Anfang dieser Woche kündigte Adobe die Fotosoftware Photoshop Lightroom in der Version 5 an. Der Hersteller verspricht für Lightroom 5 etliche Neuerungen, darunter ein erweiterter Reparaturpinsel, ein Radial-Filter, ein Aufrichten-Werkzeug und Smart-Vorschauen. photoscala hat die Betaversion von Lightroom 5 angetestet:
Adobe hat es offenbar eilig: Während der Bildbearbeitungsspezialist aus Kalifornien einer Photoshop-Lightroom-Version üblicherweise zwei Jahre Zeit gewährt, ist für Lightroom 4 schon nach rund 15 Monaten Schluss: Lightroom 5 steht vor der Tür, vorerst allerdings nur als Betaversion, zu kaufen gibt es das neue Foto-Workflow-Programm noch nicht. Aber jeder kann es ausprobieren, die bereits weitgehend eingedeutschte Betaversion steht unter labs.adobe.com zum kostenlosen Download bereit, sie läuft bis zum 30. Juni 2013.
Noch kann die fünfte Ausgabe von Lightroom keine Kataloge aus Vorgängerversionen importieren (diese Funktion wird natürlich in der Finalversion vorhanden sein), ansonsten funktioniert alles bereits prächtig. Auf den ersten Blick hat sich wenig geändert: Die Anzahl der Module ist gleich geblieben und auch bei der Prozessversion, dem Herzstück der RAW-Interpolation, hat Adobe alles beim Alten belassen. Erst wenn man etwas tiefer in die Software eintaucht, findet man interessante Neuerungen. Davon profitiert vor allem das „Entwickeln“-Modul, aber auch das „Diashow“-Modul hat Adobe grundlegend überarbeitet.
Der neue Reparaturpinsel überdeckt Problemzonen automatisch mit einem passenden Flicken.
Falls einmal nicht, lässt sich die Reparatur manuell nachjustieren.
Neu im „Entwickeln“-Modul ist der Bereichsreparaturpinsel, mit dem sich unerwünschte Motivpartien blitzschnell wegretuschieren lassen. Dazu übertüncht man zunächst die Störstelle. Wird dann die Maustaste losgelassen, sucht sich Lightroom 5 eine Bildpartie, die sich als Flicken eignet, und legt sie über die Störung.
Das Clevere dabei: Ist man mit der Automatik nicht einverstanden, kann man jederzeit eine andere Bildpartie angeben, die Lightroom über die Störung legen soll. Auch der Umfang der retuschierten Partie lässt sich jederzeit ändern – und was noch wichtiger ist: Die Retusche lässt sich stets zurücknehmen. Denn wie alle Operationen in Lightroom arbeitet auch der neue Bereichsreparaturpinsel völlig nicht-destruktiv, die originale Bilddatei bleibt immer erhalten. So kann für kleinere Retuschearbeiten Photoshop jetzt geschlossen bleiben. Schwierige Fälle behandelt Photoshop jedoch dank inhaltsbasierter Füllfunktionen überzeugender als die einfache Klon-Technik von Lightroom 5.
Dennoch: Adobe hat das Anwendungsspektrum für den Reparaturpinsel deutlich erweitert, ursprünglich war er ja lediglich dazu gedacht, Sensordreck wegzustempeln. Diese Aufgabe geht in Lightroom 5 übrigens nun ebenfalls wesentlich leichter von der Hand: Mit einem Klick lässt sich die Vorschau in eine Art Maskierungsmodus schalten – dann zeigt sie Schwarz auf Weiß, wo sich Helligkeitsstörungen (also Sensorflecken) ins Bild gemogelt haben.
Der Radial-Filter macht’s einfach, Bereiche außerhalb des Hauptmotivs abzudimmen.
