Der Jenoptik-Konzern verbucht im ersten Halbjahr 2009 einen Millionen-Verlust. Das Ergebnis des Konzerns, der sich zur Zeit beim Bund um Staatsgarantien für Kredite bemüht, wird durch Sondereinflüsse infolge des Rückzugs aus dem Kamerageschäft mit der Hy6 – „wir haben uns von einer defizitären Randaktivität getrennt“ – negativ beeinflusst:
Der Jenoptik-Konzern wird von der Wirtschaftskrise in zwei seiner drei Geschäftsbereiche im ersten Halbjahr 2009 (Januar bis Juni) stark getroffen (siehe Zwischenberichtdes Jenoptik-Konzerns über die Monate Januar bis Juni 2009; PDF-Datei). Die Umsätze sind um 12,6 % und der Auftragseingang um 18,5 % gegenüber dem Vorjahresniveau rückläufig. Die Krise in der Halbleiter- und Automobilindustrie trifft Jenoptik in den Sparten „Laser & Optische Systeme“ und „Messtechnik“. Einzig die Geschäftsentwicklung im Segment „Verteidigung & Zivile Systeme“ ist positiv.
Der Jahresfehlbetrag (Ebit, vor Steuern) in Höhe von 4,6 Mio. € wird vor allem durch Aufwendungen infolge des Rückzugs aus dem Geschäft mit Mittelformatkameras hervorgerufen (wir berichteten: Jenoptik und Sinar ziehen sich aus dem Mittelformat zurück). Jenoptik beziffert diese Sondereffekte, die komplett im zweiten Quartal 2009 eingerechnet werden, mit 7,9 Mio. €. Darin enthalten sind rund 1 Mio. € laufende Verluste aus dem aufgegebenen Geschäft. Ohne diese Sondereinflüsse hätte der Konzern ein Millionen-Plus ausweisen können. Der konzernweite Verlust (nach Steuern) beträgt 11,1 Mio. €, nach einem Gewinn von 6,3 Mio. € im Vorjahreszeitraum.
Der Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Mertin kommentiert den Rückzug aus dem Geschäft mit Mittelformatkameras: „wir haben uns von einer defizitären Randaktivität getrennt und damit den Konzern weiter auf seine Kernkompetenzen fokussiert“. Weitere Auswirkungen der Geschäftsaufgabe, insbesondere durch die eingeleitete Schließung des Standortes Gießen auf die Mitarbeiterzahl, werden im zweiten Halbjahr 2009 wirksam werden. Der Konzern beschäftigt per 30. Juni 2009 insgesamt 3.354 Mitarbeiter, davon sind 687 Mitarbeiter mit einer Arbeitszeitreduzierung zwischen 10 und 25 % in Kurzarbeit.
Die Finanz- und Vermögenslage des Konzerns weist eine leicht gesunkene Verschuldung auf. Dabei soll ein Teil der Schulden von kurzfristig auf langfristige Darlehen umgestellt werden. Der Konzern schätzt die Finanzierungsrisiken für Unternehmenskredite als weiterhin problematisch ein (will heißen: die Banken geben nur zögernd Unternehmenskredite). Zur Absicherung der langfristigen Finanzierung hat der Jenoptik-Konzern eine Staatsbürgschaft für Kredite beim Bund beantragt. Der Konzern benennt als Finanzierungsziel, dass der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 80 % erhöht werden soll. Zur Zeit bestehen fast Zweidrittel der Schulden aus kurzfristigen Krediten.
Jenoptik rechnet, trotz des Erreichens der Talsohle in einigen Branchen, nicht mit dem Erreichen des Umsatzes und Ergebnisses des Vorjahres im laufenden Geschäftsjahr. Der Konzern konnte in 2008 einen Jahresüberschuss von 37 Mio. € erzielen. Für 2009 rechnet Jenoptik aber mit einem positiven Betriebsergebnis vor Verrechnung von Sondereffekten (die u.a. aus dem Geschäftsrückzug entstehen). Neben der strategischen Konzern-Neuausrichtung wird Jenoptik auch weiterhin Maßnahmen zur Kostensenkung ergreifen.
(agün)
Nachtrag (13.82009; 20:20 Uhr): In der Einleitung wurde „mit der Hy6“ eingefügt, denn darum geht es.
Ja, Digibacks
bzw. hybrides Mittelformat mit digitalem Bildaufnehmer sind wohl ein Auslaufmodell.
Da haben sich das die Hersteller im Prinzip zu einfach gemacht. Anstatt gleich ein angepasstes, mit einem kleineren, aber deutlich leistungsfähigerem Sensor ausgestattetes Kamerasystem mit exakt bereichneten Objektiven und voll ausgebauter Digitalstruktur auf min. Basis DSLR auf die Beine zu stellen, wollte man den “Profis” ein Zusatzteil anbieten, dass nur die Kleinigkeit von einem Irrwitz kostet. Dass das begrenzt, bzw. von denen, die sowas überhaupt nachfragen, jetzt deutlich gesättigt ist, ist klar. Da wächst nichts mehr nach. Außer wenigen Anwendern, die an die optische Bank ein Digiback dran hängen, wenn sie nicht ohnehin gleich mit der Platte arbeiten, gibts da jetzt so gut wie niemanden mehr, der sich so ein Teil antut. Nicht zu dem Preis und schon gleich gar nicht mit den rudimentären Funktionalitäten.
