Das japanische Unternehmen Olympus, das in diesem Jahr 90 wird, schlägt das letzte Kapitel der „Olympus-Gazette“ auf, berichtet von der digitalen Revolution in den Jahren 1996 bis 2008, und macht – in knappen Worten – Appetit auf „ein neues revolutionäres System“ im Micro-Four-Thirds-Standard:
Olympus-Gazette, Ausgabe 06/2009:
Die digitale Revolution: 1996-2008
Als sich die Jahrtausendwende näherte, eroberte die digitale Technik den Markt. Und die Welt der Fotografie begann sich neu zu ordnen. Keine Technologie hat jemals zuvor den Umgang mit Bildern so dramatisch verändert wie die Digitalkameras. Aber das wollte 1996, als in Europa gerade einmal 100.000 Digitalkameras verkauft wurden, noch kaum jemand wahrhaben. Bei Olympus hat man indes immer an den Fortschritt geglaubt und nicht nur eine Kamera, sondern gleich ein ganzes System inklusive Drucker und anderem Zubehör eingeführt.
Der Digitalmarkt wächst rasant
Zum Ende des 20. Jahrhunderts wurde das Internet zur vielgenutzten Kommunikationsplattform und der digitale Lifestyle Realität. Seit Mitte der 90er erobern neue Technologien regelmäßig den Markt Olympus ist stets ganz vorn dabei. 1997 wurden in Europa bereits 350.000 Digitalkameras verkauft und Olympus führte die ersten digitalen „All-in-one“-SLR-Kameras ein.
Ein neues Jahrhundert der Fotografie
Im Jahr 2000 gingen mit Olympus als Marktführer im Bereich der Digitalfotografie europaweit 2 Millionen Kameras über den Ladentisch. Als die Welt den Start in ein neues Jahrtausend feierte, stellte Olympus die E-100RS vor: Die innovative Kamera war mit 10fach-Zoom, optischem Bildstabilisator sowie einem elektronischen Sucher ausgestattet und ermöglichte Serienbildaufnahmen mit 10 Bildern pro Sekunde. Das Digitalkamera-Segment entwickelte sich 2001 mit 41 Anbietern und 206 Produkten zum Massenmarkt. Vorreiter war mit der C-4040 ZOOM und ihrem lichtstarken 1:1,8-2,6 3fach-Zoomobjektiv wieder einmal Olympus.
C-4040 ZOOM
Digitalkameras erobern die Welt
Im September 2002 stellte Olympus den Four-Thirds-Standard vor. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen weltweit bereits über 10 Millionen Digitalkameras verkauft. Bereits ein Jahr später kam die Trendwende, denn es gingen zum ersten Mal genauso viele digitale wie analoge Kameras über die Ladentische. Dafür sorgte unter anderem auch die wetterfeste µ DIGITAL-Familie, eine der meistverkauften Kameraserien aller Zeiten. Der Launch der spritzwassergeschützten D-SLR E-1 war die Geburtsstunde des bahnbrechenden, auf dem Four-Thirds-Standard basierenden E-Systems.
E-1
Drei Jahre später wurden Kameras bei Olympus stoßfest und wasserdicht. Die µ 720 SW war die erste bis 3 m wasserdichte Kamera, die man auch getrost mal fallen lassen konnte. Als Olympus 2007 die E-3 vorstellte, galt die Kamera schnell als verlässliche, professionelle D-SLR für Topfotografen. Es war auch ein Jahr der leistungsstarken Zooms: Das 18fach-Zoom der SP-550 UZ zum Beispiel wirbelte den Markt gehörig auf.
Windsurferin mit µ 720 SW
2008 ist die Fotowelt mit weltweit 44 Millionen verkauften Kompaktkameras und 3,7 Millionen D-SLRs nahezu komplett digital. Und Olympus kündigt ein neues revolutionäres System an, das SLR Qualität in ultra-kompakter Form ermöglicht: den Micro-Four-Thirds-Standard. Wie es weitergeht, erfahren Sie bald.
Siehe auch:
Olympus-Gazette, Ausgabe 01/2009: 90 Jahre „Aufgehende Sonne“
Olympus-Gazette, Ausgabe 02/2009: Olympus entdeckt das Potential der Kamera
Olympus-Gazette, Ausgabe 03/2009: Olympus’ goldene Pen-Zeiten
Olympus-Gazette, Ausgabe 04/2009: OM-Kamerasystem von Olympus
Olympus-Gazette, Ausgabe 05/2009: Olympus: Erfolgreich mit µ[mju:]
Mit der vorliegenden Folge ist die „Gazette“ zur Olympus-Unternehmensgeschichte, die auf sechs Ausgaben angelegt war, komplett. In wenigen Tagen dann wird Olympus an anderer Stelle mehr zum neuen System im Micro Four-Thirds-Standard bekanntgeben; wir werden berichten. Bis dahin bleibt der Appetithappen: Olympus: Mit Micro Four Thirds zurück in die Zukunft.