(Klick für größeres Bild)
Ebenfalls neu ist der Radial-Filter, er ergänzt Korrekturpinsel und Verlaufs-Filter. Während man mit diesen altbekannten Werkzeugen lokale Korrekturen ins Bild malt oder als Verlauf darüberlegt, funktioniert der Radial-Filter standardmäßig genau andersherum: Mit ihm wird ein ovaler Bereich vorgegeben, der nicht korrigiert werden soll. Das eignet sich zum Beispiel prima, um alles außerhalb des Hauptmotivs abzudunkeln, softer zu machen oder einzufärben. So lassen sich nun mühelos frei gestaltete Vignetten übers Bild legen. Auf Wunsch arbeitet der Radial-Filter aber auch herkömmlich und kennzeichnet die Bereiche, die bearbeitet werden sollen. So hellt man zum Beispiel ein dunkles Portrait deutlich fixer auf, als mit dem herkömmlichen Korrekturpinsel.
Verzerrungen korrigiert Lightroom 5 auf Wunsch vollautomatisch –
und zwar mit visuell durchaus ansprechenden Ergebnissen.
(Klick für größeres Bild)
Ebenfalls neu im „Entwickeln“-Modul ist eine Automatik, die stürzende Linien beseitigt und einen schiefen Horizont in die Waage rückt. Diese Aufrichten-Funktion erledigt alle Korrekturen auf Knopfdruck und ist dabei so pfiffig, stürzende Linien nicht völlig zu beheben. Meist wirkt das visuell ansprechender, als völlig parallele Linien, wenn die Kamera sichtbar nach oben gerichtet war. Doch auf Wunsch korrigiert Lightroom 5 nicht-parallele Linien auch komplett aus, was zum Beispiel bei Reproaufnahmen eine willkommene Hilfe ist. Dabei hat man die Wahl, ob dadurch entstehende transparente Bildbereiche erhalten bleiben, oder ob Lightroom das korrigierte Bild automatisch zuschneiden soll. Alles in Allem macht Aufrichten einen guten Job, die Automatik erkennt nicht nur eine verkippte, sondern auch eine verschwenkte Kamera zuverlässig.
Anleihe bei Photoshop CS6: Auch Lightroom 5 kann jetzt diverse Hilfslinien
beim Freistellen einblenden – hier die Goldene Spirale.
(Klick für größeres Bild)
Standardmäßig löscht die Aufrichten-Funktion einen zuvor mit dem Freistellen-Werkzeug festgelegten Bildzuschnitt. Das kann man glücklicherweise umgehen, denn das Freistellen-Werkzeug wartet nun mit schon aus Photoshop CS6 bekannten Hilfslinien à la Goldener Schnitt etc. auf. Und mehr noch: Auch diverse Seitenformate wie 2 x 3 oder 4 x 5 lassen sich als Hilfslinien einblenden. Zudem lassen sich die Hilfslinien endlich nach Geschmack konfigurieren, etwa deren Transparenz oder die Größe des Gitterrasters. Layouter werden begrüßen, dass sich in Lightroom 5 Bilder beim Freistellen einblenden lassen – etwa ein Zeitschriftentitel.
Auch wenn die Neuerungen im „Entwickeln“-Modul besonders offensichtlich sind – Adobe hat an weiteren Schrauben gedreht. Wer häufig mit einem Notebook unterwegs ist, kann sich freuen: Lightroom 5 ermöglicht es, Aufnahmen offline zu entwickeln – also Bilder im „Entwickeln“-Modul zu öffnen, deren Daten aktuell nicht verfügbar sind. Dazu ist es allerdings erforderlich, eine sogenannte Smart-Vorschau in den Katalog zu integrieren. Das kann entweder bereits beim Import neuer Fotos erledigt werden oder aber auch noch nachträglich. Sobald Lightroom wieder Zugriff auf die Original-Daten hat, werden diese automatisch mit den Entwicklungseinstellungen aus den Smart-Vorschauen aktualisiert. Eine Smart-Vorschau misst 2540 Pixel an der längeren Seite und wird im „Lossy-DNG-Format“ gespeichert. Im kurzen Test sparte Smart-Vorschau ungefähr 40 Prozent Speicherplatz im Vergleich zu einem Katalog mit 1:1-Vorschauen.
