Nicht nur der schwedische Möbelhersteller lässt zunehmend mehr Produktfotos errechnen statt fotografieren:
Bereits 20 bis 25 Prozent aller IKEA-Bilder entstehen heute ohne Kamera, entnehmen wir der Herbstausgabe der halbjährlich erscheinenden schwedischen Proffsfoto. Überschrieben ist der Artikel mit „IKEAs Mogelfotografie … hinter den Kulissen, wo der größte Katalog der Welt produziert wird – mit 3D“.
3D-Künstler sitzen in Griechenland, Italien und Schweden und schaffen mit entsprechender Software nicht nur simple Bilder von IKEA-Produkten, sondern ganze Zimmer mit (IKEA-) Möbelinhalten. Es entstehen Bilder, die sich nicht von „richtigen“ Fotos, die in den riesigen Studios von Älmhult per Kamera aufgenommen werden, unterscheiden. (Älmhult ist der schwedische Hauptsitz des weltweit operierenden Möbelunternehmens.)
Dieser Satz aus dem Proffsfoto-Beitrag beschreibt Dilemma und Chance für Fotografen und Designer sehr treffend: „Wenn du jung bist und viele (Arbeits-)Jahre vor dir hast, ist es kein Fehler, mehr über 3D zu lernen…“
U.a. hier gibt es Informationen und Programme zur virtuellen Fotografie:
www.autodesk.com/maya
www.vray.info
www.cgsociety.org
(Ralf Jannke)
Andere machen das ja schon länger!!
Ja, die Autoindustrie und Anbieter anderer technischer Produkte macht das ja schon länger. Wenn dadurch andere Arbeitsplätze geschaffen werden, ist das doch OK. Das ist ja vergleichbar mit damals, als vor über 100 Jahren die Fotografie aufkam und die Katalogmaler schrittweise arbeitslos wurden. Problematisch wird es, wenn eines Tages Software + Computer eigenständig ohne die menschliche Arbeitskraft solche Bilder erstellen können.
So what!?!
[quote=Gast]
Meine vor fünf Jahren gekauften IKEA-Möbel (Couch, Schrank) sind dieses Jahr im Sperrmüll gelandet.[/quote]
Wie schon geschrieben: Ich würde meine Möbel sowieso nicht länger als 5 Jahre behalten wollen. Irgendwann ist es mal Zeit für einen Tapeten- bzw. Möbelwechsel…
Das überrascht mich wenig
Die renderings der modernen 3D Programme ist dermaßen erstaunlich gut, dass man damit durchaus realwirkende Räume und objekte generieren kann. Und ich nehme an, dass das auch günstiger ist und auch besser von statten geht. Man braucht keine riesigen studios mehr und man ist in seiner Gestaltungsfreiheit nicht mehr eingezwängt.
Aber was ich eigentlich sagen wollte ist, dass die derzeitigen Renderings der einschlägigen Software (Maya, Cinema 4d, etc) einen vom Hocker reissen kann. Man glaubt ein Foto vor sich zu sehen und man muss dann ganz genau (mit der Lupe) gucken, um dahinter zu kommen, dass es ein 3D Rendering ist.
Wenn sie “Gut” wären, würde mans sehen.
[quote=Gast]Die renderings der modernen 3D Programme ist dermaßen erstaunlich gut, dass man damit durchaus realwirkende Räume und objekte generieren kann.
[/quote]
Das Geheimniss ist eben, dass das Rendering nicht “Gut” ist, sondern es muss schlecht sein, verrauscht und nicht perfekt, damit es als Foto durchgeht.
Wäre es “erstaunlich gut” würde man sofort sehen, dass es kein Foto ist.
Keine schlechte Empfehlung
[quote=OhWeh]Wenn man Möbel von der Stange für 5 Jahre will ist Ikea in Ordnung. Für individuelles für länger empfehle ich selbst designen und ab zum Schreiner (billiger als Hülsta und Co!)
