson R-D1. Das war eine digitale Bessa R2 mit jener Generation 6.1 Megapixel Sensor, welcher in den frühen Nullerjahren auch in Nikon D50 und D70, sowie Minolta Dynax 5D und 7D seinen Dienst versah. Die Kamera war in mehreren Generationen einige Jahre am Markt und war für Voigtländer und Epson wohl eher ein Versuchtballon gewesen, der nicht sehr hoch steigen mochte. Obwohl die Kamera ein absolutes Alleinstellungsmerkmal hatte: Da sie von einer vollmechanischen Kamera abstammte, musste der Verschluss per Schnellschalthebel von Hand gespannt werden!
Soviel auch gleich zu denn Marktaussichten einer digitalen Voigtländer Bessa.
Nachfrage!
Verständlich: Analog ist auf dem Rückzug – und Messsucher hatte immer nur Nachteile, da ist die billigste Spiegelreflex zehnmal besser, als eine Leica oder “Bessa!” Hier liegt auch noch eine Bessa R2 mit 2,5/35 mm herum – soll ich die jetzt verkaufen? Steigt die noch im Preis oder fällt sie?
Schade..
Die einzigen analogen Kameras die ich vermisse sind die Großformatkameras (20x25cm). Die SW und Dia Aufnahmen hatten das gewisse „Etwas“ vorzuweisen. Mag sein das die digitalen Rückteile besser sind. Was fehlt ist die Vorfreude auf das entstanden Negativ/Dia wenn dieses aus dem Labor kommt. Alleine schon die Haptik auf dem Leuchtpult wenn man mit der Rodenstocklupe die Details kontrolliert.
Alles Schnee vom letzten Winter wenn jeder sich auf dem vom Finger wischen verschmierten Bildschirm mit der digitalen Lupe das Ergebnis sofort betrachten kann, sofern überhaupt etwas erkennbar ist wenn es helleres Umgebungslicht hat. Aber dafür kann man sein Werk auch sofort verschenken – äääh teilen – digital in den sozialen Medien teilen meine ich. Weil die Bilder weder einen manuellen Wert haben (was kostet schon der Speicherplatz?) sind sie auch ideell nichts wert und müssen deshalb kostenlos sein. Weshalb der junge Fotograf von seinen Eltern oder schlimmer vom Staat leben muss.
Insofern haben analoge Fotogeräte in der neuen digitalen Zeit nichts mehr verloren, sie sind wie die Saurier, schön zu betrachten aber tot. Weil Bild ist Bild, wurscht wie es entstanden ist.
Schade, aber …
… wahrscheinlich nicht zu aendern. Wobei … 35mm ist eh zu klein … Analog kann vor allem bei Mittel- und Grossformat punkten. Doch auch da hat Fujifilm die Bessa III bzw. GF670 abgekuendigt. Und zum Teil sind die Preise ja auch schon ein bisschen gesackt … leider nicht wirklich fuer die GF670/Bessa III.
Zu der immer wieder geaeusserten Meinung Analog stirbt aus hab ich mich in dieser Podcastfolge ja schon ausgiebig geaeussert und ich hab das in der Besprechung der Umfrage in der Photo-Klassik nochmal untermauert.
Es gibt zweifellos viele Fotoapparat-Besitzer, die immer noch die analoge Knipse im Handschuhfach oder im Urlaubsgepaeck haben und die bislang keinen Sinn darin sahen, auf Digital umzusteigen, aber nun nach und nach in die Digitalwelt diffundieren. Deren Anteil ist immer noch riesig … vielleicht nicht in der Ersten Welt, aber hier in Asien und sicher auch in Afrika und Suedamerika, also den sich gerade rasch entwicklenden Regionen, sind die in der Ueberzahl. Wuerden Canikon ihre Verkaufszahlen nach Region veroeffentlichen, wuerde das auch offenbar. Was in EU/US passiert, das interessiert in den Upper Floors rein niemanden …
Allerdings gibt es vor allem in der Ersten Welt (Japan, Kern-EU, US) eine enorm stark wachsende Gruppe der Analog-Enthusiasten. Diese Gruppe waechst ueberproportional. Und das ergeben ja auch die Umfragen wie die in der PhotoKlassik und anderen. Ob dieser zweite Gruppe der Enthusiasten, jemals die der Wohlstandsumsteiger einholen wird, kann man ruhig bezweifeln. Andererseist speist sie sich aus besserverdienenden Bildungsbuergern, die auch mal bereit sind Geld dafuer auszugeben und denen GeizIstGeil ein Graeuel ist.
