Die Ausstellung „Zeitgeist & Glamour“ im NRW-Forum Düsseldorf versammelt legendäre Bilder und Berühmtheiten der 60er und 70er Jahre, zeigt Superstars und Ikonen der Epoche, führt in die Zentren des Jetsets:
Raymond Depardon: Brigitte Bardot, 1960
© Raymond Depardon/Magnum Photos
Pressemitteilung vom NRW-Forum Düsseldorf:
Zeitgeist und Glamour – Die Jahrzehnte des Jetset
Die Sechziger Jahre: Ein neues Zeitalter scheint angebrochen, eine „Revolution der Jugend: neue Gesichter, unerhörte Musik, ungewöhnliche Schönheiten, ein Wandel von Mode, Stil und Geschmack, ein anderer „way of life. Jeder will dabei sein und alle mischen sich, das süße Leben und das der Subkultur, Glamour und Kunst und intellektuelle Strömungen. Die Protagonisten des Geldes und der Macht umgeben sich mit denen der Künste: Aristokratie, Politik, Wirtschaft, Malerei, Musik, Film, Mode, Tanz, Theater, Performance.
Elliott Erwitt: Truman Capote, „Black and White Ball“, The Plaza Hotel, New York, 1966
© Elliott Erwitt/Magnum Photos
Legendäre Bilder der 60er und 70er Jahre versammelt die Ausstellung „Zeitgeist & Glamour“ im NRW-Forum Düsseldorf die spektakulärsten Fotografien einer aufregenden Zeit: die Ikonen der Epoche, Superstars und Berühmtheiten, unverwechselbare Milieus. Es sind meisterhafte Fotografien von höchstem ästhetischen Anspruch, bahnbrechend in ihrer Raffinesse, und glückliche Schnappschüsse aus dem Verborgenen. Momentaufnahmen einer Kultur, die sich feiert in Ruhm und Glanz und in der Lust am schönen Augenblick. Die Bilder verkörpern den Geist der Stunde, die Attitude einer ganzen Generation. Öffentliches und Privates sind hier gebannt, Antlitz und Atmosphäre, das Extravagante und das Gewöhnliche, Glanz und sein Komplement: Melancholie und Verlorenheit.
Ron Galella: Halston, Bianca Jagger and Liza Minelli, Studio 54, New York, January 1978
© Ron Galella, Ltd.
Giacomo Alexis: Un gelato in faccia di Rino Barillari da Sonia Romanoff in Via Veneto, Roma, 1970
© Giacomo Alexis
Francesco Scavullo: Grace Jones, 1979
© Francesco Scavullo, Motion Picture Group Inc.
Die Fotografien sind Dokument und zugleich Teil des Zeitgeistes. Sie bannen die Visionen, Vorstellungen und Wunschträume einer Vergangenheit, die auf den Betrachter heute einen unwiderstehlichen Sog haben: dem Jungen sind sie Kult Jackie Kennedy, Mick Jagger, Maria Callas, Truman Capote
, im damaligen Zeitgenossen erwacht die eigene Jugend Wiedererkennen und Erinnerung: Swinging London, Warhols Factory, Studio 54, „Blow up, Pop Art, „sex, drugs and Rock n Roll, Geschichten, Episoden und Skandale.
Eine Besonderheit der Sammlung ist das Nebeneinander von Bildern unterschiedlicher Gattung und Intention. Kunstwerke von höchstem ästhetischem Niveau und Pressefotografie finden sich in direkter Nachbarschaft. Diese unvoreingenommene Kombination führt zu erstaunlichen Entdeckungen und Neubewertungen. Da gibt es die berühmten Fotografen des 20. Jahrhunderts, die eine neue Bildsprache erfunden haben, neue Techniken und Präsentationsformen, die in ihrem Werk die großen Themen der Zeit aufgegriffen und mit ihren Beiträgen die visuelle Kultur der Epoche geprägt haben. Auf der anderen Seite des Spektrums finden sich die Paparazzi, „eine neue Sorte von Fotografen“, die bekannte Persönlichkeiten in ihrem Privatleben fotografieren (Gisèle Freund). „Menschenjäger mit der Kamera“ haben sie mit verächtlicher Polemik die „engagierten Fotografen“ Italiens genannt, weil sie die Boulevardpresse mit Sensationen und Skandalen belieferten.
