Olympus hat die Trennung vom Kamerageschäft endgültig beschlossen und heute Einzelheiten zur Veräußerung seines Imaging Business auf Japan Industrial Partners (JIP) bekannt gegeben. Demnach übergibt Olympus auch Entwicklungsabteilung und Produktionsstätten an JIP, ebenso den Geschäftsbereich Diktiergeräte.
Olympus liegt mit der Ende Juni angekündigten Veräußerung seines Foto-Business an den Finanzinvestor Japan Industrial Partners (JIP) im Zeitplan. Das geht aus der heute veröffentlichten Mitteilung zur Unterzeichnung einer bindenden Übereinkunft beider Partner hervor.
JIP wird dem Agreement zufolge die restrukturierte Forschungs- und Entwicklungsabteilung übernehmen, ebenso die Kameraherstellung in Vietnam. Erstmals erwähnt werden auch die digitalen Audiorecorder (hauptsächlich Diktiergeräte), sie gehen ebenfalls auf JIP über.
Aus einer parallel veröffentlichten Pressemitteilung geht hervor, dass JIP das Foto-Business von Olympus in der eigens zu gründenden OM Digital Solutions Corporation fortführen wird. Die Rechte an den Marken Zuiko und OM gehen ebenfalls auf JIP über, die Marken PEN und Olympus werden in beiden Mitteilungen nicht erwähnt.
Update, 30.09., 17:20 Uhr: Inzwischen hat Olympus Deutschland eine Pressemitteilung zur geplanten weiteren Entwicklung herausgegeben, die wir hier ergänzen.
Pressemitteilung von Olympus Deutschland:
Olympus und JIP haben sich hinsichtlich der Übertragung des Imaging-Geschäfts geeinigt
Hamburg, 20. September 2020 – Die Olympus Corporation („Olympus“) und Japan Industrial Partners Inc. („JIP“) haben sich heute bezüglich der Übertragung des Olympus Imaging-Geschäfts geeinigt. Im Rahmen der Vereinbarung wird Olympus sein Imaging-Geschäft mittels Abspaltung auf die neu gegründete hundertprozentige Tochtergesellschaft von Olympus übertragen. Im Anschluss daran sollen 95 % der Aktien dieser Tochtergesellschaft am 1. Januar 2021 an OJ Holdings, Ltd., eine von JIP gegründete Zweckgesellschaft, übertragen werden.
Olympus begann 1936 mit der Herstellung und dem Verkauf von Kameras mit Zuiko-Objektiven und wurde zu einem der weltweit führenden Kamerahersteller. Als eines der ersten Unternehmen in der Branche konzentrierte sich Olympus auf kleine, leichte Kompaktkameras, die mit einer professionellen Bildqualität punkteten, wie z. B. die preisgekrönten OM- und Pen-Modelle. Angetrieben von dem Wunsch, das Leben der Menschen erfüllter zu machen, setzte das Unternehmen immer wieder mit innovativen Technologien und einzigartigen Produktentwicklungen Standards, um sich in einer hart umkämpften Branche profilieren zu können.
In den letzten Jahren ist der Kameramarkt weltweit aufgrund der Entwicklung von Smartphones rapide geschrumpft. Das Imaging-Geschäft von Olympus verzeichnete in drei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren bis März 2020 operative Verluste – trotz verschiedener effizienzsteigernder Maßnahmen.
Die Ausgliederung des Olympus Imaging-Geschäfts und die Übertragung an JIP ermöglicht es, effizienter zu wirtschaften und künftig ein selbsttragendes sowie kontinuierliches Wachstum zu realisieren. Ziel der neuen Imaging Company ist es, die langjährigen Erfahrungen von Olympus und das gesammelte Know-how so zu bündeln, dass es weiterhin gelingt, innovative, qualitativ hochwertige Kameras und Lösungen zu entwickeln, die die Menschen überzeugen.
“Ich danke unseren Kunden für ihre Unterstützung, ihr Vertrauen in die Olympus Produkte und ihre Leidenschaft für die Fotografie. Ich bin überzeugt, dass die Übertragung der richtige Schritt ist, um den Wert unserer Produkte und Dienstleistungen zu erhalten”, sagte Yasuo Takeuchi, Präsident und CEO der Olympus Corporation.