Zeit, was Ordentliches auf die Füße zu stellen!
Ganz Richtig !!
jetzt sollten nur auch die hinterletzten endlich begreifen , daß es nur noch eine richtige Lösung gibt: eine Vollformater DSLR von den führenden Anbietern Canon und Nikon !! Nur diese zwei Hersteller sind dank ihrer unereichten Innovationskraft in der Lage, ambitionierten Hobbyfotografen aber auch den tüchtigen Berufsfbelichtern in aller herren Länder jene Ausrüstung zu Verfügung zu stellen , die sie all ihrer Wünsche befriedigt. Wohl nicht umsonst sind Canon und Nikon unangefochtene Markt-Führer im Bereich der Fotografie !! und sie werden es bleiben !! Behauptungen das diese zwei Hersteller ihren Marktanteil nur mit Marketingtricks erlangt haben , verdienen nicht gehört zu werden weil Testsiege in unabhängigen Fachpublikationen zeigen immer wieder wo der Hammer hängt !! Egal ob Olympus Panasonic , oder Sony: sie alle müßen sich brav hinter Canon und Nikon ein reihen. Zu recht wie ich finde !! Von vernachläßigbaren Randerscheinungen wie Fuji oder Samsung und Sigma brauchen wir hier nicht zu sprechen und auch Pentax ist nur ein schatten seiner selbst und Leica die größte Lachplate aller Zeiten !! Aber die Neider sind überall !! Alle die die sich auch hier auf dieser Seite ( besonders gerne !! ) tummeln , man denke nur mal an all die ungezählten Anwender des aberwitzigen 3/4-Systems, Analogverfechter und Hasselblad Romantiker wie dieser Odysseus, oder der Wal mit seiner hinlänglich bekannten Alpha Krücke , werden bald einsehen , daß sie mit ihren kostspieligen Sonderläufen auf dem Ast sägen auf dem sie sitzen. Noch aber machen sich diese Herrschaften wie in einem anderen Artikel geschehen zb. über einen Berufsfotografen lustig , nur weil er mit seiner Wahl auf eine Nikon D700 nichts als nur vernünftig gehandelt hat. Unvergessen ist auch der Architektur Fotograf , der von seiner Plaubel auf eine 5D MarkII mit TS-E Objektiv umgestiegen ist und hier nur Gespött ertragen mußte !! Und was ist schon Jenoptik , daran wird in einem halben sich niemand mehr erinnern !!
Kappes
[quote=Gast]Außer wenigen Anwendern, die an die optische Bank ein Digiback dran hängen, wenn sie nicht ohnehin gleich mit der Platte arbeiten, gibts da jetzt so gut wie niemanden mehr, der sich so ein Teil antut. Nicht zu dem Preis und schon gleich gar nicht mit den rudimentären Funktionalitäten.
Zeit, was Ordentliches auf die Füße zu stellen![/quote]
Sprach’s und kaufte Nikon und wußte nicht, was ihm entging.
“Was Ordentliches” ist nun gerade die Großformatkamera (“optische Bank” u.a.), weil damit Aufnahmen möglich sind, die kein anderes System bietet. – Auch TS-E Objektive nicht, so sehr ich sie schätze.
Was sich die “wenigen Anwender” der Großformatkameras wünschen, sind größere Sensoren, nicht aber eingebaute Sensoren.
Aber wie erklärt man das jemandem, der Kameras nur nach der Anzahl der AF- und Belichtungsmessfelder beurteilt?
Bis heute
ist die Leica S2 auch nur ein Gerücht. Darauf aufbauend, ist ihre Praxistauglichkeit noch weniger als eine bloße Behauptung.
Da ist doch klar, wenn richtige Männer von einer richtigen M9 träumen.
Und das wissen auch richtige Kamerahersteller.
Na komm, erzähl schon!
Wie hat die Nikon die Sony fertiggemacht?
Der Konzern für Sondertechnik
erleidet Sonderverluste durch Sondereinflüsse.
Finde ich voll ok, wenn Waffenbauer mal eins auf die Mütze kriegen. Am Krieg verdienen sollte noch viel schwerer gemacht werden.
Man stelle sich vor: Die machen Gewinne aus dem Rüstungsgeschäft, also aus Steuergeldern.
Mit dem mickrigen Anteil ziviler Güter (Hier der Hy6) machen sie Verluste, und dafür soll wieder der Steuerzahler bürgen.
Das ist nun wirklich ein Staatsunternehmen der miesesten Sorte.
Bei A900 denkt man an den WAL und einen nicht vorhandenen
Service bei Sony. Da nützt Bezahlbarkeit auch nichts, zumal die A900 kein Schnäppchen ist; man kann das Geld auch gleich zum Fenster raus oder ins Klo werfen.