[/quote]
Guter Tipp, aber so weit muss man IMO nicht mal gehen. Das Produktangebot von Ikea ist so umfangreich, dass man sich alleine durch die diversesten Zusammensetzungsmöglichkeiten eine halbwegs individuelle Einrichtung schaffen kann. Ich setze persönlich auf einem Mix aus Ikea-Möbeln, Möbeln und Einrichtungsgegenständen von Habitat (in gewisser Weise die “Nobel-Marke” von Ikea, da zur selben Gründerfamilie gehörend) und individuell zusammengekauften (auf EBay, in Geschenkshops, in klassischen Möbelhäusern, im Ausland, in Designerläden usw.) Möbeln und Einrichtungsartikeln.
Gast schrieb:
Man glaubt
[quote=Gast]Man glaubt ein Foto vor sich zu sehen und man muss dann ganz genau (mit der Lupe) gucken, um dahinter zu kommen, dass es ein 3D Rendering ist.[/quote]
Umgekehrt sehen HDR-Bilder oft so aus, als kämen sie aus einer Raytracing-Software (oder wie Screenshots eines aktuellen Computerspiels)
Also deshalb!
Also deshalb sehen die IKEA-Produkte im Katalog so perfekt aus. Sie sind es einfach (im Katalog). Beim Auspacken der nicht-virtuellen Version schlägt die Realität wieder unbarmherzig zu.
Ikea
[quote=Gast]Also deshalb sehen die IKEA-Produkte im Katalog so perfekt aus. Sie sind es einfach (im Katalog). Beim Auspacken der nicht-virtuellen Version schlägt die Realität wieder unbarmherzig zu.[/quote]
Muss mal hier (ohne Schleichwerbung machen zu wollen) mit ein paar Vorurteilen gegenüber Ikea aufräumen:
– Die Ikea-Möbel sind entgegen ihrem Ruf nicht von schlechterer Qualität als die aus traditionellen Möbelhäusern
– Die Ikea-Möbel sind entgegen ihrem Ruf nicht kompliziert im Zusammenbau. Wer die Montageanleitung auch wirklich liest (RTFM!), sie zu befolgen weiß, sein Hirn einschaltet (sofern vorhanden) und einen Akkuschrauber besitzt (die beste Erfindung seit der Erfindung des Schraubenziehers), braucht nicht mehr als 20 Minuten, um sie *richtig* zusammenzubauen
– Auf den Ikea-Möbeln gibt es 5-25 Jahre Garantie. Länger würde ich persönlich auch keine Möbel behalten wollen. Lieber weniger für Möbel zahlen und alle 5 Jahre oder so den Einrichtungsstil wechseln, als ein Leben lang mit den selben Möbeln zu leben (Geschmäcker ändern sich eh mit der Zeit).
– Ich hab noch keine/n unfreundliche/n Ikea-Mitarbeiter/in erlebt. Ganz im Gegensatz zu den Mitarbeitern mancher traditioneller Möbelhäuser, die oft nach dem Motto “Vergeude nicht meine wertvolle Zeit” bzw. “sowas kannst Du dir eh nicht leisten” auftreten.
– Bei Ikea laufen die hübschesten Kundinnen herum. Ist noch besser um als Single Kontakte zu knüpfen als in jedem Supermarkt! 😉
– So lange sich die traditionellen Möbelhäuser damit begnügen, teuere Einheitsware von renommierten Marken wie Musterring, Hülsta oder Rolf Benz anzubieten und man so alle Möbelhäuser kennt, wenn man eins gesehen hat, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Kunden alle zu Ikea laufen (dort erwartet einen zwar auch Einheitsware, aber zumindest zu nicht unverschämten Preisen). Ein bisschen mehr Warenvielfalt und Originalität beim Aufstellen des Sortiments würde den großen Möbelhäusern wirklich gut tun (meine letzte Freundin und ich mussten bis nach Holland und Frankreich fahren, um dort mal andere Möbelstile zu finden als in Deutschland).
– Das Einzig doofe an Ikea sind die lange Warteschlangen an den Kassen! 😉