Neben dem Hype des Jahres, von vielen vorgeführt – dazu gleich mehr -, zeigen auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin auch ein paar Fotofirmen was:
IFA in Berlin – das Foto ist insofern geschönt, als es gestern Morgen bei schönstem Wetter entstanden ist, während der Himmel heute Morgen bedeckt war.
Der Hype dieser IFA, ganz klar, ist 3D-TV, in HD natürlich. Sony und Panasonic haben Systeme gezeigt, die ab 2010 das heimische Wohnzimmer erobern sollen. Beide haben von der Aufnahmekamera bis zum Fernseher alle notwendigen Geräte. Und Samsung hat gesagt, man habe doch bereits 2007 den ersten 3D-fähigen Fernseher gezeigt und warte jetzt nur, bis der Markt reif sei, man sei jedenfalls extrem gut aufgestellt. Nun, nach Sonys und Panasonics Ankündigungen darf man gewiss sein, dass Samsung den Markt in allerkürzester Zeit für reif halten wird – kurz, die Koreaner wurden von den Japanern diesmal offensichtlich überrascht. Die 3D-Systeme, wenn sie denn halten, was in den Vorführungen zu sehen war, sind beeindruckend.
Sony-Chef Howart Stringer höchstselbst sprach bei der Pressekonferenz von Sony; u.a. über 3D-TV. Und er hat erkannt bzw. formuliert, dass Produkte dem „Kunden einen klar erkennbaren Wert bieten“ müssen. Mit dem neuen Motto „make.believe“ (gesprochen: make-dot-believe – mache-punkt-glauben) wolle man ein Gemeinschaftskonzept verwirklichen und großartige Ideen zum Leben erwecken.
Panasonic formulierte seinen Weg aus der Krise – „Kiki“ setzt sich aus den beiden japanischen Schriftzeichen für Gefahr und Gelegenheit zusammen …
… wohingegen Samsung zum „Digitalen Humanismus“ aufruft – der selbstverständlich eng mit den Produkten des koreanischen Unterhaltungsriesen verknüpft wird.
Ins 3D-Universum passt sich Fujifilms „FinePix REAL 3D System“ übrigens überraschend gut ein. Obwohl es vom Darstellungsprinzip her erst einmal einem ganz anderen Ansatz folgt (Linsenraster-Bilder), ist das Aufzeichnungs- und Dateiformat wohl weitgehend kompatibel (auch Fujifilm arbeitet mit zwei farbigen, leicht versetzten Bildern bei Foto und Film). Will heißen, die dreidimensionalen Fuji-Filme und -Fotos lassen sich auch – ggfs. nach Konvertierung – mit Nvidias Shutter-Brille oder auf Sonys 3D-System abspielen. Im Urzustand bzw. nach dem Linsenraster-Prinzip zeigen Fujifilms Kameradisplay und Bilderrahmen einen dreidimensionalen Eindruck, der zwar deutlich geringer ausfällt – der Seheindruck erinnert eher an ein Schiebefiguren-Theater – aber er ist da, auch ohne Hilfsmittel.
Auch Zeiss präsentiert sich mit dem Cinemizer Plus (399 Euro) ganz 3D-passend auf der IFA – wir haben bereits darüber berichtet: Cinemizer Plus – nachgereift. Auch der kann übrigens – spätestens nach einer Konvertierung via PC – die 3D-Daten der FinePix Real 3D anzeigen.
Ob sich 3D-TV durchsetzt, da sind die Meinungen der Kollegen sehr geteilt; wobei die Mehrheit (zumindest der Fotofraktion ) zu „Nein“ tendiert – die notwendige Brille sei das große Manko. Ich hingegen glaube, wer das einmal für eine kurze Weile gesehen hat, der mag nicht mehr zu 2D zurück. Der Unterschied ist ähnlich groß wie damals beim Wechsel von Schwarzweiß zu Farbe. Bleibt allerdings die Frage nach den Standards und den Inhalten. HD-TV hat sich da ja selbst ein Bein gestellt mit unüberschaubaren Unverträglichkeiten und restriktivem Rechtemangement.
