Nur wenigen Experten ist der „mexikanische Koffer“ des berühmten Kriegsfotografen Robert Capa bislang ein Begriff gewesen; galt der doch lange als verschollen. Jetzt ist der „heilige Gral von Capas Arbeiten“ – das sind gut 3500 Negative – wieder aufgetaucht
… wie die New York Times ausführlich berichtet. Das Aufspüren und die Überführung in die USA glichen demnach einem veritablen Krimi, doch im Dezember 2007 ist es nach jahrelangen Verhandlungen gelungen, die Negative ins International Center of Photography in Manhattan zu überführen, das von Robert Capas Bruder Cornell gegründet wurde.
„Das ist der heilige Gral von Capas Arbeiten“ wird Chefkurator Brian Wallis zitiert. Die gut 3500 Negative sollen sich in einem überraschend guten Zustand befinden und werden derzeit von Spezialisten geprüft und katalogisiert.
Der Fund könnte noch für manche Überraschung sorgen. Einmal könnte er endgültig klären helfen, ob eins der berühmtesten Capa-Fotos, das des fallenden Soldaten, der im Augenblick der Aufnahme von einer Kugel getroffen wird, echt oder doch gestellt ist, wie manche vermuten. Klären könnte sich auch, ob dieses Foto tatsächlich von Capa stammt oder nicht vielmehr von seiner Kollegin Gerda Taro, mit der er zusammenarbeitete und mit der er auch eine Zeitlang liiert war. Die beiden arbeiteten eng zusammen und signierten frühe Arbeiten mitunter gemeinsam. Hier könnte der Fund neue Einsichten bei der Zuschreibung bringen.
Der mexikanische Koffer hielt eine weitere Überraschung parat: So wurde darin auch das Negativ einer berühmten Fotografie (Mutter mit Kind auf einer Massenkundgebung) von David Seymour entdeckt (der die Bildagentur Magnum gründete). Und das wird sicherlich nicht die letzte Entdeckung bleiben.
(thoMas)
Nachtrag (12.8.2008): Wie das britische Magazin amateurPhotographer heute meldet, bleiben Entstehung und Urheberschaft des Fotos vom fallenden Soldaten weiter im Ungewissen: Im Koffer wurde trotz gründlichster Suche keins der fraglichen Negative gefunden. Capas wohl berühmtestes Foto wird seit langem von einem Originalabzug reproduziert, das Negativ bleibt unauffindbar.
Nachtrag (10.5.2009): Zum 1. Mai 2009 hat das IPC bekanntgegeben, dass der „Mexikanische Koffer“ komplett digitalisiert worden sei. Für den gibt es jetzt auch eine eigene Webseite: The Mexican Suitcase.
schriftgroesse
sorry, aber den text zu lesen ist mit unnoetiger anstrengung verbunden.
die schriftgroesse ist zu klein! und kommt jetzt nicht mit “kannste groesser stellen”. das weiss ich.
dann tippe ich bald fuer jede seite “groesser” und “kleiner”.
wenn ihr wollt, dass ihr viele leser habt, dann wuerde ich das aendern.
stimmt, ich schreibe alles klein, und ohne umlaute. ich schreibe aber auch keine langen texte fuer viele leser,
sondern nur ‘n kommentar.
Schön, …
… dass es auch noch solche Nachrichten gibt.
(IM)
Langlebigkeit
Solche Funde wird es Zukunft nicht mehr geben. Warum? weil CD´s oder andere Datenträger entweder kaputt sein werden, oder in einem nicht mehr lesbaren Format nur mehr verfügbar sein werden.
Zeitreise?
Zitat: “…doch im Dezember 2008 ist es nach jahrelangen Verhandlungen gelungen,…”
HiTecNoArt
jetzt nicht mehr
Da stand tatsächlich “Dezember 2008”. Ist natürlich Unsinn bzw. ein Tippfehler. Wurde korrigiert. Danke für den Hinweis.
(thoMas)