Smart-Vorschauen ermöglichen es, Bilder auch dann im Entwickeln-Modul zu bearbeiten,
wenn die Original-Dateien nicht verfügbar sind.
(Klick für größeres Bild)
Aufgefrischt hat Adobe das „Diashow“-Modul von Lightroom 5. Die meisten Änderungen finden sich unter der Haube, laut Adobe Deutschland eröffnen sie neue Möglichkeiten in zukünftigen Versionen. In Lightroom 5 haben die Entwickler die neuen Freiheiten dazu genutzt, Videos in Diashows aufnehmen zu können. Zudem wird die Vorschau in der fünften Ausgabe von Lightroom spürbar schneller gerendert. Neue Möglichkeiten gibt es auch im „Buch“-Modul: So lassen sich die Seiten eines Foto-Albums nun frei paginieren, ferner können individuell gestaltete Albumseiten als benutzerdefinierte Vorlage gespeichert werden. Ärgerlich ist indes, dass sich die Seitengröße eines Fotoalbums weiterhin nicht frei vorgeben lässt. So können auch bei PDF-Ausgabe nur Seitenformate gewählt werden, die Blurb im Angebot hat; Formate anderer Dienstleister bleiben außen vor.
Eine der Neuerungen in Lightroom 5:
Beim Freistellen lassen sich ausgewählte Film- und Ausgabeformate als Hilfslinien einblenden.
(Klick für größeres Bild)
Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Neuerungen. Unter anderem unterstützt Lightroom 5 PNG-Dateien, bietet neue Kriterien für Filter sowie Smart-Sammlungen und kennt neue Tastenkürzel zur Steuerung einer Kamera beim Tethered-Shooting. Bei der manuellen Korrektur von Verzerrungen und Verzeichnungen lässt sich das Ergebnis nun stauchen oder dehnen, damit es ansprechender wirkt. Zudem hat Adobe die Verortung von Aufnahmen im „Karte“-Modul verbessert sowie die Möglichkeit geschaffen, lokale Korrekturen zu kopieren und an anderer Position im Bild einzufügen.
Unterm Strich ist der Sprung von Version 4 zu Lightroom 5 eher ein kleiner. Die Neuerungen im Entwickeln-Modul kommen vor allem Fotografen zugute, die sich den häufigen Griff zu Photoshop sparen möchten. Wer dann und wann mit seinem Bildbearbeitungsnotebook unterwegs ist, wird zudem die Möglichkeit zur Offline-Bearbeitung schnell schätzen lernen. Weitere Innovationen sind zwar willkommen, aber keineswegs bahnbrechend oder unverzichtbar. Das gilt insbesondere, da Adobe bei der RAW-Interpolation alles beim Alten lässt.
Übrigens: Adobe hat die Systemanforderungen für das Programm angehoben. Während Lightroom 4 ab Mac OS X 10.6.8 läuft, setzt die Version 5 mindestens Mac OS X 10.7 voraus. Windows-Anwender benötigen einen Rechner mit Windows 7 oder Windows 8, Vista reicht für Lightroom 5 nicht mehr.
Was Lightroom 5 kosten soll und wann es erscheinen wird, steht derzeit noch nicht fest. Sicherlich wird es vor dem 30. Juni 2013 verfügbar sein, denn danach lässt sich die Betaversion nicht mehr starten. Spekuliert werden darf zudem darüber, dass mit der neuen Lightroom-Version Photoshop ebenfalls runderneuert wird. Denn bislang hat Adobe Lightroom und Photoshop stets gemeinsam auf den aktuellen Stand gebracht – schließlich möchte man ja auch weiterhin via Lightroom als Smartobjekt in Photoshop geöffnete Bilddateien bearbeiten können. Einen allerersten Appetithappen (Photoshop Sneak Peek: See What’s to Come) hat Adobe bereits auf youtube veröffentlicht. Am 6. Mai 2013 soll es tiefere Einblicke in die Neuerungen von Photoshop geben: Wer sich jetzt anmeldet, kann dann die Adobe MAX online mitverfolgen.