(thoMas)
Hm.
Hm. Weshalb wurde die E-3 eigentlich nie weiterentwickelt? Seit 2007 ist das Modell nie aktualisiert worden. Ideenkrise bei Olympus? Wirtschaftskrise?
Ich bin zwar Analog-Fotograf, aber die E-3 hat was, was andere Kameras nicht haben. Ich hatte sie mal mit der 5D und D300 vergleichen können – die Bildqualität war super, nur das dämliche Format 4:3 kann ich nicht akzeptieren.
Würde Olympus eine E-4 mit 16 MP und 3:2 Format (fest! Nicht zum Umschalten auf 16:2 oder 4:3 oder sonstwas, da werden nur Bildinfos abgeschnitten, die ich später per Software besser trimmen könnte), ohne Video und Firlefanz wie Gesichts- oder Lächelerkennung, dafür aber mit Blendenring auf den Markt bringen, würden sie einen weiteren Kunden haben.
Aber ich glaube da kann ich lange warten, oder?
Blendenring
[quote=Gast]Hm. Weshalb wurde die E-3 eigentlich nie weiterentwickelt? Seit 2007 ist das Modell nie aktualisiert worden. Ideenkrise bei Olympus? Wirtschaftskrise?
Ich bin zwar Analog-Fotograf, aber die E-3 hat was, was andere Kameras nicht haben. Ich hatte sie mal mit der 5D und D300 vergleichen können – die Bildqualität war super, nur das dämliche Format 4:3 kann ich nicht akzeptieren.
Würde Olympus eine E-4 mit 16 MP und 3:2 Format (fest! Nicht zum Umschalten auf 16:2 oder 4:3 oder sonstwas, da werden nur Bildinfos abgeschnitten, die ich später per Software besser trimmen könnte), ohne Video und Firlefanz wie Gesichts- oder Lächelerkennung, dafür aber mit Blendenring auf den Markt bringen, würden sie einen weiteren Kunden haben.
Aber ich glaube da kann ich lange warten, oder?
[/quote]
Den Blendenring vermisse ich auch. Ausser bei der M- Leica gibt es ihn aktuell ja nirgends mehr. Leider. Bei einem übergroßen Chip, wie ihn Panasonic benutzt gibt es meines Wissens keinen Beschnitt. Jedes Format nützt den gesamten brauchbaren Bildkreis. Für jemanden der 3:2 gewohnt ist, ist 4:3 sicher seltsam. Die E-1 war übrigens bei mir Jahrelang ohne einen Ausfall und ohne eine einzige Sensorreinigung im Einsatz. Staub habe ich nie gesehen und selbst unter Stress, war sie immer leicht zu bedienen, was ich von der E-3 nicht sagen kann.
Gast schrieb:
Hm. Weshalb
[quote=Gast]Hm. Weshalb wurde die E-3 eigentlich nie weiterentwickelt? Seit 2007 ist das Modell nie aktualisiert worden. Ideenkrise bei Olympus? Wirtschaftskrise?[/quote]
Profikameras werden nicht alle Jahre ausgetauscht. 10 Megapixel auf dem kleinen Sensor bei akzeptablem Rauschverhalten sind bereits eine beachtliche Leistung, dies nochmal zu toppen wird schwierig. Auch die Konkurrenz bietet nur noch wenig echten Fortschritt und macht in Gimmicks wie Live-View und Video. Dinge, die den Amateur erfreuen, dem Profi aber gestohlen bleiben können.
4:3, 3:2 und 16:9
Die Panasonic DMC-LX3 als Nicht-D-SLR-Modell und die DMC-GH1 als Kamera mit D-SLR-Sensor zeigen wie Formatauswahl ohne Beschnitt funktioniert. Das eigentlich Unangenehme war bisher die Bildwinkel-Veränderung.
Bei diesen Kameras passiert das nicht mehr. Der Bildwinkel egal ob 3:2, 4:3 oder 16:9 bleibt gleich. Der Sensor ist ganz einfach größer gewählt als bisher und selbst 4:3 wird durch Sensor-Crop erreicht.
die Auflösung…
…reicht schlichtweg sogar noch bei 75x50cm Prints. Und mit entsprechenden Betrachtungsabstand darf es sogar mehr sein und va. gerade DANN wirkt das was die E-1 anbietet und andere Kameras bis auf Digitalbacks im Mittelformat NICHT: Nähe am Original!
Kompletter Unsinn
[quote=Gast]Und von den 3.7 Mio ist war noch keine einzige SLR dabei, die so gut und satt in der Hand liegt wie die Nikon F4s. Traurig, aber wahr.
