Mit zwei kompakten Objektiven startet Panasonic ins neue Micro-Four-Thirds-System. Das Vario 3,5-5,6/14-45 OIS und das 4,0-5,6/45-200 sind gemeinsam nur rund 600 Gramm schwer und decken den Brennweitenbereich einer Kleinbildkamera von 28 bis 400 Millimeter ab. Mittels Adapter erschließt sich Micro-Four-Thirds-Kameras wie der neuen Lumix G1 auch die Welt der „großen“ Four-Thirds-Objektive, mit denen zum größten Teil aber manuell scharfgestellt werden muss:
Gemeinsam mit der Lumix G1 stellt Panasonic heute seine ersten beiden Micro-Four-Thirds-Objektive vor. Und hält das Versprechen, für das neue Bajonett deutlich kleinere und leichtere Objektive zu bauen. Nummer 1, das 3,5-5,6-14-45, wiegt knapp 200 Gramm. Nummer 2, das 4,0-5,6/45-200, schlägt mit 380 Gramm zu Buche. Weitere Micro-Four-Thirds-Objektive werden folgen, verspricht der Hersteller.
Adapter DMW-MA1
Darüber hinaus sollen sich alle Four-Thirds-Objektive mittels des neuen Adapters DMW-MA1 anschließen lassen. Die automatische Fokussierung ist dann aber nur möglich, wenn die Objektive mit dem Kontrast-AF der Lumix G1 oder etwa der Lumix L10 kompatibel sind. Olympus’ Four-Thirds-Homepage www.four-thirds.org führt derzeit 33 Olympus-, Panasonic- und Sigma-Objektive, von denen die Panasonic-Modelle 3,8-5,6/14-50 OIS, 4,5-5,6/14-150 OIS und 1,4/25 sowie die Olympus-Modelle 3,5-5,6/14-42, 4,0-5,6/40-150 und 2,8/25 den Kontrast-AF unterstützen.
Einschub (27. September 2008)
Die unverbindliche Preisempfehlung für den Adapter DMW-MA2 soll bei 200 Euro liegen, so Panasonic.
[Einschub Ende]
So beschreibt Panasonic Deutschland die Objektive:
Die Wechselobjektive der Zukunft
Neue Objektive für den Micro Four Thirds System Standard
Hamburg, September 2008 – Gemeinsam mit der weltweit ersten Fulltime Live View-Systemkamera, der neuen Lumix DMC-G1, stellt Panasonic zwei hochwertige und ultrakompakte Zooms vor. Sie decken bei außergewöhnlich geringen Abmessungen einen großen Brennweitenbereich ab und bieten Panasonics bewährte optische Bildstabilisierung O.I.S.
Beide Objektive wurden speziell für den neuen Micro Four Thirds System Standard konzipiert und zeichnen sich durch extrem kompakte Maße und geringes Gewicht aus. Das neue Universalzoom LUMIX G VARIO 14-45mm/F3.5-5.6 ASPH./ O.I.S. wird zusammen mit der Lumix DMC-G1 ausgeliefert und bietet einen Brennweitenbereich von 14-45 mm (28-90 mm entsprechend Kleinbildformat). Dabei stößt es in Sachen Kompaktheit in neue Dimensionen vor: Bei gerade einmal 60 Millimetern Länge (Frontlinse bis Bajonett) und einem Gewicht von ca. 195 Gramm bildet das neue Zoom zusammen mit der Lumix DMC-G1 ein hoch kompaktes und leistungsfähiges Team. Das Universalzoom ist aus 12 Linsen (davon 1 asphärisches Element) in 9 Gruppen aufgebaut und bietet über den gesamten Brennweitenbereich eine Nahgrenze von nur 30 Zentimetern.
LUMIX G VARIO 3,5-5,6/14-45 ASPH./ O.I.S.
Das Telezoom LUMIX G VARIO 45-200mm/F4.0-5.6 / O.I.S. ist separat oder im Kit DMC-G1WEG-K zusammen mit der DMC-G1 und dem Universalzoom erhältlich. Der Zoombereich des nur 70 Zentimeter langen (Frontlinse bis Bajonett) und rund 380 Gramm leichten Micro Four Thirds-Objektivs umfasst den mittleren bis extremen Telebereich zwischen 45 und 200 mm (90-400 mm entsprechend Kleinbildformat). Sein Aufbau aus 16 Linsenelementen in 13 Gruppen beinhaltet 3 ED-Glaselemente für perfekte Bildkontraste und Farbwiedergabe. Die durchgängige Nahgrenze liegt bei nur 100 Zentimetern.