Noch einen kleinen Trend konnte man ausmachen: U.a. Sony und Samsung setzen auf BTX – halt nein, auf I-TV. Was als BTX fürchterlich floppte – digitale Daten auf den Fernseher zu bringen – soll nun dank YouTube, Flickr und Konsorten gelingen. Der Fernseher ist direkt ans Internet angeschlossen und kann Videoclips und Nachrichten, und letztlich das ganze Internet, abbilden. Während, so mein Eindruck, die meisten Kollegen das für eine gute Idee halten, bin ich da sehr skeptisch. Wer wirklich im Internet surfen will, und sei es nur, um zügig bei YouTube nach „Bundeskanzlerin + Atomkraft“ zu suchen, der braucht Tastatur und Maus – und damit einen PC. Andererseits: Wenn WLAN das Haus sowieso durchfunkt, warum soll das nicht auch der Fernseher mitnutzen? Man wird sehen.
Nun aber in die (kleine) Fotoabteilung der Messe.
Panasonic zeigt natürlich vor allem die Lumix GF1 – siehe Ersteindruck: Lumix DMC-GF1 von Panasonic – und hinter Glas mögliche künftige Objektive für Micro Four Thirds: ein 4-5,6/100-300 mm OIS; ein 2,8/14 mm und ein 3,5/8 mm Fisheye. Welche Objektive davon tatsächlich wann kommen, will Panasonic Anfang kommenden Jahres bekanntgeben.
Olympus ist ganz glücklich mit der Pen E-P1; die ohnehin schon nicht geringen Erwartungen seien deutlich übertroffen worden; die Kamera verkaufe sich sehr, sehr gut. Panasonics GF1 sieht man nicht als Gefahr, sondern als willkommene Bereicherung dieses Segmentes. Das sieht Panasonic auch ganz ähnlich, was die Pen angeht.
Samsungs NX-System wird ja, wie berichtet, aufs kommende Jahr verschoben. Hinter Glas waren denn auch erneut nur Konzeptmodelle zu sehen, auf die fertige Kamera müssen wir noch warten.
Anfang kommenden Jahres will Sony einen Bilderrahmen mit integriertem Drucker einführen und zeigte ein frisch eingeflogenes Vorserienmuster auf der IFA. Natürlich sind auch die alpha 850 und die alpha 500 / 550 zu sehen. Wobei die alpha 850 äußerlich nur vom Fachkundigen von der alpha 900 zu unterscheiden ist – die Struktur der Beschichtung auf dem Prisma ist ein wenig anders. Der Preisvorteil von 800 Euro kommt hauptsächlich durch die geringeren Fertigungsanforderungen beim Sucher zustande: 98 statt 100 % Sucherbild machen fertigungstechnisch und dann kalkulatorisch eine ganze Menge aus, so Sony. Insgesamt hat Sonys Fotosparte mittlerweile wirklich gute Arbeit geleistet, ist – wenn auch mit deutlichem Abstand zu den beiden Großen – drittgrößter DSLR-Anbieter hinter Canon und Nikon bzw. Nikon und Canon (die beiden liegen dicht auf) und das in den letzten Jahren geschaffene Systemangebot an Kameras und Objektiven lässt keinen Zweifel, dass es hier einer ernst meint. Die Kamerasparte bei Sony macht gute Arbeit.
Rollei und Polaroid, einst Schwergewichte der Fotoindustrie, sind gleichfalls vertreten – als Handelsmarken; die Lizenzen fürs Logo für Kameras und teilweise auch andere Geräte wurden von plawa feinwerktechnik (u.a. AgfaPhoto und Polaroid) und RCP-Technik (Rollei) eingekauft und finden sich nun auf Produkten asiatischer Provenienz.
Das wars von unserer Seite aus mit der IFA-2009-Berichterstattung vor Ort. Canon – die natürlich gleichfalls vertreten waren – habe ich, Entschuldigung, schlicht vergessen bzw. an deren Zelt bin ich nicht vorbeigekommen und habe eben auch nicht dran gedacht, das gezielt anzusteuern.
Jetzt aber auf nach Hause, auf ins Wochenende.
Ihnen ein schönes solches.