“Gleichzeitig bin ich sicher, dass diese Gelegenheit die beste Wahl für unsere langjährigen Fans, neue Kunden und Fotoenthusiasten ist. Auch im neuen Unternehmen werden Entwicklung, Produktion, Verkauf und Service weiterhin eng zusammenarbeiten, um Produkte und Lösungen offerieren zu können, die die Kunden zufriedenstellen”, fügte Takeuchi hinzu.
Die Vereinbarung gilt für das globale Imaging-Geschäft von Olympus inklusive aller F&E- und Produktionsstandorte. Das neue Unternehmen wird qualitativ hochwertige und zuverlässige Produkte anbieten. Dafür hat Olympus perfekte Grundlagen geschaffen, unter anderem auch mit den Marken Zuiko und OM. Optische Kompetenzen und digitale Bildgebungstechnologien wurden von Olympus über viele Jahre kontinuierlich weiterentwickelt und bringen das neue Unternehmen in eine hervorragende Position, um künftigen Herausforderungen begegnen zu können.
Verkauf, Marketing, F&E sowie das Produktdesign werden an den Hauptsitz des neuen Unternehmens in Hachioji, Tokio, verlegt. Die Produktion wird an dem Standort in der Provinz Dong Nai, Vietnam, fortgesetzt. Das neue Unternehmen wird künftig den Service und Support für die von Olympus hergestellten und verkauften Imaging-Produkte übernehmen. Der europäische Markt wird weiterhin von großer Bedeutung sein und wie bisher aus Hamburg gesteuert.
Nach der Übertragung des Imaging-Geschäfts wird sich Olympus auf medizinische und wissenschaftliche Lösungen konzentrieren, die das Leben der Menschen gesünder, sicherer und erfüllter machen.
- Informationen zum neuen Unternehmen:
- Name: OM Digital Solutions Corporation
- Standort: Hachioji, Tokio
- Representative Director: Shigemi Sugimoto
- Geschäftstätigkeit: Herstellung und Verkauf von Digitalkameras (hauptsächlich spiegellose Kameras mit Wechselobjektiven: OM-D und PEN), Wechselobjektiven, IC-Recordern und anderen Audioprodukten sowie Ferngläsern
- Kapital: noch nicht festlegt
Mich macht das traurig und als Kunde fühlt man sich im Stich gelassen.
Damit ist MFT wohl längerfristig tot. Bei Panasonic passiert offenbar auch eine Reduzierung der Kameraaktivitäten mindestens rund um dieses Sensorformat.
Die kurzsichtige Produktpolitik mit dem Zurückhalten von Innovationen (wo bleibt ein Kameragehäuse mit einem z.B. 37 MP Sensor von Sony) und die Reduktion auf die OM D Kameraserien haben den Niedergang verstärkt.
Um die vielen tüchtigen Mitarbeiter und ihre Innovationskraft tut es mir leid.
Und wieder haben schlechte Manager die falschen Entscheidungen getroffen. Wenn der Name Olympus nicht weiterverwendet wird, ist das kurzfristige Ende besiegelt.
Ich fotografiere mit meinen MFT Kameras weiterhin gern und ab und zu gibt es da auch einen Neuzugang, wenn es nicht durch Mondpreise verhindert wird (OM D M5 III z.B.).
So beschleunigt sich der Niedergang der Kameraindustrie stärker als notwendig.
Die Qualität einer Kamera ist nicht von Namen abhängig. Was soll ein 37MP Sensor im MFT-Format bringen, wenn die Optik nicht mal in der Lage ist, die für halbe Pixelanzahl auflösen zu können?
Im Stich haben die Kunden Olympus. Sie kauften nicht genug ihrer Produkte.
Die Manager haben nach drei verlustreichen Jahren den Anker geworfen. Der Druck, der durch die anspruchsvollen Anleger ausgeübt wurde, ist nun erheblich reduziert und man kann die Dinge nun anders angehen.
Am Ende ist es der Kunde, der entscheidet – niemand anders.
Dass ich meine Zweifel am Konzept von MFT-Sensoren habe, kann ich aber nicht verhehlen.
Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service werden fortgeführt. So lautet die Nachricht. Alles andere ist Spekulation.
Olympus verließ die Kundschaft bereits, als – noch zu Analogzeiten – die Spiegelreflextechnik der OM-Serie an den Nagel gehängt wurde und Olympus vorwiegend auf diese klobigen Bridgekameras im KB-Format Umstieg. Hier hat Olymus auch nicht nach den Kunden gefleht und bedauert, das OM-Kunden quasi mit leeren Händen im Regen stehen.
Trotz Olympus' frühzeitigen Umstieg auf die Digitaltechnik, hatten sich wohl schon zu viele Kunden anderweitig orientieren müssen. Zumal die damalige Digitaltechnik wohl nicht der Weißheit letzter Schuss war.
Trotz sehr guter Qualität, konnten die neuen, aktuellen Systeme im MFT-Format die Kundschaft wohl nicht mehr zurückgewinnen. Warum auch?
Die Zweifel am Konzept von MFT sind absolut berechtigt. Wenn Kameragehäuse herausgebracht werden, die den Größenvorteil durch den kleineren Sensor ad Absurdum führen wie die OM D M1X, die GH5 oder die OM D M1 überhaupt,stellt sich schon die generelle Frage nach der Positionierung des Systems.
Hinzu kommt die Preissetzung insbesondere bei Olympus. Kameras werden als Profimodelle beworben, die kaum von Profis genutzt werden. Es werden Preise verlangt, die von der Mehrzahl möglicher Käufer nicht bezahlt werden.
Kameras werden von einem Tag auf den anderen erheblich teurer, wie es jüngst im Netz bei OM D M5 III und M1 III zu beobachten war.
Andererseits werden die Modelle der letzten Generation, die nachweislich nicht nennenswert schlechtere Bilder machen, verschleudert.
Die schrumpfende Käufergemeinde muss gepflegt werden und über Allem steht die Frage, für wen sind Kameras dieses Systems gedacht.
Wenn ich vor der Frage stehe, ob ich eine OM D M1 (II) mitnehme, entscheide ich mich auch eher mal für eine A7RII/III.
Die PRO Objektive sind toll, nur wer braucht an einer Travel- oder Immerdabeikamera Lichtstärke 1,2?
Das "alte MFT Angebot" mit Kameras wie der E-P5, der PEN F, der E-PL5, OM D M5, OM D M10 war deutlich besser positioniert als Immerdabei-Kamerasystem für die tatsächlichen Käufer von Olympuskameras. Eine OM D M1X wird heute gemessen an ihrem Einführungspreis halb verschenkt und ist damit immernoch zu teuer.
Die Produktpolitik sorgt dafür, dass die kleinen Sensoren ihren Vorteil verlieren als Kaufargument und MFT zwischen Smartfones und Vollformat noch schneller zerrieben wird.
Es ist richtig, der Kunde entscheidet. Wenn mir der Hersteller keine attraktiven Produkte anbietet, dann reichen mir auch die vorhandenen Kameras und Objektive.
Gerade zum Verkauf der PRO Objektive wäre eine Highres Kamera ein gutes Argument. In anderen Kamerasystemen haben Tests gezeigt, dass höher auflösende Sensoren auch mit weicheren Objektiven zu einer besseren Abbildungsqualität führen.
Problem ist: Wer ein ähnlichen Schärfeverlauf wie bei Kleinbild haben möchte, ist sowohl preislich als auch vom Gewicht her in der gleiche Klasse. Jedes 1.8 Kleinbildobjektiv hat mehr "Freistellung" als die hochgelobten 1.2 PRO Objektive und sind eher günstiger und leichter (1.8/35, 1.8/50, 1.8/85).
Vorteile hat Olympus bzw. MFT im Telebereich und somit in der Natur- und Sportfotografie, oder wenn es auf Kompaktheit bei vernachlässigbarer Freistellung ankommt (wie die 1.8-Festbrennweiten zeigen). Hier müsste Olympus aufholen und die "kleinen" Festbrennweiten und Zooms mit besserer Bauqualität und Wetterschutz anbieten. Dann könnte sie im Einsteigerbereich mehr punkten als jetzt.