Das haben laengst auch die etwas cleveren Marketeers erkannt. Leica hat ja unlaengst eine neue Analoge auf den Markt gebracht und selbst Digitale Mittelformater werben neuerdings mit Analogrueckteilen bzw. -Kassetten fuer ihre Systeme. Das ist bislang eine lukrative Nische … und vielleicht ist das ja auch gut so …
******************
Umlauts are Overestimated – DER Asienpodcast
http://sventetzlaff.com
Falsche Zahlen
Ihre Behauptung, dass in Asien, Afrika und Südamerika jetzt noch haufenweise Fotografen von Film auf digital umsteigen, lässt sich mit Zahlen nicht belegen. Dort ist der Umstiegsprozess weitgehend abgeschlossen. Wäre er noch in vollem Gang, würde sich das an überproportional steigenden Verkaufszahlen von Digitalkameras ablesen lassen. In den Verkaufszahlen für diese Regionen, die von der CIPA veröffentlicht werden, findet sich das jedoch nicht wieder:
http://www.cipa.jp/stats/dc_e.html
Der Digitalkameramarkt ist in den letzten gut vier Jahren eingebrochen, und hat 65% seines Volumens verloren. Es werden heutzutage pro Jahr weltweit weniger Digitalkameras verkauft, als Ende der 90er Jahre pro Jahr Film-Kameras verkauft wurden.
Chauvinismus vielleicht?
[quote]Allerdings gibt es vor allem in der Ersten Welt (Japan, Kern-EU, US) eine enorm stark wachsende Gruppe der Analog-Enthusiasten. Diese Gruppe waechst ueberproportional. Und das ergeben ja auch die Umfragen wie die in der PhotoKlassik und anderen. Ob dieser zweite Gruppe der Enthusiasten, jemals die der Wohlstandsumsteiger einholen wird, kann man ruhig bezweifeln. Andererseist speist sie sich aus besserverdienenden Bildungsbuergern, die auch mal bereit sind Geld dafuer auszugeben und denen GeizIstGeil ein Graeuel ist.[/quote]
Woher kommt denn bitte die Ansicht, dass “Massentauglichkeit gleich ein Widerspruch zu Qualität” sei?
Jeden anderen gleich des GeizIstGeil zu bezichtigen, weil man sich allein und verlassen in einer dunklen Ecke ausmahlt, wie dumm alle anderen sind und man nur selber nichts als die absolute Wahrheit kennt?
Ein Beispiel:
Seit neuesten gehen ich nicht mehr zu Fuß, sondern auf den Händen im Handstand. So lernt man mal den alltäglichen Gang als Herausvorderung kennen und trainiert dabei gleichzeitig Gleichgewicht und Armmuskulatur. Nur die ganzen “Wohlstandsverweiler” und “Mainstreamer” gehen weiterhin mit ihren Füßen und lernen es nie über ihren eigenen Tellerrand zu blicken…
[quote]Das haben laengst auch die etwas cleveren Marketeers erkannt. Leica hat ja unlaengst eine neue Analoge auf den Markt gebracht und selbst Digitale Mittelformater werben neuerdings mit Analogrueckteilen bzw. -Kassetten fuer ihre Systeme. Das ist bislang eine lukrative Nische … und vielleicht ist das ja auch gut so …[/quote]
Zum Glück haben nicht alle diese Stock-im-Hintern-Mentalität und ganz eindeutig ist das auch gut so !!!
Ja ja – die analoge Leica
[quote=sventetzlaff]… wahrscheinlich nicht zu aendern. Wobei … 35mm ist eh zu klein … Analog kann vor allem bei Mittel- und Grossformat punkten. Doch auch da hat Fujifilm die Bessa III bzw. GF670 abgekuendigt. Und zum Teil sind die Preise ja auch schon ein bisschen gesackt … leider nicht wirklich fuer die GF670/Bessa III.