(thoMas)
Nachtrag (9.9.2009): Heute um 18:00 Uhr schloss die IFA 2009 ihre Pforten und wir wollen noch ein paar weitere Eindrücke weiterreichen:
Die Messe Berlin GmbH zeigt sich zufrieden: Die Zahl der Fachbesucher ist mit 119.000 (+14%) davon 25.500 (rund 20%) aus dem Ausland, deutlich gestiegen. „Erneut wurde uns bestätigt, das weltweit größte Highlight für die Branchen zu sein. Als Messe mit den meisten Produktpremieren konnten wir die internationale Position der IFA weiter ausbauen“, erklärte Dr. Christian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin.
Und wir? Tatsächlich – wir haben diesmal an Canon gedacht, das Zelt und die EOS 7D gefunden:
Hier Christoph Jehles Eindrücke in kompakter Form:
Mit unterschiedlicher Qualität und in unterschiedlichem Entwicklungsstand schleichen sich 3D-Realisierungen derzeit in die Welt der Consumer Electronic. Auf der IFA waren u.a. Sony, Samsung und Panasonic mit 3D-Flachbildschirmen vertreten. Der koreanische Hersteller LG hatte ein 3D-TV-Gerät schon auf der letzten IFA im Jahre 2008 präsentiert. Samsung zeigte in Berlin auch einen 3D-Videoprojektor und Fujifilm zum ersten mal auf einer deutschen Messe ein Serienmodell der neuen Stereokamera.
Foto: Sony (Danke dafür!)
Noch konzentriert sich jeder Hersteller auf sein eigenes System und eine Verknüpfung der Fujifilm-Kamera mit einer Videobrille wie dem Cinemizer von Carl Zeiss ist derzeit noch nicht realisierbar, da die Kamera am AV-Ausgang nach derzeit vorliegenden Informationen keine Stereobilder ausgeben kann. Wenn 3D in der digitalen Variante ein Erfolg werden soll, muss ein Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Systemen für den Anwender ohne großen technischen Aufwand möglich sein, sonst bleibt die räumliche Darstellung in der gleichen kleinen Nische hängen, in der die analoge Stereofotografie seit Jahrzehnten verharrt.
(CJ)
Der war gut
“Canon – die natürlich gleichfalls vertreten waren – habe ich, Entschuldigung, schlicht vergessen”
ROFL
Tatsächlich
Welch Zufall!
Sony
[quote=Gast]welcher Teufel muss einen Foto-Blog Chef-Redakteur reiten, dass er […] 2. zur Meinung kommt und das gleich mehrmals schreiben muß, “Sonys Kamerasparte leiste ach so gute Arbeit”. Alles was die machen, ist doch nur, in jedem DSLR-Segment statt einem Modell 3-4 Modelle hinauszuschleudern, auf dass die Regallaufmeter beim Mediamarkt und Saturn damit so vollgeramscht sein mögen, dass die Mitbewerber keinen platz mehr finden. Eine A230, 250, 280, 350, 380, 500, 550, 850, 900, etc. etc. Reiner Marketing-Hype. Nur um Regalplatz zu verstopfen, sonst für gar nichts. [/quote]Das ist halt sein ganz persönlicher Eindruck. Und auch so gekennzeichnet, schließlich ist der ganze Beitrag mit „Innovationen und Impressionen“ gekennzeichnet.
Herr Maschke scheint den Markt deutlich besser zu kennen als Sie, jedenfalls schreibt er nicht über eine A250 und 280 (gemeint sind wohl „α250 und α280“), die es (derzeit noch) nicht gibt. Mich interessieren Herrn Maschkes Eindrücke und Meinungen. Und ich finde einen Neuling, der in relativ kurzer Zeit ein sehr ehrgeiziges Sortiment auf die Beine stellt und mit zweistelligen Marktanteilen zur Nummer drei im Markt wird, interessanter als den Platzhirschen, der sich auf seinen Lorbeeren scheinbar weiter ausruht. Schauen Sie mal da rein: http://www.photoscala.de/Forenthema/Schlaeft-Canon. Im Wesentlichen hat sich an dem Thema in den letzten zwei Jahren nichts getan.
[quote=Gast]Sony wird auch in 10 Jahren noch kein für Fotografen wirklich interessantes System anbieten. Warum? Weil sie eine seelenlose Zombie-Manukatur für Konsumelektronik-Schrott sind, ohne jedes echte Interesse an Fotografie![/quote]Sie mögen ihre persönlichen Vorurteile pflegen. Aber warum machen Sie sich in aller Öffentlichkeit lächerlich?