Obwohl ich geschrieben hatte, dass mir die E-3 sehr gut gefiel – sie ist nur etwas für Einarmige, denn für die linke Hand ist nicht genug Body da – ein Manko, das übrigens alle Digiknipsen haben: Wenn ich schon nicht den Blendenring des Objektivs mit der linken Hand bedienen kann, wo bitte soll/kann/darf ich mit der linken Hand die Kamera halten?
Irgendwie ist das Konzept herstellerübergreifend blöd, da muss noch viel nachgelegt werden.[/quote]
Jede EOS 5D / 5D Mk II liegt mindestens ebensogut in der Hand wie eine olle F4 ohne Batteriepack, und jede EOS 5D mit Akkupack, EOS 1D(s) oder Nikon D2x/D3(x) liegt ebensogut in der Hand wie eine F4s/F4E. Wer in der heutigen Zeit bei dem aktuellen Kameraangebot einer F4 bei der Haptik nachtrauert, kennt offensichtlich den Markt nicht.
Was das Gefrickel mit dem Blendenring wie zu Opas Zeiten soll, verstehe ich auch nicht. Damals ging es technisch nicht anders, heute schon. Die elektrisch gesteuerte Blende verstellt sich viel schneller und praxisgerechter mit einem schnellen Dreh am Rad, das am Handgriff der Kamera sitzt. Das haben die Hersteller schon vor Jahren, noch zu analogen Zeiten ganz richtig erkannt und entsprechend umgesetzt – und das ist gut so. Na, und wer dem Blendenring als einzig wahre Lösung huldigt, kann sich auf dem Gebrauchtmarkt mit reichlich alten analogen Kameras und Objektiven für ein Appel und ein Ei eindecken oder Ais-Nikkore oder aktuelle Zeiss-Linsen an der D200/D300/D2x/D3 oder D3x einsetzen. Was also sollen die Krokodilstränen?
Und von den
Selten so einen Schwachsinn gelesen.
Aha!
[quote=Gast]Selten so einen Schwachsinn gelesen. [/quote]
Allemal stichhaltiger als dieses “Argument”.
Ja, wenn man sich die E1
so anschaut, muss man schon sagen, ein solides Stück Kamera.
Nur eben damals für die Verhältnisse leider zu wenig Auflösung.
Was ich allerdings nicht so ganz verstehe ist, dass Olympus in der Zwischenzeit jede Menge neuere, nicht unbedingt schönere Gehäuse in die Welt gesetzt hat. Das hätte nicht unbedingt sein müssen. Die E1 hatte bereits eine wertige, gültige Form, egal ob nun supergedichtet aus Metall oder aus Plastik. Da hätten nur noch Verbesserungen im Detail statt finden müssen. Na, vielleicht kommts ja wieder.
Ansonsten hat Olympus jetzt wohl die Niederungen der Konversion von analog nach digital mit allen Irrungen und Wirrungen geschafft und kann jetzt beruhigt auf ein gutes Portfolio von Kameras blicken, bzw. mit bald folgenden interessanten Neuerungen aufwarten.
Und man kann vielleicht schon gespannt sein, ob nach FT und mFT, jetzt vielleicht noch sowas wie Super-FT kommt, mit einem skalierten FT in der Größe des digitalen Mittelformates. Das wäre die Krönung. Mal sehen, wies wird.
Olympus: falsches Konzept bei kleinen Systemkameras
Ja, viele Olympus Kameras sind zwar ganz nett und haben auch Innovationen, dennoch haben sie das falsche Konzept. E-3 und E-30 sind solide Kameras, liegen gut in der Hand und haben sehr gute bis gute Sucher. Der Rest des Olympus-Programs ist auf kleine Größe getrimmt, was im Prinzip OK ist, aber zu diesen grottenschlechten optischen Tunnelsuchern führt. In diesem Segment, der kleinen Systemkameras, ist Panasonic mit den G-Kameras auf der besseren Spur. Der große und sehr helle elektronische Sucher bietet alles in allem das bei weitem bessere Sucherbild und wird in den nächsten Jahren die existierenden Schwächen auch noch ausmerzen.
Leider geht auch Olympus’ mFT Konzept in die falsche (Design) Richtung. Ist zwar ganz nett anzuschauen, aber anscheinend (ich glaube die Rückseite des kommenden Modells war noch nie abgebildet – oder?) setzt man hier nur auf einen Displaysucher und keinen “Augensucher” wie bei der G1.
Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass das Fotografieren mit dem “Augensucher” der G1 wesentlich stabiler ist, als mit dem Display, daher wäre es fatal, wenn sich Olympus bei seiner mFT-Kamera auf ein Modell ohne EVF einlässt. Weiterhin wirkt das neue Gehäuse so glatt und ungriffig, dass man sich kaum vorstellen kann, dass Olympus hierzu eine Objektivpalette mit großem Brennweitenbereich entwickelt wird. Schon das 45-200 Objektiv von Panasonic wird man sich am Olympus mFT Design kaum vorstellen können.
Ich habe ja schon oft mit einer Olympus als kleiner Zweitkamera geliebäugelt, aber die schlechten optischen Tunnelsucher haben mich immer davon abgeschreckt. Erst die Panasonic G1 fand ich wegen des großen, hoch auflösenden EVFs dann akzeptabel (dies auch erst auf den zweiten (Durch)blick, heute bin ich mittlerweile sehr angetan.
Grüße
Thomas
Thomas Gülden
Hof, Bayern
Kameras: Canon EOS 40D, 20D
Linsen: EF-S/10-22, EF 17-40L, EF 24-105L, EF 70-300 DO
Software: Lightroom 2.1, Photoshop CS3, Qimage Studio, LightZone 3.6, DxO 5.3
die Auflösung…
reichte immerhin Helmut Newton.
[quote=Gast]so anschaut, muss man schon sagen, ein solides Stück Kamera.
Nur eben damals für die Verhältnisse leider zu wenig Auflösung.
Was ich allerdings nicht so ganz verstehe ist, dass Olympus in der Zwischenzeit jede Menge neuere, nicht unbedingt schönere Gehäuse in die Welt gesetzt hat. Das hätte nicht unbedingt sein müssen. Die E1 hatte bereits eine wertige, gültige Form, egal ob nun supergedichtet aus Metall oder aus Plastik. Da hätten nur noch Verbesserungen im Detail statt finden müssen. Na, vielleicht kommts ja wieder.
Ansonsten hat Olympus jetzt wohl die Niederungen der Konversion von analog nach digital mit allen Irrungen und Wirrungen geschafft und kann jetzt beruhigt auf ein gutes Portfolio von Kameras blicken, bzw. mit bald folgenden interessanten Neuerungen aufwarten.
Und man kann vielleicht schon gespannt sein, ob nach FT und mFT, jetzt vielleicht noch sowas wie Super-FT kommt, mit einem skalierten FT in der Größe des digitalen Mittelformates. Das wäre die Krönung. Mal sehen, wies wird.[/quote]
“2008 ist die Fotowelt mit
“2008 ist die Fotowelt mit weltweit 44 Millionen verkauften Kompaktkameras und 3,7 Millionen D-SLRs nahezu komplett digital.”
…und von den 44 Millionen verkauften Kompakten sind inzwischen wahrscheinlich schon 22 Millionen Elektroschrott. 🙂
Vermutlich sind es weit
Vermutlich sind es weit mehr. Die vor allem von China aus produzierende Industrie hat einen gigantischen Berg an Elektroschrott produziert, der nur mit High-Tech zu rezyklieren ist. Die Kameras lassen sich nicht mehr reparieren, sicher nicht in Ländern mit tiefen Lohnkosten. Viele Kameras wurden von den Distributoren vor dem Verkauf aus dem Verkehr gezogen, um die Preise nicht erodieren zu lassen. Davon spricht man nicht.
Und von den
Und von den 3.7 Mio ist war noch keine einzige SLR dabei, die so gut und satt in der Hand liegt wie die Nikon F4s. Traurig, aber wahr.
Obwohl ich geschrieben hatte, dass mir die E-3 sehr gut gefiel – sie ist nur etwas für Einarmige, denn für die linke Hand ist nicht genug Body da – ein Manko, das übrigens alle Digiknipsen haben: Wenn ich schon nicht den Blendenring des Objektivs mit der linken Hand bedienen kann, wo bitte soll/kann/darf ich mit der linken Hand die Kamera halten?
Irgendwie ist das Konzept herstellerübergreifend blöd, da muss noch viel nachgelegt werden.
falsche fährte
die cameras der C-3/4xxx familie währen auch heute noch schöne und praxistaugliche geräte (ich selbst verwende immer noch gerne eine camera dieser generation, eine canon G2) wenn olympus die anwender nicht in so eine peinliche sackgasse mit den speicherkarten geführt hätte. smart media*, maximal 128MB, und das bei kameras die in der lage waren geschmeidige unkomprimierte TIFF-datein zu erzeugen. (*um die prügelt man sich heute auf ebay). mit der xd-card dann wieder ein eher unterrepresentiertes produkt. bin gespannt ob und wie die OM707 oder 101 hier mal lobgehudelt wird. ein autofocus/powerfocus slr-system das über ein gehäuse und drei objektive nie hinausgekommen ist bevor sich olympus ganz aus diesem segment zurückzog.