Ab heute, und noch bis Mitte März 2010, zeigt der Berliner Martin-Gropius-Bau eine Retrospektive des fotografischen Lebenswerkes eines der bedeutendsten deutschen Modefotografen:
Pressemitteilung des Berliner Martin-Gropius-Baus:
F.C. Gundlach. Das fotografische Werk
Ab 20. November 2009 präsentiert der Berliner Martin-Gropius-Bau mit der Ausstellung „F.C. Gundlach. Das fotografische Werk“ die Retrospektive des fotografischen Lebenswerkes eines der bedeutendsten Modefotografen, der von Mitte der 1950er Jahre bis 1990 für die wichtigsten Magazine und Publikationen in Deutschland arbeitete.
F.C. Gundlach vermochte wie kein anderer Modefotograf den Zeitgeist einzufangen und ihn als Indikator für gesellschaftliche Veränderungen einzusetzen. Neben vielen bekannten Bildern zeigt die bisher umfangreichste Präsentation mit rund 350 Exponaten auch viele unbekannte Facetten des Werkes von F.C. Gundlach.
Links: „Neue Perspektiven“, Kostüm von S & E – Uli Richter, Berlin 1957, in: Film und Frau Modeheft H/W 1957/58
Rechts: Brigitte Bauer, Op Art-Badeanzug von Sinz, Vouliagmeni/ Griechenland 1966
© F.C. Gundlach
Bereits als Zehnjähriger (geboren 1926 in Heinebach/Hessen) hatte Gundlach seine Affinität und Passion zur Fotografie entdeckt. Eine eigene Dunkelkammer und Agfa Box folgten im Jahr 1938. Durch den Militärdienst sowie die Wirren des Zweiten Weltkriegs unterbrochen, nahm er erst ab 1949 die Beschäftigung mit dem Medium wieder auf und ließ sich bis 1952 zum Fotografen ausbilden.
Schnell entschied sich F.C. Gundlach für eine Spezialisierung auf Modefotografie und avancierte durch Arbeiten für Zeitschriften wie etwa Film und Frau oder Brigitte in kürzester Zeit zu einem der renommiertesten Fashion Photographers. Dabei war es nicht nur die Mode selbst, die er immer perfekt ins rechte Licht zu setzen vermochte, sondern auch die Posen und Gesten der Models in Kombination mit ausgefallenen Requisiten und mythischen Orten.
Links: „Regenwetter aufgeheitert“, Drei Popeline-Mäntel von Staebe-Seger, Berlin 1955. © F.C. Gundlach
Rechts: F.C. Gundlach. © Meike Wirsel, 2008
So führten ihn seine Modeproduktionen sowohl nach Paris und New York als auch nach Ägypten und Marokko. Diese Fotografien – vielfach gedruckt – sind zu Schlüsselmotiven in seinem Werk geworden. Einem uvre, in dem immer nur Menschen vor der Kamera standen meist gestylte Models; einem Werk, dessen Modebilder den Geist der jeweiligen Zeit reflektierten und visualisierten und denjenigen von morgen antizipierten. Auf diese Art und Weise hat F.C. Gundlach über die letzten 40 Jahre selbst ein Stück Modegeschichte geschrieben. Denn wie kaum ein anderer lebte, dachte und fühlte Gundlach immer in der entsprechenden Zeit.
Im Rahmen der großen Werkschau im Berliner Martin-Gropius-Bau werden neben den klassischen Modefotografien und Star-Porträts F.C. Gundlachs auch seine beeindruckenden Reise-Reportagen, die ab Mitte/Ende der 1960er Jahre in Ländern wie Argentinien, Brasilien, Peru, Japan, Kambodscha, Thailand, Vietnam entstanden, zu sehen sein. Desweiteren wird F.C. Gundlachs Zeitschriftenarbeit, insbesondere für Film und Frau (1951-1965) und Brigitte (1963-1986), erstmals in diesem Umfang dargestellt. Zahlreiche Fotografie-Titelblätter werden neben einer reichhaltigen Auswahl von Doppelseiten seiner Bilder in den Kontexten der Zeitschriften gezeigt.
Einen besonderen Fokus wird jedoch auf die Stadt Berlin selbst gelegt, denn mit ihrer beinahe historischen Bedeutung als internationale Mode-Metropole war sie für F.C. Gundlach neben Paris der wichtigste Ort und diente bis 1965 als Motiv und Inspiration für die meisten seiner Fotografien. Die Ausstellung nimmt diesen roten Faden in ihrer Bildführung auf und führt den Betrachter an die schönsten Orte der Stadt.