Sony bietet schon jetzt ein für viele Fotografen interessantes System. Bietet vieles, was andere nicht bieten. Und konzentriert sich deutlich stärker auf die Belange der Anwender. Die Alphas sind eben keine Playstations mit Wechselobjektiv.
Was sollen eigentlich diese
Was sollen eigentlich diese Angriffe auf ThoMas? ThoMas kann sich doch auf der IFA ansehen, was er will!!! Ich freue mich, dass es photoscala gibt und ich etwas über die IFA auf diesem Wege – wenn auch aus subjektivem Blickwinkel – erfahre. Ist mühsam genug, sich auf solchen Messen Informatioinen zusammenzusuchen.
Grüße
JR
Selektive Wahrnehmung?
[quote=Gast]Der Markenname Rollei ist nicht ‘ziemlich weit heruntergekommen’, sondern er steht nach wie vor für Produkte mit Perfektion, Präzision, Haptik, Wert.[/quote]
In diesem Punkt scheinen Sie eine äußerst selektive Wahrnehmung zu haben. Der Name Rollei stand (zumindest in dem Bereich, in dem ich tätig bin) bereits seit mehr als 20 Jahren auf der “Abschussliste” (ich gehöre der schreibenden Zunft an und bin Redakteur für den technischen Fachhandel). Und wir erinnern uns (oder auf jeden Fall ich erinnere mich): Bevor der Markenname in die Hände von Thomas Güttler kam, stand ein Unternehmer an der Spitze, der tatsächlich 1) nur an seinen Profit dachte und 2) wirklich China-Schrott anbot. Im damaligen Sortiment waren auch Multimedia-Kisten und MP3-Player vertreten.
Und dann kam der Abgang von Rollei zur photokina 2006, als die Mitarbeiter auf dem Messestand ihre Kündigung verabreicht bekamen. Und das stand nicht nur in der Fachpresse, sondern ging durch den gesamten deutschen Blätterwald. Bitte erzählen Sie mir nicht, dass das spurlos an einem Markennamen vorbei geht! Ganz ehrlich: Ich hätte nicht erwartet, dass Rollei drei Jahre nach dem totalen Absturz wieder so weit ist.
Und einmal Hand aufs Herz: Ich bin früher auf Messen gewesen wie der High End und habe mir Consumer Electronics vom Feinsten angesehen. Sie wissen genau so gut wie ich, dass man mit Edelprodukten gut leben kann, aber nur in der Nische. Das ist nix für Anbieter, die in die Breite gehen wollen.
Außerdem dürften Sie genau so gut wissen, dass auch die anderen so wohlklingenden Namen der Foto-Branche den “China-Mist” vermarkten, weil es sich nicht mehr lohnt, für Einstiegsmodelle einen eigene Produktion am Leben zu erhalten.
Und noch einmal: Das Schicksal von Franke & Heidecke zeigt doch (LEIDER!) überdeutlich, wie gut oder schlecht man von edlen, wunderschönen und hochwertig verarbeiteten Kameras leben kann.
Es grüßt
Der Schreiber
Vielleicht wäre…
…ein Abstecher zu Canon gar nicht verkehrt gewesen, um sich eine bessere Kamera für die nächste Berichterstattung auszugucken. Die Fotos sind ja durchgehend grottenschlecht und der Sensor könnte auch mal wieder eine Reinigung vertragen 😉
RCP
[quote=Gast]Dann hätten Sie vielleicht erfahren, dass der gegenwärtige Geschäftsführer von Rollei Consumer Products, Thomas Güttler, ein grundsolider Geschäftsmann ist, der erst einmal dabei ist, einen ehemals wohlklingenden, aber ziemlich weit heruntergekommenen Markennamen wieder auf sichere Füße zu stellen. Hier werden gerade Hausaufgaben gemacht, und die fangen heute – in der Regel – im Massenmarkt an.[/quote]Und diese Hausaufgaben macht er, soweit ich das als Außenstehender beurteilen kann, ziemlich gut. Die Marktpräsenz hierzulande ist gar nicht so schlecht, besser als bei so mancher etablierter japanischer Marke.
Aha.
Der Markenname Rollei ist nicht ‘ziemlich weit heruntergekommen’, sondern er steht nach wie vor für Produkte mit Perfektion, Präzision, Haptik, Wert.