Spätestens als 2008 FT am Ende war, hätte Olympus kapieren müssen, dass die Zukunft spiegellosen Kameras mit APS-C und KB Sensoren gehört. Statt mFT eine budgetorientierte, durchwegs superkompakte PEN-Linie (APS-C) und eine leistungsfähige, kompakte und preisgünstige OM Produktlinie (KB). Mit derselben Positionierung wie zu analogen zeiten – gleich leistungsfähig wie der Mitberwerb – aber stets etwas kompakter und preisgünstiger – könnten sie heute #3 im Markt sein. Hinter Canon und Sony, vor Nikon und Fuji.
Ja, ich stimme Ihnen absolut zu. Olympus hat stur immer behauptet, dass MFT völlig toll ist und war mit dieser Wahrnehmung ziemlich allein. Selbst Panasonic hat das nicht mehr so gesehen und ein Vollformatsystem entwickelt.
Olympus hatte viele Innovationen als Erster und Vieles, was in der OM D M1 III enthalten ist, ist absolut einzigartig (Bester IBIS, elektronischer ND Filter, Astrofotografie AF, Mulishottechnik freihändig zur Auflösungserhöhung). Nicht auszudenken, wenn dies alles in den Systemkameras von Nikon und Sony enthalten wäre. Und was Olympus aus dem kleinen Sensor rausholt, wäre übertragen auf Vollformat auch richtig toll.
Das FT-System wurde leichtfertig aufgegeben und hätte parallel zu MFT mit einem neuen Gehäuse alle 2-3 Jahre aufrechterhalten werden können mit den Innovationen aus dem MFT-System.
Olympus war um das Millenium der führende Anbieter kompakter Digitalkameras. Das wurde durch falsche Produktentscheidungen verspielt.
Da hat sich Geschichte leider wiederholt. So wurde das OM-System sinnlos aufgegeben und der halbherzige Versuch AF SLRs zu bauen mit einer billig anmutenden Plastikkamera (OM 707) war auch nix.
Die falschen Richtungsentscheidungen haben Olympus den Erfolg gekostet und am Ende aus dem Markt gekegelt.
Und so haben die vielen Innovationen am Ende nichts genutzt. Olympus war der innovativste Kamerahersteller und hat mit vielen Objektiven sein Können unter Beweis gestellt. Weit vor Nikon, Canon, Sony, Panasonic und Fuji.
Das Fuji X-System ist in Vielem Olympus gefolgt. So wurde mit Kameras im Sucherkameratyp begonnen und die Spiegelreflexkamera-ähnlichen T-Serien wurden nachgeschoben. Ebenso wurde konsequent auf Retrodesign gesetzt. Aber Fuji geht seinen Weg unbeirrt und hat sich für ein leistungsfähigeres Sensorformat entschieden.
@Bernie 2.0
Weshalb sollte Olympus' Fotosparte heute wirtschaftlich besser dastehen, wenn Olympus zusätzlich zu MFT auch das FT-System (DSLR, gleiches Aufnahmeformat) fortgeführt hätte, das auch Panasonic bereits aufgegeben hatte?
Zumal mit einem Sensorformat, das Sie selbst nicht für zukunftsträchtig halten? Und nachdem die FT-Objektive seit der OM-D EM1 auch an OM-D-Gehäusen mit Phasen-AF benutzt werden konnten?
Die OM-D sollte mit DSLR-Kameras konkurrieren. Zugleich waren Gehäuse und Objektive kompakter als vergleichbare Produkte in DSLR-Systemen. Diese Zustände änderten sich (zumindest hinsichtlich der Gehäuse) spätestens, nachdem Sony mit seinen kompakten A7-Kameras fürs "Vollformat" auftrat und Erfolg hatte. Es wurde ja spekuliert, dass auch Olympus (ähnlich wie Nikon und Canon mit einiger Verspätung) eine "Vollformat"-Kamera bringen könnte. Den Aufwand wollte Olympus in einem umkämpften und schrumpfenden Markt wohl nicht mehr treiben.
Egal. ob man MFT für gut genug (für Hobbyfotografen) hält oder nicht: Die potenzielle Kundschaft war von Olympus' Angebot weniger überzeugt als von den Angeboten anderer.