Was schreibst du da ?!?
Weil also die a900 ist sicher nicht so gut wie die D3X !! ich habe beide Kameras probiert und ich kann dir versichern , die D3X zersägt die a900 !!
“Randaktivität”
Ja, genau so sah’s auch aus. Womit sich dann Fragen nach Sinn und Zweck, Schuld und Sühne gleich auch erübrigen.
Wenn das Pferd tot ist, muss der Reiter absteigen.
Schon seit Vorstellung der Hy6 wies ich darauf hin, dass es sich um eine Totgeburt handelt, die die beteiligten Unternehmen nicht wuppen werden. Herzlichen Glückwunsch an alle, die in des toten Mann’s Kiste investierten. Buchen Sie es am besten unter Lehrgeld ab.
Sinar, Deutschland fluchtartig verlassend, versucht es jetzt von der Schweiz ausserhalb der Jenoptik. Viel Glück – vielleicht haltet Ihr ja noch bis Ende des Jahres durch,vielleicht auch noch bis zur nächsten photokina. Glauben tue ich dies allerdings nicht.
Hasselblad kämpft auch ums Überleben wie ein auf den Rücken gelegter Käfer. Mamiya dürfte in Sachen digitales Mittelformat wohl am längsten den Markt erfreuen.
Der Exitus kommt unweigerlich (für das digitale Mittelformat), wenn nicht endlich bezahlbare Rückteile zur Verfügung gestellt werden. Ansonsten bleiben als Alternative nur die Nikon D3X und die Nikon D700, bis das Gute durch etwas besseres ersetzt wird.
Gast schrieb:
Der Exitus
[quote=Gast]
Der Exitus kommt unweigerlich (für das digitale Mittelformat), wenn nicht endlich bezahlbare Rückteile zur Verfügung gestellt werden. Ansonsten bleiben als Alternative nur die Nikon D3X und die Nikon D700, bis das Gute durch etwas besseres ersetzt wird.
[/quote]
Ich bin zwar kein Profi im klassischen Sinne, mache kein Geld mit Fotos. Ich nutze aber jede erdenkliche Möglichkeit um diese Welt besser kennenzulernen. Da gibt es schon einen riesen Unterschied zwischen einer d3x/d700 und digitales Mittelformat. Schon allein das Handling der Kleinbildner nervt unglaublich nach längerem arbeiten. Und ich spreche nicht von Actionfotografie, da sind die “Kleinen” spitze und unersetzlich.(Ich fotografiere schließlich nur mit Kleinbild) Doch wenn man im Studio ist, wird man alleine schon wegen der leichteren Arbeitsweise die Großen vorziehen. Es war ätzend als ich mal mit Kleinbild solch ein “Arbeitstag” machen durfte, die Augen wollten etwas größeres als den kleinen Sucher. Als ich dann wechseln durfte war es wie eine Befreiung. Klar, dass ich die Bedienung nicht perfekt beherrschte, aber ich merkte, es war entspannter zu arbeiten.
Ach ja, zum Thema aus einem Guss. Stimmt, man hätte mehr erwarten dürfen als diese langjährigen Provisorien. Da schauen wir mal, wie sich das bei der S2 von Leica entwickelt.
Gast schrieb:
Der Exitus
[quote=Gast]Der Exitus kommt unweigerlich (für das digitale Mittelformat), wenn nicht endlich bezahlbare Rückteile zur Verfügung gestellt werden. Ansonsten bleiben als Alternative nur die Nikon D3X und die Nikon D700, bis das Gute durch etwas besseres ersetzt wird.[/quote]
Von Hasselblad gibt es inzwischen digitale Rückteile für unter 10.000 EUR. Chip mit doppeltem Kleinbildformat und doppelter Kleinbild-Auflösung. Die D3X ist eine schöne Kamera für vermögende Amateure, die aus ihrer Kleinbildausrüstung das Maximale herausholen wollen, oder für Naturfotografen, die lange Brennweiten brauchen, welche es für eine Hasselblad nicht gibt. Für den Kampf- und Sportreporter ist die D3 das richtige Werkzeug, und der nicht ganz so vermögende Amateur mag sich an der D700 erfreuen. Wenn jedoch Spitzenergebnisse gefragt sind, ist ab jetzt wieder Hasselblad angesagt. Die von der Kleinbildkamera abgeleiteten Digitalsysteme sind am Ende der Fahnenstange angekommen.
Und immer schön an die a900…
…denken, gel? Die ist nämlich genauso gut wie die D3x und auch noch bezahlbar!!!
Tja eigentlich schade.
Ich fand das hybride Konzept sehr interessant. Nicht, daß ich die Kamera mittelfristig gekauft hätte. Bin mit der 6008af voll und ganz versorgt. Wird man in Zukunft wohl mindestens zwei Kameras brauchen. Eine digitale und eine für Film. Oder ich muss mir den ganzen Komfort der Rollei schenken und auf so etwas wie Alpha umsteigen. Schnuckelig ist die ja, aber für Telebrennweiten nicht so geeignet. ja doof.