Einen derart guten Namen kaufen und über Ramsch stülpen kann jeder, das ist wirklich keine Leistung.
Eine wirkliche Leistung wäre es, eine neue Marke aufzubauen, die besser zu dem Billig-Mist aus Fernost passt.
Und ja, ich habe schon häufiger persönliche Kontakte zu den sogenannten ‘Machern’ gehabt. Bevor sie Mut und Kreativität zeigen, gehen sie vorzugsweise den seichten Weg, weil es sonst ihren Kopf kosten könnte. Es ist immer das gleiche Spiel: kurzfristige Profite stehen im Rampenlicht, langfristige Strategien mit evtl. geringeren Profiten sind nicht gefragt. Warum auch – nach spätestens 5 Jahren hat man eh das Unternehmen gewechselt.
Als industrial designer weiss ich, dass der Mut fehlt. Es wird der Ramsch aus Fernost gekauft, weil beispielsweise die Chinesen sagen: Kaufst Du mir 100.000 Einheiten ab, gibt es das ‘Design’ kostenlos (dabei wissen die doch nicht einmal, was gutes Design ist, höchstens wenn sie europäische Uhren kaufen!).
Wo bitte ist der Mut, einer Kamera oder Serie ein neues Design zu geben? Fehlanzeige. Wann haben sie mal einen Toaster gesehen, der nicht aussieht wie alle anderen Toaster auch (ausser in der Farbgebung)? Alle wie Zigarrenschachteln, mal etwas rundlicher oder eckiger, aber immer der gleiche Mist.
Der Spanier. Viva!
Frechheit.
Wenn ich sehe, dass Rollei – der Traditionsname für Präzision und Perfektion – jetzt auf billigstem Plastik-Krempel und Ramschware aus Fernost prangt, dann wird mir nur noch schlecht.
Ich werde nie verstehen, warum Nieten in Nadelstreifen es zulassen, dass ein guter Name in den Dreck gezogen wird. Offenbar ist die Gier nach persönlicher Bereicherung immer noch zu gross.
Ich hoffe nur, dass möglichst viele Menschen den Ramsch aus Fernost boykottieren – es wäre fatal, wenn mit diesen Methoden der China-Mist auch noch salonfähig gemacht werden könnte.
Der Spanier. Viva!
geht mir ähnlich.
Aber immerhin: die anwesenden Ansprechpartner auf dem Rollei-Stand schämen sich wenigstens ein bisschen. Nämlich jedesmal dann, wenn ein Besucher das Chinagerümpel in den vorderen Schaukästen mit der angemessenen Ignoranz bedachte und schnurstracks zur in der Mitte des Stands aufgebauten Vitrine mit den alten Rolleiflexen geht und etwas verklärt die TLRs anschaut.
Rollei
[quote=Gast]Wenn ich sehe, dass Rollei – der Traditionsname für Präzision und Perfektion – jetzt auf billigstem Plastik-Krempel und Ramschware aus Fernost prangt, dann wird mir nur noch schlecht.
Ich werde nie verstehen, warum Nieten in Nadelstreifen es zulassen, dass ein guter Name in den Dreck gezogen wird. Offenbar ist die Gier nach persönlicher Bereicherung immer noch zu gross.[/quote]Die Gier? Persönliche Bereicherung?
Die „Nieten“ leiten Firmen. Keine Stiftungen. Keine Wohlfahrtsunternehmen. Keine Museen. Die müssen etwas Geld verdienen. Sonst machen ihre Firmen dicht. Und die Marken – an denen Ihnen anscheinend mehr liegt als am Erfolg der Firmen – verschwinden dann auch.
Was Rollei anbelangt: Die würden sicherlich liebend gern selbst in Braunschweig, Uelzen und bestimmt auch in Singapur Kameras bauen. Nur funktioniert das nicht, wenn die Produktion teurer ist als der mögliche Verkaufserlös. Wenn man selbst nicht kostendeckend produzieren kann, nimmt man Zulieferer, die es können. Oder man vergibt Lizenzen an andere (wie RCP und Maco), die es können, und die wiederum Zulieferer fragen.
Nieten in Nadelstreifen?