Die Fixierung auf "Bokeh" und "Freistellung" um ihrer selbst willen ist ja schon so alt, wie es Digitalkameras mit KB-Sensor gibt. In der Praxis sehe ich kaum ein relevantes Foto dass von mehr "Freistellung" irgendwie profitiert. Es ist oft einfach nur Hubraum-Show oder "Deko".
Ich habe in meinem Leben sicher über ein Dutzend Kameras und Systeme probiert. Nach meiner Erfahrung liefert Olympus digital sehr schöne Farben direkt aus der Kamera, ohne langes Fummeln in der Nachbearbeitung und die Objektive sind eigentlich alle direkt sehr scharf und gut zu verwenden bei Offenblende.
Hilfreich ist der kleinere Sensor übrigens auch bei Produkt- und Makrofotografie. Im Vergleich dazu ist es an Kleinbild eher nervig mit der kurzen Schärfeebene.
Portraits sind mit einem günstigen 45mm 1.8 übrigens auch kein Problem inklusive schöner Freistellung des Hintergrunds.
Ich glaube allerdings auch dass Olympus seine Spitzenmodelle zu hoch bepreist.
Meines Erachtens hatte Olympus wieder einmal (damals AF für KB-Kameras) einen Trend verschlafen, nämlich den aktuellen "Zug" mit den spiegellosen Kleinbild D-SLR´s, wo selbst Panasonic versucht aufzuspringen.
Mit Übertragung der Markenrechte, Technologie und Produktionsstandorten an die "neue" OM Digital Solutions Corporation hat sich Olympus nun vollständig von der Kameramarke Olympus getrennt. Daß so etwas nicht unbedingt den absoluten Untergang bedeutet, sieht man ja an Sony, welche damals Minolta/Konica aufgekauft hat. Zumindest für eine gewisse Zeit werden technische Elemente des OM Systems in den neuen Kameragenerationen zu finden sein, wie immer diese auch aussehen werden und welches Sensorformat diese auch immer haben mögen.
Nun liegt es an den neuen Firmeninhabern, die Weichen für das OM System zu stellen. Weiterhin ausschließlich kleine und leichte MFT Freizeitkameras, welche auch bezahlbar bleiben sollten (die "Profi" MFT Modelle waren zu "ambitioniert" und zu teuer für die tatsächlich erbrachte Leistung des MFT Formats),…oder Einstieg in den Markt für spiegellose Kleinbild D-SLR´s, wie es Panasonic gerade vormacht.
Nach bisherigen Mitteilungen will die neue Gesellschaft an MFT festhalten. Verständlich, denn ein völlig neues System würde sie kaum in kürzester Zeit aus dem Boden stampfen können. Zudem werden bereits eingeführte Kameras und Objektive zunöchst weiterhin angeboten werden.
Derzeit ist ein Paradigmenwechsel am Gange, wie zu Zeiten des Wechsels von den manuellen Kameras zu den Autofokus Kameras. Olympus hat damals das Handtuch geworfen, und etliche andere Marken – auch im Mittleformat – sind gänzlich verschwunden.
Mit dem derzeitigen know how von Olympus würde es keine Probleme geben, eine Kleinbildformat Kamera zu entwickeln. Olympus hat ja bewiesen, daß sie einiges an Elektronik in ein sehr kleines Gehäuse packen können, und deren Objektive können selbst viel kleinere Sensorpixel bedienen, als Kleinbildformat Sensorpixel. Mit Entwicklung einer Kleinbildformat Kamera hätten damit sie sogar verhältnismaßig einen riesigen Freiraum. Die Sensoren kamen ja ohnehin von Sony, somit wäre daß auch kein Problem.
Wenn Panasonic diesen Schritt macht, dann will daß etwas heißen. Die machen das ja nicht aus Spaß…die wollen Umsatz sehen, den sie anscheinend mit ihren MFT Kameras so nicht erreichen. Ich sehe momentan zumindest keine andere Motivation, um das Vorgehen von Panasonic zu erklären.