Zu der immer wieder geaeusserten Meinung Analog stirbt aus hab ich mich in dieser Podcastfolge ja schon ausgiebig geaeussert und ich hab das in der Besprechung der Umfrage in der Photo-Klassik nochmal untermauert.
Es gibt zweifellos viele Fotoapparat-Besitzer, die immer noch die analoge Knipse im Handschuhfach oder im Urlaubsgepaeck haben und die bislang keinen Sinn darin sahen, auf Digital umzusteigen, aber nun nach und nach in die Digitalwelt diffundieren. Deren Anteil ist immer noch riesig … vielleicht nicht in der Ersten Welt, aber hier in Asien und sicher auch in Afrika und Suedamerika, also den sich gerade rasch entwicklenden Regionen, sind die in der Ueberzahl. Wuerden Canikon ihre Verkaufszahlen nach Region veroeffentlichen, wuerde das auch offenbar. Was in EU/US passiert, das interessiert in den Upper Floors rein niemanden …
Allerdings gibt es vor allem in der Ersten Welt (Japan, Kern-EU, US) eine enorm stark wachsende Gruppe der Analog-Enthusiasten. Diese Gruppe waechst ueberproportional. Und das ergeben ja auch die Umfragen wie die in der PhotoKlassik und anderen. Ob dieser zweite Gruppe der Enthusiasten, jemals die der Wohlstandsumsteiger einholen wird, kann man ruhig bezweifeln. Andererseist speist sie sich aus besserverdienenden Bildungsbuergern, die auch mal bereit sind Geld dafuer auszugeben und denen GeizIstGeil ein Graeuel ist.
Das haben laengst auch die etwas cleveren Marketeers erkannt. Leica hat ja unlaengst eine neue Analoge auf den Markt gebracht und selbst Digitale Mittelformater werben neuerdings mit Analogrueckteilen bzw. -Kassetten fuer ihre Systeme. Das ist bislang eine lukrative Nische … und vielleicht ist das ja auch gut so …
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http://sventetzlaff.com[/quote]
Technische Daten der digitalen Leica S
https://de.leica-camera.com/Fotografie/Leica-S/Leica-S-Typ-007/Downloads
Nicht wirklich überzeugend: 3,5 Bilder pro Sekunde
Dürftiges Obejktivangebot, u.a. kein Ultraweitwinkel, keine Tele was auch nur annähernd der 200mm an APS-C entspricht:
https://de.leica-camera.com/Fotografie/Leica-S/Leica-S-Objektive
Schlechte Auflösung der Objektive, gemessen daran, was APS-C oder Olympus mFT-Objektive zu leisten imstande sind.
https://de.leica-camera.com/Fotografie/Leica-S/Leica-S-Objektive/Super-Elmar-S-1-3,5-24-mm-ASPH/Downloads
Leica bedient schlicht und einfach eine Nische. Dort können sie vorläufig noch überleben, aber nicht mehr lange.
Mit ihrer Auflösung von 37,5 Millionen Pixel bietet Sie keine Vorteile gegenüber einer Nikon D810, womit das Argument für Mittelformat faktisch entfallen ist. Eine etwas höhere Dynamik bietet diese Kamera noch – aber Vorsicht – es wir mit “Bis zu 15 Blendenstufen” geworben – es könnten auch weniger sein. Die D7200 bietet immerhin schon 14,6 und die D5100 immer noch 13,6 Blendenstufen Dynamikumfang.
Im Leica Store Berlin ruft man für die Leica S (Typ 007) 18.000 EURO auf.
http://www.leica-store-berlin.de/de/details/kategorie/s-system/produkt/leica-s-typ-007.html
Da muss der Druck schon sehr groß sein, einen solchen Preis für eine solche Durchschnitts-Knipse, zu der es noch nicht mal ein alle erforderliche Brennweiten abdeckendes Objektivangebot gibt, zu zahlen.
Und diesen Druck werden nur die wenigsten verspüren.