Die Frage an den “Spanier”: Haben Sie mit den Menschen, die von Ihnen als “Nieten” bezeichnet werden, schon einmal persönlichen Kontakt gehabt? Dann hätten Sie vielleicht erfahren, dass der gegenwärtige Geschäftsführer von Rollei Consumer Products, Thomas Güttler, ein grundsolider Geschäftsmann ist, der erst einmal dabei ist, einen ehemals wohlklingenden, aber ziemlich weit heruntergekommenen Markennamen wieder auf sichere Füße zu stellen. Hier werden gerade Hausaufgaben gemacht, und die fangen heute – in der Regel – im Massenmarkt an.
Darüber hinaus weiß ich aus erster Hand, dass über eine Zusammenarbeit mit Franke & Heidecke nachgedacht wurde. Dieses Vorhaben ist ja nun leider an der Realität gescheitert.
Fazit: Während andere in Schönheit sterben (nicht falsch verstehen, ich hätte Franke & Heidecke ein richtig fettes Comeback gewünscht), wird der Markenname Rollei unter den gegebenen Umständen und vor allem unter der gegenwärtigen Geschäftsführung noch ein paar Jahre problemlos weiter bestehen können.
Grüße
Der Schreiber
Was Canon angeht
sei nachgetragen, dass ich die zwar vergessen habe, das Thema aber nicht von photoscala vergessen wurde: Ich war die ersten Tage – ab 2.9.09 – hauptsächlich auf Pressekonferenzen und Präsentationen zugange (Canon hat keine abgehalten) und hatte wenig Zeit für anderes. ich bin wieder weg, aber Christoph Jehle wird die zweite Halbzeit auf der IFA bestreiten und u.a. auch bei Canon vorbeischauen.
(thoMas)
Canons …
… verkaufen sich ohnehin von ganz allein – allen verhinderten Redakteuren und/oder FT-Apologeten zum Trotz. 😉
welcher Teufel muss einen
welcher Teufel muss einen Foto-Blog Chef-Redakteur reiten, dass er
1. auf einer Fotomesse NICHT bei Canon vorbeischaut, und das zu einem Zeitpunkt, an dem dieser Hersteller erstmals seit längerer Zeit wieder ein interessantes Modell vorstellt. Inklusive der Möglichkeit, das Gerät (7D) auch persönlich zu befingern, statt sich in Pressekonferenzen nur die fertigen PRessemitteilungen zur gefälligen 1:1 online-Vervielfältigung abzuholen?
2. zur Meinung kommt und das gleich mehrmals schreiben muß, “Sonys Kamerasparte leiste ach so gute Arbeit”. Alles was die machen, ist doch nur, in jedem DSLR-Segment statt einem Modell 3-4 Modelle hinauszuschleudern, auf dass die Regallaufmeter beim Mediamarkt und Saturn damit so vollgeramscht sein mögen, dass die Mitbewerber keinen platz mehr finden. Eine A230, 250, 280, 350, 380, 500, 550, 850, 900, etc. etc. Reiner Marketing-Hype. Nur um Regalplatz zu verstopfen, sonst für gar nichts.
Sony wird auch in 10 Jahren noch kein für Fotografen wirklich interessantes System anbieten. Warum? Weil sie eine seelenlose Zombie-Manukatur für Konsumelektronik-Schrott sind, ohne jedes echte Interesse an Fotografie!
Mal eine Frage an thoMas (oder andere IFA-Besucher)?:
Zeigt eigentlich Epson wieder seine RD-1(…s/x)? Oder lässt was verlauten über einen etwaigen Nachfolger..? Vielen Dank!
Wir haben
nichts von der R-D1 oder einer Nachfolgerin gesehen. Die letzte Inkarnation – die nach Abverkauf der Lagerbestände aussieht – stammt vom Februar 2009: http://www.photoscala.de/Artikel/Japanische-Neuauflage-Epson-R-D1x-Grip-Kit-R-D1xG
(thoMas)
Dafür hatte ich …
… gerade die M9 in der Hand; und die fühlt sich auch endlich wieder wie eine richtige (also Kleinbild) Leica an – und funktioniert, nach einem ersten Bildeindruck, prächtig!
Schön, dass Leica wieder zu sich selbst gefunden hat!
Und wenn sie die S2 auch noch auf Leica-Format zu schrumpfen vermögen, erneuere ich auch gerne wieder meine Freundschaft.