(Martin Vieten)
Oder man fotografiert gleich richtig.
Mehr ist nicht zu sagen.
Schön war´s…
früher auf Diafilm.
[quote=Gast]Mehr ist nicht zu sagen.[/quote]
Seeehr gute Anmerkung!
[quote=Gast]als das Fotografieren mit Diafilm muss freilich das mit dem Kollodiumverfahren gewesen sein, als man noch seine schnuckelige Reisedunkelkammer samt Pferdewägelchen dabei haben musste.[/quote]
Das ist ein ausgezeichneter Einwurf! Bei den Beiträgen von jenen, die früher alles besser fanden, wird gerne mal vergessen, dass auch damals beim Entwickeln getrickst wurde. Nachbelichten, Abwedeln, Vignettieren, Filtern usw, gehörten dazu. Zu der Zeit allerdings mit viel Ausschuss, Zeitaufwand, Ressourcenverschwendungen und Abfallproblemen. Verderbliche Chemie, Gestank, Fotopapier mit Verfalldatum in jeder Gradation, teure Geräte, stundenlanges isoliertes Arbeiten in einem speziell abgedunkelten Raum für ein paar Abzüge, deren Qualität man erst bei Tageslicht beurteilen konnte, -zig Liter Wasser versaut und vergeudet. Aber war ja alles viel, viel besser.
Ab in die Dunkelkammer, nachsitzen – und denkt mal über euren Blödsinn nach, ihr Ewig-Gestrigen!
Dunkelkammeridylle v.s. Scannen
[quote=Gast]Von Dunkelkammer hat niemand gesprochen. Dass Film als Aufnahmemedium dem Sensor immer noch überlegen (und erheblich preiswerter) ist, ist Fakt. Was soll man mit einem Dia in der Dunkelkammer? Das wird gescannt. Nur muss dann niemand mehr lange Pixelschieber-Orgien durchführen, um ein brauchbares Foto zu bekommen.
Wer keine Ahnung von anderen Technologien hat, sollte Dieter Nuhr lauschen: Einfach mal die Fresse halten![/quote]
Ich gebe Ihnen vollkommen Recht:”Einfachmal die Fresse halten!”
Nach über 20 Jahren professioneller Dunkelkammer-Schinderei, hatte ich das Glück die High-End Scannerei recht exessiv betreiben zu dürfen.
Ein noch so technisch gelungenes Dia, bedurfte eines gut ausgebildeten Operators, der die ausgefeilten technischen Möglichkeiten des Scanners beherrschen mußte,
um ein druckbares Ergebnis abzuliefern. Die “Pixelschieber-Orgien” waren damals für Fachleute ein alltäglich Brot, heute kann sich jeder mit dieser Technik beschäftigen.
Das ist der eigentliche Unterschied, wieso also diese Aufregung?
Der arme Dieter
[quote=Gast]Von Dunkelkammer hat niemand gesprochen. Dass Film als Aufnahmemedium dem Sensor immer noch überlegen (und erheblich preiswerter) ist, ist Fakt. Was soll man mit einem Dia in der Dunkelkammer? Das wird gescannt. Nur muss dann niemand mehr lange Pixelschieber-Orgien durchführen, um ein brauchbares Foto zu bekommen.
