Ist eine Fotografie tatsächlich eine Fotografie? Oder wurde das Bild vielmehr von einer KI erzeugt? Eine Frage, die für immer mehr Fotografinnen und Fotografen essenziell wird. Und damit auch für die Kamerahersteller. Nikon hat sich jetzt mit der renommierten Presse-Agentur Agence France-Press (AFP) zusammengetan, um eine Fotonachweisfunktion für seine Kameras zu entwickeln.
Jetzt arbeitet also auch Nikon an einer Funktion, die die Herkunft eines Fotos – nämlich von einer Nikon-Kamera – zweifelsfrei belegen soll. Erst Leica und dann Sony haben ja ähnliche Projekte bereits in den letzten Monaten vorgestellt.
Nikon Asia kündigt an, zusammen mit der Agentur Agence France-Press (AFP) die „Image Provenance Function“ zu entwickeln. Dazu werden direkt bei der Aufnahme Wasserzeichen mit dem Bild gespeichert. Dieses System soll selbst dann noch funktionieren, wenn die Metadaten einer Bilddatei gelöscht werden. Die Technik entspricht den Spezifikationen der „Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA)“.
Ab wann die Fotonachweisfunktion kommen wird und für welche Kameras Nikon sie (möglicherweise per Firmware-Update) anbieten wird, darüber ist bei Nikon Asia derzeit nichts zu erfahren.
Eins verstehe ich nicht:
Sind die Versionen von Leica, Canon und Nikon unterschiedlich?
Was entwickelt Nikon bzw. was haben die anderen beiden entwickelt?
Gibt es nicht nur einen C2PA – Standard, was muss man da noch entwickeln?
Ein Standard ist nur eine Vereinbarung einer technischen Spezifikation. Nehmen wir USB als Beispiel: Hier gilt, dass natürlich der Datentransfer in einer gewissen Geschwindigkeit erfolgen soll, aber um z.B. zu einem USB 3.0 Typ A zu werden, muss weiterhin die Mechanik den vereinbarten Standards entsprechen.
Das heißt aber nicht, dass die Elektronik von allen USB 3.0 Typ A Produkten identisch ist. Die wird individuell von jedem Hersteller selbst entwicklet.
So ist das auch hier: Nikon muss den Standard softwareseitig implementieren, und das erfolgt durch die Software-Entwickler von Nikon. Es wird kein C2PA Entwickler bei Nikon für Nikon die Sachen rein programmieren.
Erst Leica und dann Sony haben ja ähnliche Projekte bereits in den letzten Monaten vorgestellt.
Anmerkung von mir:
Bei der Leica M11P ist diese Funktion brreits implementiert und verfügbar.
Wie auf photoscala bereit im Oktober 2023 zu lesen war: https://www.photoscala.de/2023/10/26/leica-m11-p-erste-digitalkamera-die-faelschungssichere-fotos-aufnimmt/