Also versucht Leica dann eben auch noch auf die analoge Schiene zu setzen, sozusagen als eine Art Leichenfledderei, bis die letzten Analoghanseln entweder auf digital umgestiegen oder verstorben sind.
Aber gut – es gibt Leute mit zu viel Geld, soll man es denen ruhig abknöpfen
MfG
Die Laiin
Ein Marketing-Versagen Cosinas
Diese Nachricht hat nichts mit der Film-Nachfrage zu tun. Denn: Leica hatte letztes Jahr auf der Photokina erklärt, dass die Nachfrage nach den Film M Kameras seit 2013 bereits wieder ansteige. Deswegen hatten sie sogar noch ein weiteres Modell auf den Markt gebracht, die M-A. Steigende Nachfrage, obwohl die Leicas mehr as 4x so teuer sind wie die Bessa R-Modelle. Nun, Leica hat sich eben auch um ein erfolgreiches Marketing bemüht, während Cosina / Voigtländer überhaupt kein Marketing betrieben hat. Und obendrein bei den Händlern für seine Lieferprobleme bekannt war, weshalb sich die Händler natürlich auch nicht für die Marke ins Zeug legten. Das macht man ja nicht für einen Hersteller, der einen laufend verärgert.
Cosina / Voigtländer haben im Bereich Marketing und Distribution versagt (genauso wie DHW). Und nun dafür vom Markt die Quittung bekommen.
Wenn man in einem Wettbewerbsmarkt erfolgreich etwas verkaufen will, muss man sich eben um seine Kunden bemühen. Das erfolgte hier nicht.
Schaaaade!
Ihre Analyse kann ich nicht so komplett teilen. Als Fotografenkamera ist Leica nicht mehr angesagt, diese Marke (die Panasonic-Klone und die S2 ausgenommen) kaufen größtenteils doch nur noch Sammler, Made-in-Germany-Fans und Vitrinenverwahrer. Was will auch ein Profi mit einer Messsucherkamera? Trotzdem schade, dass Voigtländer aufgibt, für diese Kameras gab es auch sehr interessante Objektive, bespielsweise die Weitwinkel 1,8/21 mm, die beiden 12- und 15-Millimeter-Superweitwinkel, das 1,2/35 und 1,4/35 mm. Früher gehörte einmal ein Leica-Summilux 1,4/35 von Leica zu meinem Bestand, ein grottenschlechtes Objektiv mit starken Überstrahlungen! Die Bessa-Objektive (langweilige Normalobjektive konnte ich noch nie ab) sind qualitativ TOP, das Zölf-Millimeter steht aktuell auf meiner Einkaufsliste! [quote=Gast]Diese Nachricht hat nichts mit der Film-Nachfrage zu tun. Denn: Leica hatte letztes Jahr auf der Photokina erklärt, dass die Nachfrage nach den Film M Kameras seit 2013 bereits wieder ansteige. Deswegen hatten sie sogar noch ein weiteres Modell auf den Markt gebracht, die M-A. Steigende Nachfrage, obwohl die Leicas mehr as 4x so teuer sind wie die Bessa R-Modelle. Nun, Leica hat sich eben auch um ein erfolgreiches Marketing bemüht, während Cosina / Voigtländer überhaupt kein Marketing betrieben hat. Und obendrein bei den Händlern für seine Lieferprobleme bekannt war, weshalb sich die Händler natürlich auch nicht für die Marke ins Zeug legten. Das macht man ja nicht für einen Hersteller, der einen laufend verärgert.
Cosina / Voigtländer haben im Bereich Marketing und Distribution versagt (genauso wie DHW). Und nun dafür vom Markt die Quittung bekommen.
Wenn man in einem Wettbewerbsmarkt erfolgreich etwas verkaufen will, muss man sich eben um seine Kunden bemühen. Das erfolgte hier nicht.[/quote]
Quittung vom Markt.
[quote=Gast]Wenn man in einem Wettbewerbsmarkt erfolgreich etwas verkaufen will, muss man sich eben um seine Kunden bemühen. Das erfolgte hier nicht.[/quote]
So sehe ich das auch.
