2021 wird ein spannendes Jahr für uns Fotoenthusiasten. photoscala hat einmal in die Gerüchteküchen gespickt und geschaut, was da in den Töpfen von Canon bis Nikon so brodelt. Teil II unserer Vorschau erscheint noch vor Silvester.

Canon war in diesem Jahr besonders aktiv, hat seine EOS R-Familie eindrucksvoll ausgebaut und erneuert. Nächstes Jahr wird es offenbar mit unvermindertem Schwung weitergehen. Besonders hoch gehandelt wird unter den Gerüchteköchen ein neues spiegelloses Top-Modell, die EOS R1. Sie soll die Autofokus-Leistung der EOS-1D X Mark IV mit einem elektronischen „Global Shutter“ kombinieren. Er würde einen klassischen Verschluss obsolet machen, keine Rolling-Shutter-Effekte erzeugen und einen Blitz bei nahezu jeder möglichen Verschlusszeit korrekt synchronisieren.

Von Canon wird außerdem eine besonders hochauflösende EOS R5s erwartet. Gemunkelt wird von einem Sensor mit um die 90 Megapixel, per Pixelshift sollen gar Aufnahmen mit 300 Megapixel möglich sein. Am unteren Ende könnte Canon seine EOS R-Familie mit der EOS R7 ergänzen, die auf einen Halbformat-Sensor setzt. Nicht wenige Insider sehen damit das Ende der EOS M-Linie heraufziehen.

Mit dem Canon Speedlite EL-10 wabert zudem ein neues Blitzgerät durch die Gerüchteküchen, dass die Haupteigenschaften des neuen, kostspieligen EL-1 (ca. 1150 Euro) auf ein bezahlbares Niveau heben soll. Wo Canon abspecken könnte? Unklar. Als sicher gilt, dass der EL-10 ebenfalls von einem Akku gespeist wird.

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Stellt Canon dem Speedlite EL-1 (Bild, ca. 1150 Euro) bald einen günstigeren EL-10 zur Seite?

Curve-One, ein französisches Start-Up, hat erstmals einen gebogenen Bildsensor produziert. Nicht wenige Kamerahersteller beschäftigen sich mit dem Thema, darunter Sony und Nikon. Ein „Curved Sensor“ ermöglicht deutlich einfacher konstruierte Objektive bei gleichbleibender oder gar gesteigerter Abbildungsleistung. Fotografen werden allerdings von der Entwicklung in Frankreich im kommenden Jahr noch nicht profitieren – der von Curve-One entwickelte Sensor ist ausschließlich für wissenschaftliche Anwendungen gedacht, etwa in der Astronomie und Medizin.

Gekrümmte Sensoren, wie dieser hier von Curve-One, könnten Digitalkameras deutlich verbessern. Ob diese Technik bereits in 2021 für den Massenmarkt verfügbar sein wird? Wohl nicht.

Von Fujifilm wird für 2021 ein ähnlich üppiges Neuheitenfeuerwerk erwartet wie von Canon. Gezündet werden könnte es bereits Ende Januar, vermuten die Gerüchteköche. Am Start unter anderem eine neue Variante des Mittelformat-Flaggschiffs GFX100. Sie soll einen stabilisierten 100-Megapixel-Sensor erhalten und das alles in einem kompakteren Gehäuse. Außerdem spekulieren Insider, dass Fujifilm im kommenden Jahr eine X-E4 vorstellen könnte.

Das bereits vor knapp einem Jahr angekündigte GF 80mm F/1.7 WR dürfte ziemlich sicher kurz vor der Tür stehen. Es wird deutlich kompakter ausfallen als das GF 110mm F/2 und soll weniger als 800 Gramm wiegen. Außerdem wird in Kürze die Präsentation des XF27mm f/2.8 MK II erwartet.

Bereits in Aussicht gestellt hat Fujifilm auf einer letzten Roadmap die beiden Objektive F18mmF1.4 und XF70-300mmF4-5.6 OIS. Sicher ist es natürlich nicht, dass sie 2021 kommen werden – aber sehr wahrscheinlich.

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Im Oktober 2020 zeigte Fujifilm erstmals seine für in Kürze geplanten Objektive F18mmF1.4 und XF70-300mmF4-5.6 OIS.

Bei Leica hat man offenbar eine „James Bond 007“-Sonderedition der Leica Q2 fertig. Sie sollte wohl schon dieses Jahr mit dem Kinostart des 25. Bond-Films „No Time to Die“ erscheinen. Nachdem aber der Streifen aufgrund der Pandemie frühestens Ende März/Anfang April 2021 in die Kinos kommen wird, wurde offenbar auch der Start der James-Bond-Q2 verschoben.

Die Leica Q2 „James Bond 007“ ist offenbar fertig und wird zum Filmstart des 25. Bond-Films im Frühjahr 2021 erwartet.

Nikon hat sich bereits in die Karten gucken lassen, welche Z-Mount-Objektive für das nähere Zukunft geplant sind. Die aktuelle Roadmap zeigt die kompakten Festbrennweiten unter anderem 28mm und 40mm sowie zwei Makro-Objektive mit 60mm und 105mm Brennweite. Außerdem sind eine Reihe von Zooms geplant: 24-105mm und 100-400mm jeweils S-Line sowie ein 200-600mm und ein 18-140mm, letzteres für Halbformat. Aus den Gerüchteküchen dringt zudem, dass Nikon für DX weitere Objektive, möglicherweise Festbrennweiten, plant.

Die Roadmap vom Oktober 2020 enthüllt, welche Z-Objektive Nikon in absehbarer Zeit plant.

Neue Kameras von Nikon werden im kommenden Jahr ebenfalls erwartet. Ganz oben auf der Liste haben die Gerüchteköche eine Nachfolgerin für die D850, die ja bald vier Jahre alt wird. Außerdem wird immer wieder von einem neuen Topmodell Z 9 gemunkelt, die das spiegellose Pendant zur D6 werden könnte. Die Kameras des Jahrgangs 2021 werden dann übrigens nicht mehr in Japan gefertigt, Nikon verlagert seine Kameraproduktion aus Kostengründen wohl komplett nach Thailand.

Bei einigen DLRS und F-Mount-Objektiven von Nikon könnte es in den ersten Wochen des kommenden Jahres zu Lieferschwierigkeiten kommen. Grund ist ein Großbrand in der Halbleiterherstellung von Asahi Kasei Microdevices (AKM) im japanischen Nobeoka, wie ein Sprecher von Nikon inzwischen bestätigt hat.