Wer keine Ahnung von anderen Technologien hat, sollte Dieter Nuhr lauschen: Einfach mal die Fresse halten![/quote]
Wie kann man ernsthaft ein altes Medium mit all seinen Schwächen (chemischer Film) mit einem modernen elektronischen Bildaufnahmesystem vergleichen und dann auch noch konstatieren, das alte Medium sei dem neuen überlegen? Und dann wird auch noch der Dieter missbraucht dafür…
Und dann soll der alte Film auch noch “erheblich preiswerter” sein. Also rechnen können Sie auch nicht (Aber der Vergleich an sich ist trotzdem absurd.).
Was können Sie eigentlich, als im Internet billig zu polemisieren? Wer sind Sie und was wollen Sie?
Und meine spezielle Frage: Können Sie auch fotografieren?
Die Überlegenheit des Films
ist ein Ammenmärchen. Ggehegt und gepflegt von Leuten, die die Möglichkeiten der elektronischen Bildaufzeichnung entweder nicht verstanden oder nicht annähernd ausgeschöpft haben. Einzig die (relativ) unmittelbare Verfügbarkeit eines Dia mag sie (noch) nicht zu bieten. Was aber allenfalls als Ansporn dafür zu werten ist, die Praxis der (doch sehr jungen) Digitalfotografie dahingehend zu entwickeln und zu perfektionieren …
Der Kodachrome z.B.
wurde nicht zuletzt deswegen entsorgt, weil der damit verbundene Entwicklungsprozess eine Sauerei vom Feinsten war …
Von seiner so gepriesenen Farbtreue konnt’ ich mich ohnehin nie ernsthaft überzeugen … bliebe noch seine Schärfe; die aber allein schon von aktuellen Sensoren minderer Größe überragend in den Schatten gestellt wird.
Dias scannen
Leider hat sich das Angebot an Qualitätsscannern im KB und MF Bereich drastisch reduziert (Nikon, Canon, Minolta) Glücklich wer aus der “Vor-Sensor-Zeit” noch ein Gerät besitzt. Die externen Scan Preise sind ab Mengen nicht eben billig.
Aber zur Nachbearbeitung der Scans sind wir ja dann doch glücklich in PS oder LR nachbearbeiten zu können.
Also ich bin für ein friedliches und zielorientiertes Nebeneinander
Globres
Foto-Fundamentalisten im Forum
[quote=Gast]Von Dunkelkammer hat niemand gesprochen. Dass Film als Aufnahmemedium dem Sensor immer noch überlegen (und erheblich preiswerter) ist, ist Fakt. Was soll man mit einem Dia in der Dunkelkammer? Das wird gescannt. Nur muss dann niemand mehr lange Pixelschieber-Orgien durchführen, um ein brauchbares Foto zu bekommen.
Wer keine Ahnung von anderen Technologien hat, sollte Dieter Nuhr lauschen: Einfach mal die Fresse halten![/quote]
Ich fotografiere seit mehr als 40 Jahren und habe somit alle technischen Entwicklungen in dieser Zeitspanne miterlebt. Deshalb kann ich mir ein Urteil erlauben und werde nicht einfach “die Fresse halten”.
Filme sind also dem Sensor überlegen? Welcher denn? Der Tageslicht- oder Kunstlichtfilm, Negativ oder Positv, Farbe oder Schwazweiß, dazu noch in welcher Empfindlichkeit? Beim Einkauf achten wir natürlich auf Verfalldatum und Emulsionsnummer. Und welcher Hersteller darf’s denn sein? Agfa, Fuji, Kodak, Perutz, irgendwelche Hausmarken der Versandhäuser vielleicht? Dann denken wir daran, welchen Farbton die Objektive unserer Kamera haben (meine Pentax-Objektive z. B. hatten einen leichten Gelbstich). Und nach der Aufnahme: welcher Entwicklungsprozess soll’s denn werden? Eventuell sogar Pushen, Cross-over u. ä.?