Elsa Maxwell und Gina Lollobrigida, Filmball im Palais am Funkturm, X. Berlinale 1960, in: Film und Frau Heft 16/1960. © F.C. Gundlach
Die Kuratoren Klaus Honnef, Hans-Michael Koetzle, Sebastian Lux und Ulrich Rüter erlauben als Ergebnis mehrjähriger Recherchen einen neuen Blick auf das fotografische uvre F.C. Gundlachs: seine Wurzeln im Bildjournalismus, das Spezifische seiner Bild-Ästhetik, sein Denken in Serien und Sequenzen, seine narrativen Ansätze. Die Schau berührt gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse und Entwicklungen über mehrere Jahrzehnte hinweg.
In einem einstündigen, speziell für diese Ausstellung vom Filmemacher Reiner Holzemer produzierten Film-Interview kommentiert F.C. Gundlach seine Arbeitsweise selbst.
„Mode ist immer ein Ausdruck von Zeitgeist, vielleicht sogar der beste Indikator“ (Zitat F.C. Gundlach), und ganz in diesem Sinne lädt diese Retrospektive den Besucher ein, die Entwicklung der Mode, ihrer Ästhetik als auch den ganz eigenen Blick dieses großen Fotografen durch die letzten 40 Jahre hindurch Revue passieren zu lassen.
„Après Ski auf der Avus“, Püppi und Schlippi in Hosenanzügen von Staebe-Seger, Berlin 1956. In: Film und Frau, Frühling/Sommer 1956. © F.C. Gundlach
Katalog:
Die gleichnamige Monografie zur Ausstellung, die in deutscher und englischer Ausgabe im Steidl Verlag Göttingen erscheint, spiegelt vier Jahrzehnte Schaffenskraft des Fotografen F.C. Gundlach. Der Band ist das Ergebnis mehrjähriger Recherchen. Die Auswahl versammelt rund 300 Fotografien, darunter zahlreiche Schlüsselwerke sowie viele selten oder noch nie gezeigte Arbeiten. Zeitschriften, Magazine und Broschüren dokumentieren F.C. Gundlachs Arbeit im Spiegel von Editorial und Werbung. Der Band zeichnet das Bild eines großen Fotografen, der es souverän verstand, sich über den »geronnenen Gegensatz des zweckfreien und des zweckvollen« (Th. W. Adorno) in der Bildkunst hinwegzusetzen. Herausgegeben von Klaus Honnef und Hans-Michael Koetzle in Zusammenarbeit mit Sebastian Lux und Ulrich Rüter. Steidl Verlag Göttingen, 2008. Leineneinband, 448 Seiten, 49,80 EUR
Ausstellung:
F.C. Gundlach. Das fotografische Werk
Martin-Gropius-Bau, Berlin
20. November 2009 14. März 2010
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 10 20 Uhr, Dienstag geschlossen
Di, nach Weihnachten, 29.12. geöffnet. 24.12. und 31.12. geschlossen
(thoMas)
Und alles ohne Autofokus!
(Jetzt aber nix wie weg hier!)
Aber aber
wahrscheinlich mit Schnittbildindikator!
[quote=Gast](Jetzt aber nix wie weg hier!)[/quote]
Schöner 300SL in Szene gesetzt!
300SL Roadster als Cabrio-Variante! Echte Rarität und Klassiker der automobilen Geschichte, leider im Schatten des 300SL Roadster Flügeltürers auch ,,Gullwing” genannt!
Das waren damals noch Fotos und Zeiten!
Völlig daneben
Das abgebildete Fahrzeug ist kein 300SL, sondern ein 190SL Cabrio.
Der offene 300SL ist ein Roadster (also ohne Verdeck), für den es ein Hardtop gab. Eine Cabrioversion wurde nie gebaut. Wie man einen Roadster mit Flügeltüren versieht, weiß wohl auch nur der Autor dieser wirren Zeilen.
Ergänzung nochmals, Begriff Cabrio:
,,Mit Cabrio (eigentlich: Cabriolet) wird die Karosseriebauform eines Pkw bezeichnet, dessen Dach durch Zurückklappen geöffnet werden kann.”
Cabrio bedeutet, dass man das Dach öffnen kann. Somit wäre definitionsgemäßg auch ein heutiger SL auch ein Cabrio.
,,Als Roadster wurde ursprünglich die offene Karosseriebauform eines zweisitzigen Sportwagens bezeichnet, der über kein festes Dach oder klappbares Verdeck verfügte, jedoch zur Not mit einfachen Hilfsmitteln geschlossen werden konnte.”
Roadster heißt erstmal nur, dass man kein festes Dach hat! Somit das Gegenteil eines Coupes.
Korrektur meinerseits nochmal:
Den SL als Coupe gibt’s heute natürlich noch in Form des SL 65 AMG Blackseries, aber das sind Ausnahmen!
Herzlich willkommen
Ich möchte Euch alle in der ironiefreien Zone auf das Allerherzlichste begrüssen! Lesen darf jeder – “Klugscheissern” hingegen nur bei ausreichender Übung …