Ich denke, daß der Konkurrenzkampf im schrumpfenden Markt der Fotokameras im Kleinbildformat und APS-C Format geführt werden wird. Ergonomie ist nun mal ein Kaufargument…was nützt es, wenn man die Kamera nicht halten/bedienen kann, weil sie zu klein ist. Das war für mich immer das Argument schlechthin, keine Olympus MFT Kamera zu kaufen, und wenn ich noch so viel Gewicht damit einsparen hätte können.
Anders wäre die Sache vor 1987 (vor dem Canon EF Bajonett + Autofokus) ausgegangen, als Olympus noch Kleinbildkameras hatte…verglichen mit Nikon und Canon (FD), ich hätte mich für eine OM-3 oder OM-4 von Olympus entschieden. So aber war meine erste Spiegelreflex eine Canon EOS 50E(1995)…und später eine Canon EOS 3 (1998).
Wer fotografieren kann, kann es mit sogar mit noch kleineren Sensoren. Welches der Kamerasysteme das erfolgreichste ist, ist zu 90% Marketing, bzw. die beste Werbestrategie. Um sein Bild auf einer Merian-Doppelseite gedruckt zu sehen, reicht ein altes MFT System mit KIT-Objektiv völlig aus.
Ich stimme Ihnen absolut zu. Als damals die E-620 (Einsteigermodell im FT-System) herauskam, hatte ich das ganz starke Empfinden, dass Olympus mit den anderen DSLR-Systemen mithalten konnte.
Vorher war der Dynamikumfang (E-4XX) etwas schlapp. Das Ergebnis waren nicht durchgezeichnete Flächen z.B. am Himmel-
Ausdrucke in A3+ auch in der Technischen Dokumentation waren absolut okay mit dieser E-620.
Alle MFT-Kameras waren dann leicht oder deutlich besser.
Dennoch sieht man bei der Bearbeitung am Laptop bei Ausschnitten im Vergleich zwischen einer Einsteiger Vollformatkamera (A7/D600/D750) und einer z.B. PEN F die Unterschiede in Dynamikumfang und Detailzeichnung. Auch vor diesem Hintergrund ist die Preissetzung von Olympus deutlich zu hoch und kaufverhindernd.
Die Innovationen einer OM D M1 III in einer Vollformatkamera wären für mich ein eindeutiges Kaufargument.
Natürlich ist es Marketing und so teure aktuelle Kameras sind keine Must haves weder für Profis noch für Hobbyfotografen.
In diesem Sinne ist die Systemkamera ein ausgereiftes Produkt,dass es den Herstellern schwer macht, Kaufanlässe zu generieren.
Ich fotografiere nach wie vor gern mit 7-8 Jahre alten Kameras (A7, PEN E-P5, OM D M5). Die Qualität der A3-Ausdrucke macht mich nicht unglücklich.
Natürlich sieht die Schärfe einer A7RIII sowohl auf dem Bildschirm als auch im Ausschnitt ausgedruckt anders aus.
Meine Sicht der Dinge, MFT wird sterben. Klingt grausam, aber wenn man sich die Entwicklungen bei Panasonic so betrachtet, auch da setzt man auf VF. Olympus hat die Sache abgegeben, Lager werden noch abverkauft, dann ist JIP am Zug. JIP ist aber kein Produktionsbetrieb, sondern ein Finanzinvestor, also nur kaufmännisch tätig. Für längerfristige Produktion und Konstruktion sind Personal in Form von Ingenieuren, Arbeitskräften, Montageanlage und vieles mehr notwendig. Das aufzustellen dauert mindestens 2 Jahre, war selbst ein ganzes Arbeitsleben in Produktionen tätig.
Die Zukunft der Fotografie hat einen Namen, Vollformat.
JIP übernimmt auch die Produktionsanlagen von Olympus (zumindest die für Kameras).
Bislang sehe ich nicht, dass sich Panasonic bei MFT zurückzieht. Es gibt einen sehr vollständigen Objektivpark und etliche Bodys, zudem wurde vor kurzem die G110 vorgestellt.
Dass man sich da zunächst auf den Ausbau des neuen L-Systems konzentriert, ist nachvollziehbar. Ob MFT Bestand haben wird, entscheiden letztlich die Kunden – dass Panasonic mit Vollformat bereits mehr Umsatz als mit MFT macht, wage ich aber mal zu bezweifeln.