Ich kenne die Bessa R ohne Ziffer, damals noch mit M39 Gewinde. Der Grund für die Anschaffung war, dass meine Mutter seit 1961 mit Voigtländer fotografiert und diese daher von ihr als gute Marke akzeptiert wird. Leica kennt sie nicht und ich hätte ihr nicht klar machen können, dass das auch ganz gute Kameras sind. Andere Messsucherkameras im Stile der Vitoret gab es damals nicht mehr. Dass die Bessa 15x so viel wie die Vitoret gekostet hat und aus Japan kommt, weiss sie bis heute nicht. Steht ja “Voigtländer Germany” drauf. Könnte genau so gut “Empire of Austria and Kingdom of Hungary” drauf stehen. Wilhelm Voigtländer hatte je seine erste Firma im 18. Jahrhundert in Wien gegründet.
Soviel zur Vorgeschichte der Anschaffung. Die Vorgeschichte der Kamera ist banaler. Die Bessa R stammt vom Unterbau einer mechanischen 80er Jahre SLR von Cosina ab. Diese gab es unter vielen Namen, zum Beispiel als Vivitar VX2000. Hätte ich das nicht gewusst, dann hätte ich es geahnt. Der Verschluss klang laut und ruppig und verströmte nicht gerade Hightech Feeling. Da waren die SLRs/DSLRs der frühen Nullerjahre trotz Spiegel deutlich besser gedämpft. Das in diversen Foren mit “besser als Leica” gehypte Ultron 35mm f/1.7 würde ich in Sachen Gegenlichteignung gerne einmal mit dem Walimex 35mm f/1.4 vergleichen. Das könnte ein Kopf-an-Kopf Rennen auf niedrigem Niveau werden.
Sonst hatte ich von dem Ding keinen schlechten Eindruck. Zumal ich auch kein Vorurteil gegenüber manuell fokussierbaren Messsucherkameras habe und um deren Vorteile im Weitwinkelbereich gegenüber manuellen SLRs der damaligen Zeit weiss. Schwieriger war die preisliche Einordnung. Sicher, eine vergleichbare Leica kostete das Dreifache. Gemessen am gebotenen Gegenwert war die Kamera aber entweder zu teuer oder nicht gut genug. Man könnte jetzt diskutieren, wieviel tausend Euro bei Leica der Name kostet, der Name Voigtländer wiegt aber definitiv nicht so viel und der Name Cosina als Kamerahersteller schon gar nicht.
Es entzieht sich meiner Erfahrung, ob diese Kritikpunkte auch auf die Modelle R2 bis R4 und auf die M-Bajonett Objektive zutreffen. Vielleicht sind die ja soviel besser, dass die eingehobenen Preise angemessen sind. Es ist aber klar, dass in im schrumpfenden Markt von Messucherkameras für Film, welcher noch dazu im oberen Preissegment von einer dominanten Nobelmarke besetzt ist, auf Dauer die Brosamen vom Tische des reichen Prasser den armen Lazarus nicht satt machen können. Für den Restmarkt als Objektivlieferant für gebrauchte M6 in den Händen von schwarzweissen Filmrückkehrern ist das Hungertuch jetzt offensichtlich endgültig durchgenagt.
Anspruchsvolle Bilder ohne Film?!
Alles klar, jetzt werde ich bei meinen vielschichtigen Terminen Ausschau halten nach “anpruchsvollen Fotografen, die mit einer analogen Leica fotografieren”, da könnte die Suche aber schwierig werden. Immerhin traf ich letztes Jahr in einem Straßencafé in Marrakesch einen Münchener, der demonstrativ seine wie neu aussehende M6 mitten auf den Tisch legte. Als er eine Örtlichkeit aufsuchte, testete ich die Rückspulkurbel seiner Kamera und konnte sie ohne Widerstand “durchdrehen”. Ergebnis: Der Leica-Tourist hatte keinen Film in der Kamera!? Auch nicht schlecht, damit sparte er sich die Entwicklungskosten. Immerhin hatte seine Begleiterin eine Coolpix dabei!
Der Schein
heiligt die Mittel.
Natürlich ein….
Münchner;-).
Analoge Bessa eingestellt und kein digitaler Nachfolger? Schade!
