Die japanische Kamera-Industrie ist schwach ins Jahr 2023 gestartet, schwingt sich aber seit dem Frühling zu starken Auslieferungszahlen auf. Das geht aus den Mai-Zahlen hervor, die die in der CIPA zusammengeschlossenen Unternehmen jetzt veröffentlicht haben. Verlierer sind erneut die klassischen DSLR, Kompaktkameras scheinen sich auf niedrigem Niveau zu stabilisieren. Zuwachs gab es auch bei den Wechselobjektiven.

Beim Start ins Jahr 2023 ist die japanische Kamera-Industrie arg ins Schleudern geraten: 375.000 Kameras wurden im Januar ausgelieferten – so wenige wie seit den letzten zwei Jahren nicht mehr. Seit März geht es nun wieder aufwärts, die Auslieferungszahlen zeigen ununterbrochen nach oben.

Besonders kräftig fällt der Zuwachs bei den Systemkameras aus, im Mai haben mit 550.000 Exemplaren rund doppelt so viele Kameras für Wechselobjektive die Fabriken verlassen wie im Januar. Und das obwohl sich der Absatz an klassischen DSLR in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu halbiert hat.

Während das Geschäft insbesondere in Asian kräftig Fahrt aufgenommen hat, stottert der Absatz in Europa noch etwas. Hier liegen die Auslieferungszahlen seit Jahresbeginn auf 87 Prozent des Vorjahresniveaus, haben indes im Mai kräftig angezogen. Leicht rückgängig entwickeln sich in fast allen Weltregionen die Auslieferungszahlen für Kompaktkameras, die jedoch insgesamt um rund ein Fünftel teurer waren als im Vorjahr.

Mit der wachsenden Nachfrage nach Spiegellosen hält der Absatz an Wechselobjektive (noch) nicht ganz Schritt. Er liegt in 2023 leicht unter Vorjahresniveau, überholt im Mai jedoch das Ergebnis von vor einem Jahr. Im Mai 2023 haben besonders viele APS-C-Objektive die Fabrikation verlassen.

Sollte der Aufschwung weiter anhalten, würden die in der CIPA zusammengeschlossenen Unternehmen im Juni so viele Kameras ausliefern, wie seit zwei Jahren nicht mehr.