Bert Stern: Twiggy, VOGUE, 1967
© Bert Stern
David Bailey: Jane Birkin, 1969
© David Bailey
Die Ausstellung bietet ein Kaleidoskop von Lebensformen der 60er und 70er Jahre, das sich konzentriert auf die „Szenen“ der Metropolen der westlichen Welt. Sie führt in die Zentren des Jetset, die Côte dAzur und St. Moritz, nach Paris, London, Rom, New York. Heute kennt man viele der Protagonisten, damals waren es junge Playboys, Kreative, Visionäre so sieht man Gunther Sachs, Brigitte Bardot, Andy Warhol, aber auch Truman Capote oder den jungen Karl Lagerfeld. Heute kennt man auch die inzwischen großen Fotografen, die damals ihren Ruf begründeten: Richard Avedon, David Bailey, William Klein, Jeanloup Sieff oder Francesco Scavullo, Robert Mapplethorpe, Lord Snowdon oder Andy Warhol. Und natürlich die großen Paparazzi (oder Mamarazzi wie Marianne Saysn-Wittgenstein-Sayn) wie Ron Galella oder Edward Quinn.
Zusammengetragen wurden die Fotografien in der Nicola Erni Collection, Switzerland von der Schweizer Sammlerin Nicola Erni und kuratiert von Ira Stehmann. Gezeigt werden 400 der faszinierendsten Aufnahmen, die noch nie öffentlich ausgestellt wurden. Eine Zeitreise in die aufregenden „Swinging Years des 20. Jahrhunderts.
Ron Galella: Lester Persky, Andy Warhol and Truman Capote, New York, December 1978
© Ron Galella, Ltd.
Francesco Scavullo: Karl Lagerfeld, 1977
© Francesco Scavullo, Motion Picture Group Inc.
Ausstellung:
Zeitgeist & Glamour
05.02. bis 15.05.2011
NRW-Forum Düsseldorf
Ehrenhof 2
40479 Düsseldorf
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 11 – 20 Uhr
Freitag: 11 – 24 Uhr
Fotografen in der Ausstellung:
Diane Arbus, Eve Arnold, Richard Avedon, David Bailey, Harry Benson, Guy Bourdin, William Claxton, Bob Colacello, Raymond Depardon, Terence Donovan, Elliott Erwitt, Nat Finkelstein, Ron Galella, Ormond Gigli, Hiro, Dennis Hopper, Frank Horvat, William Klein, Robert Mapplethorpe, Christopher Makos, Billy Name, Terry Oneill, Edward Quinn, Bob Richardson, Steve Schapiro, Melvin Sokolsky, Jeanloup Sieff, Francesco Scavullo, Jerry Schatzberg, Christian Skrein, Lord Snowdon, Bert Stern, Bob Willoughby, Andy Warhol, Garry Winogrand.
Buch:
Zeitgeist & Glamour: Photography of the 60s and 70s (bei amazon.de)
Prestel Verlag
Sprache: Deutsch / Englisch
Gebundenes Buch, Pappband, ca. 368 Seiten, 29×34
200 farbige Abbildungen, 200 schwarzweiße Abbildungen
ISBN-13: 978-3791350332
59 Euro
Motiv für die Taft-Haarspray-Werbung in den 1960er Jahren
© F.C. Gundlach
(thoMas)
Twiggy
Das “Zeitgeist-Buch” kaufe ich mir, vor allem das Twiggy-Bild und die Taft-Reklanme geben den Zeitgeist damals optimal wider. Das hier bei photoscala ebenfalls vorgestellte Buch von Simone Demandt nehme ich noch nicht einmal “geschenkt” an.
Gut gemacht!
Die Widergabe des Zeitgeists ist schön subtil. Als Remineszens an schlechte Zeiten haben Sie die Anführungsstriche behalten. Das zeugt von Charakter.
Obwohl. Das wider ist zwar lustig, doch es trifft nicht, da Sie nicht wider den Zeitgeist sprechen wollen. Auch ist nicht klar, warum Sie das Wort “geschenkt” in Anführungsstriche setzen, da es nicht doppeldeutig ist.
So ein ganz, ganz schlauer sind Sie nicht, oder?