Mir war Voigtländer schon immer sehr sympathisch, weshalb ich einiges an Produkten aus dem Hause Cosina habe, darunter auch eine Bessa R2. Ich finde das Preis-Leistungsverhältnis dort bis heute (MFT-Optiken) top. Ich bedauere den Rückzug aus dem analogen Bessa-Geschäft und verstehe das, hätte es jedoch begrüßt, dies wäre gleichzeitig mit der Ankündigung einer digitalen Bessa erfolgt. He, Cosina, warum überlasst Ihr den snobistischen Hessen hier komplett das Feld!?
Natürlich ist die Messsucherkamera auch digital ein völliger Anachronismus, aber als jemand, der sehr lange Zeit mit analogen Bessas, Leicas und der Zeiss Ikon fotografiert hat, würde ich glatt in so einen Anachronismus investieren. 6500 Euro, wie von Leica aufgerufen, ist mir das allerdings nicht wert.
Für 6500
gibts aber nur das Einstiegsmodell.
Machen Sie’s wie Leica zukünftig auch: Investieren Sie in eine sucherlose Spiegellose. 😉
Stimmt
[quote=Gast] Ich bedauere den Rückzug aus dem analogen Bessa-Geschäft und verstehe das, hätte es jedoch begrüßt, dies wäre gleichzeitig mit der Ankündigung einer digitalen Bessa erfolgt. He, Cosina, warum überlasst Ihr den snobistischen Hessen hier komplett das Feld!?
.[/quote]
Genau! Allerdings fürchte ich, dass es das war. Hätte Cosina so etwas geplant, so hätten sie es in Kombination angekündigt. So macht es doch stark den Eindruck einer Art von Niederlage. Finde ich sehr schade, gerade die auch von Cosina gebaute Epson hat mir gut gefallen. Weiß echt nicht, warum es nicht möglich sein sollte, so eine Kamera mit höherer Auflösung wieder auf den Markt zu bringen. Das Wissen ist mittlerweile wohl kein Geheimgut mehr?!
Vielleicht hat eine Marktanalyse ja ergeben, dass sie gegen die Fujis (an die passen ja mittels Adapter auch M-Bajonett-Objektive) chancenlos waren?! Obwohl Fuji da nur ein lauer Kompromiss ist, wegen der Fokussierung und Sensorgröße und so.
Thyl
Ein digitaler Nachfolger wäre Cosinas Ruin
[quote=Gast]…… hätte es jedoch begrüßt, dies wäre gleichzeitig mit der Ankündigung einer digitalen Bessa erfolgt. He, Cosina, warum überlasst Ihr den snobistischen Hessen hier komplett das Feld!?
[/quote]
Ganz einfach, weil Cosina den Markt kennt und weiß, dass eine digitale Bessa ihr Untergang wäre, denn
– der Markt für Digitalkameras ist kollabiert, allein in den letzten vier Jahren hat er über 65% (!!) seine Volumens verloren, siehe http://www.cipa.jp/stats/dc_e.html
– auch Leica als Platzhirsch bei den Messsucher-Kameras kämpft im digitalen Segment mit stark sinkenden Verkäufen (wogegen die Nachfrage nach Film M Kameras ansteigt)
– der Markt für Messsucher-Kameras ist ein extrem winziger Nischenmarkt mit der Größe von nur ca. 1 Promille des Systemkamera-Gesamtmarktes
– eine digitale Bessa müsste obendrein gegen den wachsenden Gebrauchtmarkt an Leica M8 / M9 ankämpfen
– Cosina hat kein know-how für die Konstruktion einer solchen Kamera, sie hätten somit überproportional hohe Kosten für R&D, die sie in diesem schrumpfenden Markt niemals wieder reinbekommen würden.
Zeiss Ikon, Bessa – alles von Cosina?
Ein Freund (kein Fotograf, sondern Sammler) besitzt einige Leicas, fast alle Bessa-Modelle und eine “Zeiss Ikon” (die mit M-Bajonett). Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, die Kamera stammt auch von Cosina!? Wird die eigentlich noch hergestellt? [quote=Gast]Mir war Voigtländer schon immer sehr sympathisch, weshalb ich einiges an Produkten aus dem Hause Cosina habe, darunter auch eine Bessa R2. Ich finde das Preis-Leistungsverhältnis dort bis heute (MFT-Optiken) top. Ich bedauere den Rückzug aus dem analogen Bessa-Geschäft und verstehe das, hätte es jedoch begrüßt, dies wäre gleichzeitig mit der Ankündigung einer digitalen Bessa erfolgt. He, Cosina, warum überlasst Ihr den snobistischen Hessen hier komplett das Feld!?