Ja, wenn es in Zukunft nur noch Vollformatkameras geben würde, dann wäre das aber sehr langweilig! Wo wäre dann noch der Unterschied zwischen den einzelnen Kamerasystemen? Hier ein paar Features mehr, wo anders ein paar weniger ? Das würde den Kameramarkt noch weiter schrumpfen lassen .
Ich fotografiere seit rund 17 Jahren digital mit einer Canon EOS 350D, 500D und der Canon G1X. Mit diesen Kameras habe war ich bei Fotowettbewerben Erfolgreich und habe bei Bildagenturen und Bildershops etliche Bilder verkauft. Und das ganz ohne Vollformat !
Letztendlich zählt nur das Bild, ganz egal mit welcher Sensorgröße aufgenommen!
Vor knapp 2 Jahren bin ich zu Olympus (OM-D E-M1 ) gewechselt, dass 12-100mm F4 IS Pro hat mich so begeistert, dass ich diesen Schritt gewagt habe. Ein Brennweitenbereich von 24-200mm (KB) ist sowas von klasse und das in einer super optischen und mechanischen Qualität ! Alle Brennweiten sind Offenblendtauglich und haben eine super Naheinstellgrenze.
Auch mehrere Festbrennweiten hab ich dazu gekauft und haben alle mit einer super Offenblendleistung!
Vor einigen Wochen habe ich mir die OM-D E-M1 Mark II gekauft und mir als Prämie das 1,2/17mm Pro ausgesucht. Seit ein paar Tagen habe ich dieses Objektiv . Es ist einfach klasse !! Und mit dem HiRes-Modus kann ich 80MP RAW-Aufnahmen machen wenn ich es brauche. Die ersten Bilder in dem Modus wurden von einer Bildagentur angenommen…
Ich bedanke mich bei Olympus für die tolle Promotion-Aktion !!
Für die nächsten Jahre brauche ich kein Vollformat! Bessere Bilder werde ich damit auch nicht machen.
ich lese bei ähnlichen Übernahmen immer solche und ähnliche Sätze " so ist möglich aktiv und in Zukunft die Innovation zu bündeln". Warum ist das nur bei einer Ausgliederung möglich? Warum kann das ein neuer Besitzer besser? Wahrscheinlich nur, weil er so die Mitarbeiter mit Füssen treten kann…
Ich bin ein Fan von MFT. Ich besitze eine Olympus, bin aber eher im Lumix-Lager. Das nicht ganz ohne Grund. Die immer wieder genannten Innovation von Olympus hatte ich nie so recht gespürt. Hatte ich doch immer den direkten Vergleich zu Lumix und spürte ich sie wesentlich mehr.
Wenn man sich betrachtet, wer heute und in Zukunft noch eine "richtige" Kamera kauft, dann sind das nicht mehr viele. Vor allem ist das ein anderes Publikum. Für die Familienfotos ist auch MFT nicht mehr zwingend nötig und der ambitioniertere Fotograf greift gleich zu KB oder allenfalls noch APS-C. Das hatte Panasonic erkannt und auch auf KB gesetzt.
Schade, ich bin auch KB Fotograf, liebe aber MFT, weil gut, klein, leicht, handlich und viel gutes Glas, für relativ kleines Geld vorhanden ist. Dazu sind auch kleine, leichte, handliche und günstigere Stative und Rucksäcke möglich!
Dem Bedienkonzept von Olympus traure ich allerdings keine Sekunde nach. Der Qualität schon!
Am Besten wäre es,wenn JIP eine Vollformatkamera für das L-System entwickelt auf der Basis der Innovationen die in der OM D M1 III stecken.
Parallel wünsche ich mir einen PEN F Nachfolger und ab und zu ein Olympus VF-Objektiv. Damit wäre der Fortbestand und die Entwicklung des Know Hows gewährleistet. Man kann sich auf die Kernkompetenzen konzentrieren und alles Andere von Kooperationspartnern zukaufen wie z.B. den Sensor mit der IBIS-Baugruppe und dann auch einen Prozessor, der die größeren Datenmengen schaufeln kann.
So kann auch ein kleineres Entwicklungsteam tolle Kameras entwickeln.