Logo Olympus GazetteDas japanische Unternehmen Olympus, das in diesem Jahr 90 Jahre alt wird, stellte seine erste Kamera 1936 vor. Als blitzschnell galt die 1948 eingeführte erste Olympus-Kleinbildkamera 35 I, in den 1950er Jahren dann widmete sich Olympus u.a. der Weitwinkelfotografie:

Foto der Semi-Olympus I

Olympus-Gazette, Ausgabe 02/2009:

Olympus und die Fotografie

Die Geschichte der Olympus Fotografie beginnt mit der Entwicklung von Kameraobjektiven. 1936, im Geburtsjahr der ersten Zuiko Objektive, stellte das Unternehmen auch seine erste Kamera vor, die Semi-Olympus I. Mit den darauf folgenden Mittelformatkameras begann Olympus sich als populärer Kamerahersteller zu etablieren. Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Kameraentwicklung und -produktion ab 1940 für einige Jahre eingestellt. Die erste 35-mm-Kamera kam daher erst 1948 auf den Markt.

Foto der Olympus 35 I

Unglaublich schnell

Weil die Olympus 35 I blitzschnell Aufnahmen machen konnte, wurde die erste auf dem japanischen Markt eingeführte 35-mm-Kamera auch als „Ickpocket“ bezeichnet – in Anlehnung an „Pickpocket“ (deutsch: Taschendieb). Zu dieser Zeit begann sich das 35-mm-Segment gerade erst zu entwickeln. Olympus verkaufte und produzierte daher weiterhin ein- und zweiäugige Mittelformatkameras. 35 mm sollten jedoch bald den Markt dominieren.

Die Evolution geht weiter

Nachdem sich das Format – amerikanischen Anforderungen entsprechend – vom ursprünglichen 24×32 mm zum gegenwärtigen 24×36 mm geändert hatte, schritt die Entwicklung der 35-mm-Modelle weiter voran. Mit der 1955 eingeführten Olympus 35 S-3.5 wurde ein neuer Meilenstein gesetzt: Sie verfügte als erste japanische Kamera mit Zentralverschluss über einen Hebel für den Filmtransport. Der Höhepunkt dieser wegweisenden Reihe war die Olympus 35V.
 

Faksimile einer Konstruktionszeichnung zur Olympus 35 I

Konstruktionszeichnung zur Olympus 35 I

 

Faksimile einer Anzeige Olympus Wide

Weitwinkel kam auf

Olympus stellte 1955 noch eine andere Kamera vor: die Olympus Wide. Speziell für die Weitwinkel-Fotografie konzipiert, handelte es sich dabei um die mit einem 35-mm-Weitwinkel-Objektiv (F3.5) ausgestattete Olympus 35V. Sie erfreute sich schnell großer Beliebtheit, da sie erschwinglich war und überragende Weitwinkel-Aufnahmen ermöglichte, ohne dass das Objektiv ausgetauscht werden musste.

Die Olympus Wide war Vorreiter des darauffolgenden Weitwinkel-Booms.

1957 folgten die Olympus Wide E und die Olympus Wide Super. Erstere verfügte – neben vielen anderen Funktionen – als erste japanische Kamera über einen entkoppelten Belichtungsmesser und einen hebelgesteuerten Filmtransportmechanismus. Letztere, ein High-end-Weitwinkel-Modell, war die erste Kamera mit dem „Free Light Value System“. Es erlaubte dem Fotografen, Verschlusszeit und Blende einzustellen, indem er einfach den Lichtwert in einem kleinen Fenster zwischen Verschluss- und Blendenringen ablas.

Das letzte revolutionäre 35-mm-Modell in den 50er Jahren war die 1958 eingeführte Olympus Ace. Diese war Japans erste 35-mm-Kamera mit Zentralverschluss und Wechselobjektiven.
 

Foto der Olympus Ace

Olympus Ace

 
 
Siehe auch:
Olympus-Gazette, Ausgabe 01/2009: 90 Jahre „Aufgehende Sonne“

Olympus hat die „Gazette“ auf sechs Ausgaben angelegt und will in den kommenden Wochen über weitere bedeutende Entwicklungen und Meilensteine aus der Olympus-Geschichte berichten – wir werden das gerne hier weiterreichen.

(thoMas)