Das dritte Geschäftsquartal 2011 bringt Sony einen erneuten Quartalsverlust und einen Umsatzeinbruch von über 17 %. Der bisherige CEO Howard Stringer, seines Zeichens erster Ausländer auf dem Chefposten eines japanischen Unternehmens, muss seinen Stuhl zum 1. April 2012 räumen:

Der japanische Sony-Konzern schließt das dritte Geschäftsquartal 2011 (Oktober bis Dezember) mit einem operativen Verlust in Höhe von 91,7 Mrd. Yen (ca. 915 Mio. €) ab. Der Umsatz ist um 17,4 % rückläufig: Financial Information – Sony Group.

Vor allem der Geschäftsbereich Consumer, Products & Services, der u.a. die Digitalkameras enthält, schwächelt mit einem Umsatzeinbruch von über 24 % im dritten Quartal. Anstelle eines Quartalsgewinns muss die Sparte einen Verlust von 85,7 Mrd. Yen (ca. 855 Mio. €) ausweisen. Vor allem die Thailand-Flut sieht Sony als Begründung für diese Geschäftsentwicklung. Infolge der Produktionsausfälle kann Sony im dritten Geschäftsquartal nur 6,1 Mio. Digitalkameras absetzen. Das Jahresabsatzziel wird dementsprechend auf 21 Mio. Kameras nach unten hin korrigiert.

Der bisherige CEO Howard Stringer muss seinen Chefsessel zum 1. April 2012 an den japanischen Manager Kazuo Hirai, der bislang dem Unterhaltungselektronik-Geschäftsbereich vorstand, abtreten. Stringer bleibt aber Sony im Verwaltungsrat erhalten (Sony names Kazuo Hirai as President and CEO; Sir Howard Stringer to become Chairman of the Board of Director).

(agün)
 
 

Zeitraum Umsatz Digital Imaging*
in Mrd. Yen
Operativer Gewinn CPS
in Mrd. Yen
Siehe auch:
1. Quartal (April-Juni 2008) 275,6 36,1 Sony muss Gewinneinbruch von 47 % verkraften
2. Quartal (Juli-Sept. 2008) 253,1 67,0 Sony mit dramatischem Gewinnrückgang
3. Quartal (Okt.-Dez. 2008) 208,4 -19,8  
4. Quartal (Jan.-März 2009) 126,7 -205,0 Sony: Erster Jahresverlust seit 14 Jahren
Geschäftsjahr 2008 863,8 -115,08**  
1. Quartal (April-Juni 2009) 184,8 -8,9 Der Yen ist schuld an Sonys Verlusten
2. Quartal (Juli-Sept. 2009) 170,3 6,5 Sony macht Miese; Digitalkamera-Absatz bleibt konstant
3. Quartal (Okt.-Dez. 2009) 188,4 50,8 Sony schreibt wieder schwarze Zahlen
4. Quartal (Jan.-März 2010) 135,7 -101,6 Sony verkauft 21 Millionen Digitalkameras
Geschäftsjahr 2009 679,2 -53,2**  
1. Quartal (April-Juni 2010) 172,2 28,5** Sony – Back in Black
2. Quartal (Juli-Sept. 2010) 162,5 1,0** Sony: Weniger Geld mit mehr Kameras
3. Quartal (Okt.-Dez. 2010) 188,5 63,5** Sony will mehr Kameras verkaufen
4. Quartal (Jan.-März 2011) 119,4 -82,2** Sony: Schwaches viertes Geschäftsquartal ohne Michael Jackson
Geschäftsjahr 2010 642,6 3,9**  
1. Quartal (April-Juni 2011) 131,05 1,7 Sony: Schwieriges TV-Geschäft, gutes Digitalkamera-Geschäft
2. Quartal (Juli-Sept. 2011) 142,8 -34,6 Sony geht baden
3. Quartal (Okt.-Dez. 2011) 120,2 -85,7  

 
* Digital Imaging ist Bestandteil des Bereiches Consumer Products & Services (CPS). Der Umsatz wird für Digital Imaging auch allein ausgewiesen, der operative Gewinn / Verlust nur für CPS.
** Sony hat den operativen Gewinn dieses Geschäftsjahres nachträglich revidiert.
 
 
Siehe auch: Geschäftsberichte lesen und verstehen