Foto: thoMasWir hatten Panasonics Lumix GF1 bereits kurz in der Hand und dabei sind folgende Eindrücke haften geblieben:

Es scheint, dass Micro Four Thirds (MFT) seine Nische gefunden hat. Nach der Pen E-P1 von Olympus – hier ein Ersteindruck der Kamera – stellte nun auch Panasonic mit der Lumix GF1 eine MFT-Kamera im Kompaktformat vor und da liegt es nahe, zunächst einmal die wichtigsten Eigenschaften der beiden zu vergleichen:
 

Foto der Pen E-P1 von Olympus mit Blitz FL-14 Foto der Lumix GF1 von Panasonic mit Blitz

 

  E-P1 GF1
Sensor 17,3×13 mm 12 Megapixel Live MOS 12 Megapixel Live MOS
Bildformate RAW, RAW+JPEG, JPEG RAW, RAW+JPEG, JPEG
Speichermedium SD Speicherkarte (SDHC kompatibel) SD Speicherkarte (SDHC kompatibel)
Bildstabilisierung im Gehäuse Sensor-Shift nein
Autofokus Kontrast-AF Kontrast-AF
Verschlusszeiten 1/4000 – 60 s 1/4000 – 60 s
Serienbildaufnahme ca. 3 B/s ca. 3 B/s
Monitor 3 Zoll, 230.000 Bildpunkte 3 Zoll, 460.000 Bildpunkte
Aufstecksucher optischer Sucher VF-1 (optional; zeigt Bildfeld eines 17-mm-Objektiv, kostet 119 Euro) elektronischer Sucher MW-LVF1E, 202.000 Bildpunkte (optional; zeigt immer 100% Bildfeld, kostet 229 Euro)
Interner Blitz nein ja, LZ 6
Videoaufnahmen HD-Videos, 1280 x 720p HD-Videos, 1280 x 720p, AVCHD Lite
Abmessungen (BxHxT) 120,5x70x35 mm 119x71x36,3 mm
Gewicht (Gehäuse) 335 g 285 g
UVP Gehäuse + „Pancake“ 899 Euro 949 Euro

 
Nun aber direkt zur GF1 und ersten Eindrücken; kurz und knackig; in Bild und Text:
 

Foto: thoMas
 
 
Foto: thoMas
 
 
Foto: thoMas
 
 
Foto: thoMas

 

  • Hervorragendes Finish (Oberflächenbehandlung), wie eigentlich immer bei Panasonic.
  • Sehr hochwertiges Gehäuse aus Aluminium, fasst sich gewichtig an und liegt gut in der Hand. (Für die Älteren unter uns: es kommt ein klein wenig das Sucherkamera-Gefühl auf.)
  • Pfiffige Sucherlösung (der Sucher wird im Zubehörschuh eingesteckt und greift über eine Kontaktleiste das Monitorsignal ab, man sieht also genau den Bildausschnitt), aber der elektronische Monitor könnte besser sein; er ist brauchbar, aber ich hätte mir ein höher auflösendes Display gewünscht; doch für voraussichtlich 229 Euro kann und will ich auch nicht groß meckern. Oder doch: er ist ein wenig blaustichig, das Sucherbild für mein Gefühl sehr klein – mir hat der optische Aufstecksucher der E-P1 sichtlich mehr Spaß gemacht, obwohl er bei weitem nicht so universell ist und selbst beim 17 mm nicht das exakte Bildfeld abdeckt. Einen höher auflösenden Sucher wird es zur GF1 wohl nicht geben, dem stehen konstruktive Gründe entgegen, die ich im japanischen Englisch nicht so ganz verstanden habe: zu groß, zu interferent.
  • Neben den bekannten Programmautomatiken packte Panasonic auch die „intelligenten Automatiken“ der Kompaktkameras in die GF1. Ich habe nichts dagegen; kann man ja auch ausschalten.
  • Scheint erst reine Spielerei, macht dann aber doch überraschend viel Spaß: „Meine Farbe“ (my colour) mit den Effekten Expressiv, Retro, Pur, Elegant, Monochrom, Dynamisch und Silhouette – da die Möglichkeit besteht, RAW+JPEG zu speichern, kann das Foto unbesorgt verfremdet werden und es steht doch eine nicht entwickelte Version zur Verfügung. Wem die beigefügten Effekt nicht reichen, der kann auch individuelle Vorgaben machen.
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    Foto: thoMas

     

  • Panasonic will einen besonders schnellen Kontrast-Autofokus entwickelt haben: mit 0,3 s ist er laut Panasonic so schnell wie jener nach dem Prinzip des Phasenvergleichs, der typischerweise 0,2-0,5 s benötigt und er soll doppelt so exakt arbeiten. Erster Eindruck: Die GF1 fokussiert flott, keine Frage.
  • Das Objektivangebot mausert sich; derzeit hat Panasonic sechs Objektive im Angebot; darunter mit dem Leica DG Macro-Elmarit 2,8/45 mm Asph. OIS erstmals in Micro Four Thirds ein Leica-zertifiertes.
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Foto: thoMas

 
Panasonic hat auch weitere Objektive in der Entwicklung: ein 4-5,6/100-300 mm OIS; ein 2,8/14 mm und ein 3,5/8 mm Fisheye. Welche Objektive davon tatsächlich wann kommen, will Panasonic Anfang kommenden Jahres bekanntgeben.

(thoMas)