LUMIX G VARIO 4,0-5,6/45-200mm/ O.I.S.
Beide Objektive sind mit Panasonics bewährter O.I.S.- optischer Bildstabilisierung ausgestattet und ermöglichen so höchste Schärfe bei langen Brennweiten und bei Aufnahmen mit längeren Verschlusszeiten, ohne dass dabei ein Stativ eingesetzt werden muss. Zusätzlich unterstützen beide Modelle das schnelle und präzise Kontrast-Autofokussystem der Lumix DMC-G1.
Die neuen LUMIX G VARIO-Objektive sind mit sieben Lamellen und einer kreisrund schließenden Blende versehen. Dies ermöglicht einen sehr harmonischen Übergang zwischen den scharfen und unscharfen Bereichen des Bildes. Für hohe Robustheit sorgt das Metallbajonett. Aufwändige Mehrschichtvergütung der Linsenelemente reduziert Geisterbilder und Schleier wirkungsvoll und sorgt für knackige Kontraste bei allen Blenden- und Brennweiteneinstellungen.
Preise und Verfügbarkeit:
- Das LUMIX G VARIO 14-45mm/F3.5-5.6 Asph./ O.I.S. wird ab Anfang November 2008 im Handel erhältlich sein und kostet im Set mit der Lumix DMC-G1 UVP: 749,- Euro.
- Das LUMIX G VARIO 45-200mm/F4.0-5.6 / O.I.S. wird ab November 2008 im Handel erhältlich sein. Der Preis steht noch nicht fest.
(mts)
Nachtrag (12.9.2008; 19:59 Uhr):
So sieht Panasonics Roadmap für die Micro-Four-Thirds-Objektive aus:
Und hier die Technischen Daten:
LUMIX G VARIO 3,5-5,6/14-45 ASPH./ O.I.S. | LUMIX G VARIO 4,0-5,6/45-200mm/ O.I.S. | |
Anschluss | Micro-Four-Thirds-Bajonett | Micro-Four-Thirds-Bajonett |
Brennweite | 14-45 mm | 45-200 mm |
Kleinbild-äquivalente Brennweite | 28-90 mm | 90-400 mm |
Diagonaler Bildwinkel | 75°(WW) bis 27°(Tele) | 27°(WW) bis 6.2°(Tele) |
Lichtstärke | 1:3,5 (WW) bis 1:5,6 (Tele) | 1:4,0 (WW) bis 1:5,6 (Tele) |
Kleinste Blende | 22 | 22 |
Optische Bildstabilisation O.I.S | ja | ja |
Aufbau des Objektivs | 12 Elemente in 9 Gruppen (1 asphär. Element) | 16 Elemente in 13 Gruppen (3 ED-Ele.) |
Naheinstellgrenze | 30 cm | 100 cm |
Max. Abbildungsmaßstab | 1:5,9 | 1:5,3 |
Anzahl der Blendenlamellen |
7 Blendenlamellen / kreisrunde Blendenöffnung |
7 Blendenlamellen / kreisrunde Blendenöffnung |
Filterdurchmesser | 52 mm | 52 mm |
Scharfeinstellung | Autofokus, manuelle Fokussierung | Autofokus, manuelle Fokussierung |
Abmessungen | 60 mm (Abstand Frontlinse zum Bajonett) mal 60 mm (Durchmesser) | 100 mm (Abstand Frontlinse zum Bajonett) mal 70 mm (Durchmesser) |
Gewicht | 195 g | 380 g |
Mitgeliefertes Zubehör | Objektivdeckel, Gegenlichtblende, Rückdeckel, Objektivbeutel | Objektivdeckel, Gegenlichtblende, Rückdeckel, Objektivbeutel |
Preisempfehlung | UVP im Set mit der Lumix DMC-G1: 749,- € | „Der Preis steht noch nicht fest“ |
Lieferbar ab | November 2008 | November 2008 |
Warum keine Leica Optiken?
Eigentlich sollte man von einem neuen innovativen System von Panasonic erwarten dürfen, dass dieses mit Leica-Optiken (oder zumindest Leica gelabelten) ausgeliefert wird… Also nur “Zweitqualität”?
Ganz einfach!
[quote=Gast]Warum keine Leica-Optiken?[/quote]
Weil das ein bezahlbares System werden soll. Und es schnell ausgebaut werden soll.
“I love my job. It´s the work I hate.”
