Speicherkarte defekt, Fotos versehentlich gelöscht, Karte zu früh gezogen? Wenn digitale Fotos verschwunden sind, ist das bitter, aber nicht unbedingt ein Totalverlust. Professionelle Datenrettung kostet, ist aber manchmal der einzige Weg, verlorene Fotos wiederzuerlangen. Preiswerter und schneller ist der Versuch, die Daten selbst zu bergen:

Eine Pressemeldung der Datenretter von Attingo ist uns Anlass, auf die Möglichkeiten der Fotorettung einzugehen. Lassen wir zunächst die Profis zu Wort kommen:

Wien (pts/10.10.2005/10:40) – Sommerzeit ist Fotozeit. Doch was tun, wenn die wertvollen Urlaubserinnerungen plötzlich von der Flashcard in der digitalen Kamera verschwunden sind? In jedem Fall nicht die Nerven verlieren, denn das bedeutet in fast allen Fällen nicht das Ende der digitalen Bilderpracht.

Denn für die Fotografen vom Amateur bis zum Profi hat Nicolas Ehrschwendner von der auf Datenrettung spezialisierten Wiener IT-Firma Attingo gute Nachrichten: "Wurden die Bilder gelöscht oder die Karte formatiert, können die Daten so gut wie immer wiederhergestellt werden." Auch wenn schon wieder neue Bilder auf die Karte gespeichert wurden, kann der Fachmann die noch nicht überschriebenen Daten retten. Auch bei selten auftretenden technischen Defekten liegen die Erfolgsaussichten bei mehr als neunzig Prozent.

Mögliche Ursachen für das Verschwinden gibt es viele, erläutert Ehrschwendner: "Oft werden die Daten versehentlich gelöscht oder der Datenträger wurde nicht korrekt ausgeworfen." Das zu frühe Ziehen des Verbindungskabels zwischen Kamera und PC führt häufig zu Datenverlust. Lediglich in wenigen Prozent der Fälle sei der Fehler in einem technischen Defekt der Karte, Kamera oder dem Kartenlesegerät zu suchen, erklärt Ehrschwendner.

Von Versuchen, die Daten selbst wiederherzustellen, rät Ehrschwendner aus Erfahrung ab: "Der Schaden wird in vielen Fällen bei Datenrettungen größer und somit die spätere Rekonstruktion durch den Profi aufwendiger und teurer:" Zumal die Preise für Datenrettungen bei Flashcards durchaus moderat sind. Routinefälle schlagen sich mit etwa Euro 100 zu Buche. Der Preis ist jedoch vom Aufwand der Rekonstruktion und somit von der Art des Fehlers abhängig.

Durch den Siegeszug der digitalen Fotografie häufen sich die Probleme mit Flashcards in den letzten Jahren massiv. "Es treten auch deshalb so viele Anwendungsfehler auf, weil viele User gar nicht wissen, dass sie das Verbindungskabel nicht ziehen dürfen, ohne die Kamera vom Betriebssystem abzumelden."

Attingo Informationstechnologie GmbH ist seit mehr als zehn Jahren Spezialist für die Rekonstruktion von Daten aller Art: Festplatten, RAID-Systeme, Cds, Datenbänder. Auch forensische Dienstleistungen (etwa zur Beweissicherung) werden angeboten. Angesichts der Sensibilität der Daten des Kunden ist Diskretion selbstverständlich.

Service:

Nähere Infos unter: www.recovery.at oder kostenlos unter 0800/80 81 86

Mal abgesehen davon, dass die Sommerzeit längst vorbei ist, und Fotozeit immer ist, sei hier auch noch darauf hingewiesen, dass professionelle Datenrettung zwar ein probates, aber auch kostenintensives Unterfangen ist. Vorher kann der Fotograf versuchen, die Bilder selbst zu retten.

Dabei ist aber eminent wichtig, dass die Daten auf der Speicherkarte nicht mehr verändert werden, sonst haben es gegebenenfalls später auch die Profis viel schwerer, Daten zu rekonstruieren. Deshalb als erstes unbedingt den Schreibschutz aktivieren oder alternativ eine 1:1-Kopie der Speicherkarte machen (z.B. als Diskimage) – die Originaldaten sind ab sofort tabu und dürfen keinesfalls mehr schreibend verändert werden!

Da digitale Fotos auch nichts anderes sind als Dateien; und die Speicherkarten in einem gängigen Format formatiert sind (FAT 16/32), kann jede Software zur Datenwiederherstellung auch auf die (per Kamera / Kartenleser gemountete) Speicherkarte bzw. das Diskimage losgelassen werden.

Spezielle Bildretter gibt es auch, und aus Kostengründen fängt man zunächst mit den kostenlosen an. Hilft das immer noch nichts, können in einem nächsten Schritt die kostenpflichtigen ausprobiert werden. Da viele davon in der nicht registrierten Version zwar keine oder nur wenige Fotos retten können, aber alles anzeigen, was sie retten könnten, sieht man vor dem Bezahlen, ob sich die Ausgabe lohnt.

Hier ein paar Links:
Bildretter für Mac OS X
Bildretter für Windows
Bildretter für Linux
Photorecovery für Mac und Windows

Hilft das alles nichts, dann wird es Zeit für die Profis. Die unangetastete Original-Speicherkarte gibt es ja glücklicherweise noch. (thoMas)