Mit der japanischen Kamera-Industrie geht es seit Juli zaghaft bergauf. Und bis jetzt hält der Aufwärtstrend an. Einmal mehr sind es die spiegellosen Systemkameras, die den Aufschwung befeuern. Klassische DSLR tragen hingegen immer weniger zum Kamerageschäft bei, Kompaktkameras verharren weiterhin, allerdings auf niedrigem Niveau.

Bereits vor zwei Monaten deutete sich eine Erholung des weltweiten Kameramarkts an; unsicher war jedoch, wie nachhaltig diese ausfallen würde. Doch mit dem Oktober 2022 kann die CIPA (Verband der japanischen Kamera-Industrie) Erfreuliches vermelden: Die Zahl der ausgelieferten Kameras liegt in jedem Monat seit Juli weiterhin über Vorjahresniveau. Zwar ist 2022 (Januar bis Oktober) bezogen auf die Stückzahlen noch gegenüber dem Vorjahr leicht im Minus (Index: 94), der Wert der ausgelieferten Kameras überflügelt der Vorjahreszeitraum jedoch deutlich (Index: 121).

Getragen wird der Aufschwung vor allem von den Ländern Asiens ohne Japan und China. Hier gibt es nach vielen Monaten Corona-bedingter Kaufzurückhaltung offenbar einen kräftigen Nachfrageschub. In Japan hinken die Auslieferungszahlen dem Vorjahr dagegen kräftig hinterher. Auch die Europäer halten sich zurück, geben aber immer mehr Geld bei ihren Kamerakäufen aus.

Konnte man jahrelang klassische Kompaktkameras beim Absteigen beobachten, sind es jetzt digitale Spiegelreflexkameras, die mit hoher Geschwindigkeit an Bedeutung verlieren. Weiterhin kräftig im Aufwind sind dagegen spiegellose Systemkameras, sie treiben als einzige den gesamten Absatz an. Leicht rückläufig ist bis Oktober 2022 die Anzahl der ausgelieferten Objektive, der Wert der Ware ist jedoch gestiegen. Rückläufig entwickeln sich vor allem APS-C-Objektiven (aus japanischer Produktion), während Kleinbildobjektive sich behaupten konnten.