Lumix statt Leica
Ganz offensichtlich ist der Imagetransfer für Panasonic in dem neuen Segment nicht mehr notwendig. Der Name Lumix wird auf dem Frontring der Objektive nur noch Leica-like platziert.
Fokusindikator?
“Die automatische Fokussierung ist dann aber nur möglich, wenn die Objektive mit dem Kontrast-AF der Lumix G1 oder etwa der Lumix L10 kompatibel sind. ”
Was ist mit den anderen Objektiven oder mit sonstigen Fremdobjektiven (4/3-Adapter gibts ja preiswert, also wirds auch bald m4/3 Adapter im Internet geben)?
Gibts für die wenigstens einen Fokusindikator?
Mit der 12xfach Lupe des LiveViews
läßt sich der Fokus sehr gut finden.
Die Einblendung eines Längs- oder Kreuz-Sensors, welcher einen Fokus gefunden hat gibt es bei Pentax aber nicht bei Olympus soviel mir bekannt und bewußt.
Der Kontrast-AF über den Bildsensor hat vergleichbares auch noch nicht gezeigt.
Oh! Dat wird OM digital werden
Alte Regel bei OM. Soviele Objektive über einen so weiten Brennweiten-Bereich wie möglich mit einheitlichem Filergewinde.
Siehe oben:
LUMIX G VARIO 3,5-5,6/14-45 ASPH./ O.I.S. LUMIX G VARIO 4,0-5,6/45-200mm/ O.I.S.
Filterdurchmesser 52 mm 52 mm
Das System wird wenn es schnell aufgebaut wird und das ist Panasonic’s Strategie schneller und umfaßender aufgebaut werden als OM und das war eigentlich nicht nur im Makro- und Mikroskopie-Bereich das umfaßenste.
Also, ich hab mal gerade eben nachgemessen
und festgestellt, dass das Objektiv von meiner Oly E410 Zuiko digital 1:3,5-5,6, 14-42 mm, ebenfalls 60 mm vom Filtergewinde bis zum Flansch baut.
Das oben vorgestellte Objektiv LUMIX G VARIO 3,5-5,6/14-45 ASPH./ O.I.S. entspricht wohl im Wesentlichen von der Bauweise dem Oly-Objektiv. Nur der Antiwackler ist halt ins Objektiv eingebaut. Nix mehr Leica.
Naja, ich kann sagen, dass das Objektiv eine sehr gute Wahl ist. Aber, was ich nicht so ganz sehe, wo bei der Kamera in Verbindung mit dem Objektiv der entscheidende Größenvorteil sein soll. Das Objektiv ist auch bei der E410/420 schon so ziemlich das größere Teil. Vor allem mit dieser doch recht üppig ausgefallenen Tulpenblende. Da wäre was Kompakteres schon nicht schlecht. Eine brauchbare Vorlage für gut funktionierende, mit geringer Bautiefe angelegte Gegenlichtblenden findet man bei Zeiss und Voigtländer.
Die Wechselobjektive der Zukunft….
…sind genauso tot, wie das APS-System bei seiner Geburt.
Grob vereinfacht, kann man den “Fotofreund” in folgende Kategorien einteilen:
1. Oma als Erinnerungsfotograf: Einfachste Technik mit garantiert guten Bildern in 10×15.
Nix Wechselobjektiv, nix Blende und Brennweite; “knips” + fertig!
2. Der Gelegenheitsfotograf: Ordentliche Kamera, kein Schrott (angesehene Marke läßt den
Kenner vermuten), nix mit komplizierter Fototechnik.
3. Fotoamateur: Zu teure Ausrüstung für sein Können; bekannte Kameramarke und davon das
teuerste Modell, das sein Geldbeutel hergab.
4. “Ambitionierter” Fotoamateur: Ist dann zufrieden, wenn seine Ausrüstung die jedes Profis
um ordentliche Geldbeträge übersteigt. Alles andere ist vernachlässigbar.
5. Profi: Will ein Arbeitsgerät zum besten Preis und mit vernünftigem Handling.
Wo bitte, bleibt Micro-Four-Thirds ?
Sehr lang – kleiner Fehler?
“…Der Zoombereich des nur 70 Zentimeter langen (Frontlinse bis Bajonett) und rund 380 Gramm leichten Micro Four Thirds-Objektivs…”
Also 70 Zentimeter hört sich ziemlich lang an 🙂
Ich denke, da hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen.
🙂 BERLIN_FB
70 Zentimeter
In der Tat weicht die Produktbeschreibung in Panasonics Pressemitteilung „leicht“ von den technischen Daten ab.