Das dritte Quartal gibt Hoffnung: In den Monaten Juli und August konnte die japanische Kamera-Industrie erstmals in diesem Jahr mehr Kameras und Objektive umsetzen als im Vorjahr. Aber nicht in allen Bereichen und Regionen verläuft die Entwicklung gleichermaßen positiv. Der Absatz an klassischen DSLR geht weiterhin kräftig zurück, Kompaktkameras legen überraschend zu.

Anfang des Jahres sah es noch so aus, als würde auch dieses Jahr als „Seuchenjahr“ in die Geschichte der CIPA eingehen – so sehr lagen die Absatzzahlen der japanischen Kamera-Industrie unter dem (bereits sehr niedrigen) Vorjahresniveau. Doch inzwischen gehen die Absatzzahlen wieder nach oben, vor allem bezogen auf den Wert der ausgelieferten Waren.

Getrieben wird der Aufwärtstrend weiterhin von den spiegellosen Systemkameras. Die Anzahl der ausgelieferten Kameras lag in den ersten acht Monaten 2022 um 21 Prozentpunkte höher als im Vorjahreszeitraum, ihr Wert stieg sogar auf einen Indexwert von 140. Nach Europa hat die japanische Industrie sogar Kameras mit einem Wertzuwachs von 60 Prozentpunkten ausgeliefert, bei den Stückzahlen fallen die Zunahmen indes schwächer aus. Deutlich eindrucksvoller sind die Zuwachsraten im asiatischen Raum, mit Ausnahme von China wurden nach Asien mehr Systemkameras als nach Europa.

Die Ära der klassischen DSLRs neigt sich schon seit längerem ihrem Ende entgegen, in den ersten acht Monaten 2022 wurde knapp ein Viertel weniger Kameras ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum. Kurioserweise gingen in diesem August nach Europa und Amerika deutlich mehr DSRLs als ein Jahr zuvor.

Die Auslieferungszahlen der Wechselobjektive liegen ähnlich wie die der Systemkameras 2022 leicht im Plus, wobei die Zahlen für Formate unterhalb von Kleinbild rückläufig sind. Die Anzahl der ausgelieferten Kompaktkameras liegt deutlich unter dem Vorjahr, konnte im August jedoch ein ordentliches Plus verzeichnen.