Natürlich ist die Messsucherkamera auch digital ein völliger Anachronismus, aber als jemand, der sehr lange Zeit mit analogen Bessas, Leicas und der Zeiss Ikon fotografiert hat, würde ich glatt in so einen Anachronismus investieren. 6500 Euro, wie von Leica aufgerufen, ist mir das allerdings nicht wert.[/quote]
Analog hat nichts mit digital zu tun
Ich muss mich Wim Wenders anschließen, wenn er sagt, dass digitale Fotografie nicht die Weiterentwicklung von analoger Fotografie ist, sondern ein Bruch. Es ist spannend zu lesen, wie seit vielen Jahren die analoge Fotografie tot ist und immer noch genutzt wird. Analoge und digitake Fotografie sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe- nicht mit einander vergleichbar- nicht besser oder schlechter mittlerweile. Viele Menschen sind auf die Werbung angesprungen, dass Bilder immer schärfer sein müssen, immer mehr Kontrastumfang haben müssen. Die Folge sind aber nicht bessere Bilder. Auch ein Schwarz-Weiss-Bild kann ich ohne Zwischennegativ mit den geeigneten Filmen und Entwicklern selbst im Kleinbildbereich auf über 2 Meter hochziehen, ohne ein Korn sichtbar zu machen. Mit einem Kontrastumfang, wo mancher nur von träumt. Es ist die Frage, wann ich so etwas brauche. Es gibt Motive, die leben von groben Korn. Das ist kein Mangel, sondern ein Gestaltungselement. Bezeichnender Weise ist man im digitalen versucht, Filmeigenschaften nachzuempfinden. Sinnvoller aber währe in der digitalen Fotografie, wenn dort nicht kopiert, sondern ein eigener Stil initiiert würde. Nur sehr sehr wenige Digitalfotografen bekommen das hin.
Leider leben wir heute in einem Massenwahn- selbst Flugzeuge werden ja heute bereits über Bedarf produziert. So verwundert es nicht, wenn wir auch eine Kamera, die früher fürs Leben gedacht war, heute nicht mehr wert schätzen, sondern schneller austauschen als dass wir nur ein einzig gutes Bild hin bekämen.
Ich fahre übrigens ein über 20 Jahre altes Auto, ganz ohne digitalen Kram, mit geringem Verbrauch, mehr Platz und Beständigkeit. Ein neues Auto währe in der gleichen Klasse deutlich kleiner, teurer und nicht umweltschonender. Und wenn ich mit meiner alten Kiste, die immer noch sehr gut aussieht, neben dem neuesten Model stehe, dann gilt oftmals die Bewunderung meiner alten Kiste. Und die ist zuverlässig im Altagseinsatz. Es macht mir Freude, damit unterweg zu sein, ich bin gelassener und genieße mehr Sympathien als mit einem neuen Modell. Das gleiche gilt mit den Kameras. Ich fotografiere für den Druck und fürs Internet analog- im Kleinbildbreich. Die Umweltbilanz könnte sich gegenüber einer digitalen Alternative mehr als sehen lassen. Verbraucht doch schon allein ein smartphone mehr Strom als ein Kühlschrank.
Ein guter Film, ein gutes Labor (garantiert kein Billiglabor wie Cewe) und ein ordentliche Scan und die Bilder stehen einem digitalen Bild in nichts nach.
Wenn man es mit einer digitalen Kamer schafft, Bilder zu machen, die mehr berühren als mit einer analogen Kamera, dann währe das ein echter Fortschritt. Aber ein Fortschritt ist nicht automatisch ein Fortschritt, bloß, weil etwas neu ist.
Solang
das Endergebnis ein gedrucktes oder geprintetes Bild ist, darf sich auch ein Wenders irren.