Nun ist der Film belichtet und entwickelt. Diarahmung mit oder ohne Glas? Auf den Rahmen bitte noch schreiben, wann, wo und ggf. wie die Aufnahme entstand. Dasselbe gilt für Negative in ihren Aufbewahrungbögen. Dann lassen wir uns noch ein paar Papierabzüge machen für all diejenigen, die auf unseren Aufnahmen sind. Keine Farbe stimmt mehr auf den Abzügen und die Negative sind voller Fingerabdrücke, aber macht ja nichts -wir hatten es viel besser damals!
Danke für diesen Beitrag, er hat bei mir viele Erinnerungen wachgerufen und nostalgische Gefühle ausgelöst. alles Gute, lieber Photophreund, und weiterhin:Gut Licht!
Leuten
wie Ihnen reicht mit ganz großer Sicherheit eine Kompaktknipse zum Fotografieren. Denn wer meint, er könnte mit den heute auf dem Markt erhältlichen Objektiven und Kameras immer genau das Ergebnis erzielen, als ob er unter optimalen Bedingungen im Studio fotografiert, der kann wohl kaum das Rot einer Tomate in verschiedenen Rottönen erkennen.
Die Nacharbeiten bei sehr guten Fotografien sind eher generell und nicht nur dann und wann erforderlich, selbst wenn mit einer Spitzenkamera und einem ebenso hervorragenden Objektiv fotografiert wird.
Oder haben Sie schon mal einen Künstler an der Leinwand gesehen, der sich mit der einen Farbe zufrieden gibt, die er aus seinem Töpfchen schüttet?
Bevor man
[quote=Gast]als das Fotografieren mit Diafilm muss freilich das mit dem Kollodiumverfahren gewesen sein, als man noch seine schnuckelige Reisedunkelkammer samt Pferdewägelchen dabei haben musste.[/quote]
Speicherkarten nicht in der Petrischale entwickeln kann (muss!), wird so manche Seele keine wirkliche Ruhe finden … 😉
hungarumlaut schrieb:
[quote=hungarumlaut][quote=Plaubel][quote=hungarumlaut]Verderbliche Chemie, Gestank, Fotopapier mit Verfalldatum in jeder Gradation, teure Geräte, stundenlanges isoliertes Arbeiten […] -zig Liter Wasser versaut und vergeudet. [/quote]
Das ist nach den beiden Hauptlügen ‘einfacher’ und ‘billiger’ die dritte schamlose Unwahrheit. Denn in Wirklichkeit ist die digitale Knipserei nicht nur mit einer nie gekannten Umweltzerstörung bei der Herstellung und Beseitigung der Geräte gesegnet, sondern auch mit einem aberwitzigen (in der analogen Fotografie nie da gewesenen) Energieverbrauch. Bedenkt man die dramatisch verkürzte Lebensdauer der elektronischen Geräte (und zwar nicht einmal weil eine Digitalkamera nicht zehn oder zwanzig Jahre halten könnte, sondern allein weil stets Neues und vermeintlich Besseres die Gier anspricht) zeigen sich die ganz tollen neuen Möglichkeiten in ihrer ganzen Pracht.[/quote]
Was heißt denn hier “schamllose Lüge”? Offensichtlich haben sie früher noch nie in einem Fotolabor gearbeitet, denn sonst wüssten Sie, was dort damals für gefährliche und umweltschädigende Prozesse stattfanden. Unmengen von ausgewaschenem Silbernitrat wurden einfach in den Ausguss gekippt, ätzende und hautreizende Chemikalienreste ebenso und viele Liter Trinkwasser wurden beim Wässern der Negative und der Papierabzüge vergeudet.
Analoge Kameras und Objektive wurden damals doch auch unter Einsatz von Rohstoffen und Energie hergestellt. Die rasante technische Entwicklung mit dem damit verbundenen Preisverfall und den immer kürzeren Produktzyklen sowie die aggresive Vermarktungsstategie der Hersteller und Händler verunsichern die heutigen Konsumenten. Letztlich entscheidet doch jeder von uns, mit welchen Geräten er fofografieren möchte.
Aber vielleicht löst ja die, wenn ich Ihre Thesen richtig interpretiere, einzig durch die digitale Fotografie ausgelöste Klimakatastrophe durch Abschmelzen der Polkappen Ihr Problem bald von selbst[/quote]
?
Die Umweltgefährdung durch Fotochemikalien liegt in etwa auf dem Level von Haushaltsreinigern. Mit dem Unterschied, dass der Haushaltreiniger in den Abfluss geht und die Fotochemie zum lokalen Entsorgungshof.
IM GEGENSATZ dazu stellt der weltweite Tsunami des Elektronikschrotts (und die Digitalfotografie hat daran erheblichen Anteil) eine Gefährdung ganzer Landstriche dar. Aber das findet ja nicht bei uns statt und ist darum nicht so wichtig.
wie wär’s mit ein paar Deiner Beispielbilder?
[quote=Gast]Mehr ist nicht zu sagen.[/quote]
Bei sowas geht mir immer das Messer n der Hose auf. Am besten gleich nur JPEGs photographieren damit auch ja nichts verändert werden kann! Richtig?
Erlaubt ist was dem Photographen gefällt.
Ich habe immer noch eine wundervolle optische Bank von Plaubel und ein nettes Rollfilm Rückteil dazu. Macht irre Spaß damit auf den Punkt zu arbeiten!
Genauso macht es Spaß mit Digitaltechnik auf den Punkt zu arbeiten und anschliessend im “Lichtlabor” (am heimischen Rechner oder unterwegs am LapTop) einfach mal verschiedene Gradationen oder Farbsättigungen auszuprobieren.
Ich kann mich erinnern dass meine Ausbeute in der Dunkelkammer mit 12×17 cm grossen Negativen so bei rund einem Bild pro Stunde lag – wenn ich Glück hatte. Bei den Dias war wirklich jedes einzelne perfekt – hat ja auch in Summe rund 20 EUR pro Stück an Kosten verschlungen.
Das Scannen dieser Dias war und ist eine Kunst – dauert jedes mal Stunden bis ich ein gelungenes Ergebnis habe und dann kann ich da anfangen wo ich mit meiner digitalen FF gleich anfange.
Bei aller Liebe zum Detail und zur Perfektion des Photographierens kann ich die selbst auferlegte Beschränkung nicht verstehen. Für mich hat alles nebeneinander Platz und auch das Recht auf Existenz.
Ein Profi wählt das passende Werkzeug zur Aufgabe – nur verblendete Ignoranten beharren auf singulären Standpunkten. Ich würde niemals sagen, dass analog schlecht war / ist und das gleiche gilt für den digitalen workflow.
Digital ist mein workflow auch wenn ich analog beginne – ich sehe darin keinen Nachteil – im Gegenteil – ich produzier heute bessre Ergebnisse, da ich alles zu Hause machen kann bis 615 mm breit gedruckt. Das war “früher” ein riesiger Aufwand mit enorm viel Ausschuss – ganz zu schwiegen vom Trocknen der Baryth Papiere – die Trommelmaschine hab ich sehr gerne verkauft!!
Heute drucke ich auf Baryth und es kommen wundervolle FineArt SW und Farbdrucke dabei heraus. Auch meine gescannten Schätze aus der Vergangenheit sind jetzt richtig gut und auf den Punkt.
Übrigens – mein FUll-HD Projektor ist in vielerlei Hinsicht meinem Dia Projektor überlegen – und die nächste Generation von 4 k Projektoren wird dann mehr als gleichziehen mit der Auflösung meiner Dias.
Glaubenskriege haben noch nie geholfen. Eine offene Haltung hat schon oft Künstler beflügelt
sehr empfehlenswert
Ich habe die Version 5 seit einigen Tagen getestet, und schon steht klar, das ich “upgraden” werde. Ich brauche oft die Funktion “Aufrichten” und sie ist wirklich (in allen angebotenen Varianten) sehr nützlich. Der neue “Reparaturpinsel” ist sehr gut und arbeitet schnell.
Ausserdem wird das ausgewählte Bild nunmehr bildschirmfüllend gezeigt wenn man Taste “F” drückt; nochmals drücken und man ist zurück wo man vorher war. Allein diese Funktion gerechtfertigt einen “Upgrade”.
Das eigentliche Problem
der Digitalfotografie besteht in ihrer inflationären Verbreitung … würden hier vorrangig Kameras den Markt bestimmen, die auch nach geschulten Usern verlangten, wäre das Angbot geringer, und dieses Angebot nachhaltiger.
Nomen est omen (Plaubel)
[quote=Plaubel][quote=hungarumlaut]Verderbliche Chemie, Gestank, Fotopapier mit Verfalldatum in jeder Gradation, teure Geräte, stundenlanges isoliertes Arbeiten […] -zig Liter Wasser versaut und vergeudet. [/quote]
Das ist nach den beiden Hauptlügen ‘einfacher’ und ‘billiger’ die dritte schamlose Unwahrheit. Denn in Wirklichkeit ist die digitale Knipserei nicht nur mit einer nie gekannten Umweltzerstörung bei der Herstellung und Beseitigung der Geräte gesegnet, sondern auch mit einem aberwitzigen (in der analogen Fotografie nie da gewesenen) Energieverbrauch. Bedenkt man die dramatisch verkürzte Lebensdauer der elektronischen Geräte (und zwar nicht einmal weil eine Digitalkamera nicht zehn oder zwanzig Jahre halten könnte, sondern allein weil stets Neues und vermeintlich Besseres die Gier anspricht) zeigen sich die ganz tollen neuen Möglichkeiten in ihrer ganzen Pracht.[/quote]
Was heißt denn hier “schamllose Lüge”? Offensichtlich haben sie früher noch nie in einem Fotolabor gearbeitet, denn sonst wüssten Sie, was dort damals für gefährliche und umweltschädigende Prozesse stattfanden. Unmengen von ausgewaschenem Silbernitrat wurden einfach in den Ausguss gekippt, ätzende und hautreizende Chemikalienreste ebenso und viele Liter Trinkwasser wurden beim Wässern der Negative und der Papierabzüge vergeudet.
Analoge Kameras und Objektive wurden damals doch auch unter Einsatz von Rohstoffen und Energie hergestellt. Die rasante technische Entwicklung mit dem damit verbundenen Preisverfall und den immer kürzeren Produktzyklen sowie die aggresive Vermarktungsstategie der Hersteller und Händler verunsichern die heutigen Konsumenten. Letztlich entscheidet doch jeder von uns, mit welchen Geräten er fofografieren möchte.
Aber vielleicht löst ja die, wenn ich Ihre Thesen richtig interpretiere, einzig durch die digitale Fotografie ausgelöste Klimakatastrophe durch Abschmelzen der Polkappen Ihr Problem bald von selbst
Gratuliere
zu diesem ausgewogenem und sachkundigem Artikel.
Flucht
aus der Realität oder wie schaffe ich mir meine eigene irreale Welt!
Lightroom
bietet nun vor allem viel und mehr von dem, was die Digitalfotografie in Verruf bringt – fotografische Ergebnisse immer beliebiger und austauschbarer (sic!) macht.
Hilfslinien einblenden, wie?
Das letzte Bild hier zeigt ein Fenster mit “Seitenverhältnisse auswählen”. Habe so ziemlich alles versucht(Windows), aber finde diese option nirgens. Kann mir da jemand behilflich sein?
Probleme in LR5
Leider gibt es in LR5 einige, teils heftige Probleme. Habe dazu einen kleinen Artikel veröffentlicht: http://www.lanpho.de/?p=874
Ich hoffe Adobe bringt bald ein Update.
Grüße
Moritz